Leben und leben lassen...
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Re: Leben und leben lassen...
Ach deswegen sind die ständig weg!
Dann werde ich wohl mal unter mein Bett schauen müßen.
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Re: Leben und leben lassen...
Meine Güte, da ist ja eine verhältnismäßig große Diskussion hier direkt an mir vorbei gegangen *lacht* Bzw. habe ich schon gesehen, dass sich hier im Thema vieles tut, aber der krasse Impf-Schlagabtausch hat mich verschreckt und ich wollte gar nicht weiter rein lesen... Jetzt, wo ich so halbwegs bereit dazu wäre, mich am Gespräch zu beteiligen und alles durchgelesen habe, scheint der Herr auch schon wieder von der Bildfläche verschwunden zu sein.
Wie dem auch sei.
Was mir aber auch unglaublich auf den Wecker geht, ist dieses "Schwurbler"-Gequatsche. Offensichtlich scheinen es die Leute irgendwie geil zu finden, sich dumme Bezeichnungen für eine Gruppe von Menschen aus zu denken. Und diese natürlich dadurch auch gleich alle über einen Kamm zu scheren; das ist so furchtbar ermüdend.
Wie dem auch sei.
Was mir aber auch unglaublich auf den Wecker geht, ist dieses "Schwurbler"-Gequatsche. Offensichtlich scheinen es die Leute irgendwie geil zu finden, sich dumme Bezeichnungen für eine Gruppe von Menschen aus zu denken. Und diese natürlich dadurch auch gleich alle über einen Kamm zu scheren; das ist so furchtbar ermüdend.
" Hab` keine Angst, bin nur ein Nachtgespenst
das keine Liebe kennt." (Untoten, "Grabsteinland")
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Re: Leben und leben lassen...
Eine Gruppe kann sich einerseits von innen heraus definieren, indem sie gruppentypische Kleidung trägt, Musik hört und Veranstaltungen besucht oder Aktivitäten unternimmt. In Ermangelung solcher identitätsstiftender innerer Merkmale kann man eine Gruppe aber auch gegen außen definieren, indem man sich von den Anderen abgrenzt. Die einfachste Art und Weise der Abgrenzung ist die verbale.Herbstlaubrascheln hat geschrieben: ↑Dienstag 28. Dezember 2021, 10:28 Offensichtlich scheinen es die Leute irgendwie geil zu finden, sich dumme Bezeichnungen für eine Gruppe von Menschen aus zu denken.
Schlafschaaf, Schwurbler, Leerdenker und ähnliches sind da nur die neuesten Begriffe zu diesem Zweck. Putin-Versteher, Boomer, Gutmensch, Müsli, Punk, Halbstarker.... Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Zeit und unsere Gesellschaft.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)
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Re: Leben und leben lassen...
Diese Wertung von Menschen oder ganzer Gruppen, ist genauso was. Egal ob es nun berechtigt ist oder nicht. Ich will mich da auch nicht ganz frei sprechen, aber wer ist man eigentlich, dass man sich das recht heraus nimmt und wertet. Das Problem, vorallem wenn es um ganze Gruppen geht, sehe ich darin, dass Menschen oft nicht differenzieren und den leichtesten Weg gehen und alle über einen Kamm scheren. Wie Rascheln es vorhin auch schon schrieb. Ist es wirklich so schwer, sich mit anderen Menschen mal vernünftig auseinanderzusetzen? Da kann man hinschauen wo man will..."Alle Arbeitslosen sind zu faul zum arbeiten" "Alle Ausländer wollen hier nur abstauben" "Alle bei den Anti-Coronamaßnahmen sind Querdenker, Impfverweigerer und Rechte"...lässt sich beliebig fortführen, die Liste von blinden Verallgemeinerungen.
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Re: Leben und leben lassen...
… gleich gefolgt von „alle Impfbefürworter sind Propaganda-Opfer und nicht in der Lage selbst zu denken“…
„Worte können sein wie winzige Arsendosen: Sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“
Victor Klemperer, LTI
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Re: Leben und leben lassen...
Dass sich innerhalb der Corona-Debatte die Lager beide nicht viel voneinander nehmen, will ich gar nicht abstreiten.
Leider ist bei den meisten auch kein normaler Diskurs möglich. Für mich beudetet "leben und leben lassen", dass man trotzdem offen für Gespräche und andere Meinungen sein sollte.
Wenn ich zum Beispiel an die Protestspaziergänge und Demos denke, da sind himmelweite Unterschiede. Ich hab hier im Ort schon den einen oder anderen Marsch gesehen, wenn ich Abends von Arbeit bin. Da hab ich noch nichts negatives gehört. Wenn ich allerdings die Berichte im TV sehe, da geht es anderen Orts heftig zu. Mir ist bewusst, dass es auch mit an den Medien liegt, dass sie lieber von den Randalen und Ausschreitungen berichten, als davon dass es anderswo auch friedlich ist.
Leider ist bei den meisten auch kein normaler Diskurs möglich. Für mich beudetet "leben und leben lassen", dass man trotzdem offen für Gespräche und andere Meinungen sein sollte.
Wenn ich zum Beispiel an die Protestspaziergänge und Demos denke, da sind himmelweite Unterschiede. Ich hab hier im Ort schon den einen oder anderen Marsch gesehen, wenn ich Abends von Arbeit bin. Da hab ich noch nichts negatives gehört. Wenn ich allerdings die Berichte im TV sehe, da geht es anderen Orts heftig zu. Mir ist bewusst, dass es auch mit an den Medien liegt, dass sie lieber von den Randalen und Ausschreitungen berichten, als davon dass es anderswo auch friedlich ist.
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Re: Leben und leben lassen...
Im Prinzip ja, aber....
Andere Meinungen sind kein Problem. Verdrehen, verleugnen oder erfinden von »Fakten« halt schon. Bloß: Ein gefühlt wachsenden Anteil von Leuten sieht keinen Unterschied mehr zwischen der Überzeugungskraft von Fakten und der von Meinungen. Für diese Leute, sind Fakten auch nur Meinungen anderer Leute. Das macht die ganze Sache mit dem offen sein für Gespräche nicht ganz so einfach. Mit Leuten, die Fakten nicht akzeptieren, kann man meiner Meinung nach kein sinnvolles Gespräch führen. Also einfach leben lassen.
Im Prinzip ja, aber....
Was ist, wenn ich überzeugt bin, daß eine andere Person sich durch ihre Meinung selbst oder gar andere gefährdet? Gilt dann immer noch einfach leben oder gar sterben lassen?
Wo sind hier die Grenzen? Wer darf hier und wer muß hier eingreifen? Wann und weshalb?
Eigentlich ist es eine gute Sache, daß um solche Fragen gerungen wird, um unterlassene Hilfestellung einerseits und Mißbrauch andererseits zu verhindern. Ob eine weltweite Pandemie mit dramatischen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der geeignete Zeitpunkt für solche Grundsatzdiskussionen sind? Die Pandemiepläne der Bundesregierung lagen just für den eingetretenen Fall der Fälle fertig ausdiskutiert und vorbereitet in der Schublade. Dort hat man sie aus politischem Opportunismus heraus im Frühjahr 2020 aber auch liegen lassen.
Vieles, was wir derzeit erleben, ist eine Folge dieses Fehlers.
Einfach nur leben und leben lassen ist im Moment deshalb etwas schwierig, finde ich.
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Re: Leben und leben lassen...
Ich denke ich verstehe was du meinst. Es ist durchaus eine schwierige Sache. Normal endet, zumindest für mich, das "leben lassen" da, wo man anderen schadet. Was natürlich in dem Fall "Corona" da beginnt wo ich jemnanden anstecke, auch ohne Absicht. Es hat aber auch jeder ein Recht darauf, selber zu entscheiden, was mit ihm gemacht wird, sprich ob er geimpft wird. Persönlich habe ich eine sehr starke Abneigung gegen Zwang, wenn der Wille einer anderen Person aufgedrückt wird.
Und sicher hast du recht, dass vernünftige Gespräche nicht machbar sind, wenn man auf Lügen aufbaut und daran festhält. Ich gehe ja immer davon aus, dass die meisten Menschen recht einfache Bürger sind, die eben "fressen" was sie serviert bekommen und wenn die Nachrichten nur einseitig berichten, klar kommt da nur Mist raus. Und bitte keine Argumente, dass man bei entsprechenden Stellen nachforschen kann - ich weiß. Wiederum ist aber auch nicht jeder so bewandert, dass er mal eben das WWW durchforstet. Gerade was ältere Generationen sind.
Und sicher hast du recht, dass vernünftige Gespräche nicht machbar sind, wenn man auf Lügen aufbaut und daran festhält. Ich gehe ja immer davon aus, dass die meisten Menschen recht einfache Bürger sind, die eben "fressen" was sie serviert bekommen und wenn die Nachrichten nur einseitig berichten, klar kommt da nur Mist raus. Und bitte keine Argumente, dass man bei entsprechenden Stellen nachforschen kann - ich weiß. Wiederum ist aber auch nicht jeder so bewandert, dass er mal eben das WWW durchforstet. Gerade was ältere Generationen sind.
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Re: Leben und leben lassen...
Wenn ich das richtig verstehe, bezieht sich die Kritik auch auf meiner Nutzung des Begriffs "Schwurbler"?
Ich finde die Nutzung des Begriffs von mir hier durchaus gerechtfertigt. Ich beabsichtige nicht, damit jede:n in eine bestimmte Ecke zu stellen. Als Schwurbler sehe ich ganz explizit diejenigen, die absichtlich Fakten verdrehen und Falschinformationen verbreiten. Das ist dann auch durchaus wertend gemeint, ja, aber das ist nicht unberechtigt. Diese Gruppe von Menschen sollte man verurteilen.
Wenn ich das Wort benutze bin ich also zumindest mal der Meinung, dass die Adressaten nicht guten Willens sind, inhaltsbezogen an einer Diskussion teilzunehmen. Personen, die einfach anderer Meinung sind als ich, bezeichne ich nicht als Schwurbler. Und wenn mir das doch passiert, darf man mich gerne darauf hinweisen bzw. mich dafür kritisieren, aber ich glaube nicht, dass das in diesem Thema passiert ist.
PS: Die vorigen vier Beiträge sehe ich jetzt erst, und ich denke, dass die Aussagen "[...]dass man trotzdem offen für Gespräche und andere Meinungen sein sollte" von Archy und "Andere Meinungen sind kein Problem. Verdrehen, verleugnen oder erfinden von »Fakten« halt schon" von Grauer Wolf zu dem passen, was ich meine. Wer sich an die Wahrheit hält, sollte sich eher nicht dem Vorwurf des Schwurbelns ausgesetzt sehen. Wer das nicht tut erfüllt und andere damit in die Irre führen will erfüllt genau das, was das Wort bezeichnet.
Ich finde die Nutzung des Begriffs von mir hier durchaus gerechtfertigt. Ich beabsichtige nicht, damit jede:n in eine bestimmte Ecke zu stellen. Als Schwurbler sehe ich ganz explizit diejenigen, die absichtlich Fakten verdrehen und Falschinformationen verbreiten. Das ist dann auch durchaus wertend gemeint, ja, aber das ist nicht unberechtigt. Diese Gruppe von Menschen sollte man verurteilen.
Wenn ich das Wort benutze bin ich also zumindest mal der Meinung, dass die Adressaten nicht guten Willens sind, inhaltsbezogen an einer Diskussion teilzunehmen. Personen, die einfach anderer Meinung sind als ich, bezeichne ich nicht als Schwurbler. Und wenn mir das doch passiert, darf man mich gerne darauf hinweisen bzw. mich dafür kritisieren, aber ich glaube nicht, dass das in diesem Thema passiert ist.
PS: Die vorigen vier Beiträge sehe ich jetzt erst, und ich denke, dass die Aussagen "[...]dass man trotzdem offen für Gespräche und andere Meinungen sein sollte" von Archy und "Andere Meinungen sind kein Problem. Verdrehen, verleugnen oder erfinden von »Fakten« halt schon" von Grauer Wolf zu dem passen, was ich meine. Wer sich an die Wahrheit hält, sollte sich eher nicht dem Vorwurf des Schwurbelns ausgesetzt sehen. Wer das nicht tut erfüllt und andere damit in die Irre führen will erfüllt genau das, was das Wort bezeichnet.
"If you ignore the rules people will, half the times, quietly rewrite them so that they don't apply to you."
- Terry Pratchett, Equal Rites
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Re: Leben und leben lassen...
Viele Dinge, die wir im Alltag tun und lassen, beruhen auf gesellschaftlichen Konventionen -- also nichts anderem als dem kollektiven Willen der Gesellschaft, der uns tagtäglich aufgedrückt wird, und dem wir uns tagtäglich beugen.
Wenn ich ohne Hose und Unterhose draußen herum laufe, begehe ich als Mann eine Sexualstraftat (eine Frau übrigens nur eine Ordnungswidrigkeit wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses). Das haben die legislativen Vertreter unserer Gesellschaft vor vielen Jahrzehnten mal so als Wille der Gesellschaft im Bürgerlichen Strafgesetzbuch festgehalten. Ich muß mich also dran halten und kann in dieser Sache nicht einfach tun, was ich will -- oder ich muß die Konsequenzen meines nicht rechtskonformen Tun und Handelns in Form einer Strafe oder Buße tragen.
Demnächst wird unsere gewählte Legislative den Mehrheitswillen der Gesellschaft bezüglich der Covid-Impfungen in ein Gesetz oder zumindest eine Verordnung gießen. Sich nicht impfen zu lassen, wird somit ebenfalls zur Straftat oder Ordnungswidrigkeit. Auch hier muß ich mich also dran und kann in dieser Sache nicht einfach tun, was ich will -- oder ich muß die Konsequenzen meines nicht rechtskonformen Tun und Handelns in Form einer Strafe oder Buße tragen.
Wo ist hier der Unterschied? Weshalb finden es die Leute in Ordnung, das männliche Herumlaufen ohne Hosen zu bestrafen, während man eine Impfung als zwanghaften Eingriff in die persönliche Freiheit empfindet?
Ein zugegebenermaßen etwas weniger provokantes und passenderes Beispiel wäre die Anschnallpflicht im Auto. Bei Unfällen kann der Gurt leben retten. Er hat in seltenen Fällen aber auch zum Teil fatale Nebenwirkungen: Ein nicht richtig angelegter Gurt kann den Insassen beim Unfall strangulieren. Trotzdem begehen nicht angeschnallte Fahrzeuginsassen eine Ordnungswidrigkeit, wenn sie nicht angeschnallt sind.
Als die Gurtpflicht damals eingeführt wurde, gab es auch einen verbalen Volksaufstand. Heutzutage empfinden wir es als normal. Mit der Impfpflicht wird es auch nicht viel anders werden.
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