AfD - und Gruftis

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Chochmah
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Chochmah »

@Phönix75

Die Leute haben das Bild der DDR bestätigt, habe mich etwas missverständlich ausgedrückt.

Wer mir gewogen ist oder nicht ist nicht von der Herkunft abhängig.
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Demon89
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Demon89 »

Leute, könnt ihr mal beim eigentlichen Thema bleiben?
Das war übrigens nicht der innerdeutsche Ost-West-Konflikt. Wenn ihr darüber sprechen wollt, macht doch bitte ein neues Thema auf ;)
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Phönix75
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Phönix75 »

@Chochmah

Ja, durchaus möglich. Ich sage ja auch nicht, dass es diese DDR in der Form nicht gab. Nur sind das eben 2 Seiten der Medaille und eine doch relativ einseitige Berichterstattung verfälscht das Bild schon ein wenig. Deswegen fand ich die wenigen Beiträge, insbesondere im TV, ganz interessant, die mal mehr hinter die Kulissen bzw. Fassade geschaut hat.

Aber egal. Hier ging's um AfD-Grufti's die mir bis jetzt nicht begegnet sind. Keine Ahnung wo man diese Spezies finden/antreffen kann, zumal sich doch die meisten Gruftis unpolitisch geben.
Nichts ist so, wie es scheint.
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CharlotteSchlotter
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von CharlotteSchlotter »

Ich finde eigentlich gar nicht, dass sich viele Gruftis unpolitisch geben. Im Gegenteil, die meisten haben doch eine ausgeprägte politische Meinung. Man trifft halt in der Szene auf unterschiedlichste Ansichten. Daher wundert es mich auch nicht, wenn AfD Wähler darunter sein sollten. Es ist doch so ähnlich wie bei dem Musikgeschmack - der eine steht auf schwarzen Schlager und der andere fragt sich, wie sich das mit dem Gruftisein verträgt ;)
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Madred
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Madred »

Phönix75 hat geschrieben: Sonntag 24. Juni 2018, 20:43 @Chochmah
Aber egal. Hier ging's um AfD-Grufti's die mir bis jetzt nicht begegnet sind. Keine Ahnung wo man diese Spezies finden/antreffen kann, zumal sich doch die meisten Gruftis unpolitisch geben.
Ich kenne auch einen Grufti, der AfD toll findet. Beizeiten hat der jeden 2. seiner Beiträg auf einen AfD-Post geschoben. Ich hab daraufhin erstmal den ganzen AfD-Scheiß blockiert. Wollte ihn aber nicht so einfach rauskicken aus der Friendlist (wir sind ganz früher feiern gegangen; von daher kenn ich ihn), sondern möchte mal eher den Dialog dazu suchen.

Alle anderen, die ich kenne, finden rechts aber sehr, sehr scheiße! :P
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GreyFinch
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von GreyFinch »

Es ist sicherlich erschreckend, wenn man herausfindet, dass Menschen, die man vormals als gleichgesinnt o.ä. empfunden hat, plötzlich einen Weg einschlagen oder zumindest Äußerungen tätigen, die so ziemlich allem widersprechen, was man selbst vertritt.
Doch in meiner langen Leidensgeschichte, den Unterschied zwischen falschen und echten Freunden mit dem Holzhammer zu verstehen, habe ich mir auch angeeignet, kurzen Prozess zu machen. Zumindest vorerst, als Abschreckung sozusagen. Ich gebe meinen Unmut in wohlgewählten schriftlichen Worten preis und breche den Kontakt ab.
Auf diese Weise habe ich einige einst liebgewonnene Personen nie wieder gesehen/gelesen/gehört. Aber ein, zwei Persönchen waren dann doch darunter, die dermaßen geschockt waren, dass ihnen meine Worte zu denken gaben. Der Kontakt ist heute nicht mehr wie früher, aber es wurde sich entschuldigt und etwas mehr Nachdenken vor vorschneller Wortwahl ist auch zu spüren von der Gegenseite, was ich begrüße.

Natürlich birgt eine tolerante Wertvorstellung auch die Frage: Was darf alles toleriert werden und was nicht?
Ich musste mich schon oft der Frage stellen, ob ich dann nicht auch intolerante Menschen tolerieren müsste.
Und ich bin über die Jahre und etliche Diskussionen zu dem Schluss gekommen: Nein, muss ich nicht.
Ich bin schließlich auch für Frieden. D.h. aber nicht, dass ich Frieden auch dann will, wenn er durch Massenmorde herbeigeführt wurde.
Und genauso wenig toleriere ich Intoleranz. Das ist kein Widerspruch, sondern eine aktive Ausübung meiner Wertvorstellung von Toleranz. Als toleranter Mensch, der sich eine tolerante Welt wünscht, kann ich nicht guten Gewissens wollen, dass es intolerante Menschen gibt, da diese meinem Wunsch einer toleranten Welt entgegen treten.

Unaufgeklärte Angstwähler bilden da keine Ausnahme. Glühende Anhänger gewisser brauner Gesinnungen stehen auf einem ganz anderen Blatt, aber wenn Herbert, 53, einfach Angst vor der Ungewissheit hat, was all die Einwanderer wohl mit seinem Heimatdorf machen, dann muss man Herbert keinen Wahlzettel in die Hand drücken, sondern ihm erst einmal klar machen, dass Chebzan, 23, vielleicht kriminelle Absichten hat, aber dass Jaiale, 31, und ihre zwei Kinder nur auf der Suche nach Hoffnung und eine Perspektive in einem kriegslosen Land sind und mit vorgenanntem Flüchtling überhaupt nichts zu tun haben.

Die Rechnung könnte auf dem Papier so einfach sein:
Diejenigen, die hier für Ärger sorgen wollen, müssen gefasst und angemessen verurteilt werden.
Diejenigen, die in friedlicher Absicht kommen und von den Schrecken des Krieges traumatisiert wurden, verdienen Schutz und Nächstenliebe.

Dass der Durchschnittsbürger keinen Unterschied feststellen kann, sollte nicht Problem des Bürgers sein, sondern der Regierung. Dass man sich aber allein gelassen fühlt und deshalb so viele nach dem letzten Strohhalm greifen, ist nur nachvollziehbar. Einfach kontroll- und gedankenlos alle aufzunehmen ist genauso falsch wie alle abzuschieben oder abzuweisen. Da werden Kriminelle und Hilfesuchende unmenschlich über einen Kamm geschert. Die Menschlichkeit bleibt auf der Strecke, weil die Politiker, die etwas bewegen können, sich scheinbar ebenso hilflos fühlen. Es muss Mittelwege für alle geben, und ich glaube auch daran, dass es solche Wege geben kann. Aber solange an diesem Ausnahmezustand, der nunmal herrscht, nichts auf menschlicher Ebene geändert wird, solange wird auch eine Partei wie die AfD weiter Zulauf erhalten. Angst öffnet viele Türen, die lange verschlossen waren, nur zu leicht. Es ist an den Handlungsfähigen unseres Landes, für ein sicheres Gefühl zu sorgen, und gleichzeitig zu vermitteln, dass Sicherheit nicht durch die pauschale Abschiebung aller Flüchtlinge entsteht.
Drop the thought.

~~#~~

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CharlotteSchlotter
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von CharlotteSchlotter »

@GreyFinch : Wen soll Herbert, 53 denn wählen? Du hast ja selber sehr schön analysiert, wie eine Lösung aussehen könnte. Allein es gibt keine Partei, die sie so anbietet. Die meisten Parteien sind doch damit beschäftigt, Muttis Fehler schön zu reden und Probleme unter den Teppich zu kehren. Die AfD nutzt das und bietet direkt mal die ganz radikale Alternative um auch ganz rechts noch den letzten unzufriedenen Bürger anzusprechen und schon ist es so weit, wie es gerade ist.

Ich halte die Stärke der AfD in erste Linie für ein Resultat der Ignoranz und Abgehobenheit der etablierten Parteien. Schade nur, dass sich keine wirklich wählbare Alternative daraus entwickelt hat, sondern dieser lächerliche Haufen. Die Tatsache, dass dieser für viele Menschen dennoch wählbar ist, zeigt wie tief die Verbitterung sitzt. Denn dass alle AfD Anhänger radiakles und rechtes Gedankengut vertreten glaube ich nicht.
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Phönix75
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Phönix75 »

CharlotteSchlotter hat geschrieben: Freitag 12. Oktober 2018, 23:15
Ich halte die Stärke der AfD in erste Linie für ein Resultat der Ignoranz und Abgehobenheit der etablierten Parteien. Schade nur, dass sich keine wirklich wählbare Alternative daraus entwickelt hat, sondern dieser lächerliche Haufen. Die Tatsache, dass dieser für viele Menschen dennoch wählbar ist, zeigt wie tief die Verbitterung sitzt. Denn dass alle AfD Anhänger radiakles und rechtes Gedankengut vertreten glaube ich nicht.

Du glaubst das ganz richtig. Ich gebe allerdings eins zu bedenken. Ich selbst lehne die Politik des Stillstandes von Mutti und Konsorten absolut ab. Dennoch würde es mir im Traum nicht einfallen, die AfD zu wählen oder mich mit diesen Typen auf die Strasse in eine Reihe mit Rechtsproleten zu stellen und meinen Frust freien Lauf zu lassen. Wahrscheinlich ist es dann doch der Unterschied, was Intelligenz ausmacht, wo Differenzierung anfängt und Proletentum aufhört. Wenn sich mir keine wirkliche Alternative bieten, dann bleibt einem immer noch "Die Partei" zu wählen. Und es wäre in meinen Augen ein absolutes Highlight, wenn bei einer der nächsten Wahlen diese Partei weit über 5% bekommen würde. ;)
Denn die Wenigsten, die die AfD wählen, haben sich mit deren Programm auseinander gesetzt. Es ist purer Protest gegen das politische Establishment. Nur kann ich diesen Protest anders ausdrücken, als Psychotherapeut für einen Gauland zu spielen.
Nichts ist so, wie es scheint.
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Grauer Wolf
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Grauer Wolf »

Ich kann immer nur wiederholen, daß es rein theoretisch auch die Möglichkeit gäbe, eine eigene Partei zu gründen, wenn einem im gebotenen Parteienspektrum nichts wählbares erscheint. Das haben die Gründen damals mit Erfolg praktiziert. Die Piraten wurden von den Unzufriedenen gekapert und versanken im Chaos. Die AfD wurden von rechts unter- und überlaufen. Es stünde uns jedoch jederzeit frei eine Gothenpartei zu gründen und Wählerstimmen zu sammeln.

Demokratie lebt vom mitmachen. Und das ist zugegebenermaßen etwas anstrengender als in einer Demokratur einfach nur alle vier Jahre sein plebiszitäres Kreuzchen zu setzen und die Hände anschließend vier Jahre lang wieder in den Schoß zu legen, während sich das politische Engagement auf das Klappern von Unterkiefer und Tastatur beschränkt.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

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CharlotteSchlotter
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von CharlotteSchlotter »

Natürlich ist die AfD keine wählbare Alternative und man kann seinen Protest anders ausdrück. Ich sympathisiere auch mit Der Partei und gebe ihr meine Stimme. Nur sind wir doch mal ehrlich, eine programmatische Alternative, von der man sich wünscht, dass sie ihr Programm umsetzt, ist sie auch nicht.

@Grauer Wolf : Du hast absolut Recht, diese Möglichkeit steht jedem offen. Wie sich Piraten und AfD entwickelt haben, sind aber mehr als abschreckende Beispiele dafür, was mit den ursprünglichen Zielen einer Partei passieren kann.

Ich denke auch, dass es den etablierten Parteien ganz recht ist, dass der gemeine, 8 bis 10 Stunden am Tag malochende Bürger keine Zeit und Energie mehr hat für eine Parteiengründung. Wer Politik macht, ist in der Regel Berufspolitiker und das ist auch den gegebenen Strukturen geschuldet. Das alles darf natürlich keine Ausrede dafür sein, seine demokratischen Grundrecht nicht wahrzunehmen. Aber eine Erklärung dafür ist es schon.