Ist die Schwarze Szene politisch orientiert?

[Archy]

Mir fällt immer wieder auf, dass Mitglieder innerhalb der Szene feste politische Meinungen vertreten, zumindest scheint mir so, oder auch an entsprechenden Demos teilnehmen. Von der Szene selber hatte ich immer gedacht, sie ist politisch neutral gestellt. Wie seht ihr das? Immerhin gilt der Punk ja als Wurzel der Schwarzen Szene.

[Phönix75]

Dir ist schon klar @Archy , dass Punk eine Richtung des linken Spektrums ist? Ich hatte eigentlich immer so ein bisschen den Eindruck, dass Gruftis, wenn sie denn politisch interessiert sind, eher links einzuordnen sind. Das kollidiert dann gelegentlich mit Subgenres, wie dem Neofolk und Industrial, der und die dazugehörigen Anhänger ja vermeintlich öfter mal in die rechte Ecke geschoben werden. Naja, Kindergarten halt. Ich versuche, auch wenn ich politisch interessiert bin, eher neutral zu sein. Mir geht nur das übertriebene Antifa-Verhalten ab und zu aufn Sack.

[Archy]

Dir ist schon klar @Archy , dass Punk eine Richtung des linken Spektrums ist?

Natürlich!

Ich hatte eigentlich immer so ein bisschen den Eindruck, dass Gruftis, wenn sie denn politisch interessiert sind, eher links einzuordnen sind.

Die Tendenz geht auf jeden Fall nach Richtung links. Keine Ahnung ob es mir nur so vorkommt, aber ich habe das Gefühl, dass es stärker geworden ist. Eventuell ist es das was du mit "Antifa" meinst.
Dabei war ich immer der Meinung, sie ist eher neutral einzuordnen.

[Herbstlaubrascheln]

Die schwarze Szene ist keine "politische" Szene; ihre Schwerpunkte liegen vollkommen anders und deswegen würde ich die Frage, ob sie "politisch orientiert" ist, mit Nein beantworten. Die Menschen in der schwarzen Szene haben aber natürlich (hoffentlich) eine politische Meinung; und hier werden einem relativ unterschiedliche Dinge begegnen; generell aber ist meiner Erfahrung nach die Tendenz zu links auf jeden Fall sehr präsent (was nicht verwunderlich ist *räupser*...Aber eine Ursprungs-Diskussion möchte ich damit eigentlich nicht los treten)

@Archy
Wie meinst Du das mit der Antifa und was ist da stärker geworden?

[hocico]

Mich interessiert die Politik null, die Bekannten wo am Freitag immer party machen sind für mich bischen komisch.
Punk ist lustig, wenn man die leute sieht mit den bunten Haaren.
Die Musik selber find ich eher mittelmäßig

[Phönix75]

@Archy

Nein. Die Antifanten treten meist nur zutage, wenn sie ein paar Uniform-Träger sehen und für sie vermeintliche Konzerte mit rechtem Einschlag sabotieren und Veranstalter bedrohen. Das ist halt so, wenn man alles rechts der eigenen Gesinnung als Bedrohung ansieht. Ein übermotivierter Haufen Spinner.

[Archy]

@Archy
Wie meinst Du das mit der Antifa und was ist da stärker geworden?

Ich habe das Gefühl, dass die Meinung inzwischen stärker nach Außen getragen wird...man könnte auch sagen teilweise rauer. Ich habe das nie so intensiv wahrgenommen, wie jetzt, dass Menschen so klar Stellung beziehen zu Rassismus oder Weltgeschehnnissen wie Klima oder das C-Wort. Oder liegt das nur einfach daran, dass die Bandbreite an Social Media größer geworden ist?

Das mit der Antifa war nur ein Gedanke, wegen dem rauer und was Phönix sagte.

Mich interessiert die Politik null,

Gut oder auch nicht, ging mir in deinem Alter aber nicht andes.
Inzwischen denke ich, dass es nicht schaden kann, sich damit auseinander zusetzen, was da Draußen und umsich herum so los ist.

[antares]

Wie seht ihr das? Immerhin gilt der Punk ja als Wurzel der Schwarzen Szene.

Ich würde vermuten, dass viele Leute eher linksorientiert sind.

[Herbstlaubrascheln]

@hocico
Also ich persönlich sehe nicht mehr so wirklich viele Punks Zumal da auch ein bisschen mehr dran hängt als nur die bunten Haare; und wirklich lustig hab` ich das Ganze nie empfunden; aber das nur mal so am Rande.
Und (ich bin kein Klugscheißer, aber es liegt mir trotzdem auf der Zunge): Irgendwo kann ich es natürlich schon nachvollziehen, dass man in Deinem Alter wahrscheinlich Schwierigkeiten hat, sich großartig damit zu beschäftigen, aus ganz unterschiedlichen Gründen, aber vollkommen egal soll es Dir auch nicht sein, was politisch passiert. Das beeinflusst Dein Leben ganz enorm. Aber auch das nur am Rande.

Ansonsten, zum eigentlichen Thema: Ich finde nicht, dass es mittlerweile mehr "nach außen getragen" wird als wann anders. Gerade Leute, die in ihrer politischen Meinung eine sehr feste Basis haben, haben damit noch nie hintern Berg gehalten, egal ob links, rechts oder grün oder was auch immer. Absolut kein neues Phänomen. Die Antifa gibts ja auch nicht erst seit gestern, da ist meiner Meinung nach nichts "rauer" geworden.
Wenn ich an meine Jugend denke, war das Thema (hier) jedenfalls viel präsenter. Vorallem, was Punks und Glatzen und Nazis und gestürmte Partys (von beiden Seiten) angeht, um nur mal ein Beispiel zu nennen.

[Archy]

Ansonsten, zum eigentlichen Thema: Ich finde nicht, dass es mittlerweile mehr "nach außen getragen" wird als wann anders. Gerade Leute, die in ihrer politischen Meinung eine sehr feste Basis haben, haben damit noch nie hintern Berg gehalten, egal ob links, rechts oder grün oder was auch immer. Absolut kein neues Phänomen. Die Antifa gibts ja auch nicht erst seit gestern, da ist meiner Meinung nach nichts "rauer" geworden.
Wenn ich an meine Jugend denke, war das Thema (hier) jedenfalls viel präsenter. Vorallem, was Punks und Glatzen und Nazis und gestürmte Partys (von beiden Seiten) angeht, um nur mal ein Beispiel zu nennen.

Ich habe das hier in der Gegend nie so wahr genommen, auch innerhalb des WWW, dass sich so klar positioniert wurde. Die Tendenz zur Linken Ecke bekam ich nur durch die Zeitschriften mit. Ich kann mich noch erinnern, dass eine zeitlang der Slogan "Schwarz statt Braun" zu lesen war.
Und auch diese Sache Punk vs. Nazi bekam ich nicht weiter mit. Ich kann mich nur an eine einzige Sache innerhalb der Schule erinnern, aber sonst. Hier waren vorallem zu meiner Teenie-Zeit die Punks gar nicht so präsent. Oder mir fiel es einfach nur nicht auf.