Verstand vs. Gefühl

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Durante
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Re: Verstand vs. Gefühl

Beitrag von Durante »

Archy hat geschrieben: Mittwoch 12. Oktober 2022, 19:27 Niedlich?! O.o
Naja, "niedlich" verglichen mit anderen Wörtern die mir eingefallen wären meinte ich. ;)
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Soiled

Re: Verstand vs. Gefühl

Beitrag von Soiled »

Na ja - mein Opa war 25 Jahre älter als meine Oma, was dazu geführt hat, dass er gestorben ist, als meine Mutter 8 war. Weiß jetzt nicht, ob sowas wirklich erstrebenswert ist ...

Kann mir aber auch, um ehrlich zu sein, nur sehr schwer vorstellen, mich mit jemandem einzulassen, der oder die so viel jünger oder älter als ich ist. Also, ich komm mit den Leuten zurecht, eh klar, aber mit 25jährigen kann ich noch nicht mal ein Gespräch auf Augenhöhe führen. Die haben doch noch nix erlebt! Ja gut, zugegeben, es gibt auch Leute, die mit 40 noch nix erlebt haben, die find ich natürlich ebenfalls herzlich uninteressant. Aber bei 25jährigen ist das halt mehr oder weniger der Default-Zustand.
Und ich merke schon bei Leuten in meinem Alter, wie sehr die abbauen. Ständig irgendwelche körperlichen Wehwehchen, was manchmal durchaus nervt. Und geistig sind sie oft auch nicht wirklich mehr flexibel und schon von so etwas simplen wie Gendern überfordert. :lol: Bei Älteren wird's dann nur noch schlimmer.

Abgesehen davon find ich es verwunderlich, dass das hier so in die Beziehungsschiene abgerutscht ist. Da ist das doch ziemlich eindeutig, find ich: Partner·innen sind dazu da, dass man sich mit ihnen besser fühlt als ohne sie. Also, dass sie einen glücklich machen. Wenn das nicht der Fall ist haben sie eigentlich keine Daseinsberechtigung mehr. Sicher gibt's da auch ein paar prosaische Gründe, häufig finanzieller Art. Drum sind ja früher so viele Frauen in unglücklichen Ehen geblieben, einfach weil sie es sich nicht leisten konnten sich zu trennen. Aber das ist ja glücklicherweise heutzutage seltener der Fall, auch wenn es natürlich (leider) immer noch vorkommt.

Gibt aber doch noch ganz viele andere Bereiche im Leben, wo sich die gleiche Frage stellt. Mein Verstand hat mir jedenfalls schon öfter gesagt, dass ich mal lieber meiner Chefin oder Kolleg·innen gegenüber höflich bleiben sollte, selbst wenn ich auf der Gefühlsebene schwer versucht war, etwas rustikalere Ausdrücke zu benutzen. Das gleiche gilt z.B. auch für Polizist·innen. Oder generell für Leute, mit deren Handlungen und Ansichten ich nicht wirklich konform gehe (sehr diplomatisch formuliert).
Archy
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Re: Verstand vs. Gefühl

Beitrag von Archy »

Also wenn man sich einen Partner sucht, damit man glücklicher ist, läuft in meinen Augen was falsch. O.o
Ich habe in den letzten 9 Monaten eins gelernt und begriffen, man sollte sein eigenes glücklich sein niemals in Menschenhand legen bzw. davon abhängig machen. Wenn ich jetzt von mir persönlich ausgehe, dann macht mich Draußen in der Natur soviel so glücklich und zufrieden, wie es kein Mensch tut. Warum will oder sollte man einem anderen Menschen das aufbürden, einen glücklich zu machen? Da ist doch Druck vorprogammiert!
Nee nee, sein glücklich sein, sollte auch ohne Partner bestehen.
Für mich ist ein Partner eher jemand, der mich vollständig macht...jemand der mich ergänzt. Aber doch kein Mittel zum Zweck, damit es mir gut geht! :shock:
Zumindest seh ich das so...aber ich bin eh ein Wok :lol:
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Lylia
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Re: Verstand vs. Gefühl

Beitrag von Lylia »

Phönix75 hat geschrieben: Sonntag 9. Oktober 2022, 16:34 An dieser Stelle muss ich mal sagen, dass Kommunikation offenbar in vielen Beziehungen nicht groß geschrieben wird. Warum sprechen Paare nicht miteinander, wenn man merkt, dass etwas nicht in Ordnung ist, die Vorstellungen auseinander driften oder etwas eingefahren ist? Ich verstehe sowas nicht. Dann vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, weil der eine Part den Mund nicht aufbekommt, finde ich alles andere als fair. Oftmals gibt es doch noch Wege, wie man sich wieder findet oder man Kompromisse schließen kann, womit beide leben können. Ich bleibe bei sowas immer Kopf schüttelnd zurück.
Dem kann ich mich nur anschliessen dieses "sich auseinanderleben" verstehe ich nicht, in einer Partnerschaft sollte es möglich sein zu kommunizieren wenn etwas nicht rund läuft, alles andere finde ich hinterlistig und es klingt für mich nach "den leichten Weg gehen" und sich keine tieferen Gedanken machen, warum es scheitert.
Archy
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Re: Verstand vs. Gefühl

Beitrag von Archy »

Auseinander Leben in dem Sinne finde ich jetzt nicht so außergewöhnlich. Ein Mensch hört ja nicht auf sich weiter zu entwickeln...gerade junge Menschen. Ich sehe einfach die Kommunikation als solches als Problem, dass eben nicht gesprochen wird - über Probleme, Wünsche, Bedürfnisse...auch auf sexueller Ebene. Mir ist schon einiges an Männern in die Umlaufbahn gekommen, die entweder in einer Beziehungskrise waren oder einfach unglücklich darin waren. Ich hat es auch schon, dass ich nen Typen anfing kennenzulernen und der kurze Zeit später wieder mit seiner Ex zusammen kam. Ich denke man sieht wie wichtig Kommunikation ist und wie oft diese auf der Strecke bleibt.
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Durante
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Re: Verstand vs. Gefühl

Beitrag von Durante »

Lylia hat geschrieben: Sonntag 16. Oktober 2022, 08:17 Dem kann ich mich nur anschliessen dieses "sich auseinanderleben" verstehe ich nicht, in einer Partnerschaft sollte es möglich sein zu kommunizieren wenn etwas nicht rund läuft, alles andere finde ich hinterlistig und es klingt für mich nach "den leichten Weg gehen" und sich keine tieferen Gedanken machen, warum es scheitert.
Auch wenn ich sowas jetzt nicht aus erster Hand kenne, aber das Problem beim sogenannten "Auseinanderleben" ist eher dass die Leute es vor lauter Alltag einfach nicht merken. Ein schleichender Prozess und irgendwann nach Jahren die wie im Flug vergangen sind wachen diese Leute dann eines Morgens auf und denken sich: "Wer ist das eigentlich neben mir im Bett? Und was will ich mit dem eigentlich...?"
Könnte man das verhindern? Bestimmt würd ich vermuten, aber wie gesagt, die Leute merken gar ja nicht dass sie sich gerade "auseinanderleben"... der Mensch ist da erstaunlich ignorant (und leidensfähig) in solchen Dingen.
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Re: Verstand vs. Gefühl

Beitrag von Phönix75 »

@Durante

Ja, der graue Alltag... der kann sehr viel kaputt machen, wenn man nicht aufpasst. Aber genau darum geht es ja, was Kommunikation betrifft, dass einem eben stets bewußt ist, dass man eine Beziehung/Partnerschaft immer pflegen muss und dass es eben Arbeit ist. Wer sich das nicht bewußt macht und denkt, lass ma laufen, den wird die Realität irgendwann einholen. Ist leider so. Auch mir passiert. Im Alter ist man schlauer. ;)
Nichts ist so, wie es scheint.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Verstand vs. Gefühl

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Archy hat geschrieben: Sonntag 16. Oktober 2022, 09:55 über Probleme, Wünsche, Bedürfnisse...auch auf sexueller Ebene.
Im Prinzip gebe ich Dir da schon irgendwo recht. Sobald die Kommunikation ausbleibt, fängt es natürlich schon irgendwo an, dass man sich so ein bisschen voneinander entfernt. Tatsächlich verstehe ich aber unter einem "sich auseinander leben" eine unüberwindbare Hürde. Auch Gespräche und Offenheit würden und werden an solchen Zuständen nichts ändern. Sie machen es wohl nur schneller deutlich, wo man sich gerade befindet. Und wie unausweichlich die Konsequenzen höchstwahrscheinlich sein werden. Während nicht wenige Menschen solche Gefühle tatsächlich sehr lange Zeit verleugnen können, um sich vor Schmerz und Alleinsein zu schützen.
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Archy
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Re: Verstand vs. Gefühl

Beitrag von Archy »

Ich hab auch nicht behauptet, dass man mit Kommunikation verhindern kann, dass Menschen sich in unterschiedliche Richtungen entwickeln und trennen. Wenn das ginge würden so manch Paare wohl noch zusammen sein ;).
Worauf ich mich mit der Kommunikation beziehe ist, dass Menschen die Dinge, die änderbar wären und die Beziehung in der Bahn halten, selten ansprechen. Bedenken, falsche Scham, um den anderen nicht zu verletzen...warum auch immer.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Verstand vs. Gefühl

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

@Archy
Ich habe auch nicht behauptet, dass Du das behauptet hättest ;)
Archy hat geschrieben: Sonntag 16. Oktober 2022, 20:17 Bedenken, falsche Scham
Das sind ja eher so ganz typische Dinge, die am Anfang einer Beziehung auftauchen. Klar, das ist nun nicht allgemein gültig, aber eher schon. Aber sicherlich sind es nicht grad wenige Leute, die gerade in einer solchen Phase Schwierigkeiten haben, so etwas zu kommunizieren. Von dem her ist das sicherlich auch ein Punkt, den man nicht von der Hand weisen kann.
Was den "grauen Alltag" angeht...joa, da sehe ich das alles nicht soooo eng...Lässt man alles einfach so dahin laufen, wird das sicherlich irgendwann schwierig. Wie schon erwähnt - ist halt einfach Arbeit, etwas zu erhalten. Wie jede Verbindung zu anderen Menschen. Die bleiben von alleine selten so, wie sie sind.

Thema Altersunterschied:
Mit 25 Jahren hätte ich sicherlich auch so meine Schwierigkeiten. Natürlich kann man das nicht von vorneherein ausschließen, aber für mich wäre es höchstwahrscheinlich nix. Ausschlaggebend ist da nicht, dass die noch nichts "ERlebt" haben, sondern noch nicht viel "GElebt" haben. Für mich zumindest. Da ist das Gefälle dann halt relativ groß. Jemand, der wesentlich viel jünger als ich ist, hat vielleicht auch noch ganz andere "Pläne" als ich sie eben hätte - sicherlich auch etwas, das schwer wiegen kann in Beziehungen.
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