Kurz und knapp : Es gibt und gab in Deutschland noch NIE einen links-liberalen Mainstream (es sei denn du meinst NICHT die BRD im Jahre 2022 in dieser unserer Dimension sondern spricht von einer alternativen parallelen Realität - Aber dann sag mir doch bitte auch wie ich da hin komme! ).Phönix75 hat geschrieben: ↑Freitag 11. November 2022, 06:01 Kurz und knapp... Nein! Man sehe, wie sich allgemein die Politik und der Mainstream in den letzten 2 Jahrzehnten der links-liberalen Herrschaft entwickelt hat. Und das ist 1:1 auf die Szene zu übertragen. Und du kannst mir glauben, dass es diese Entwicklung, mit einer stark konservativen Partei, wie der CDU, nicht gegeben hätte...
Das ist nur ein Framing von konservativen und rechten dass Deutschland do irgenwie furchtbar "links" oder "links-grün" wäre (schön wärs...). Gut, vom Standpunkt der Höcke-AfD aus z.B. ist natürlich fast alles "links", das is auch klar.
Deutschland wurde eine Zeit lang glücklicherweise in einigen Bereichen "liberaler" - DAS ja.
Erlauben von homosexuellen Ehen -> Liberal.
Evtl. bevorstehende Entkriminalisierung von Cannabis -> Liberal.
etc.
Aber liberal bedeutet leider noch nicht linksliberal.
Die Privatisierung von öffentlicher Infrastruktur, die Demontage des Sozialstaats seit Schröder, das Retten von sich verzockenden Banken mit Steuergeldern unter Merkel, nichts davon ist/war je "links" oder "linksliberal". Ist mir schleierhaft wie man zu dieser Einschätzung kommt. Stimmt objektiv einfach nicht.
NEOliberal - DAS ist korrekt.
Wie kann man ernsthaft der Ansicht sein ein Land das bis vor kurzem noch (und das immerhin 16 Jahre lang) von einer Frau regiert wurde die vor Fernsehkameras allen Ernstes wortwörtlich Dinge sagte wie "Wir brauchen eine Markt-konforme Demokratie" (dafür allein hätte ich pers. sie ja gern des Amtes enthoben) oder "Wir dürfen die Märkte nicht verunsichern" wäre irgendwie "...links"?
Ein Land in dem jetzt die neoliberale FDP (obwohl kleinste Regierungsfraktion) jedes evtl. soziale Projekt (und nein, wirklich viel erwarte ich da von einer Scholz-SPD oder den heutigen Grünen auch nicht) torpedieren darf?
Aber wie gesagt, ich weiß bereits dass wir beide da nicht weiterkommen (was aber auch nicht weiter tragisch ist - agree to disagree) - Ich wollte nur dieses gern wiederholte Framing/diese merkwürdige Interpretation des Begriffes "Links" hier nicht unwidersprochen stehen lassen.
Außerdem hat das jetzt mit der Szene wie Rascheln schon gesagt hat wirklich rein gar nichts zu tun (unabhängig davon wie man "linksliberal" definiert, wobei das in der Politikwissenschaft jetzt eigentlich kein schwammiger Begriff ist).
THIS!Herbstlaubrascheln hat geschrieben: ↑Freitag 11. November 2022, 10:00 Ich bin auch kein großer Freund davon, wohin die Szene sich entwickelt hat; wer hier regelmäßig meine Beiträge liest, der wird das ohnehin schon wissen. Ich sehe da allerdings nicht wirklich einen Zusammenhang mit der aktuell vorherrschenden Politik und tu` mich da auch schwer, das auf die schwarze Szene in irgendeiner Art und Weise zu übertragen. Das alles rührt in meinen Augen einfach von den Menschen selbst her; auch dem Zeitgeist, den Gründen, warum Leute sich in Subkulturen bewegen (wollen), auch das recht verzerrte Bild von "Gothic", dass die Medien teilweise vermitteln , sind da nicht ganz unschuldig.
Hätte es nicht besser formulieren können. Wobei die Szene ja jetzt zwar wesentlich kleiner ist als sie es z.B. in den 2000ern war... aber dafür empfinde die wenigen Szenemitglieder die mir heute noch begegnen als wesentlich authentischer als es damals oft war. "Der harte Kern" ist halt geblieben (und hat sich zumindest teilweise etwas auf seine Wurzeln besonnen wie es mir scheint), will sagen: Die Szene war def. schon oberflächlicher und beliebiger als sie es heute ist finde ich.
(Ich rede jetzt nicht von WGT-Besuchern, ich weiß dass das für manche nur so eien Art Karneval ist (natürlich nicht für alle), ich rede von wirklichen Goths/Gruftis, die eben 365 Tage im Jahr Goths/Gruftis sind.)