Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

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Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona

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antares
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Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von antares »

Archy hat geschrieben: Donnerstag 18. November 2021, 21:35 Vor einem halben Jahr, soweit ich das beurteilen kann, war zum Beispiel noch nicht die Rede, dass man nach einem halben Jahr schon wieder zum Impfen muß. Da ist man ja selbst bei einer Grippe-Impfung besser abgesichert. Da reicht einmal im Jahr eine Spritze und von Grippe keine Spur. Zumindest ist das meine persönliche Erfahrung.
So weit ich informiert bin, ist das Problem die Delta-Variante. Die derzeitigen Impfstoffe von Biontec oder Moderna schützen vor allem vor der Alphavariante oder dem Wildtyp. Sobald es einen Impfstoff für die Delta-Variante gibt könnte ich mir vorstellen, dass man sich dann seltener impfen lassen müsste.
Allerdings rechne ich damit, dass es Ende diesen oder Anfang nächsten Jahres eine neue Mutation geben wird. Vielleicht wird diese noch ansteckender als die Delta-Variante sein. Mal schauen, wie es am Ende kommen wird. Der Wettlauf zwischen Impfstoff und Virus wird auf jeden Fall sehr spannend werden.
Das Einzige was ich der Politik vorwerfe, ist die Schließung der Impfzentren. Es war doch klar, dass die Zahlen im Herbst steigen würden.
Archy
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Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von Archy »

Grasblut hat geschrieben: Donnerstag 18. November 2021, 21:55 Übrigens hat Bremen in fast allen Schulen Luftfilter installiert.
Es ist schön, wenn Bremen so fortschrittlich ist, aber man sollte nicht vergessen, Bremen ist nicht Deutschland. Nicht überall glitzert es. Man muß halt immer beide Seiten einer Medaille betrachten.

Und um eins noch zu erwähnen, mir geht es nicht darum, dass die Corona-Impfe aufgefrischt werden muß. Müßen x andere auch, zum Beispiel die gegen FSME. Dazu äußer ich mich aber weiter unten, wenn ich auf Fanchen sein Beitrag eingehe.

Evanahhan hat geschrieben: Donnerstag 18. November 2021, 22:24 Ich denke auch nicht, dass es sinnvoll ist, es jetzt bei der Impfquote zu belassen, denn der Rest der Bevölkerung muss dann durchseucht werden, damit die Pandemie irgendwann mal zu Ende ist. Nur wenn man die alle gleichzeitig durchseuchen will, überlastet man die Krankenhäuser. Also muss das gestreckt werden durch kontaktbeschränkende Maßnahmen und dadurch zieht sich das hin. Wenn die Inzidenzen zu niedrig gehalten werden, stehen wir jeden Winter vor dem gleichen Problem. Wie lange wollen wir diese Maßnahmen noch mitmachen, wenn die „Durchseuchung“ durch Impfung zügig möglich wäre?
Ich verstehe das schon und sage ja nicht, dass impfen sinnlos ist. Meiner Meinung nach sind wir aber an einem Punkt angekommen, wo die Leute ihre Entscheidungen für sich getroffen haben.
Wir sind in der 4. Welle. Die Menschen haben in der ganzen Zeit so viele schreckliche Bilder aus der ganzen Welt gesehen, wenn das nicht reicht um Leute vom Impfen zu überzeugen, was dann? Man hat es mit Belohungen versucht oder damit den Leuten Freiheit wiederzugeben, wer jetzt nicht immer noch nicht will, wird sich, so denke ich, im klaren darüber sein, was mit ihm passieren kann. Ich sage nicht, dass das gut ist - weder für das Gesundheitssystem, noch für andere Menschen, aber jeder muß am Ende für sich entscheiden. Und vielleicht ist Deutschland an einem Punkt, wo der Durchseuchung der freie Lauf gelassen werden muß. Keine Ahnung...
Dass die Personal-Situation im Gesundheitswesen ne Katastrophe ist, ist unbestritten. Das zu lösen, wird aber wahrscheinlich noch wesentlich komplizierter und langwieriger als die Pandemie.
Es bin ja nicht nur ich, die das kritisiert. Selbst Ärzte stehen da und verstehen nicht, warum die Politik selbst bis zur vierten Welle nichts geändert hat.

Fanchen hat geschrieben: Freitag 19. November 2021, 07:52
Archy hat geschrieben: Donnerstag 18. November 2021, 21:35 Ich vermute dein Gedanke geht dabei Richtung Finanzierung?
Auch, aber nicht nur. Kinder sind halt nicht so wichtig, und die stecken das schon weg. So oder so ähnlich wird das wohl laufen.
Was aber ein falscher Gedanke wäre, denn selbst Kinder sind davon betroffen. Nicht nur, dass sie als Überträger fungieren, selbst die können auf Grund einer Erkrankung zum Schluß unter Longcovid leiden. Vor einer Weile kam eine Reportage darüber, die ich leider verpasst habe. Aber da ging es im Jugendliche in einer Reha-Einrichtung, die Corona hatten und nun unter Longcovid leiden. Junge Menschen, die eigentlich fit und Vital sein müßten, waren nach wenigen Schwimmeinheiten platt oder mußten am Laufband mit gehen beginnen. - Soweit was ich damals in der Vorschau dazu sah.
Archy hat geschrieben: Donnerstag 18. November 2021, 21:35 Aber ganz das Wahre kann der Impfstoff ja auch nicht sein, wenn jetzt jeder zur Boosterimpfung aufgerufen wird. Genauso wie, dass man trotzdem ansteckend ist oder eben erkranken kann.
Naja, erstmal gibt es ja nicht nur einen Impfstoff. Aber nachvollziehen kann ich deine Aussage trotzdem nicht so recht. Inwiefern ist die Impfung denn nicht "ganz das Wahre"? Es ist ja jetzt nicht so, dass jemand behauptet hätte, die Impfung wäre völlig unproblematisch, liefe ohne negative Reaktionen ab und würde für immer vollständig vor der Krankheit schützen. Das ist bei der Gruppeimpfung ja auch nicht ganz anders, wie Evanahhan schon gesagt hat. Eigentlich sind zumindest die mRNA-Impfstoffe in der Hinsicht wesentlich besser als die Grippe-Impfstoffe: Die Grippe mutiert ja, und die Impfstoffe müssen jedes Jahr schnell genug an die jeweilige Mutation oder Mutationen angepasst werden, die sich in dem Jahr verbreiten. Bei mRNA-Impfstoffen wird das Immunsystem gezielt auf einen zentralen Bestandteil des Virus trainiert, der Impfstoff muss also auch bei Mutationen nicht angepasst werden.
Meiner Auffassung nach hat man es aber damals in den Medien so dargestellt, dass eine Impfung die Lösung ist. Viele haben Hoffnung da rein gesetzt und nun sehen sie, dass Leute eben trotzdem erkranken, gar im Krankenhaus landen können. Plötzlich braucht es ein halbes Jahr später eine Auffrischung. Auf Grund dieser Fakten denke ich, dass der Impfstoff nicht das wahre ist. Und wie bereits zu Grasblut geschrieben, mir geht es nicht darum, dass es eine Auffrischung bedarf.
Vor einer Weile lief im Radio ein Beitrag wo es ums Impfen ging. Darin sagte man, dass es sinnvoll wäre, auch in Hinblick, dass vorallem ältere boostern sollten, wenn man zwischen den Impfstoffen wechseln würde. Sprich, wenn man vorher Astra bekam, wäre es gut dann zum Beispiel Biontech zu spritzen. Das hätte den Vorteil, dass der Körper mit einer für sich neuen Sache konfrontiert werden würde und nochmal richtig los powern müßte, was beim Erstimpfstoff nicht mehr der Fall wäre, da der Körper den ja nun schon kennt. Seit diesem Radiobeitrag habe ich nie wieder darüber etwas gehört.
Archy hat geschrieben: Donnerstag 18. November 2021, 21:35Ich will nochmal deutlich sagen, dass ich nich gegen das Impfen bin und durchaus einen Sinn darin sehe, aber so wie das zur Zeit läuft und alles auf dem Rücken der ungeimpften ausgetragen werden soll, finde ich unter aller Sau.
Ich sehe das eigentlich ganz anders: Es wird viel zu viel Rücksicht auf Ungeimpfte genommen.
Die siehst du genau worin?
Phönix75 hat geschrieben: Freitag 19. November 2021, 06:13 Komischerweise wurden in dem Beitrag auf ARD nicht auf eventuelle Gründe eingegangen.
... Dass bei Kindern die Infektion generell besser verläuft, ist ja bekannt.
Was ich für die halbe Wahrheit halt, siehe mein Beitrag, dass auch Kinder bzw. Jugendliche Longcovid bekommen können und teilweise haben.

Bzw. ist der Punkt mit dem Vitamin D interessant, denn meine Ärztin liegt mir auch jedes mal bei meinen Blutwerten in den Ohren, dass ich Vitamin D Pillen nehmen soll, dass das auch in Hinsicht meiner Allergien besser wäre, weil dann das Immunsystem fitter wäre. Also Vitamnin D scheint schon eine kleine Art Wunderwaffe zu sein :thinking:

antares hat geschrieben: Freitag 19. November 2021, 11:44 Das Einzige was ich der Politik vorwerfe, ist die Schließung der Impfzentren. Es war doch klar, dass die Zahlen im Herbst steigen würden.
Jain...
Zum einen weil es auch Ärzte gibt, die ziemlich schnell oder inzwischen aufgehört haben zu impfen, weil der Aufwand zu groß war.
Zum anderen, weil selbst die Testzentren nicht im vollen Umfang genutzt wurden. Die zwei mal, die ich dort war - immer Sonntags, kurz bevor die Schließungen los gingen, war ich bis auf vier fünf weitere Leute, allein dort. Der Wartebereich, nach der Impfung war immer sehr übersichtlich und auf Grund meiner Gesundheitslage, war ich dazu verdonnert immer länger dort zu sitzen als andere.
Man kann also nicht sagen, es war falsch die Impfzentren zu schließen.
Es war maximal falsch, die Testzentren zu schließen, weil dort auch symptomlose raus gefischt wurden.


Es gibt so vieles was ich in dem ganzen Thema kritisch betrachte...
Wenn unsere Regierung will, dass sich noch mehr für das Impfen entscheiden, dann muß sie transparenter werden und offener kommunizieren.
Bzw. was ist denn nun mit denen, die sich vielleicht impfen lassen würden, aber nicht können? Da scheint es auch noch keine Lösung zu geben.
Oder warum wird sich denn, vorallem öffentlich, nicht mal damit auseinander gesetzt, warum Leute sich nicht impfen lassen?
Man hört so wenig über so manchen Punkt.
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antares
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Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von antares »

Archy hat geschrieben: Freitag 19. November 2021, 19:20
antares hat geschrieben: Freitag 19. November 2021, 11:44 Das Einzige was ich der Politik vorwerfe, ist die Schließung der Impfzentren. Es war doch klar, dass die Zahlen im Herbst steigen würden.
Jain...
Zum einen weil es auch Ärzte gibt, die ziemlich schnell oder inzwischen aufgehört haben zu impfen, weil der Aufwand zu groß war.
Zum anderen, weil selbst die Testzentren nicht im vollen Umfang genutzt wurden.
Zu diesem Zeitpunkt war es wohl richtig, sie zu schließen. Es war aber absehbar, dass im Herbst die Zahlen steigen würden. Da dies sehr wahrscheinlich war, bereite ich mich doch darauf vor.
Beispiel: Wenn ich weiss, dass mein Tank bald leer ist, fahre ich zur Tankstelle und tanke. Ich warte nicht so lange, bis kein Benzin im Tank ist und mein Auto zur Tankstelle geschleppt werden muss.
Man hätte das ganze so organisieren sollen, dass sie recht schnell wieder einsatzfähig sind. Das scheint vorerst nicht der Fall zu sein.
Auch im Herbst 2022 erwarte ich steigende Zahlen. Aber auch im Sommer 2022 wird es ähnlich ablaufen wie dieses Jahr und die Lage wird unterschätzt. Da bin ich mir sicher.
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Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von abdurrazzaq »

.....und jährlich grüßt das Murmeltier.....
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Archy
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Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von Archy »

antares hat geschrieben: Samstag 20. November 2021, 09:58 Zu diesem Zeitpunkt war es wohl richtig, sie zu schließen. Es war aber absehbar, dass im Herbst die Zahlen steigen würden. Da dies sehr wahrscheinlich war, bereite ich mich doch darauf vor.
In dem man Impfzentren öffnet, die nur wenige nutzen? Könnte man drüber streiten, ob das Sinn macht. Vor einer Weile waren die Umstände ja doch etwas anders.
Jetzt wo geboostert werden soll und 2G Einschränkungen kommen, wird´s Sinn machen und soweit ich gehört habe, gibt es auch schon Anlaufpunkte wo die Leute hin konnten zum Spritzen.
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antares
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Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von antares »

Archy hat geschrieben: Samstag 20. November 2021, 16:03
In dem man Impfzentren öffnet, die nur wenige nutzen? Könnte man drüber streiten, ob das Sinn macht. Vor einer Weile waren die Umstände ja doch etwas anders.
Jetzt wo geboostert werden soll und 2G Einschränkungen kommen, wird´s Sinn machen und soweit ich gehört habe, gibt es auch schon Anlaufpunkte wo die Leute hin konnten zum Spritzen.
Ich meinte damit, dass man vorausschauend plant. Ich hätte zum Beispiel dafür gesorgt, dass sie ab Anfang November wieder einsetzbar sind.
Archy
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Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von Archy »

Ich bin eben auf einen Artikel gestoßen, wo unter anderem die Schließung der Impfzentren auch kritisiert wird.

https://taz.de/Regierungsversagen-in-de ... /!5812408/
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Evanahhan
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Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von Evanahhan »

Ich gehe hier mal auf einen Beitrag aus nem anderen Thread ein…
Seelenstein hat geschrieben: Montag 22. November 2021, 06:52 Was passiert wenn die Impfungen bei 80% oder 90% liegen,alle boostern und das Virus immer noch Menschenleben kostet?
Das WIRD sogar passieren. So wie es mit anderen Viruserkrankungen ja auch läuft. Aber genau da müssen wir ja hinkommen, dass Corona „nur“ einen Stellenwert wie z. B. die Grippe bekommt, an der ja auch jedes Jahr Menschen sterben, in einigen Jahren sogar viele Tausend.
ABER wir müssen dahin erst noch kommen, dass Corona eben genau wie die Grippe nicht gleich alles lahmlegt und der Herzinfarktpatient dann eben kein freies Bett mehr vorfindet.

Klar kann man über die Politik schimpfen, dass vieles kaputtgespart wurde. Ich hab mir auch sagen lassen, dass gerade Intensivpfleger auch gar nicht schlecht verdienen, das Geld allein ist also eher nicht das Problem (klar, jeder freut sich über mehr Gehalt, auch wenn es schon ordentlich ist), aber es sind halt mehr die Arbeitsbedingungen. Und mit jedem Weggang wächst die Last auf die verbliebenen. Das ist ein Teufelskreis. Es sind auch etliche Ärzte und Pfleger selbst an Covid erkrankt und nicht mehr arbeitsfähig, ich kenne da selbst Fälle. Da hat Corona also zusätzlich für Schwund gesorgt.

Ich bin da auch ganz pragmatisch: Wenn jemand ne Lösung hat, wir dieses Problem kurzfristig zu lösen ist, immer her damit!
In Griechenland wurden jetzt Privatärzte zum Dienst zwangsverpflichtet. Ob das in Deutschland eine Möglichkeit wäre, kann ich nicht einschätzen. Aber auch das ist nur eine Übergangslösung. In der jetzigen Situation junge Leute für die Ausbildung zum Intensivpfleger zu begeistern, könnte schwierig werden und auch dann stehen die ja erst in einigen Jahren zur Verfügung.

Die Impfpflicht in Österreich tritt ja erst im Februar in Kraft. Wenn die Leute nun alle, sagen wir, im Februar / März geimpft werden, wenn die Zahlen naturgemäß zurückgehen, wird für den eh unproblematischen Sommer geimpft und dann hat die Wirkung bis zum Herbst / Winter ja schon ordentlich nachgelassen. Das klingt nicht gut durchdacht. Man muss die Leute eigentlich im September/Oktober impfen oder boostern, damit man eine maximale Wirkung erzielen kann. Sonst gibt es evtl. wieder zu viele Ansteckungen und Impfdurchbrüche. Nicht umsonst finden die Grippeschutzimpfungen auch im Herbst statt.
Hoffentlich reicht die Wirkung dann trotzdem noch genug, um wenigstens die Krankenhausaufenthalte entscheidend zu drücken…

Und ohne Impfpflicht (die ich wie gesagt auch nicht möchte) - da hätte ich gern mal Vorschläge von den Ungeimpften, wie wir die Pandemie alternativ beenden können, wenn „laufen lassen“ zur Überlastung führt und die Verhinderung der Überlastung nur durch Verhindern von Ansteckung möglich ist (was wäre hier die tatsächlich kurzfristig machbare Alternative?) und Verhindern von Ansteckung nur durch Kontaktbeschränkung bzw. Abstand/Maske möglich ist (was in Eigenverantwortung offenbar nicht ausreichend funktioniert) - was ist dann die Alternative zum neuerlichen Lockdown? Wie viele Jahre würde eine Durchseuchung mit immer wieder notwendigen Lockdowns dauern?

Wie gesagt, ich bin da nicht ideologisch geprägt, sondern rein pragmatisch: Welche Alternative gibt es zum Impfen? Wie kommen wir aus dem Schlamassel raus? Also ohne „die Politik hat versagt“, sondern, was wäre JETZT konkret zu tun?
„Worte können sein wie winzige Arsendosen: Sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“
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Archy
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Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von Archy »

Wenn ihr von der Impfquote redet, von welcher Zusammensetzung geht ihr da aus? Bzw. wie setzt sie sich zusammen?

Ich bin jetzt schon zwei drei mal auf einen Artikel gestoßen, wo auf die Kinder mit eingegangen wurden ist und es so klang, dass wenn man die Kinder aus unserer Impfquote heraus rechnet, diese gar nicht mal so weit von der Immunisierung, wie man sie braucht, weg wäre. Ich weiß aber auch nicht mehr wo ich es las. Und wenn ich mir die Werte auf der Seite des RKI ansehe, stelle ich mir die Frage, was wäre, wenn man die Kinder mehr ins Impfen miteinbezieht? Zum einen liest man ja immer wieder, dass sie als Überträger fungieren und zum anderen hört man immer wieder, dass die Patienten jünger werden. Fast ein dreiviertel der Erwachsenen bis 59 ist geimpft, bei den ü60 sogar über 80 Prozent, was will man da noch groß bewegen frag ich mich.
Vielleicht muß man ja wirklich mehr an die Kinder ran?
Oder seh ich bei den Zahlen da etwas falsch?

Evanahhan hat geschrieben: Montag 22. November 2021, 09:45 Ich bin da auch ganz pragmatisch: Wenn jemand ne Lösung hat, wir dieses Problem kurzfristig zu lösen ist, immer her damit!
In Griechenland wurden jetzt Privatärzte zum Dienst zwangsverpflichtet. Ob das in Deutschland eine Möglichkeit wäre, kann ich nicht einschätzen. Aber auch das ist nur eine Übergangslösung.
Da die Elblandkliniken am Limit sind, hat der Landrat schon geäußert pensionierte Hilfskräfte zu mobilisieren. Ich weiß nur nicht, ob es ein Gedanke war oder fest geplant. Genauso freiwillige zu werben, die den Pflegern einfach Tätigkeiten wie Essenausgabe abnehmen.

Aber was ich auch noch einwerfen möchte, sicher ist "die Politik ist Schuld" keine Lösung, aber die Bürger sollten auch nicht die sein, die den Karen aus den Dreck ziehen, den die Politik da rein gesetzt hat. Unsere Politik muß da genauso aktiv werden und das nicht nur, in dem sie die Leute zum Impfen animiert, sondern auch in dem sie an den Misslagen in Krankenhäusern etwas ändert. Und vielleicht sollten sie auch mal dazu stehen, dass sie es vermasselt haben. Denn das, so scheint mir, macht auch keiner. Ich habe letztens von Frau Köpping ein Interview gesehen, in dem sie meinte, dass sie schon sehr zeitig den Weihnachtsmärkten kritisch gegenüberstand. Aber anstatt, dass es Seitens Regierung ein klares Wort gab, wurde es als freie Entscheidung auf die Komunen abgewälzt - hat sie kritisiert.
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Evanahhan
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Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von Evanahhan »

Bei den offiziellen Impfquoten wird meines Wissens die Gesamtbevölkerung betrachtet. Bei den sächsischen Zahlen steht das jedenfalls dabei.
https://www.coronavirus.sachsen.de/uebe ... -9874.html
Eine Impfquote von 79% bei der Gruppe Ü60 ist schon ganz ok, aber ich glaube, gerade hier sollten wirklich alle geimpft werden, bei denen das nur irgendwie möglich ist. Und geboostert werden, um die Wirkung noch mal zu verbessern. Das ist nämlich die Gruppe derer, die am ehesten im Krankenhaus landen. In der Gruppe 18-59 ist eine Quote von 59% definitiv zu wenig, um die Pandemie zu beenden. Auch da sind die etwas älteren schon mitunter gefährdet. Von Long-Covid ganz zu schweigen. Bei Kindern und Jugendlichen bin ich nicht so sicher, ob man da ansetzen muss. Die tragen natürlich durch die Schule (viele gleichzeitig über langen Zeitraum im geschlossen Raum) nicht unerheblich zum Infektionsgeschehen bei, andererseits sind das i.d.R. nicht die, die im Krankenhaus landen. Die Entscheidung sollte da meines Erachtens eher individuell getroffen werden.

Letztlich verbreitet sich das Virus durch Kontakte zwischen den Menschen, daher ist die Pandemie-Bekämpfung unser aller Verantwortung. Bei allen bekannten und zu Recht kritisierten Versäumnissen - die Politik hat ein sehr wirksames Mittel dafür bereitgestellt…

P.S. Aktuelles Problem ist natürlich, dass nicht mal alle so zügig nen Impftermin bekommen, die das wollen… Aber ich gehe mal davon aus, dass das wieder anläuft.
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