Falsifikation und Linguistik

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Schattenwurf
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Falsifikation und Linguistik

Beitrag von Schattenwurf »

Soiled hat geschrieben: Sonntag 17. März 2019, 08:19
Fanchen hat geschrieben: Sonntag 17. März 2019, 07:46 Soweit ich das nachvollziehen kann mit meinen völlig mangelnden Türkischkenntnissen, ist es dort tatsächlich "Mutterland" (siehe).
Ah, interessant. Passt eigentlich sehr gut zu dem einen von mir verlinkten Artikel von der Linguistin.

Ich glaub im Eifer des Gefechts hab ich nicht deutlich genug betont, dass ich selbstverständlich nicht behaupte, dass das auf *alle* Sprachen zutrifft. Nur halt auf sehr viele, vor allem Europäische.
Vielleicht ist auch die These schlicht unsinnig ... mal drüber nachgedacht?
So wegen Falsifikation und so ^^ ... es sei denn du möchtest behaupten die Türkei wurzelt in einem Matriachat. :roll:

Ich hab mal einen interessanten Talk dazu auf einem CCC gesehen.
Da ging es um die Abwertung des Begriffes "Frau" im Verhältnis zu "Herr"
Beides war gleichgestellt im Ansehen.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde das "frouwa/Frau" aber abgewertet,
so dass man sich aus dem französischen das Madame "Dame" entleihen musste.
Was zu "Meine Damen und Herren" führte, so die These.
Man sah darin eine Abwertung der Frau, die sich in der Sprache manifestiert hat.

Ich hab dazu eine Gegenthese.
Sie beruht auf "Wer ficken will, muss lieb sein."
Um seine Angebetende also auf ein Podest stellen zu können,
muss man galanter sein, als seine Mitbewerber. Der gleiche Wortschatz reicht dann nicht.
So hat sich ein halb gebildeter Pseudogalan gedacht, "Madame" ist exotisch und edler als "Frau", damit punkte ich.
Habe ich übrigens auch immer so gemacht. :>

Zwei Thesen, die beide den Sachverhalt erklären.
Welche man folgen mag, muss jeder selber wissen.

PS: Fanchen ... meine Frau spricht Türkisch als Muttersprache,
du hast das jetzt echt nach gegoogeld?
Wobei ... glaube niemanden, irgendwas ... ich hätte auch gegoogeld. ^^
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Re: "Heimat"

Beitrag von Soiled »

Schattenwurf hat geschrieben: Dienstag 19. März 2019, 22:32 So wegen Falsifikation und so ^^ ... es sei denn du möchtest behaupten die Türkei wurzelt in einem Matriachat. :roll:
Ich glaube nicht, dass in so etwas komplexem wie Linguistik ein einziges Gegenbeispiel reicht, um etwas zu widerlegen.
Was Turksprachen angeht (türkisch ist da ja nicht die einzige, die gehen ja weit bis Sibirien rein) ... da glaube ich schon, dass es zur Zeit der Sprachbildung andere Rechtssysteme gab, was Landbesitz anging, ja. Eventuell spielte da auch Nomadentum eine größere Rolle. Würde ich aber nicht gleich als Matriarchat bezeichnen. Ansonsten: Wie gesagt, der Link zum Oxford Dictionary war da sehr aussagekräftig, vielleicht solltest Du Dir den nochmal durchlesen.
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Schattenwurf
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Re: "Heimat"

Beitrag von Schattenwurf »

Soiled hat geschrieben: Mittwoch 20. März 2019, 06:43 Ich glaube nicht, dass in so etwas komplexem wie Linguistik ein einziges Gegenbeispiel reicht, um etwas zu widerlegen.
o.O

Selbstverständlich reicht das, wenn Linguistik eine Wissenschaft, und kein Paradigmen dreschendes Kaffeekränzchen ist.

Du kannst ja deine These modifizieren:
"Alle Völker werten in ihrer Sprache die Frauen ab,
ausser die Türken und andere Turksprachler,
diese ehren ihre Frauen mit ihrer Sprache."
oder so ähnlich. Dann könnte sie wieder wahr sein.
Eignet sich dann natürlich nicht mehr für den polemische Rabulistikkurs am Stammtisch.
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Re: "Heimat"

Beitrag von Soiled »

Schattenwurf hat geschrieben: Mittwoch 20. März 2019, 07:03 Selbstverständlich reicht das, wenn Linguistik eine Wissenschaft, und kein Paradigmen dreschendes Kaffeekränzchen ist.
Wie Du meinst. *schulterzuck*
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Schattenwurf
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Re: "Heimat"

Beitrag von Schattenwurf »

Ich?
Nö. Karl Popper ...
Solltest du in einer der ersten Vorlesungen von gehört haben.
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Re: "Heimat"

Beitrag von Soiled »

Schattenwurf hat geschrieben: Mittwoch 20. März 2019, 08:07 Kiitischer Rationalismus.
Wenn Du das so siehst ...
*schulterzuck*
Blackshiro hat geschrieben: Mittwoch 20. März 2019, 12:35 So langsam wirds wirklich lächerlich.
Hast ja recht. Bin schon ruhig, danke für den Hinweis. :)
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Schattenwurf
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Re: "Heimat"

Beitrag von Schattenwurf »

Blackshiro hat geschrieben: Mittwoch 20. März 2019, 12:35 Wir alle haben Schattenwurfs Haltung zu Frauen mittlerweile verstanden.
"Wir alle haben Schattenwurfs Haltung zu, Dümmlichkeiten, plärenden Radikalfeministininin verstanden."
So würde ein Schuh daraus. :lol:
Und ich möchte mal darauf hinweisen,
dass ich das Fass nicht aufgemacht habe. 8-)
SchwarzeKatz hat geschrieben: Mittwoch 20. März 2019, 12:42 Oder im deutschen:
herrlich - ist etwas gutes,damit assoziert man etwas positives.
Dämlich dagegen... tja.
Nicht alles was ein schlechter Witz ist,
ist auch wahr.
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Re: "Heimat"

Beitrag von Fanchen »

Schattenwurf hat geschrieben: Mittwoch 20. März 2019, 07:03
Soiled hat geschrieben: Mittwoch 20. März 2019, 06:43 Ich glaube nicht, dass in so etwas komplexem wie Linguistik ein einziges Gegenbeispiel reicht, um etwas zu widerlegen.
o.O

Selbstverständlich reicht das, wenn Linguistik eine Wissenschaft, und kein Paradigmen dreschendes Kaffeekränzchen ist.

Du kannst ja deine These modifizieren:
"Alle Völker werten in ihrer Sprache die Frauen ab,
ausser die Türken und andere Turksprachler,
diese ehren ihre Frauen mit ihrer Sprache."
oder so ähnlich. Dann könnte sie wieder wahr sein.
Eignet sich dann natürlich nicht mehr für den polemische Rabulistikkurs am Stammtisch.
Soiled sprach überhaupt nicht von "Alle Völker". Sie hat gesagt, es würde auf "sehr viele, vor allem Europäische" Sprachen zutreffen.
Ein einzelnes Beispiel einer Sprache, in der ihre Behauptung nicht zutrifft, ist daher offensichtlich kein Gegenbeweis.

Aber das weißt du genau - du hast nur wieder mal nen Strohmann rausgeholt. Dagegen argumentiert es sich wohl leichter?
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Re: "Heimat"

Beitrag von Schattenwurf »

Fanchen hat geschrieben: Mittwoch 20. März 2019, 14:47 Soiled sprach überhaupt nicht von "Alle Völker". Sie hat gesagt, es würde auf "sehr viele, vor allem Europäische" Sprachen zutreffen.
Soiled hat geschrieben: Montag 11. März 2019, 21:24
Bloody Arthur hat geschrieben: Montag 11. März 2019, 20:17 Das mit "Vaterland" und "Muttersprache" finde ich auch interessant... wobei ich nicht verstehe woher das kommt... also warum das Land männlich und die Sprache weiblich "ist"... hmmmm....
Weil hautpsächlich Männer die Landbesitzer waren und Kinder hauptsächlich von Frauen sprechen gelernt haben. Wie gesagt, Sprache spiegelt gesellschaftliche Zustände wieder, man muss nur genau hinschauen. Linguisten haben es jetzt (weil es Männern gegenüber diskriminierend ist) in "Erstsprache" umbenannt, aber bis das im Mainstream ankommt dauert das wohl noch eine Weile. ;)
Dazu gibt es in massig Sprachen Parallelen. Also, in Europäischen zumindest, bei den anderen kenne ich mich nicht aus.
Leider nein, leider gar nicht, Fanchen.
Der europäische Kontext bezieht sich auf die Parallelen.

PS: Könntest du mal bitte aufhören, ständig Vorhaltungen an den Haaren herbeizuziehen, und in den Gedankenfäden rumzurabulieren? Das wäre nett.
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Re: Falsifikation und Linguistik

Beitrag von Fanchen »

... was? Selbst im von dir angeführten Zitat steht "massig Sprachen", nicht "alle Sprachen".
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