Also zunächst mal habe ich ganz sicher niemanden als "asozial" oder "verhaltensgestört" bezeichnet.Grauer Wolf hat geschrieben: ↑Sonntag 12. April 2020, 17:00 Es ist genau diese Geisteshaltung, mit der ich meine liebe Mühe habe, nämlich daß diejenigen als asoziale und verhaltensgestörte Spielverderber und Spaßbremsen hingestellt werden, die auf gegenseitige Rücksichtnahme pochen -- und nicht diejenigen, die alle anderen ungefragt mit ihrem Lärm zwangsbespaßen. Ich habe nichts gegen solche Konzerte, wenn die als Publikum auserkorenen vorher gefragt werden, ob sie damit einverstanden sind. Die Tatsache, daß keine Blumentöpfe geflogen kommen als Zustimmung zu werten, halte ich für nicht ausreichend..
Ich habe nur darauf verwiesen, dass man imho manchmal ein bisschen lockerer sein sollte, auch wenn es gegen den persönlichen Komfort geht.
Rücksicht geht eben oft in zwei Richtungen.
Die Aktion abzublasen aus Rücksicht auf diejenigen, die sich dadurch gestört fühlen, ist wiederum rücksichtslos denen gegenüber, die mitmachen wollen, weil ihnen zu Hause die Decke auf den Kopf fällt, bzw. denen gegenüber, die selbst keine Musik machen, aber sich darüber freuen, wenn Nachbar Klaus mal ein Lied durch's Fenster trompetet.
Man muss halt immer einen Mittelweg zwischen Befürwortern und Gegnern finden und diese 2 Minuten pro Woche sind meiner Meinung nach völlig akzeptabel, so dass beide Lager damit leben können sollten.
Wenn man alles immer nur bei einstimmiger Zustimmung machen würde, wäre das öffentliche Leben wohl ziemlich trostlos. Es würde kein Stadtfest, keinen Weihnachtsmarkt, kein Open Air, keinen Spielplatz, kein Tierheim... (die Liste könne ich jetzt noch stundenlang fortführen) mehr geben, weil mit Sicherheit immer irgendwo jemand in der Nähe ist, den irgendwas daran stört.