Moral und ihre Daseinsberechtigung ?

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Archy
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Re: Moral und ihre Daseinsberechtigung ?

Beitrag von Archy »

Fanchen hat geschrieben: Sonntag 16. Januar 2022, 13:45 Immer muss man das wohl nicht. Aber es gibt nunmal Regeln in Gesellschaften, die letztlich sicherstellen, dass alle einigermaßen gut leben können. Gesetze gibt es ja nicht aus Spaß -- sie sollen genau das ermöglichen. Wenn beispielsweise jeder akzeptieren würde, dass Leute andere bestehlen, und da niemand was gegen tut, ist das wohl schädlich für die Gesellschaft. Es besteht also ein gesellschaftliches Interesse daran, Diebstahl nicht zu akzeptieren. Wer diesem Interesse entgegen handelt, wird dann eben sanktioniert -- mit Geldstrafe oder sogar Freiheitsentzug.
In dem Punkt gehe ich mit, was fest verankert ist, anhand von Gesetzen, sollte respektiert und beachtet werden. Aber es ist eben nicht alles gesetzlich verankert, warum also immer im Sinne der Gesellschaft handeln? Das ist mein Gedankenpunkt. Solange man damit leben kann, gegebenenfalls auch damit, dass einem persönlich schaden entsteht, ist doch alles gut.
Fanchen hat geschrieben: Sonntag 16. Januar 2022, 13:45
Archy hat geschrieben: Sonntag 16. Januar 2022, 13:36 Hmm...muß man denn immer entkräften? Es können doch auch mehrer Ansichten ihre Daseins Berechtigung haben und stimmen.
In einem Streitgespräch ist das aber wohl nicht der Sinn. :D
Ich finde den Gedanken, dass ein Gespräch immer zielführend sein muß, zumindest klingt das gerade danach, etwas seltsam.
Was ist mit dem einfachen Meinungsaustausch? Das betrachten und sammeln verschiedener Ansichten? Out?
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Re: Moral und ihre Daseinsberechtigung ?

Beitrag von Fanchen »

Archy hat geschrieben: Sonntag 16. Januar 2022, 13:58Aber es ist eben nicht alles gesetzlich verankert, warum also immer im Sinne der Gesellschaft handeln? Das ist mein Gedankenpunkt. Solange man damit leben kann, gegebenenfalls auch damit, dass einem persönlich schaden entsteht, ist doch alles gut.
Kann man ja machen, aber dann ist die Handlung eben gegebenenfalls moralisch falsch.
Archy hat geschrieben: Sonntag 16. Januar 2022, 13:58 Ich finde den Gedanken, dass ein Gespräch immer zielführend sein muß, zumindest klingt das gerade danach, etwas seltsam.
Was ist mit dem einfachen Meinungsaustausch? Das betrachten und sammeln verschiedener Ansichten? Out?
Es geht nicht um irgendein Gespräch, sondern um ein Streitgespräch. Gegen die Position des Anderen zu argumentieren ist eben das, was ein Streitgespräch ausmacht.
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Re: Moral und ihre Daseinsberechtigung ?

Beitrag von Archy »

Fanchen hat geschrieben: Sonntag 16. Januar 2022, 14:09
Archy hat geschrieben: Sonntag 16. Januar 2022, 13:58Aber es ist eben nicht alles gesetzlich verankert, warum also immer im Sinne der Gesellschaft handeln? Das ist mein Gedankenpunkt. Solange man damit leben kann, gegebenenfalls auch damit, dass einem persönlich schaden entsteht, ist doch alles gut.
Kann man ja machen, aber dann ist die Handlung eben gegebenenfalls moralisch falsch.
Dazu müßte aber irgendwo verankert sein, dass die Sache überhaupt "moralisch" ist, damit sie unmoralisch werden kann. Und wie wir bereits hatten, legt ja jeder für sich selber fest was moralisch ist und was nicht. Dein moralisch muß nich mein moralisch sein und mein unmoralisch nicht deins. :ugeek:
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Re: Moral und ihre Daseinsberechtigung ?

Beitrag von Fanchen »

Archy hat geschrieben: Sonntag 16. Januar 2022, 14:22 Dazu müßte aber irgendwo verankert sein, dass die Sache überhaupt "moralisch" ist, damit sie unmoralisch werden kann. Und wie wir bereits hatten, legt ja jeder für sich selber fest was moralisch ist und was nicht. Dein moralisch muß nich mein moralisch sein und mein unmoralisch nicht deins. :ugeek:
Wo hatten wir das denn? Das Gegenteil ist der Fall.
Eine Handlung ist moralisch, wenn sie Einfluss auf die Gesellschaft hat.
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Re: Moral und ihre Daseinsberechtigung ?

Beitrag von Archy »

DA!
Fanchen hat geschrieben: Sonntag 16. Januar 2022, 13:03 Ich glaube nicht, dass jede Person die selben Moralvorstellungen hat oder haben sollte.
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Re: Moral und ihre Daseinsberechtigung ?

Beitrag von Fanchen »

Fanchen hat geschrieben: Sonntag 16. Januar 2022, 13:03 Ich glaube nicht, dass jede Person die selben Moralvorstellungen hat oder haben sollte. Es hängt aber auch nicht von einzelnen Personen ab, sondern eher von der Gesellschaft. Innerhalb unterschiedlicher Gesellschaften kann es also durchaus unterschiedliche Vorstellungen von richtigem und falschem Handeln geben, aber eher nicht innerhalb der selben Gesellschaft.
Musst schon auch den Absatz zu Ende lesen. :roll:
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Re: Moral und ihre Daseinsberechtigung ?

Beitrag von Archy »

Sorry aber das bildet für mich gerade einen Widerspruch
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Re: Moral und ihre Daseinsberechtigung ?

Beitrag von Fanchen »

Was genau? Mehrere Personen können unterschiedliche Moralvorstellungen haben, aber dann müssen sie auch zu unterschiedlichen Gesellschaften gehören. Menschen, die zur selben Gesellschaft gehören, haben sehr ähnliche Moralvorstellungen.
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Re: Moral und ihre Daseinsberechtigung ?

Beitrag von Phönix75 »

Deswegen haben wir in Deutschland ja auch einige Parallelgesellschaften. Hat man sich ja selbst rangezüchtet. ;)
Nichts ist so, wie es scheint.
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Grauer Wolf
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Re: Moral und ihre Daseinsberechtigung ?

Beitrag von Grauer Wolf »

Fanchen hat geschrieben: Sonntag 16. Januar 2022, 14:40 Mehrere Personen können unterschiedliche Moralvorstellungen haben, aber dann müssen sie auch zu unterschiedlichen Gesellschaften gehören. Menschen, die zur selben Gesellschaft gehören, haben sehr ähnliche Moralvorstellungen.
Definiere Gesellschaft.

Gesellschaft sind alle Leute, die innerhalb bestimmter geographischer Grenzen wohnen.
Gesellschaft sind alle Leute, die sehr ähnliche Vorstellungen von Moral teilen.

Heißt das jetzt, daß alle Leute, die innerhalb bestimmter geographischer Grenzen wohnen, sehr ähnliche Vorstellungen von Moral teilen? Oder kann es sein, daß innerhalb bestimmter geographischer Grenzen mehrere Parallelgesellschaften mit verschiedenen Vorstellungen von Moral wohnen? Wenn ja, kann das gut gehen? Wenn nein, was muß sich ändern? Müssen die Parallelgesellschaften ihre Vorstellungen von Moral ändern? Oder müssen die Parallelgesellschaften so lange ihren Wohnort ändern, bis sich ihre Vorstellungen von Moral mit denen ihrer Nachbarn decken? Oder kann man auch einfach nur die geographischen Grenzen ändern, bis diese die verschiedenen Vorstellungen von Moral wieder fein säuberlich voneinander trennen?

Oder anders ausgedrückt: Das Zusammenleben innerhalb einer Gesellschaft ist sicherlich konfliktfreier, wenn alle ähnliche Vorstellungen von Moral haben. In unserer Zeit des Individualismus und der Mobilität ist das allerdings immer seltener gegeben. Und das bedeutet im Umkehrschluß, daß gesellschaftliche Konflikte vorprogrammiert sind. Es sei denn, es findet sich ein geeigneter äußerer oder auch innerer Feind mit noch einmal deutlich anderen Vorstellungen von Moral.

Alles nicht ganz so einfach.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

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