Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?
@Luna Rabenherz
Ich versteh` durchaus, was Du meinst. Aber woran machst Du das speziell fest? Wann sieht jemand "authentisch" aus und wann nicht? Ich kann mich erinnern, dass eine Weile die Nasen gerümpft wurden, wenn jemand das schwarze Spitzenoberteil bei H&M gekauft hatte, ein anderes Mal dann die Klamotten ausm "Szene-Laden" als Kostümierung beschimpft wurden. Irgendwie war das ja auch immer so ein hin und her, was nun "echt" ist und was so gar nicht geht *lacht*
Und ja, ich sehe auch eher selten junge Leute, die alternativ unterwegs sind. Man hat so ein bisschen den Eindruck, dass diese Zeit auch irgendwo "rum" ist...all zu viel gibt es für die Jugend von heute schlicht und einfach nicht mehr zu rebellieren. Gäbe es natürlich durchaus, so ists nicht. Aber aus deren Sicht sieht die Welt nun einmal ein wenig anders aus - und das Thema Rebellion ist heute auch kein all zu einfaches mehr. Wirklich schockieren kann man doch heute eh kein Schwein mehr
Ich versteh` durchaus, was Du meinst. Aber woran machst Du das speziell fest? Wann sieht jemand "authentisch" aus und wann nicht? Ich kann mich erinnern, dass eine Weile die Nasen gerümpft wurden, wenn jemand das schwarze Spitzenoberteil bei H&M gekauft hatte, ein anderes Mal dann die Klamotten ausm "Szene-Laden" als Kostümierung beschimpft wurden. Irgendwie war das ja auch immer so ein hin und her, was nun "echt" ist und was so gar nicht geht *lacht*
Und ja, ich sehe auch eher selten junge Leute, die alternativ unterwegs sind. Man hat so ein bisschen den Eindruck, dass diese Zeit auch irgendwo "rum" ist...all zu viel gibt es für die Jugend von heute schlicht und einfach nicht mehr zu rebellieren. Gäbe es natürlich durchaus, so ists nicht. Aber aus deren Sicht sieht die Welt nun einmal ein wenig anders aus - und das Thema Rebellion ist heute auch kein all zu einfaches mehr. Wirklich schockieren kann man doch heute eh kein Schwein mehr
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?
Wie ich an anderer Stelle schon mal schrieb, ist die heutige Jugend schon ziemlich wohlstandsverwöhnt. Wo unsereins damals, noch ein paar Ocken zusammenkratzen musste, um mal zu einem Konzert oder einer Party zu gehen, geschweige, sich was halbwegs ordentliches zum Anziehen zu kaufen, gibts das heute alles von Mama und Papa gesponsort, inklusive Blase für das allgemeine Denken. Geht doch gleich weiter... im Anschluß zu Schule/Abi/Studium sollte die Arbeit natürlich nicht die Work-Life-Balance zu sehr stören. Am Besten halbtags arbeiten, aber möglichst viele Moneten dafür bekommen. Wo ist da noch Rebellion? Klar, man rebelliert gegen Dinge, wo ein schwer arbeitender Mensch gar keine Zeit dazu hat, weil seine Work-Life-Balance ohnehin im Arsch ist und froh ist, mal ein noch halbwegs bezahlbares Konzert zu besuchen. Die Jugend von heute stellt sich auf die Strasse mit FfF und labert/"rebelliert" gegen etwas, was sie eigentlich nur von den Grünen vorgekaut bekommen haben und von grünen Gönnern gesponsort bekommen. Sich aber anschließend von Papa's SUV von der Demo abholen lassen, der sie zuvor auch hingefahren hat. Nene, ich sehe da absolut gewaltige Unterschiede zu "damals". Und deswegen wird es auch kaum genug Nachwuchs geben... es sei denn, es gibt noch den ein oder anderen reflektierten jungen Menschen, der nicht gerade vom Wohlstand verwöhnt ist und sich einer differenzierten Meinung bedient und sich nicht dem herrschenden Mainstream unterordnet.
Ist leider so und wird sicher auch nicht mehr besser.
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Nichts ist so, wie es scheint.
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?
@Herbstlaubrascheln Ich kann nicht genau sagen, woran man die Authentizität erkennt, man fühlt sie irgendwie... oder auch nicht, keine Ahnung. Jemand wird immer die Nase rümpfen, weil man selbst psychologische Baustellen hat, mit dem Selbstbewusstsein usw. Egal was du machst, trägst usw. Die einzige sinnvolle Reaktion wäre, sich beizubringen, das schlichtweg zu ignorieren. Alles andere führt lediglich zu Neurosen. Wenn es jemandem hilft, sein Leben irgendwie besser zu ertragen, dann kann er oder sie alles dazu sagen, was er/sie möchte. Das ist nicht mein Problem und auch nicht mein Pflicht, irgendwelche Erwartungen zu erfüllen.
Aber das kommt erst mit der Zeit und der Erfahrung, natürlich.
Was Marken angeht... Ich kaufe alles gebraucht (Second Hand Laden oder Kleinanzeigen), es ist nicht nur billiger und nachhaltiger, macht aber auch Spaß wie ein Glücksspiel. Und ich kaufe das, was mir gefällt und passt (und keine tierische Inhaltsstoffe enthält), egal welche Marke das ist. Weil diese Klamotten jemand bereits gekauft hat, wurden (in dem Fall der "Bösen' Marken) Ultrafast Fashion, Umweltzerstörung und Kinderarbeit bereits ohnehin befördert, also ich kann kein schlechtes Gewissen haben. Und wenn ich etwas Schönes, meinem Geschmack nach, von einer Szenemarke finde, ergatter ich es auch gerne. So habe oder hatte ich, Etiketten zufolge, die ganze Palette von Marken im Besitz, von H&M und Zara oder auch asiatischen Nonames bis hin zu Alchemy Gothic, Spiral Direkt, Gothicana, Demonia usw.
Ich bastele auch gerne an Klamotten herum. Mittlerweile spiele ich mit dem Gedanken, nach einer Nähmaschine auf Kleinanzeigen zu schauen... Aber natürlich macht das mich zu keinem "besseren Menschen". Macht einfach Spaß.
Eigentlich dachte ich irgendwie immer, dass die Kreativität in der Gothic irgendwie "mit drin" sei, "dazu gehört". Aber logisch betrachtet soll das keine Voraussetzung sein... oder doch?... Alle meine Freunde aus der Szene waren irgendwie kreativ. Nicht unbedingt hochtalentiert (obwohl manchmal schon), aber auf jeden Fall begeistert. Gedichte, Kurzgeschichten schreiben, Musik machen, zeichnen usw, auch an Outfits herumbasteln. Oder auch jemanden Bekannten beauftragen, der so etwas besser kann. Für etwas Geld oder etwas Schönes, wenn das ein Freund ist und kein Geld nehmen will (z. B., ich habe mal einer Freundin total langweilige Schuhe mit Acrylfarbe bemalt und wurde dafür unerwartet mit einer Flasche leckeres Fruchtwein und einem Set schwarzer Kerzen belohnt, die ich damals irgendwie nirgendwo finden konnte ) Dieses "DIY for Friends" fühlt sich auch irgendwie so "gegen Mainstream" an, so nach dem "echten Underground Szeneleben", oder?...
@Phönix75 Klingt verdammt traurig...
Ich könnte als Teenie auch alles ("Richtiges"), was ich brauchte, von meinen Eltern gekauft bekommen. Aber ich wollte das Gefühl haben, dass ich auch was wert bin und etwas selbst erreichen kann. Das kann einem kein Papa kaufen, nicht mal der Reichste...
Hinzugefügt nach 25 Minuten 50 Sekunden:
Ja, das ist vielleicht das, was mich am meisten fasziniert. Und was mir fehlt mittlerweile. Obwohl vielleicht muss ich nur genauer suchen und finde ich?
Diese Inspiration und Kreativität. Wie zum Beispiel die erste Alben von vielen Bands, vielleicht noch nicht so technisch hochwertig und makellos mangels Erfahrung und Ressourcen, aber dafür prallvoll mit Emotionen, Gedanken und wahren Gefühlen...
Oder auch im "Szeneleben", nicht nur auf ein professionell organisiertes Konzert gehen, sondern selbst etwas organisieren. Gedichte einander vorzulesen, in einer Kneipe oder auf einer Wiese. Ein Theaterstück aufzuführen, ein Kurzfilm zu drehen. So etwas. Oder auch ein Konzert organisieren, eine "Underground " Kneipe öffnen oder Szeneklamotten, Accessoires usw in kleinen Mengen machen... Amateurhaft, halb-professionell oder professionell, mit Gleichgesinnten, in der Freizeit oder als Nebenjob, ohne Gewinnerzielung oder nur mit minimaler, von der echten Leidenschaft getrieben... Das müssten Jugendliche machen, mMn. Zumindest einige davon, die, die Kreativität in sich von Natur aus haben.
Und nicht nur Jugendliche, im Idealfall...
Das würde ich mir wünschen... und selbst gerne mitmachen.
Aber das kommt erst mit der Zeit und der Erfahrung, natürlich.
Was Marken angeht... Ich kaufe alles gebraucht (Second Hand Laden oder Kleinanzeigen), es ist nicht nur billiger und nachhaltiger, macht aber auch Spaß wie ein Glücksspiel. Und ich kaufe das, was mir gefällt und passt (und keine tierische Inhaltsstoffe enthält), egal welche Marke das ist. Weil diese Klamotten jemand bereits gekauft hat, wurden (in dem Fall der "Bösen' Marken) Ultrafast Fashion, Umweltzerstörung und Kinderarbeit bereits ohnehin befördert, also ich kann kein schlechtes Gewissen haben. Und wenn ich etwas Schönes, meinem Geschmack nach, von einer Szenemarke finde, ergatter ich es auch gerne. So habe oder hatte ich, Etiketten zufolge, die ganze Palette von Marken im Besitz, von H&M und Zara oder auch asiatischen Nonames bis hin zu Alchemy Gothic, Spiral Direkt, Gothicana, Demonia usw.
Ich bastele auch gerne an Klamotten herum. Mittlerweile spiele ich mit dem Gedanken, nach einer Nähmaschine auf Kleinanzeigen zu schauen... Aber natürlich macht das mich zu keinem "besseren Menschen". Macht einfach Spaß.
Eigentlich dachte ich irgendwie immer, dass die Kreativität in der Gothic irgendwie "mit drin" sei, "dazu gehört". Aber logisch betrachtet soll das keine Voraussetzung sein... oder doch?... Alle meine Freunde aus der Szene waren irgendwie kreativ. Nicht unbedingt hochtalentiert (obwohl manchmal schon), aber auf jeden Fall begeistert. Gedichte, Kurzgeschichten schreiben, Musik machen, zeichnen usw, auch an Outfits herumbasteln. Oder auch jemanden Bekannten beauftragen, der so etwas besser kann. Für etwas Geld oder etwas Schönes, wenn das ein Freund ist und kein Geld nehmen will (z. B., ich habe mal einer Freundin total langweilige Schuhe mit Acrylfarbe bemalt und wurde dafür unerwartet mit einer Flasche leckeres Fruchtwein und einem Set schwarzer Kerzen belohnt, die ich damals irgendwie nirgendwo finden konnte ) Dieses "DIY for Friends" fühlt sich auch irgendwie so "gegen Mainstream" an, so nach dem "echten Underground Szeneleben", oder?...
@Phönix75 Klingt verdammt traurig...
Ich könnte als Teenie auch alles ("Richtiges"), was ich brauchte, von meinen Eltern gekauft bekommen. Aber ich wollte das Gefühl haben, dass ich auch was wert bin und etwas selbst erreichen kann. Das kann einem kein Papa kaufen, nicht mal der Reichste...
Hinzugefügt nach 25 Minuten 50 Sekunden:
Ja, das ist vielleicht das, was mich am meisten fasziniert. Und was mir fehlt mittlerweile. Obwohl vielleicht muss ich nur genauer suchen und finde ich?
Diese Inspiration und Kreativität. Wie zum Beispiel die erste Alben von vielen Bands, vielleicht noch nicht so technisch hochwertig und makellos mangels Erfahrung und Ressourcen, aber dafür prallvoll mit Emotionen, Gedanken und wahren Gefühlen...
Oder auch im "Szeneleben", nicht nur auf ein professionell organisiertes Konzert gehen, sondern selbst etwas organisieren. Gedichte einander vorzulesen, in einer Kneipe oder auf einer Wiese. Ein Theaterstück aufzuführen, ein Kurzfilm zu drehen. So etwas. Oder auch ein Konzert organisieren, eine "Underground " Kneipe öffnen oder Szeneklamotten, Accessoires usw in kleinen Mengen machen... Amateurhaft, halb-professionell oder professionell, mit Gleichgesinnten, in der Freizeit oder als Nebenjob, ohne Gewinnerzielung oder nur mit minimaler, von der echten Leidenschaft getrieben... Das müssten Jugendliche machen, mMn. Zumindest einige davon, die, die Kreativität in sich von Natur aus haben.
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Berühr' mich nicht, ich bin aus Glas. Fasst du mich an - zerspringe ich. (c) Adversus.
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?
Ich sehe es nicht ganz so radikal wie Phönix.
Ab und an irritiert es mich, dass viele Leute zwar erwähnen, dass ihre Jugend etc. so "leicht" war, aber andererseits andeuten, dass früher alles besser war. (Besonders faszinierend ist
beispielsweise immer das Argument mit dem Schulweg - "früher" musste man anscheinend gefühlt 20km bei Wind und Wetter durch den Schnee zur Schule gehen und heute werden die Kinder ja überall hin gefahren und "verweichlichen" - ich musste auch zur Schule latschen, aber ganz ehrlich: Sonderlich gut fand ich das nicht Zumal ich absolut nachvollziehen kann, dass es viele Eltern gibt, die ihre Kinder nicht alleine auf den Straßen herum laufen lassen wollen, weil ihnen das schlicht und einfach Angst macht - aber das nur am Rande, fiel mir grad eben ein.)
Dass die jungen Menschen von heute einen gewissen Wohlstand schlicht und einfach von klein auf "kennen", kann man ihnen aber nicht wirklich vorwerfen. Eben so wenig, dass sie ihre Eltern vor Augen haben und beschließen, dass ihr Leben nicht so aussehen soll - grad die Kinder bekommen ja auch mit, dass Mütter und Väter den ganzen Tag arbeiten sind, kaum Freizeit haben, nicht wenige werden krank vor Angst und Stress und falscher Solidarität den Arbeitgebern gegenüber und grad mal eben so über die Runden kommen. Sonderlich einladend wird das alles wohl nicht wirken. Ist zumindest meine Vermutung. Sicherlich irgendwo eine Art Verweigerung; von der kann man ja halten was man will, aber es ist durchaus eine.
Ich bin absolut kein Freund von den Grünen, aber ich persönlich sehe da keinen Zusammenhang.
Ab und an irritiert es mich, dass viele Leute zwar erwähnen, dass ihre Jugend etc. so "leicht" war, aber andererseits andeuten, dass früher alles besser war. (Besonders faszinierend ist
beispielsweise immer das Argument mit dem Schulweg - "früher" musste man anscheinend gefühlt 20km bei Wind und Wetter durch den Schnee zur Schule gehen und heute werden die Kinder ja überall hin gefahren und "verweichlichen" - ich musste auch zur Schule latschen, aber ganz ehrlich: Sonderlich gut fand ich das nicht Zumal ich absolut nachvollziehen kann, dass es viele Eltern gibt, die ihre Kinder nicht alleine auf den Straßen herum laufen lassen wollen, weil ihnen das schlicht und einfach Angst macht - aber das nur am Rande, fiel mir grad eben ein.)
Dass die jungen Menschen von heute einen gewissen Wohlstand schlicht und einfach von klein auf "kennen", kann man ihnen aber nicht wirklich vorwerfen. Eben so wenig, dass sie ihre Eltern vor Augen haben und beschließen, dass ihr Leben nicht so aussehen soll - grad die Kinder bekommen ja auch mit, dass Mütter und Väter den ganzen Tag arbeiten sind, kaum Freizeit haben, nicht wenige werden krank vor Angst und Stress und falscher Solidarität den Arbeitgebern gegenüber und grad mal eben so über die Runden kommen. Sonderlich einladend wird das alles wohl nicht wirken. Ist zumindest meine Vermutung. Sicherlich irgendwo eine Art Verweigerung; von der kann man ja halten was man will, aber es ist durchaus eine.
Ich bin absolut kein Freund von den Grünen, aber ich persönlich sehe da keinen Zusammenhang.
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?
@Herbstlaubrascheln
Ich werfe das auch niemanden vor. Das ist aber ein Fakt. Und deshalb kann im Großen und Ganzen von dem Gedanken Abschied genommen werden, dass da noch großartig Nachwuchs nachkommt.
Ha, die Sache mit den Helikopter-Eltern ist aber schon ein ziemlich neumodernes Phänomen. Ich musste auch einige Kilometer zur Schule latschen. Das war aber weitaus interessanter, als zur Schule chauffiert zu werden. Und ja, auch bei Wind und Wetter. Nun die alles entscheidende Frage: Hat es uns geschadet? Ich sage lauthals: NEIN! Und das ist nur ein Punkt von vielen, wo nicht nur ich sage, dass die Jugend von heute einfach nur noch verweichlicht und verwöhnt ist. Bloß nicht zuviel von diesem und von jenem, sonst droht schon der Burnout vor der Einschulung.
Ganz gut von Paul Panzer parodiert: https://youtu.be/JyoLBPEWJiM
Ich werfe das auch niemanden vor. Das ist aber ein Fakt. Und deshalb kann im Großen und Ganzen von dem Gedanken Abschied genommen werden, dass da noch großartig Nachwuchs nachkommt.
Ha, die Sache mit den Helikopter-Eltern ist aber schon ein ziemlich neumodernes Phänomen. Ich musste auch einige Kilometer zur Schule latschen. Das war aber weitaus interessanter, als zur Schule chauffiert zu werden. Und ja, auch bei Wind und Wetter. Nun die alles entscheidende Frage: Hat es uns geschadet? Ich sage lauthals: NEIN! Und das ist nur ein Punkt von vielen, wo nicht nur ich sage, dass die Jugend von heute einfach nur noch verweichlicht und verwöhnt ist. Bloß nicht zuviel von diesem und von jenem, sonst droht schon der Burnout vor der Einschulung.
Ganz gut von Paul Panzer parodiert: https://youtu.be/JyoLBPEWJiM
Zuletzt geändert von Phönix75 am Samstag 11. November 2023, 17:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?
Die "Helikopter" Eltern, die dem Kind keine Freiheit und keine Luft übrig lassen, sind doch ein wichtiger Grund zu rebellieren (wenn noch etwas von der Persönlichkeit des Kindes da ist, natürlich, und nicht vollkommen gebrochen, zerquetscht und resigniert ist...)
Im Jugendalter geht es doch noch nicht ausschließlich um Geld und Arbeit...
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?
@Phönix75
Ja, ein Fakt ist das sicherlich. Man darf nur die Hintergründe nicht vergessen, aus denen heraus das passiert ist Nämlich durch die Eltern und die äußeren Umstände, in denen diese Generation groß geworden ist. Das könnte ich jetzt durchaus etwas weiter ausführen, aber wahrscheinlich würde es den Rahmen sprengen.
Man kommt ja auch nicht "verwöhnt" zur Welt.
Ich bin beispielsweise kein bisschen verwöhnt worden, als ich ein Kind war; wir sind ziemlich spärlich aufgewachsen - gerade, als ich noch ganz klein war. Hat`s mir geschadet? Wahrscheinlich nicht. Vermute ich. Würde ich mir wünschen, dass mein eigenes Kind so aufwachsen müsste? - Sicherlich nicht.
Und das "früher hat`s auch niemanden geschadet" - Argument mag ich persönlich einfach nicht. Nur weils nicht geschadet hat, ist es nicht automatisch gut Und es ist auch immer schwierig, die Zeiten unserer Kindheit mit der heutigen zu vergleichen. Vieles ist da um einiges gefährlicher geworden.
Ja, ein Fakt ist das sicherlich. Man darf nur die Hintergründe nicht vergessen, aus denen heraus das passiert ist Nämlich durch die Eltern und die äußeren Umstände, in denen diese Generation groß geworden ist. Das könnte ich jetzt durchaus etwas weiter ausführen, aber wahrscheinlich würde es den Rahmen sprengen.
Man kommt ja auch nicht "verwöhnt" zur Welt.
Ich bin beispielsweise kein bisschen verwöhnt worden, als ich ein Kind war; wir sind ziemlich spärlich aufgewachsen - gerade, als ich noch ganz klein war. Hat`s mir geschadet? Wahrscheinlich nicht. Vermute ich. Würde ich mir wünschen, dass mein eigenes Kind so aufwachsen müsste? - Sicherlich nicht.
Und das "früher hat`s auch niemanden geschadet" - Argument mag ich persönlich einfach nicht. Nur weils nicht geschadet hat, ist es nicht automatisch gut Und es ist auch immer schwierig, die Zeiten unserer Kindheit mit der heutigen zu vergleichen. Vieles ist da um einiges gefährlicher geworden.
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?
@Herbstlaubrascheln
Ich sehe das etwas anders. Gerade auch seine Kinder nicht zu sehr zu verwöhnen, ist auch Aufgabe der Eltern. Denn, daraus erwächst auch eine gewisse Charaktereigenschaft, auch die kleinen Dinge zu schätzen und nicht überall zu erwarten, dass man alles haben darf und soll. Genau das versuche ich auch meinen beiden Jungs nahe zu bringen. Ich sehe aber da noch einen gewissen Unterschied zwischen den gesellschaftlichen Schichten. Leute mit Eigenheim, SUV vor der Tür und gutem Einkommen, verwöhnen sicher ihre Kinder deutlich mehr, als Eltern, die jeden Monat etwas rechnen müssen, um nicht zuviel auszugeben, trotz Vollzeitarbeit, Mietwohnung und keinem Auto vor der Tür. Diese Kinder müssen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch alleine zur Schule laufen, respektive mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule. Das sich über all die Jahre ein ziemliches Ungleichgewicht herausgebildet hat, sollte jedem bewußt sein. Aber ich rede eher von der verwöhnten Schicht, die alles in den Arsch geblasen bekommt und irgendwann auch auf der Straße für/gegen Dinge protestiert, von denen sie gelinde gesagt keine Ahnung haben, weil sie es vorgekaut bekommen haben. Die sich den "Luxus" leisten können, Freitags nicht in die Schule zu gehen um sich wichtig machen, weil sie einen finanziellen, wie politischen Background haben. Das sind auch die, die rumheulen, wenn sie nach dem Studium, welches sie zumeist von Mama und Papa voll finanziert bekommen haben, doch tatsächlich einen Vollzeitjob antreten müssen, bei dem sie vielleicht als Berufsanfänger noch nicht soviel verdienen, wie sie sich in ihren nächtlichen Träumen vorgestellt haben...
https://www.danisch.de/blog/2023/10/06/ ... eitarbeit/
https://www.danisch.de/blog/2023/10/05/ ... ruch-ever/
Ich hab mich weggeschmissen... Deutschland ist im Arsch.
Ich sehe das etwas anders. Gerade auch seine Kinder nicht zu sehr zu verwöhnen, ist auch Aufgabe der Eltern. Denn, daraus erwächst auch eine gewisse Charaktereigenschaft, auch die kleinen Dinge zu schätzen und nicht überall zu erwarten, dass man alles haben darf und soll. Genau das versuche ich auch meinen beiden Jungs nahe zu bringen. Ich sehe aber da noch einen gewissen Unterschied zwischen den gesellschaftlichen Schichten. Leute mit Eigenheim, SUV vor der Tür und gutem Einkommen, verwöhnen sicher ihre Kinder deutlich mehr, als Eltern, die jeden Monat etwas rechnen müssen, um nicht zuviel auszugeben, trotz Vollzeitarbeit, Mietwohnung und keinem Auto vor der Tür. Diese Kinder müssen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch alleine zur Schule laufen, respektive mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule. Das sich über all die Jahre ein ziemliches Ungleichgewicht herausgebildet hat, sollte jedem bewußt sein. Aber ich rede eher von der verwöhnten Schicht, die alles in den Arsch geblasen bekommt und irgendwann auch auf der Straße für/gegen Dinge protestiert, von denen sie gelinde gesagt keine Ahnung haben, weil sie es vorgekaut bekommen haben. Die sich den "Luxus" leisten können, Freitags nicht in die Schule zu gehen um sich wichtig machen, weil sie einen finanziellen, wie politischen Background haben. Das sind auch die, die rumheulen, wenn sie nach dem Studium, welches sie zumeist von Mama und Papa voll finanziert bekommen haben, doch tatsächlich einen Vollzeitjob antreten müssen, bei dem sie vielleicht als Berufsanfänger noch nicht soviel verdienen, wie sie sich in ihren nächtlichen Träumen vorgestellt haben...
https://www.danisch.de/blog/2023/10/06/ ... eitarbeit/
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Ich hab mich weggeschmissen... Deutschland ist im Arsch.
Nichts ist so, wie es scheint.
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?
Es gibt viel zu tun. Geh'n wir heim. Isso.Phönix75 hat geschrieben: ↑Sonntag 12. November 2023, 11:43 https://www.danisch.de/blog/2023/10/06/ ... eitarbeit/
https://www.danisch.de/blog/2023/10/05/ ... ruch-ever/
Ich hab mich weggeschmissen... Deutschland ist im Arsch.
Was mir an den Kommentaren des Informatiker Danisch zu den von ihm verlinkten Videos auffällt: Er bezieht sich ausschließlich auf Frauen. Auch wenn ich seine Aussagen zum größten Teil unterschreiben würde, möchte ich dann aber doch darauf hinweisen, daß sich die junge Generation der herb(ivor)en Männlichkeit jetzt zumindest im universitären Umfeld auch nicht gerade durch wissenschaftlichen Eifer hervortut. Da brennt nichts mehr. Da ist niemand mehr von unstillbarem Forscherdrang getrieben und arbeitet die ganze Nacht oder das Wochenende durch, um die eigene Neugierde zu befriedigen. Da wird wie in jedem anderen Büro- oder Laborjob auch nur noch das minimale Pflichtprogramm von neun bis vier absolviert, um sich die Brötchen zu verdienen.
Kann man machen.
Nur: Wenn das alle so machen, dann dürfen wir uns halt auch nicht beschweren, wenn es demnächst nur noch Brötchen von gestern mit ohne Marmelade gibt -- und wir nur noch nach anderer Länder Pfeife tanzen können.
Edith meint: Liest man sich durch ein paar mehr Anmerkungen des Informatiker Danisch hindurch fragt sich meiner Einer, ob der gute Mann nicht selbst in seiner eigenen kleinen Blase gefangen ist. In Deutschland hat sich über die vergangenen Jahrzehnte hinweg in der Tat ein riesiger Berg gesellschaftlicher Probleme aufgebaut, die nun mit voller Wucht auf Wirtschaft, Politik und alle anderen Aspekte des alltäglichen Lebens durchschlagen. Die Suche nach den »Schuldigen« macht sich Informatiker Danisch meiner Meinung nach dann aber doch etwas zu einfach: die Linken, die Grünen, die Emanzen.
Nein, so einfach ist das nicht.
Meiner Meinung nach zählen sich hier in Deutschland zu viele Leute zur »intellektuellen Elite« -- obwohl sie in ihrem gesamten Leben noch nicht mit Bildung im Sinne des Humboldtschen Ideals in Berührung gekommen sind -- auch wenn sie auf Gennasium waren und an Unität stupidiert haben.
Zuletzt geändert von Grauer Wolf am Sonntag 12. November 2023, 13:11, insgesamt 1-mal geändert.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?
@Phönix75
Ich denke, nicht wenige Leute "verwöhnen" ihre Kinder schlicht und einfach deswegen so sehr, weil sie zu wenig Zeit für sie haben. Nicht, dass ich das gut heiße, wenn man diesen "Ausgleich" versucht, aber in der Praxis findet das halt ganz oft so statt. War zu unserer Zeit eben noch nicht der Fall, das kommt ja auch noch mit dazu. Zumal es da auch noch gar nicht so viel gegeben hatte, was man uns hätte in den Arsch schieben können, ganz generell.
Das Eigenheim und der SUV vor der Haustür zeugt heutzutage auch nicht mehr unbedingt von "gutem Einkommen", in der Regel gehört der ganze Scheiß doch zum Großteil noch der Bank; ich schließe da mittlerweile nicht mehr automatisch drauf, dass jemand Kohle hat, nur weils nach außen hin so aussieht. Erfahrungsgemäß ist das halt auch nicht selten der Fall Aber das nur mal am Rande.
Mir stellt sich die Frage, was Du genau drunter verstehst, wenn Du davon sprichst, Kinder zu "verwöhnen". Die Dinge, die Kinder heutzutage früh zugesteckt bekommen, entsprechen doch auch einem bestimmten Standard, der mittlerweile einfach ganz normal geworden ist. Falls Du solche Dinge meinst.
Zum Thema "Kinder zur Schulefahren" - hier gabs beispielsweise schon ein paar Fälle, dass versucht wurde, Kinder in Autos zu ziehen, dass welche belästigt wurden auf dem Hinweg usw.; ich kanns schon nachvollziehen, dass die Eltern da einfach ängstlicher und vorsichtiger sind. Früher gabs sowas durchaus auch schon, aber eben nicht so gehäuft wie heute. Was man auch nicht vergessen darf: Hier, wo ich lebe (am Arsch von Niederbayern, tiefstes Hinterland) ist es teilweise gar nicht MÖGLICH, dass Kinder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule fahren. Weißt, wieso? - Weils keine gibt. Mein Sohn hatte letztes Jahr Praktikum in einer Klinik ableisten müssen und es war in keinster Weise möglich, dass er zur vorgegebenen Zeit dort hingekommen wäre, wenn ich ihn nicht dort hin kutschiert hätte. Traurig, aber wahr *lacht* - und ich hätte ihm schlicht und einfach nicht zugemutet, 14km einfach mit dem Fahrrad zu fahren, 8 Stunden arbeiten und anschließend lernen zu müssen. Und ja, auch da kam mal der Spruch "Fahrradfahren hat noch niemandem geschadet", als ich erwähnt hatte, dass ich ihn zB da hin fahre, weils anders nicht geht - aber ich seh` das nicht als "verwöhnen", ich finde das schlicht und einfach ganz normal. Als ich dann mal ein "Und wie oft fährst Du noch so 14km Fahrrad am Stück um 6 Uhr morgens?" kam dann letztendlich auch nix mehr zurück. Das aber nur am Rande. Hat auch mit dem, was Du sagst, gar nicht so viel zu tun. Aber man darf eben nicht alles immer so pauschal verurteilen.
Das, was Du ansonsten noch ansprichst, ist ein anderes Thema - das wird zwar ganz gerne als DIE JUGEND VON HEUTE hingestellt, aber nun ja...ganz so ist es halt auch nicht.
Ich denke, nicht wenige Leute "verwöhnen" ihre Kinder schlicht und einfach deswegen so sehr, weil sie zu wenig Zeit für sie haben. Nicht, dass ich das gut heiße, wenn man diesen "Ausgleich" versucht, aber in der Praxis findet das halt ganz oft so statt. War zu unserer Zeit eben noch nicht der Fall, das kommt ja auch noch mit dazu. Zumal es da auch noch gar nicht so viel gegeben hatte, was man uns hätte in den Arsch schieben können, ganz generell.
Das Eigenheim und der SUV vor der Haustür zeugt heutzutage auch nicht mehr unbedingt von "gutem Einkommen", in der Regel gehört der ganze Scheiß doch zum Großteil noch der Bank; ich schließe da mittlerweile nicht mehr automatisch drauf, dass jemand Kohle hat, nur weils nach außen hin so aussieht. Erfahrungsgemäß ist das halt auch nicht selten der Fall Aber das nur mal am Rande.
Mir stellt sich die Frage, was Du genau drunter verstehst, wenn Du davon sprichst, Kinder zu "verwöhnen". Die Dinge, die Kinder heutzutage früh zugesteckt bekommen, entsprechen doch auch einem bestimmten Standard, der mittlerweile einfach ganz normal geworden ist. Falls Du solche Dinge meinst.
Zum Thema "Kinder zur Schulefahren" - hier gabs beispielsweise schon ein paar Fälle, dass versucht wurde, Kinder in Autos zu ziehen, dass welche belästigt wurden auf dem Hinweg usw.; ich kanns schon nachvollziehen, dass die Eltern da einfach ängstlicher und vorsichtiger sind. Früher gabs sowas durchaus auch schon, aber eben nicht so gehäuft wie heute. Was man auch nicht vergessen darf: Hier, wo ich lebe (am Arsch von Niederbayern, tiefstes Hinterland) ist es teilweise gar nicht MÖGLICH, dass Kinder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule fahren. Weißt, wieso? - Weils keine gibt. Mein Sohn hatte letztes Jahr Praktikum in einer Klinik ableisten müssen und es war in keinster Weise möglich, dass er zur vorgegebenen Zeit dort hingekommen wäre, wenn ich ihn nicht dort hin kutschiert hätte. Traurig, aber wahr *lacht* - und ich hätte ihm schlicht und einfach nicht zugemutet, 14km einfach mit dem Fahrrad zu fahren, 8 Stunden arbeiten und anschließend lernen zu müssen. Und ja, auch da kam mal der Spruch "Fahrradfahren hat noch niemandem geschadet", als ich erwähnt hatte, dass ich ihn zB da hin fahre, weils anders nicht geht - aber ich seh` das nicht als "verwöhnen", ich finde das schlicht und einfach ganz normal. Als ich dann mal ein "Und wie oft fährst Du noch so 14km Fahrrad am Stück um 6 Uhr morgens?" kam dann letztendlich auch nix mehr zurück. Das aber nur am Rande. Hat auch mit dem, was Du sagst, gar nicht so viel zu tun. Aber man darf eben nicht alles immer so pauschal verurteilen.
Das, was Du ansonsten noch ansprichst, ist ein anderes Thema - das wird zwar ganz gerne als DIE JUGEND VON HEUTE hingestellt, aber nun ja...ganz so ist es halt auch nicht.
" Hab` keine Angst, bin nur ein Nachtgespenst
das keine Liebe kennt." (Untoten, "Grabsteinland")
das keine Liebe kennt." (Untoten, "Grabsteinland")