Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Alles über Gothic und die Schwarze Szene.
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Phönix75
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Phönix75 »

Zu Plateaus kann ich nur aus Augenzeugensicht sagen, dass viele Frauen (und auch Kerle) damit garnicht richtig laufen können. Sieht zumindest oft recht gequält aus, zumindest was die Gangart angeht. Von daher würde ich Bequemlichkeit erstmal groß in Frage stellen, ohne mir jemals solche Klötze an die Füße zu binden.
Pikes würde ich genauso unbequem verorten. Mit einem breiten Fuß kommt man sich da sicherlich ganz schnell wie die Stiefschwester von Aschenbrödel vor und Lotusfüße hab ich leider nicht. ;)

Es muss bequem sein. Normale Ranger sind leider auch ziemlich ungepolstert und wenn man alte Füße hat, die ohnehin ziemlich geschunden sind, weil zuviel auf den Füßen unterwegs, dann sehnt man sich nach ein bisschen echte Bequemlichkeit im Fußraum. ;) Deswegen trage ich fast nur noch Sneaker... dann aber durchweg schwarz (und es ist verdammt schwer wirklich gute Schuhe da zu finden).


Ich verbringe nun auch schon mehr als 30 Jahre im schwarzen Umfeld. Allerdings hab ich mit der Zeit doch zunehmend gemerkt, dass es in der Szene genauso viele Dumpfbacken gibt, wie außerhalb. Von daher wird mir die Szene doch immer suspekter. Gesellschaftliche Unzulänglichkeiten machen auch hier nicht halt. Vielleicht wird mir auch nur langweilig... ;)
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Luna Rabenherz
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Luna Rabenherz »

(Ich erstelle ein passendes Thema für die Schuhe-Diskussion)
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Elric
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Elric »

Ich kann zu diesem fred nur

das

beitragen... :D
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Dawn
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Dawn »

Graphiel hat geschrieben: Montag 4. September 2023, 23:09 Daher frage ich mich... ab wann zählt man bezogen auf die Szene denn eigentlich zum "alten" Eisen? Bereits nach 10 Jahren? Nach 20? 30? Oder ist einfach alles was nicht mehr die frühen Szenejahre mitgemacht hat dazu verdammt der ewige 90er.. 2000er, 2010er, usw. zu bleiben?
Was mich betrifft kam ich Anfang der 90er mit der Szene in Berührung.
Die Bezeichnung des "alten Eisens" trifft aber in diesen Fall nicht auf mich zu, da ich zu keiner Zeit irgendwelchen Werten treu geblieben bin was die äusserliche oder auch innerliche Entwicklung betrifft.
Aktuell sagt mir sogar Rock und Metal mehr zu als die "Dunkle S., wird aber warscheinlich nicht immer so bleiben.

Außerdem wird meiner Meinung nach dem eh einem viel zu hohen Stellenwert zugesprochen, das Leben is a Matz das die Szene in den Hintergrund rückt, vorallem wenn du voll im Leben stehst, Familie hast, usw. wird diese eher zweitrangig und verliert sich Alltag.
Musik geht immer, aber die Szene leben und in ihr aufgehen verblasst mit der Zeit, aber wie gesagt, da spreche ich nur für mich und evtl auch für viele andere alte (ehm.) Szenegänger.

Je jünger man ist, desto höher der Stellenwert und da frage ich mich manchmal, ob die Szene vielleich doch eher einer reinen Jugendbewegung zugeschrieben werden könnte.
Das dunkle Lebensgefühl ist zwar irgendwie noch in meinem Kopf und wird es warscheinlich auch immer bleiben, aber mehr ist nicht mehr übergeblieben und das ist auch gut so, denn will mir da auch nix vormachen, das wäre Selbstbetrug.
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Luna Rabenherz
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Luna Rabenherz »

@Dawn das ist ja durchaus logisch und auch normal, dass für EHEMALIGE Mitglieder die Szene nicht die höchste Priorität war. Sonst wären sie weiterhin drinnen.

Aber so insgesamt finde ich diese Geschichte über "Arbeit und Familie" ziemlich traurig. Wenn es keine Ausrede wäre, natürlich. (Nicht in Deinem konkreten Fall, insgesamt, so etwas sagt man ja ziemlich häufig). Das hätte bedeuten müssen, dass der arme Mensch sein Leben gar nicht unter Kontrolle hat... Jemand hat ihn ausgerechnet auf so eine Arbeit geschickt, wo es strengen Dresscode gibt und wo man wohl 24/7 arbeiten muss und keine freie Zeit hat. Dazu wurde den Arme noch zwangsverheiratet mit einer Person, die seine Werte nicht teilt und ihm verbietet, sich selbst zu sein. Und dann kriegt man noch Kinder, offenbar auch ungewollt... So soll es aussehen oder wie?
Das ist doch normal, wenn man etwas nicht mehr mag. Aber dass "erwachsenes Leben" und die Szene unvereinbar seien, dass wird einfach mit Statistiken widerlegt. Und schlichtweg mit Fotos und Videos von WGT, zum Beispiel ;)
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Phönix75 »

@Luna Rabenherz

Hast du zufällig einen Link zu der Statistik? :lol:

Ich meine aber auch, dass sich im Leben die Prioritäten durchaus verschieben können und das schwarze Leben etwas in den Hintergrund rückt. Halte ich für völlig normal. Da kann die Überzeugung noch so groß sein. Aber man richtet nicht ausschließlich sein Leben nur auf die Szene aus. Das wäre eine recht langweilige Einbahnstrasse. Wichtig ist, wie man denkt, was man fühlt und wo man sich zu Hause fühlt.
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Evanahhan »

Wenn man „Szene“ vor allem über wöchentliche Club-Besuche definiert, dann ist das natürlich nicht so besonders kompatibel mit Familienleben. Für mich wird „Szene“ aber vor allem durch die Menschen definiert, die ihren Interessen gemeinsam nachgehen, und da kann man ja auch in einem schwarzen Freundeskreis eingebunden sein und anderweitig gemeinsame Aktivitäten ausleben oder auch mal auf Konzerte gehen, besonders wenn die Kinder nicht mehr ganz klein sind.
Dass sich nach der Familiengründung die Prioritäten verschieben, ist doch nur normal.
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Hier muss man ja aber auch den "Szene-Gänger" an sich erstmal einigermaßen definieren. Wenn es um regelmäßiges Konzerte/Club/Festival-Besuche geht, ist es irgendwo nahe liegend, dass sich das mit den Jahren verändern wird, wenn man beispielsweise eine Familie gegründet hat und andere Dinge in den Vordergrund rücken.
Wäre irgendwo ziemlich tragisch, wenn sich das eigene Schwarz-Sein nur auf diese Dinge beziehen würde und somit gerade für Menschen, deren Prioritäten sich durch bestimmte Umstände verändert haben, einfach "wegfallen".

Ich stimme Dawn hier nicht ganz zu bzw. sehe das Ganze schlicht und einfach etwas anders. (Vielleicht auch, weil ich Szene-Zugehörigkeit auch ein wenig anders interpretiere, wer weiß) Ich persönlich weiß zwar nicht genau, wann man "fest im Leben steht" und tu` mich da auch grad etwas schwer mit einer Definition, aber wenn hier Berufstätigkeit und Familie gemeint sind (vermute ich jetzt mal), trifft beides auf mich zu und meine Vorlieben, Musik, bestimmte Freizeitbeschäftigungen etc. sind da nicht wirklich in den Hintergrund geraten. Wahrscheinlich ist das aber alles recht individuell; da kann man pauschal eher wenig dazu sagen.
Dawn hat geschrieben: Sonntag 22. Oktober 2023, 00:45 ob die Szene vielleich doch eher einer reinen Jugendbewegung zugeschrieben werden könnte.
Oftmals sind die Eindrücke recht unterschiedlich. Ich will da auch niemandem was absprechen - aber die Aussage kann man glaube ich ziemlich leicht widerlegen. Auf so ziemlich allen (!) schwarzen Veranstaltungen, die ich die letzten Jahre besucht habe, war der Altersdurchschnitt etwa 40 +/- 5 Jahre. In etwa. Teilweise sieht man auch eine ganze Menge Leute herum springen, die weit älter sind. Jugend sieht da dann doch etwas anders aus. Ganz im Gegenteil - mir begegnet verhältnismäßig sehr wenig Jugend.
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Luna Rabenherz
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Luna Rabenherz »

Vielleicht wäre es auch sinnvoll, zwischen Szene und Kultur (oder vllt gibt es ein besseres Wort dafür) zu unterscheiden? Die Szene als das Soziales, die Gemeinschaft, die Leute. Und die Kultur als etwas, was man auch alleine ausleben kann. Man kann doch Musik hören, Bücher lesen, sich kleiden und schminken, seine Wohnung dekorieren usw, sogar selbst kreativ sein, aber halt keine oder nur selten Lust haben, auf Partys zu gehen. Oder wenn man auf ein Konzert geht und da keinem ein Wort außer "Hallo" sagt?
Na ja. Ist es zwingend notwendig, EXTROVERTIERT UND GESELLIG zu sein, um GOTHIC zu sein? 🤔
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Dawn
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Dawn »

@Herbstlaubrascheln
Da hast Du nicht Unrecht, denn jeder interpretiert die Dinge einfach anders, aber ich kann da einfach nur für mich sprechen wenn ich sage, dass sich im laufe der Zeit die Szene und alles was dazugehört für mich immer mehr entfremdet hat und nicht mehr den Stellenwert hat den es schon mal hatte, vielleicht ist das Forum hier nur noch ein Resume vergangener Tage.
Evtl. habe ich mich auch falsch ausgedrückt, als ich die Familie usw. als Grund für das Verblassen heranzog, aber ich weiß auch, es wäre so oder so passiert, Familie usw. ist vielleicht ein Grund, aber nicht der Grund, Sorry für die Unstimmigkeit.
Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Donnerstag 26. Oktober 2023, 13:45 Auf so ziemlich allen (!) schwarzen Veranstaltungen, die ich die letzten Jahre besucht habe, war der Altersdurchschnitt etwa 40 +/- 5 Jahre. In etwa. Teilweise sieht man auch eine ganze Menge Leute herum springen, die weit älter sind. Jugend sieht da dann doch etwas anders aus. Ganz im Gegenteil - mir begegnet verhältnismäßig sehr wenig Jugend.
Das sind nur noch die Überbleibsel von Damals :D Spaß beiseite hast es ja selbst festgestellt, die sog. schwarze Szene spricht die Jugend nicht mehr an so wie früher, sie wird sich verändern und auf kurz oder lang auch sein Ende finden, bzw. in Bedeutungslosigkeit verschwinden, oder vielleicht auch nur ein Päuschen einlegen wer weiß, die Punks haben es uns vorgemacht, das WGT. usw. ist noch ein letztes Aufbäumen, obwohl, diesen Karneval will ich eigentlich gar nicht so dazuzählen.
Luna Rabenherz hat geschrieben: Donnerstag 26. Oktober 2023, 19:38 Man kann doch Musik hören, Bücher lesen, sich kleiden und schminken, seine Wohnung dekorieren usw, sogar selbst kreativ sein, aber halt keine oder nur selten Lust haben, auf Partys zu gehen.
Und genau all diese Dinge sind für mich nebensächlich geworden oder teils ganz verschwunden, zumindest was das "Schwarze" betrifft, wer oder was schlussendlich der Auslöser dafür war kann ich nur mutmaßen ist aber nebensächlich und mir eigentlich auch egal, ist für mich halt ein vollkommen normaler Prozess was mein Leben betrifft.
Schön für diejenigen denen dies ein leben lang haftet und das meine ich ernst, doch viele Menschen verändern sich, gehen andere Wege, entwickeln andere Interessen oder gehen auch mal den ein oder anderen Schritt wieder zurück, so ist das Leben. Aber du hast Recht, vielleicht sollte man dabei wirklich unterscheiden zwischen Szene und Kultur.

Natürlich bleibt ein Teil der Szene (Kultur) für immer in meinem Herzen und wird auch nie gänzlich verschwinden, aber ich sehe die Dinge und das Leben heute einfach mit anderen Augen (nicht mehr nur schwarz) und wer weiß, vielleicht gibt es für mich, oder auch für den ein oder anderen sog. "Ehemaligen" irgendwann wieder einen Schritt zurück, wer weiß. Obwohl, so ein wenig Schwarz haftet ja immer noch an mir. ;)
Das wichtigste ist nur, dass man zu dem steht was und wer man ist, das aktzeptiert und sich selbst nicht verleugnet und sich nix vormacht.
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