"Können" Grufties gut mit Menschen?

[Phönix75]

Was gibts da großartig näher zu bringen?!

Ost-Jugend ohne Konsum groß geworden, Zusammenhaltsgefühl untereinander war sehr groß, Grenzen (nicht die mit'm Grenzzaun ) wurden nicht überschritten usw.. Was mir eben noch einfällt... Höflichkeit. Damals hat man sich noch gegrüßt. Da haben fast alle Kinder und Jugendlichen die Erwachsenen gegrüßt, sofern man sich kannte. Heutzutage kriegen die kaum noch die Zähne auseinander, selbst wenn man sie täglich sieht... ist aber auch schwer, wenn man mal den Blick vom Handy aufrichten muss.^^

[Soiled]

Da bin ich echt wohl in einem anderen Land aufgewachsen.

Ost-Jugend ohne Konsum groß geworden,

Die mit Westverwandschaft vs. die ohne. 'nuff said. Genex erwähne ich hier erst gar nicht.

Zusammenhaltsgefühl untereinander war sehr groß,

Gepflegte Paranoia und ständiges Mißtrauen: "Erzähle das, was wir grade gesagt haben, bloß nicht in der Schule!"

Grenzen (nicht die mit'm Grenzzaun ) wurden nicht überschritten usw..

"Wenn Du so weitermachst kommst Du nach Torgau!"

Kann ja sein, daß Dein direktes Umfeld eins von der angenehmen Variante war, aber glaub's mir: Es gibt auch Leute, die da etwas andere Erfahrungen gemacht haben.

[Phönix75]

Och nö, @Soiled ...

Das halte ich nach wie vor für maßlos übertrieben. Was hat man denn als Jugendlicher groß erzählt, was man hätte nirgendwo anders erzählen dürfen, außer du hast gerade ein Westpaket bekommen? Bei mir war es nicht so. Keine Konsumkacke ausm Westen und das war auch gut so. Mir hat nix gefehlt.

Mir ist bis heute eine Situation im Gedächtnis geblieben, die eigentlich völlig abstrus war, aber einen extremen Kontrast zur jetzigen Zeit darstellt. Ich bin mal mit meinem Mini-Klappfahrrad auf einer Ladenstrasse langgefahren, bis mich ein Abschnittsbevollmächtigter anhielt und mich mit barschem Ton zusammengeschissen hat, dass man da nicht Rad fahren dürfe und wenn er mich wieder erwische, er bei meinen Eltern vor der Tür stünde. Stelle sich das mal heute einer vor. Sicher wäre das auch freundlicher gegangen und der drohende Unterton missfiel mir, aber im Grunde wurde da noch für Recht und Ordnung gesorgt.

[Soiled]

Ich bin mal mit meinem Mini-Klappfahrrad auf einer Ladenstrasse langgefahren, bis mich ein Abschnittsbevollmächtigter anhielt und mich mit barschem Ton zusammengeschissen hat, dass man da nicht Rad fahren dürfe und wenn er mich wieder erwische, er bei meinen Eltern vor der Tür stünde. Stelle sich das mal heute einer vor. Sicher wäre das auch freundlicher gegangen und der drohende Unterton missfiel mir, aber im Grunde wurde da noch für Recht und Ordnung gesorgt.

Ich bin heut mit der Straßenbahn heimgefahren, ein Junge stand mit seinem Fahrrad drin und wurde von einem alten Sack (ebenfalls in sehr barschem Ton) zusammengeschissen, daß man das ja nicht dürfe. Fahrräder gehen nur in der U-Bahn. Dabei war die Straßenbahn total leer, und keinen hat's gestört. Man kann das mit dem Recht und der Ordnung auch übertreiben ...

[Phönix75]

@Soiled

Das hat absolut nichts mit übertreiben zu tun. Ich sehe hier aber einen Unterschied. Eine Privatperson hat das eben nicht zu entscheiden bzw. den Jungen höflich drauf hinzuweisen. Aber da wären wir eben wieder dabei, warum man Ausnahmen machen sollte. Wenn sich jeder Recht und Gesetz selbst solange dehnt, wie er möchte, dann brauchen wir es nicht. Es sollte eben keine Ausnahmen geben, weil sonst jeder denkt, er dürfe es. Ich glaube aber nicht, dass du verstehst, was ich meine. Mittlerweile weiß ich, dass der sogenannte Freiheitsgedanke sich eben über Recht und Gesetz stellt. Das ist einfach eine falsch verstandene Vorstellung von Freiheit.

[Soiled]

Ich glaube aber nicht, dass du verstehst, was ich meine.

Ich weiß, ich bin nicht die Hellste. Ist aber okay, ich stehe dazu.

Mittlerweile weiß ich, dass der sogenannte Freiheitsgedanke sich eben über Recht und Gesetz stellt. Das ist einfach eine falsch verstandene Vorstellung von Freiheit.

Ansichtssache. Manche Gesetze spiegeln halt nicht die Bedürfnisse der Menschen wider - muß man ja bloß nach Irland schauen. Die ganzen Ärzte, die illegal Abtreibungen vorgenommen haben, haben ganz sicher nicht gesetzestreu gehandelt, allerdings in meinen Augen durchaus "richtig". Was ein Priester natürlich wieder anders sehen würde, ist ja klar.

[Herbstlaubrascheln]

@@Phönix75
Was es da großartig näher zu bringen gibt? Das hast Du ja eh grad gemacht, mit dem, was Du erzählt hast. Ich konnte mir da keinen großen Reim drauf machen, weil ich zu DDR-Zeiten noch viel zu klein war, um mit zu kriegen, wie die Menschen dort aufgewachsen wären und auch, weil ich nun einmal von den Menschen ausm Osten (klingt irgendwie komisch xD) recht weit weg bin und das auch heute noch nicht wirklich beurteilen kann.
Aber: Das, was Du beschrieben hast, klingt auch nach dem, was ich als Kind und Jugendlicher kennengelernt habe - nämlich auf dem Dorf. Konsum? - Es gab nur gebrauchte Kleidung, unser Fernseher spielte 3 Programme ab bis ich etwa 15 Jahre alt war und hier in Bayern sagen alle Kinder auch heute noch brav "Grüß Gott", wie man es halt vorgelebt bekommt. *lach*

[Phönix75]

@Soiled

Bleiben wir doch einfach mal im Land, bzw. in 2 Ländern (Dtl+Ö.). Hier in Deutschland gibt es sicher ordentliche Gesetze, manches ist vielleicht etwas überreguliert, anderes könnte besser geregelt werden... aber es ist eine gute Mischung. Was hier fehlt, ist, dass diese Gesetze eingehalten werden und zwar rigoros. Dafür ist der Staat schon lange nicht mehr ausgelegt. Personalabbau an öffentlicher staatlicher Stelle. Es fängt eben schon bei den kleinen Dingen an. Rote Ampel -> Passanten laufen rüber -> Kinder sehen das -> machen es irgendwann ebenso. Frage: Wozu gibt es dann überhaupt Ampeln? Also abschaffen. Stünde jetzt da ein Polizist (einer wäre schon viel) und würde das beoabachten, würden es vielleicht noch ein paar machen, aber andere hätten Hemmungen... zurecht. Würden dann die Rotläufer abkassiert und zwar konsequent, hätte das eine Wirkung. So aber interessiert es keine Sau und wenn mal wieder einer in ein Auto gelaufen ist, dann ist das ein ganz normaler Schwund.^^ Das ist ein simples Beispiel und zieht sich wie ein roter Faden durch fast alle Bereiche.

@Herbstlaubrascheln

Ja, okay. Das es offenbar in den ländlichen Gegenden im Westen ähnlich war, konnte ich nun wiederum nicht beurteilen. Deshalb die Frage: Hat dir irgendwas gefehlt? Warst du unzufrieden mit dem Zustand/Umstand?

[CharlotteSchlotter]

Würden dann die Rotläufer abkassiert und zwar konsequent, hätte das eine Wirkung. So aber interessiert es keine Sau und wenn mal wieder einer in ein Auto gelaufen ist, dann ist das ein ganz normaler Schwund.

@Phönix75 : Das ist mir irgendwie zu paternalistisch gedacht. So nach dem Motto, Vaterstaat muss mich bestrafen, wenn ich bei rot über die Ampel gehe, damit ich nicht überfahren werde. Ich sehe hier die Verantwortung in erster Linie bei jedem einzelen bzw. wenn es Kinder sind bei den Eltern. Ich möchte nicht überfahren werden oder andere überfahren, also halte ich mich an die Regeln. Und wenn Nachts um 12 die Straßen leer sind, gefährde ich niemanden, wenn ich bei rot über die Ampel latsche. Und hier eine realistische Risikoabschätzung vorzunehmen, darf uns der Staat durchaus zutrauen.

Je mehr im Kleinen reguliert und kontrolliert wird, desto weniger Kapazität ist da, um sich um wirkliche Verbrechen zu kümmern. Ich erinnere nur an den bundesweiten Blitzermarathon. Da wird dem Ottonormalverbraucher auf dem Weg zur Arbeit an jeder Ecke nachgestellt, um ihn für jede 10 kmh zu schnell zur Kasse zu bitten, die komplette Polizeit wird dafür aufgeboten und gleichzeitg reist hier unbescholten ein Terrorist im Lande umher um dann einen LKW in eine Menschenmenge zu steuern. Da fehlen für mich einfach die Verhältnismäßigkeiten. Und mehr Regulierung und Gängelung hierzulande sehe ich nicht als Lösung auch nur irgendeines Problems.

Auf der anderen Seite darf natürlich eins nicht passieren, dass hier rechtsfreie Räume entstehen, wo jeder machen kann was er will und die Polizei sich nicht mehr traut, überhaupt einzuschreiten.

[blacksister´s ghost]

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