Cancel Culture - Der neue Zeitgeist

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Graphiel
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Re: Cancel Culture - Der neue Zeitgeist

Beitrag von Graphiel »

Soiled hat geschrieben: Donnerstag 13. Mai 2021, 13:37 Du distanzierst Dich also nicht davon. Okay.
Dann darfst Du Dich aber auch nicht beschweren, wenn Du in Schubladen gesteckt wirst, wo Du nicht reingehörst.
Wenn man mich danach fragt schon. Das ist eben der springende Punkt, den ich an der "woken-Bewegung" kritisiere. Ich gehe pauschal jedenfalls nicht davon aus dass jemand in einer rechtsextremen Ecke einzuordnen ist, nur weil er sich politisch nicht korrekt äußert. Wenn das bei dir anders ist, so ist das ganz allein dein Problem. Oder sollte ich besser sagen: Deine ganz persönliche Ideologie? Von einem politisch inkorrektem Sprachgebrauch zu bewussten Angriffen auf Minderheiten liegt in meiner Welt noch sehr viel Zwischenraum, den es im Zweifelsfall zunächst einmal auszuloten gilt. Aber ich halte ja auch nicht viel von Ideologien. Auch nicht von solchen, die vorgeben für eine bessere Welt einzutreten. Die Nummer hat einst auch die Kirche ausprobiert und ich finde sie bis heute fragwürdig.
Soiled hat geschrieben: Donnerstag 13. Mai 2021, 13:37 Sorry, aber diese "All lives matter"-Einstellung ist mir echt viel zu undifferenziert.
Wenigstens unterstütze ich damit aber auch keine Heuchler, die ihren Antirassimus lediglich vorschieben um stereotypische Bilder von hilflosen Opfern am Leben zu erhalten und in den Köpfen aller zu verankern. Nur damit sie anschließend in typischer White savior Manier ihr eigenes Selbstbild in ein Besseres Licht rücken können, indem sie bei jeder Gelegenheit wie Superman aus der Ecke hervorspringen um das vermeintliche Opfer zu beschützen. Selbst wenn sich dieses gar nicht in der Opferrolle sieht und beschützt werden will.
Soiled hat geschrieben: Donnerstag 13. Mai 2021, 13:37 Natürlich nicht automatisch. Ich kann aber für mich bezeugen, dass ich deutlich, deutlich mehr über Rassismus gelernt habe, wenn ich mich mit Betroffenen darüber unterhalten hab. Weiße haben nun einmal die Tendenz, gegenseitig ihr positives Selbstbild zu stützen und sich gegenseitig zu erzählen, dass sie ja eigentlich gar nicht rassistisch seien. Betriebsblindheit halt.
Natürlich tun sie das ebenfalls nicht immer. Empfehle z.B. immer gerne "Rassismus. Einführung in die Geschichte und Theorie eines Begriffs" von Robert Miles, der ist unleugbar weiß, hat aber wirklich viel Ahnung.
Weshalb ich es auch gut finde, wenn gemischten Gruppe aus weißen und schwarzen Experten an einem Thema arbeiten. Zumindest bei den Themen wo die Hautfarbe eine Rolle spielt, beispielsweise in der Medizin.
Soiled hat geschrieben: Donnerstag 13. Mai 2021, 13:37 Äh, ja. Ich bin rassistisch sozialisiert. So wie alle hier. Das ist natürlich ein Problem, deswegen investiere ich Zeit, um mich weiterzubilden und das loszuwerden bzw. zu reduzieren. Sehe ich als meine moralische und menschliche Pflicht.
Soso.. wie wir alle hier? Meinst du damit so lustige Behauptungen wie von Natasha A. Kelly, die gegenüber Thilo Jung behauptete weiße Kinder würden (bei etwa 37 Minuten) in Deutschland alle so erzogen, dass sie sich den schwarzen überlegen fühlen? Übrigens allgemein ein sehr interessantes Gespräch, das ich wärmstens empfehlen kann. Irgendwie scheint erklären nicht so ganz die Stärke von Frau Kelly zu sein, denn wo bei ihr die Verbindung eines größeren Zusammenhanges zwischen dem Kolonialismus Deutschlands und dem Rassismus in Deutschland stehen soll ist selbst bei ihr als Expertin für Kolonialismus nur schwer herauszuhören. Dazu verhaspelt sie sich doch sehr oft in ihren eigenen Argumenten.

Aber wo wir eh schon mal bei antirassistischer Weiterbildung sind: Wie stehst du denn zu so "tollen" Konzepten wie dem von Robin DiAngelo? die in ihrem Buch schreibt, dass Zitat: "„weiße Identität von Natur aus rassistisch ist“ und „danach strebt, ‚weniger weiß‘ zu sein“ und die auch gleich die passenden Antirassismusseminare anbietet. Seminare wie das blue-eye Experiment, bei der es darum geht Menschen das Leid von Diskriminierten nahe zu bringen, indem man sie psychisch erniedrigt. Oder wie wäre es mit Beiträgen wie diesem tollen Beitrag des ÖR Kanals Puls, bei dem ich kurz überlegen musste ob es sich dabei um einen out of season Aprilscherz handeln sollte. Sind das für dich geeignete Konzepte um sich antirassistisch zu bilden?

Übrigens habe ich mich die letzten Wochen durchaus auch mal ein wenig mehr mit antirassistischen Konzepten beschäftigt und bin dabei auf diese höchst spannende Variante gestoßen. In dieser Variante werden Rassismus und kapitalistische Ausbeutungssysteme ins Verhältnis gesetzt, anstatt Rassismus einfach nur als eine Art von gesellschaftlichem Denk- und Handlungsproblem zu verstehen. Was für mich (ohne mich bisher tiefer in diese Thematik eingearbeitet zu haben) durchaus Sinn ergibt, da auch ich der Ansicht bin dass Rassismus und Klassengesellschaft Hand in Hand gehen und keine voneinander getrennte Systeme sind. Ein Aspekt, der mir bei deiner woke-Bewegung, die du hier ja ständig in nahezu religiösem Eifer verteidigst übrigens viel zu oft unter den Teppich gekehrt wird, weil man sich aus seiner privilegierten Wohlstandsbubble heraus ja lieber darauf konzentriert sprachliche Anpassungen und Hexenjagden auf weniger privilegierte Menschen vorzunehmen. Als ob weiße Menschen aus den eher ärmlichen Klassenverhältnissen weit höhere Privilegien genießen, als wie ein Akademiker aus den Reihen der PoC. Daher teile ich auch Bafta Sardos Eindruck, dass die aktuellen Diskurse über Antirassismus oft auf einer eher ideologischen Ebene gesprochen werden. Populäre Begriffe wie der strukturelle Rassismus bleiben dabei leere Worthülsen, wenn dabei lediglich individuelle Lösungsvorschläge in den Raum geworfen werden.

Aber lies du mal ruhig weiter. Zum eigentlichen Thema: "Cancle Culture" hast du ja offensichtlich wirklich nichts beizutragen außer "Mimimimi, man kann nie vorsichtig genug sein."
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Soiled

Re: Cancel Culture - Der neue Zeitgeist

Beitrag von Soiled »

Fanchen hat geschrieben: Donnerstag 13. Mai 2021, 17:53 Ich finde, die Selbstbezeichnung impliziert einen gewissen Aktivismus, den ich wahrscheinlich nicht von mir behaupten würde.
Ja, verstehe den Einwand sehr gut und er ist absolut berechtigt. Wobei das Wort "Aktivismus" an sich ja auch schon nicht eindeutig ist. Die allergröbste Version ist wohl wirklich "man macht was", wobei das "was" nicht festgelegt ist. Vegetarier wären demnach schon Tierrechtsaktivisten, weil sie ihren Konsum modifizieren und dadurch etwas verändern.

Und es gibt ja ebenfalls genug verschiedene Definitionen von Feminismus; die beiden, die meiner Wahrnehmung nach im Moment am häufigsten rangezogen werden, beziehen sich tatsächlich nur auf die Überzeugungen. "Feminist: a person who believes in the social, political and economic equality of the sexes" (Chimamanda Ngozi Adichie, bekannt aus dem Lied von Beyoncé) und "Feminism is the radical notion that women are people" (Marie Shear). Wenn jemand diese Aussagen ablehnt läuft da imho schonmal ganz schön was schief ...

Persönlich find ich, dass man nicht behaupten kann, von etwas überzeugt zu sein, und dann nicht adäquat handelt. Ist natürlich auch immer altersabhängig; von Teenies erwarte ich da gar nicht so viel, denen fehlt oft das Wissen und die Durchsetzungsfähigkeit. Auch das Geld, um z.B. zu spenden.
Und es müssen ja keine Demos sein, die man organisiert. Schon im Alltag geht da erstaunlich viel. Ganz harmloses Zeug, sowas wie wenn Männer Elternzeit nehmen und dadurch einen eventuellen Knick in der Karriere in Kauf nehmen. Halte ich selber inzwischen sogar für wichtiger als große, spektakuläre Aktionen.

Geht natürlich auch andersherum: Jemand behauptet, feministisch zu sein, weil's grade schick ist. Kann mich an ein Modelabel erinnern, das stolz was mit Feminismus auf seine Klamotten gedruckt hat, gleichzeitig aber Designs von kleinen weiblichen Designern geklaut hat und natürlich seine Sachen irgendwo in Bangladesh von schlecht bezahlten Näherinnen herstellen lässt (beides absolut nicht feministisch).

Zum eigentlichen Thema: Könnte mal bitte jemand Kurz endlich canceln? Und seine ganze verdammte Buberlpartie gleich mit?
Soiled

Re: Cancel Culture - Der neue Zeitgeist

Beitrag von Soiled »

Na da schau her, jetzt hat es mal Death in Rome (Link) erwischt. Ich persönlich find sie nicht so wirklich schlimm, weil sie ja eigentlich ziemlich eindeutig diese dumme, pathosüberbeladene Masche von Neofolk durch den Kakao ziehen. Aber sie distanzieren sich nun mal leider nicht von eindeutig problematischen Bands und ziehen leider auch gelegentlich Trottel an, die einfach nicht kapieren, dass das eine Spaß-Kombo ist. Ambivalenz schön und gut, aber Laibach kann das deutlich besser als so ziemlich ... nun ja ... alle. Als Laibach Pop- und Rocksongs auf ihre Art nachgespielt haben ("Leitbild" ist absolut grandios) hat das jeder geschnallt wie das gemeint ist, mehr oder weniger.

Kurz hab ich ja spekuliert dass Death in Rome das mit Absicht gemacht haben könnten. Also, einen Auftritt in einem links-queeren Laden zu planen um nach der zu erwartenden Absage dann auf Opfer zu machen und dadurch ihr Standing bei ihren Fans zu verbessern. Aber ich glaub so schlau sind die nicht.

Mir ist es aber eh eher wurscht. Neofolk als Genre darf meinetwegen sowieso ruhig komplett vom Erdboden verschwinden.
Funkenbrand

Re: Cancel Culture - Der neue Zeitgeist

Beitrag von Funkenbrand »

Im politischen Bereich ordne ich mich dem anarchistischen Spektrum zu.
Leider haben meine "Mitgenossen" es oftmals nicht so mit der freien Meinungsäußerung und so entsteht eine unangenehme Gesprächskultur, bei der ich es absolut verstehen kann, wenn dies auf "Außenstehende" befremdlich und abschreckend wirkt.
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Durante
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Re: Cancel Culture - Der neue Zeitgeist

Beitrag von Durante »

Funkenbrand hat geschrieben: Dienstag 20. Juni 2023, 12:22 Leider haben meine "Mitgenossen" es oftmals nicht so mit der freien Meinungsäußerung und so entsteht eine unangenehme Gesprächskultur, bei der ich es absolut verstehen kann, wenn dies auf "Außenstehende" befremdlich und abschreckend wirkt.
Das scheint mir leider in ALLEN politischen Lagern aktuell vorherrschend zu sein... und das glaube ich hat u.a. auch sehr stark mit Social Media zu tun, diese Plattformen zerstören einfach jede Diskussionkultur, wir erleben gegenwärtig extremen Populismus und eine massive Zuspitzung aller Debatten, und zwar überall.

@Topic: Eine Zeitlang habe ich mich gefragt ob da was dran ist, inzwischen aber halte ich "Cancel Culture" für ein Hirngespinst bzw. einen reinen Kampfbegriff der politischen Rechten (so wie kulturelle Aneignung - für mich - ein Hirngespinst von Teilen der politischen Linken ist).
Gerade die Leute die aktuell in Deutschland am häufigsten vor einer pöhsen Cancel Culture (oder noch besser einer "woken Cancel Culture") warnen und behaupten man wolle sie "mundtot machen", sind Leute die eben GENAU DIESE Warnungen im pöhsen öffentlich-rechtlichen Fernsehen zur besten Sendezeit und mit Rundfunkgebühren finanziert verbreiten (wie z.B. Dieter Nuhr oder Lisa Eckhart) - Tja, finde den Widerspruch*... :lol: :lol: :lol:
Man erzählt der eigenen Klientel halt das was sie vermutlich hören will um sich in ihrem Weltbild bestätigt zu fühlen, das ist offenbar alles.

( *Erinnert mich irgendwie an AfD'ler oder selbsternannte "Querdenker" die auf öffentlichen(!) Demos(!) ihre Parolen brüllen um dann in der nächsten Minute zu behaupten dass Deutschland angeblich eine Diktatur wäre und man angeblich "ja nichts mehr sagen darf".... und das beste daran, es fällt ihnen tatsächlich nichts dabei auf. :roll: )
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Graphiel
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Re: Cancel Culture - Der neue Zeitgeist

Beitrag von Graphiel »

@Durante

Das unterschreibe ich grundsätzlich in allen Punkten, allerdings mit einer kleinen Ausnahme:

Da ich ab und zu den ein oder anderen eher links orientierten Content auf youtube verfolge, bekomme ich unweigerlich auch ein Stück weit von Aktionen mit, zu denen sich Leute aus den (oft) radikal linksliberalen Umfeld auf solchen Plattformen hinreißen lassen. Ein aktuelles Beispiel einer Strategie ist etwa die, sich Fakeaccounts anzulegen und damit gezielt auf Kanälen bei youtube oder twitch waschechte Naziparolen in die Kommentarfunktionen zu rotzen, damit diese gesperrt oder zumindest regelmäßig demonetarisiert werden. Der Algorithmus soll da wohl fix unterwegsl sein, wenn er unangebrachte Inhalte im Video oder den Kommentaren findet. Angestachelt werden diese Leute dabei oft von pseudohumanistischen Lilikanälen (Lili = Linksliberale) und deren Protagonisten. Dabei sind in nicht wenigen Fällen Contentcreator Opfer, die entweder eine maximal links-konservative, oder schlimmer teils sogar gar keine politische Meinung vertreten, wie die Attacken auf den Gameing-youtuber Gronkh zeigten. Dem versuchte man seinen Kanal kaputt zu machen, weil er es wagte das PC Spiel Hogwarts Legacy streamen zu wollen und in diesem Zusammenhang äußerte, dass ihm die Person J.K Rowling egal sei. Auch wenn der aufgestachelte Mob es nicht gänzlich schaffte Gronkhs Kanal dicht zu machen, so trieben sie ihn zumindest für ein paar Tage von der Bildfläche, was bei einem Menschen der seinen Lebensunterhalt mit youtube verdient einem Tag unbezahlten Urlaubs gleich kommt. Später entschied sich Gronkh dazu das Spiel nicht mehr zu streamen, da er keine Lust auf weitere solcher Aktionen hatte, was ich durchaus nachvollziehen kann.

Ein anderes Beispiel war ein Angriff auf Spontis, bei dem sich Blogger Robert gezwungen sah einen Artikel zum Thema Cybermobbing zu entfernen, weil er dazu das Beispiel des Drachenlords nahm. Ich war quasi live dabei als der wütende Mob wie aus dem nichts bei Sponti erschien und die Kommentarfunktion so lange mit Schimpf- und Hasstriaden zuschiss, bis Robert den Artikel entfernte.

Was ich damit sagen möchte: Ich gebe dir recht, dass Cancle Culture auf der großen Bühne hier und da sicherlich versucht wird, jedoch quasi nie zum Erfolg führt und damit praktisch dort nicht existent ist. Sämtliche prominente "gecancelte" Leute kamen fast ohne langfristige Nachteile aus der Nummer raus und auch der Hogwarts Legacy Boykottversuch erwies sich als kompletter Griff ins Klo. Das Spiel durchbrach schon Tage vor der Veröffentlichung alle Verkaufsrekorde. Auf mittlerer bis kleiner Ebene sehe ich inzwischen allerdings sehr wohl eine Art pseudohumanistische Cancle-Culture. Contentcreatorn, deren Meinungen man nicht teilt mit Stategien wie eingangs beschrieben den Lebensunterhalt kaputt zu machen ist (für mich zumindest) sehr wohl ein Akt von Cancle-Culture und absolut nichts was ich irgendwie für gut oder auch nur moralisch vertretbar halte.

Allerdings hat all das mit dem ursprünglichen woke wenig bis gar nichts zu tun, sondern entspringt eher einem linksliberalen Pseudohumanismus, sowie einer Debattenkultur die inzwischen unter anderem dank Social Media wirklich komplett im Arsch ist.
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Re: Cancel Culture - Der neue Zeitgeist

Beitrag von Fanchen »

Graphiel hat geschrieben: Freitag 14. Juli 2023, 03:01auch der Hogwarts Legacy Boykottversuch erwies sich als kompletter Griff ins Klo. Das Spiel durchbrach schon Tage vor der Veröffentlichung alle Verkaufsrekorde.
Ich wäre verwundert, wenn die Boykottaufrufe den Erfolg nicht sogar noch vergrößert haben. Das Spiel war eben auch Teil des amerikanischen Kulturkampfes, und es zu kaufen um den linken Rowling-Kritikern eins auszuwischen, scheint keine so seltene Einstellung gewesen zu sein.
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Re: Cancel Culture - Der neue Zeitgeist

Beitrag von Graphiel »

Fanchen hat geschrieben: Freitag 14. Juli 2023, 10:45 Ich wäre verwundert, wenn die Boykottaufrufe den Erfolg nicht sogar noch vergrößert haben.
Ohne dies wirklich anhand von Zahlen belegen zu können würde mir mein Bauchgefühl das selbe sagen. Zumindest habe ich aus diversen Kommentaren zu dem Gronkhfall entnommen, dass viele Leute überhaupt erst durch diese Boykottaufrufe auf das Spiel aufmerksam geworden sind.
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Re: Cancel Culture - Der neue Zeitgeist

Beitrag von Durante »

@Graphiel
Da hast du leider nicht unrecht, diese Online-Mob-Mentalität und deren üble Folgen gibt es leider tatsächlich. In allen politischen Lagern (seit Musk brauchen wohl scheinbar alle die z.B. Links oder auch Queer sind auf Twitter ein dickes Fell, die Rechten tun alles um Twitter "zu säubern" und missliebige Leute wegzumobben, und sie dürfen das jetzt halt offenbar auch), und natürlich auch abseits von Politik (was ich fast noch bizarrer finde).
Aber ich bezog mich halt auf das was üblicherweise mit "Cancel Culture" gemeint ist (also eine angebliche Bevormundung durch einen herbeiphantasierten angeblichen "linken Meinungs-Mainstream").
Aber "Canceln" ist ja erfahrungsgemäß sowieso nur dann böse (und wird nur dann so genannt) wenn es die Gegenseite macht. ;) (Wenn die AfD z.B. kritische Berichterstattung über sie selbst behindern oder eine Drag-Lesung in einer Bibliothek verhindern will oder whatever ist das natürlich KEINE Einschränkung der Meinungsfreiheit und KEINE "Cancel Culture" etc. ... Finde die Ironie! :lol: )

@Fanchen
Ich bin mir sogar sicher dass das so ist/war. Wenn man sich auf etwas verlassen kann, dann auf menschliches Trotzverhalten.
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