Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Alles über Gothic und die Schwarze Szene.
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Graphiel
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Graphiel »

Durante hat geschrieben: Freitag 8. September 2023, 15:36 Victorian/Romantic Goth gehört mit in die Schublade "Gothic", das seh ich auch so (hab mich vlt. missverständlich ausgedrückt), aber imho halt nicht in die Schublade "Goth"/Grufti. :)
Dann meinen wir das selbe :)
Durante hat geschrieben: Freitag 8. September 2023, 15:36 ...wie geschickt der Graphi mir wieder nebenbei unter die Nase reibt wie gut man in Bielefeld schwarz weggehen kann und was für tolle Musik da so läuft ;) - Hab dich durchschaut! :mrgreen:
Wieso geschickt? Ich sage dir ganz offen heraus, dass du "Auswandern" solltest, da ich mir ernsthafte Sorgen um dein subkulturelles Wohlergehen mache. Nix gegen die Vergänglichkeit des Seins, aber ich schaue dir halt auch nicht gerne dabei zu, wie du am Ende vielleicht schon aus lauter Verzweiflung deine Pikes an den Nagel hängst und Oktoberfestler wirst, weil du da "unten" subkulturell zu verdorren drohst. :lol:
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Durante
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Durante »

Graphiel hat geschrieben: Freitag 8. September 2023, 15:43 ...wie du am Ende vielleicht schon aus lauter Verzweiflung deine Pikes an den Nagel hängst und Oktoberfestler wirst...
Da ertränke ich mich noch eher nebenan im Fluss! :lol:
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Archy
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Archy »

Durante hat geschrieben: Freitag 8. September 2023, 14:41 "Kaum noch wer" wäre jetzt auch wieder übertrieben, ich glaube das hängt einfach auch vom Alter ab (Teenager kennen den Begriff sicherlich nur vereinzelt, und da hängts vielleicht auch wieder bisschen von der Region ab. Denen sagt eher "Doomer" oder - bizarrerweise - "Emo" etwas (obwohl es Emos ja schon lang nicht mehr gibt (und auch nicht lange gab) aber das Wort und die Memes halten sich scheinbar die nächsten 1000 Jahre... :roll: ).
Doomer sagt mir wieder nix.
Aber Emos scheinen nicht so ausgestorben zu sein, wie du denkst. Ich hatte mich letzten Monat mit jemanden unterhalten gehabt, deren Tochter tatsächlich ein Emo ist!
Irgendwie muss ich bei dem Thema gerade an die Leute denken die früher gern erzählt haben sie wären "so furchtbar individuell" (was natürlich i.d.R. nie stimmte) dass sie allein deshalb alle Begriffe/Kategorien kategorisch ablehnen würden... :mrgreen:
(Nein das beziehe ich jetzt ausdrücklich NICHT auf dich, dein Standpunkt ist ja ein anderer - Aber dieses "ICH bin als Einzige(r) SO einzigartig!" war in der Szene zumindest in den 2000ern ja auch mal eine sehr beliebte Selbstdarstellung und das fiel mir gerade automatisch wieder ein beim Begriff "Schubladen"... ;) )
Nein, ich verstehe schon!
Auch wenn ich hier im Ort eine der wenigen bin, die ihr schwarz sein stillvoll auslebt, so ist mir auch bewusst, dass ich nicht einzigartig bzw. individuell bin, da ich meine Inspiration durchaus auch bei anderen hole. Gerade sitze ich zum Beispiel an einer neuen Weste, wo ich mir als Inspiration diverse Arbeiten von Young Bat Design angesehen hab....Schnitte, Gestaltung ect. (Auch wenn ich jetzt schon seh, dass das bei mir in eine etwas andere Richtung gehen wird.)
Ich "will" oder "muss" ja auch nicht "unbedingt", bei mir "ist" das halt zufällig so
Ja schon klar...ich persönlich laufe ja nun auch nicht aus Langerweile schwarz durch die Gegend, ich verbinde damit und mit der Szene ja auch was 😂.
Aber dennoch legst du oder ihr ja Wert auf die Bezeichnung "Grufti". Warum Gothic raus fällt weiß ich ja...das eint uns ja gleichermaßen.

Wo mir gerade so durch den Kopf geht, dass ich mit der Bezeichnung Goth, in Bezug auf mich, noch leben könnte, hinsichtlich meiner Vorliebe für Goth Rock. Aber selbst der Begriff würde mich zu sehr einengen, da er weder für Death Rock noch weniger für Horror Punk repräsentativ wäre 🤔
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Durante
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Durante »

Archy hat geschrieben: Freitag 8. September 2023, 16:38 Aber Emos scheinen nicht so ausgestorben zu sein, wie du denkst. Ich hatte mich letzten Monat mit jemanden unterhalten gehabt, deren Tochter tatsächlich ein Emo ist!
Wirklich...? :shock: :o
Als nächstes sagst du mir noch sie haben einen lebenden Dodo gefangen! :mrgreen:
Archy hat geschrieben: Freitag 8. September 2023, 16:38 Nein, ich verstehe schon!
Auch wenn ich hier im Ort eine der wenigen bin, die ihr schwarz sein stillvoll auslebt, so ist mir auch bewusst, dass ich nicht einzigartig bzw. individuell bin, da ich meine Inspiration durchaus auch bei anderen hole. Gerade sitze ich zum Beispiel an einer neuen Weste, wo ich mir als Inspiration diverse Arbeiten von Young Bat Design angesehen hab....Schnitte, Gestaltung ect. (Auch wenn ich jetzt schon seh, dass das bei mir in eine etwas andere Richtung gehen wird.)
...bevor das jetzt jemand von den anderen einwirft: "Einzigartig" ist strenggenommen natürlich jeder Mensch, ich weiß ich weiß... ;) aber wenn "ein Goth unter Goths" sich für "ganz besonders einzigartig individuell" hält... und das dann auch noch ganz viele tun... das fand ich halt immer etwas unfreiwillig komisch. :mrgreen:

Und Young Bat Design hat echt ein paar tolle Sachen, kann verstehen wenn man sich davon inspieren lässt. :)
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Herbstlaubrascheln
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Wer mich hier schon länger "liest", wird wissen, dass ich so gut wie immer das Wort Grufti für mich selbst und manch` andere verwende und das auch ganz bewusst. Ich mag die kleine Selbstironie dahinter und auch die ganzen Klischees, die da (auch für Außenstehende) dran hängen - Gruftis sind bleich und sehen aus wie der Tod und mögen Friedhöfe und Grabsteine. Also eh passend. *lacht* Ein Grufti ist für mich natürlich eine ganz besondere Spezies unter den "Schwarzen" - und auch wenn ich ansonsten kein wirklicher Schubladenmensch bin, mach` ich DIE Schublade eben gerne auf und bezeichne mich selbst so, schon lange. Das muss nun niemand geil finden und erst recht ists nicht allgemein gültig, was ich dazu denke - aber ich für mich mach`s halt so; und LIEBE auch die ganz typischen Grufti-Klischees und fröne denen gerne und oft. Dass kaum mehr die Bezeichnung kennt, nehme ich so überhaupt nicht wahr, muss ich sagen. In der Generation meiner Eltern verstand man unter "Gruftis" oft noch alte Leute; aber ansonsten weiß doch noch so ziemlich jeder, was damit gemeint ist. Mein Sohn, fast 20, übrigens auch. Manchmal betitelt er meine Klamotten beispielsweise als "Grufti-Zeug". Und neulich meinte er auch mal, dass ihm das zwar ein Begriff ist, dass Leute halt so schwarzen Kram tragen usw., aber irgendwie sei das doch irgendwie anders als bei uns (also mir und meinem Freund) - also können durchaus auch Außenstehende "erkennen", dass es da bestimmte "Schubladen" gibt. *lacht* Ist aber eigentlich eh ziemlich egal. Mir zumindest.

Ich bin auch jemand, der sich wenig Gedanken über bestimmte Elemente aus irgendwelchen Stil-Richtungen macht. Ich bin kein großer Schmuck-Fan mehr, ich trage halt meine Ohrringe und Kreuze und Ankh; und das auch, weils für mich (!) halt tatsächlich ganz typischer Gruft-Schmuck/Symbole sind und weil ich die Optik schlicht und einfach mag. Haut zeigen und irgendwie recht weiblich aussehen oder so spielt für mich halt überhaupt keine Rolle. Für mich ist "schwarz" halt ein Stil, der wie auch der Punk recht unisex daher kommt. Als ich eine meine ganz, ganz frühen Begegnungen mit Gruftis zurück denke, als ich noch ein Kind war (und meine Mutter mich regelmäßig zu ihrer damaligen Chefin mitschleppte, die ihre Teenager-Töchter zu meinen unfreiwilligen Babysittern machte, höhö) - da sahen die Kerle und die Frauen "gleich" aus. Das fand ich damals total faszinierend und wunderschön. Vor allem die Männer, die so ganz selbstverständlich geschminkt waren und ganz ähnliche Kleider trugen wie die Frauen so bleich waren, mit den wilden Haaren *lacht* - ist mir wohl bis heute geblieben. *zwinker*
Ich würde nun gar nicht sagen, dass ich mich irgendwie "verhülle" - aber ich mag halt schon lange Kleider, lange Röcke, Lagenlook, viel Formloses, Flattriges, Pludriges oder halt auch mal lange Häkel-Mäntel oder sowas. Ist wohl irgendwo auch Geschmackssache.
BDSM-Kram fließt ja schon seit langer Zeit immer wieder in die Szene bzw. sind da an ein paar Stellen recht fließende Grenzen; deswegen würde ich auch gar nicht behaupten, dass bestimmte Outfits, die in diese Richtung gehen, keine Berechtigung hätten. Für mich ists halt nix. Aber die Szene hat durchaus schon immer etwas "freizügiges" bzw. war es eben noch nie ein großer Stress, ein paar "erotischere" Dinge an sich zu tragen, ohne damit irgendwas Größeres aus drücken zu wollen. Das ist eh immer irgendwie präsent, aber ich selbst trag` sowas halt nicht und es ist eben nicht mein Stil.

Was @Graphiel beschreibt, ist sehr heftig....Dass es so etwas heutzutage überhaupt noch gibt, ist schon sehr erschreckend.

Und @Durante hat natürlich auch recht, wenn er behauptet, dass es schon sehr drauf an kommt, WO man sich nun "bewegt", was die Reaktionen von außen angeht. Da sind die Bundesländer lustigerweise schon recht unterschiedlich; und Stadt/Land dann sowieso noch mal. Gerade hier, wo ich her komme, ist es auf jeden Fall ein Thema, wenn man komisch aussieht. *lacht* Gerade dann auch noch als erwachsener Mensch, wo man das Ganze nicht mehr als Sturm und Drang - Phase abtun kann. Als Jugendlicher wars sehr heftig; da waren die Zeiten aber halt auch noch andere und es war etwas, mit dem man halt quasi "leben musste", wenn man dumm angemacht, beleidigt oder auch mal mit irgendwas beworfen wurde. :roll: Da gabs auch viele Glatzen; und die mochten uns auch nicht so gern und da war "Partys sprengen" ein recht gängiger Zeitvertreib. Heute lästern die Leute halt lieber hinter vorgehaltener Hand, das wird sich aufm Land auch nie großartig ändern.
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Durante
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Durante »

Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Samstag 9. September 2023, 10:02 Ich mag die kleine Selbstironie dahinter und auch die ganzen Klischees, die da (auch für Außenstehende) dran hängen.
Ich bin eigentlich bei allem dabei was du so geschrieben hast, aber den obigen Satz möchte ich auch für mich nochmal ganz besonders unterschreiben. :mrgreen:
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abdurrazzaq
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von abdurrazzaq »

Ich laufe jeden Tag in nicht alltäglicher schwarzer Kleidung herum, ob nun in Hamburg oder hier im Ort. Man kennt mich nicht anders. Wenn ich plötzlich in "angepasster Kleidung" im Sinne des Durchschnittsmenschen hier rumlaufen würde, hätten sich schon einige besorgt gefragt, ob ich krank bin. Genau das ist mir hier im Ort schon passiert, als ich mal eine ganz normale schwarze Stoffhose und ein schwarzes Hemd an hatte.
Ich bin ein Späteinsteiger, was schwarze Szene angeht. Erst nach 2000 fand ich den Weg zu den Schwarzkitteln, da war ich schon über 40 Jahre alt.
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Luna Rabenherz
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Luna Rabenherz »

WOW was für ein interessantes Thema! Habe zwar nicht alles durchgelesen, nur die 1. Seite, aber das freut mich und irgendwie auch überrascht, dass ich nicht die Einzige bin, die es so empfindet (wegen der Älteren, "Ranghöheren" usw) :)

Ich bin 33, habe relativ spät angefangen (mit 17 in 2007) und... bin wohl in den 2000ern geblieben. Sowohl musik-, als auch stilmäßig. Ich weiß nicht, ob ich mich überhaupt als "Goth" bezeichnen darf, wenn "echter Goth" eher Trad aus 80ern ist. Meine Musik ist "alles um Darkwave herum", je mehr gemischt und wild desto besser, manchmal Neoklassik und manchmal auch was Schönes und Dunkles vom Metal. Mein Stil ist eher eine Mischung aus Elementen, die ich persönlich mag und die gerade mein Inneres widerspiegeln: ein bisschen Romantik Goth, ein bisschen Cyber, ein bisschen Punk / Grunge / Hippie in Schwarz :) Schwarze Haare mit bunten Strähnen (oder aktuell mit grünem Pony 🤪), viel Schmuck, Makeup, etwas Piercing und Tattoos (aber nicht zu viel 🙃), auf jeden Fall dicke massive Plateaus (sehr nötig mit meinen 1.71 cm, natürlich 😅 aber verdammt bequem und mMn schön), hier und da was Abgerissenes, Bemaltes, Selbstgebasteltes... Ein seltsames Wesen 🤪
Und mittlerweile bin ich auch so menschenscheu geworden, dass ich wohl überhaupt zu keiner Szene mehr gehören darf... Wenn man auf keine Partys/Festivals geht, sich mit keinen Freunden trifft - gehört man noch zur Szene oder eben nicht mehr?...

Hinzugefügt nach 12 Minuten 53 Sekunden:
Archy hat geschrieben: Freitag 8. September 2023, 16:38 Aber Emos scheinen nicht so ausgestorben zu sein, wie du denkst. Ich hatte mich letzten Monat mit jemanden unterhalten gehabt, deren Tochter tatsächlich ein Emo ist!
Zwei meine Kolleg*innen (ein junger Mann und ein Mädel, beide ungefähr 20+) sind Emos 🙃 wir kennen uns nicht sehr gut, aber z. B. ein Oberteil mit Aufschrift "Emo not dead" trägt man wohl nicht einfach so, zusammen mit bunten Haaren und... demensprechendem Verhalten, na ja... 🤪
A candle cannot light a city. But it can light a room. (c) Unknown
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Ich muss dazu ja sagen, dass ich kein soooo großer Freund all dieser Schubladen bin. Natürlich weiß ich, dass es die sehr wohl gibt/schon immer gegeben hat, aber ich mach` mir da halt eher wenig draus. So ein bisschen hab` ich da wahrscheinlich "meine eigene" Interpretation und lass`die anderen mittlerweile einfach ihren Kram machen, ohne mir den Kopf darüber zu zerbrechen oder irgendwas verstehen zu wollen *lacht* Und 17 finde ich gar nicht spät, ehrlich gesagt. Wobei die 2000er-Zeit sicherlich eine sehr bunte, vielfältige war und Gothic einen regelrechten Boom erlebte, in ganz verschiedene Richtungen. Beeinflusst einen sicherlich auch, wenn man gerade in solchen "Hochzeiten" in die Szene gefunden hat.
Wenn es danach geht, dass man in dem Ganzen nur mitten drin wäre, weil man jede Woche in Clubs und auf Konzerte geht oder ausschließlich mit Gleichgesinnten abhängt, dürfte ich mich sicherlich auch nicht irgendwo dazu zählen. Ist nämlich bei mir auch nicht so. Seit ein paar Jahren bin ich wieder etwas "aktiver", aber halt auch nur, soweit es bestimmte Umstände eben zulassen. Spielt ja auch keine unerhebliche Rolle, wie weit "weg vom Schuss" man ist. In meinen Augen spielt das schonmal keine Rolle.
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Re: Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

Beitrag von Eddie Winkler »

Das ist mir zum Glück (und leider) noch nicht passiert, da ich wohl erheblich jünger aussehe als ich bin (mindestens 10 Jahre, wenn man bedenkt, dass ich im Supermarkt noch nach dem Ausweis gefragt werde). Mit fast 30 gehöre ich ja auch schon zu den „Alten“ (wie wir aus der Diskussion zum späten Szeneeinstieg wissen). Aber zu den „Ranghöheren“ zu gehören hätte natürlich auch was. In der Schwarzen Szene direkt bin ich zwar erst seit ca. 12 Jahren (in der Gothic Szene seit ca. 9), aber davor hatte ich schon meine Berührungspunkte mit der Szene, und „schwarz“ bin ich seit meiner Kindheit, da ich schon damals eben auf makabres und düsteres stand, neben Nina Hagen auch andere düsterere Musik toll fand (wenn ich denn mal mit ihr in Kontakt gekommen bin)…

Aber nur zur Antwort auf deine Frage:
Ich würde sagen nach ca. 10 Jahren, denn dann wir es im Normalfall keine „Phase“ mehr sein, zumal jemand, der nicht nur das Schwarze Szene, sondern auch das „echte“ Gothic Zeug hört tief genug in der Szene steckt, um zumindest etwas Ahnung zu haben. Und nein, die Zahl habe ich nicht ausgewählt, um mich selbst dazu zählen zu können, wenngleich ich tatsächlich oft das Gefühl habe, schon ewig in der Szene zu sein (was aber eher mit meinen frühen Vorlieben zu tun hat).

Zur Diskussion über den Begriff „Grufti“: Ich selbst benutze Grufti gern für die „echten“ Goths, also Fans der echten Gothic Musik (Post-Punk, Dark/Cold/Ethereal Wave, Deathrock, Gothic-Rock und ein paar besonders düstere Synthpop Stücke, wie einiges von Depeche Mode, „Fade to Grey“ von Visage…).
Goth und Gothic wird ja inflationär für alle in der Schwarzen Szene genutzt, zumindest von nicht-Gruftis, daher möchte ich da klar unterscheiden.
"I wanna do it like Pete Burns, I want your mind to twist and turn"
Mr. Strange