Krieg als Teil des Gleichgewichts

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Der schwarze Spiegel
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Re: Krieg als Teil des Gleichgewichts

Beitrag von Der schwarze Spiegel »

Ich denke, das hat aber weniger damit zu tun, wie viele wir inzwischen sind, sondern daß wir nicht nur nehmen, bis wir genug haben, sondern alles nehmen, was wir kriegen können
Da stimme ich dir zu. Es ist die Maßlosigkeit und Konsumsucht, die schlimmer ist als je zu vor.
In heutigen Zeiten führt das zur hemmungslosen Plünderung der gesamten Ressourcen durch einige Wenige. Leider scheint die menschliche Intelligenz mit dieser Situation völlig überfordert.
Das ist auch richtig, aber in meinen Augen macht es die Masse. Wir werden zwar hochmanipulativ über Werbung und Medien zum Konsum gedrängt, doch liegt es meiner Ansicht nach in der Hand jedes einzelnen. Wenn man den Schwarzen Peter immer nur den wenigen Reichen und Mächtigen zuschiebt, dann spricht man jedem erwachsenen, mündigen Individuum gutgemeinterweise die Eigenverantwortung ab. Keiner wird gezwungen z. B zu McDonald's zu gehen oder KFC. Es kann mir keiner erzählen, daß er nicht weiß, welche Schäden dadurch auf dieser Welt verursacht werden. Natürlich ist mangelnde Intelligenz ein Faktor, fehlendes Bewusstsein, Ignoranz und Egoismus kommen noch hinzu. Aber ich denke die Wurzel liegt noch tiefer begraben. Innere Leere, die mit Konsumgütern gestopft werden soll, Selbstaufwertung durch materiellen Besitz, Gruppenzwänge, etc.Wir sind zwar alle maßlos übersättigt, leiden jedoch meiner Ansicht unter einer seelischen Hungersnot. In der Psychologie geht man davon aus, daß der IQ in der Masse rapide absinkt, man könnte sagen, auf das Niveau von Kleinkindern.So etwas wird von mächtigen und einflussreichen Menschen natürlich schamlos ausgenutzt.
Und dennoch denke ich, das sich jeder mündige Erdenbürger mit diesen Themen auseinandersetzen sollte. ansonsten würde es mir schwer fallen so jemanden als Erwachsenen zu bezeichnen.
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Grauer Wolf
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Re: Krieg als Teil des Gleichgewichts

Beitrag von Grauer Wolf »

Stellt sich die Frage, woher diese "seelische Hungersnot" kommt und was man dagegen machen könnte...
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

:anger: :zap: :bomb: :boom: :fire: :rocket:
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Evanahhan
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Re: Krieg als Teil des Gleichgewichts

Beitrag von Evanahhan »

Grauer Wolf hat geschrieben: Montag 7. Juli 2025, 19:51 woher diese "seelische Hungersnot" kommt
Meines Erachtens braucht der Mensch zur Zufriedenheit (neben den materiellen Grundbedürfnissen) vor allem zuverlässige, tragfähige soziale Bindungen. Zu wissen, dass es da Menschen gibt, die man liebt und denen man wichtig ist, die einen unterstützen, wenn man Hilfe braucht und dann nicht fallen lassen wie eine heiße Kartoffel.
Solche Bindungen aufzubauen und zu erhalten ist in dieser Zeit schon sehr schwierig. Jedenfalls ist das etwas, dass mir zu schaffen macht, dass die Menschen, die mir was bedeuten, so weit verstreut leben. Kaum hat man vor Ort eine Bindung aufgebaut, zieht derjenige wieder woanders hin. Wenn man dann auch noch sowieso Probleme hat Menschen zu finden, die ähnlich ticken wie man selbst oder wenigstens kompatibel sind, ist es umso schwerer. Und ich hab das Gefühl, dass Menschen weniger bereit sind, schwierige Phasen gemeinsam durchzustehen. Sobald es anstrengend wird, sind sie weg.
Früher war die dörfliche Gemeinschaft natürlich auch konfliktbeladen, und wer nicht ins Schema passte hatte natürlich auch seine Probleme, aber zumindest waren die Strukturen recht verlässlich. Na ja, das ist halt das andere Extrem, kollektivistische vs. individualistische Gesellschaft. Keine Ahnung, ob es realistischerweise eine gute Form des Zusammenlebens gibt, die das Beste aus beiden Welten vereinen kann.

Letztlich sind aber Menschen einfach verschieden und es ist nur natürlich, dass Konflikte entstehen. Mit endlichen Ressourcen wird das auch nie anders sein. So lange es Konflikte gibt, wird es auch Kriege geben.
„Worte können sein wie winzige Arsendosen: Sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“
Victor Klemperer, LTI