Das dunkle Thema der Welt

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blacksister´s ghost

Re: Das dunkle Thema der Welt

Beitrag von blacksister´s ghost »

Graphiel hat geschrieben: Mittwoch 11. März 2020, 17:05 Nochmal ganz allgemein: Ich finde es ja immer großartig, wenn danach gerufen wird die fiesen Ausländer rauszuwerfen, wenn diese ein anderes Verständnis von Recht und Unrecht zu haben scheinen. Aber was unterscheidet denn den "eingeborenen" mit zweifelhaftem Verständnis von Recht und Unrecht vom Eingewanderten? Immerhin müsste der erste es ja besser wissen. Der lebt ja schon sein ganzes Leben lang mit unseren Werten und musste sie nicht im Crashkursverfahren nebst einer neuen Sprache lernen. Schmeißen wir diese auch raus, wenn sie sich nicht benehmen? Nein? Warum nicht? Wir könnten ja auch mit der braunen Suppe anfangen, vor deren Aufstieg hier ja so viele Angst haben. Ich fände das ja nur konsequent. :D
Also diesen Punkt finde ich doch recht fragwürdig.
Natürlich müßen wir unsere Kriminellen Stattsbürger behalten...geht ja leider nich anders.
Aber wenn Flüchtlinge unsere Gastfreundschaft mit Füßen treten, gehören sie in ihr Land zurück. Warum sollen die dann noch hier bleiben...auf unsere Kosten?! Aus welchem Grund? Mit welchem Recht? In meinen Augen haben diese Leute dann hier nix verloren. Leider kann nur nich immer zurück verfolgt werden woher sie kommen.
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Graphiel
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Re: Das dunkle Thema der Welt

Beitrag von Graphiel »

Gegenfrage: Mit welchem Recht füttern wir Staatsbürger durch, die sich offenbar nicht an die Spielregeln halten können? Nur weil - wie du ja selbst sagst - es nicht anders geht? Vielleicht aber doch auch, weil es schon ein wenig arg asozial wäre gleich jeden rauszuschmeißen, der sich nicht zu benehmen weiß. Denk mal darüber nach was wir auch ohne Flüchtlinge auf Kosten der Allgemeinheit bereits alles durchfüttern, obwohl es moralisch nicht weniger falsch wäre sie raus zu schmeißen. Wie kann es beispielsweise sein, dass Leute aus dem rechtsextremen Raum, die offen aussprechen unsere Verfassung abzulehnen von uns im Gefängnis oder auch auf freiem Fuß durchgefüttert werden? Und sei es nur durch den Schutzschild dieser Verfassung? Das Argument der Gastfreundschaft kann ich durchaus nachvollziehen und ich widerspreche dem nicht einmal. Denn völlig falsch finde ich es wirklich nicht. Ich gebe aber zu bedenken, dass sich dieses Argument auch auf die eigene Bevölkerung anwenden lässt. Und das macht die Sache in meinen Augen etwas komplizierter, als sich moralisch auf ein einfaches "Wer sich nicht benimmt, muss rausfliegen." zu berufen und sich damit zurück zu lehnen.
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blacksister´s ghost

Re: Das dunkle Thema der Welt

Beitrag von blacksister´s ghost »

@Graphiel

Ich kann dich beruhigen, ich bin durchaus auch großer Verfechter unserer Gefängnisse.
Welchen (klein-)Kriminellen sollen die bitte abschrecken? In meinen Augen geht´s denen viel zu gut.
Die haben für lau ein Bett unterm Arsch, ein Dach über´n Kopf, bekommen Essen.....Fitnessstudio, Fernsehr...

Und dass ich ebenso wenig was von Sozialschmarotzern halte, müßte eigentlich seit einer Diskusion hier klar sein.

Also in der Hinsicht lass ich mir schon mal nix nachsagen, im Sinne von "ich würde nur die eine Gruppe Menschen verurteilen".
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Grauer Wolf
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Re: Das dunkle Thema der Welt

Beitrag von Grauer Wolf »

Eines der Probleme ist doch, daß das tatsächliche Herkunftsland bei vielen Flüchtlingen überhaupt nicht feststellbar ist, und wenn doch, selbiges Land die Rücknahme verweigert. Was sollen wir in solchen Fällen denn tun? Die Flüchtlinge einfach zurück ins Mittelmeer kippen?

Viel sinnvoller fände ich, wenn wir diesen Leuten so schnell wie möglich eine Arbeit beschaffen würden, so daß sie einerseits wirtschaftlich so schnell wie möglich auf eigenen Füßen stehen können, und andererseits durch ihre bio-deutschen Arbeitskollegen und schon länger im Lande verweilenden Ausländer gesellschaftlich eingenordet werden. Die Flüchtlinge einzusperren und zur Untätigkeit zu verdammen, führt letztendlich zu den in einigen Fällen beobachtbaren Konsequenzen.

Zudem braucht Deutschland endlich ein Einwanderungsgesetz, das diesen Namen auch verdient. Sich, wie einige Politiker das getan haben, breitbeinig hinzustellen und zu behaupten, Deutschland sei kein Einwanderungsland, benötige solche Gesetze demnach nicht, und dann auch jegliche Vorschläge zu solchen Gesetzen zu blockieren, ist einfach nur idiotisch. Und es führt dazu, daß Leute, die halt eben doch einwandern wollen, dies über den falschen Weg als Flüchtling oder Asylsuchender machen -- was dann zu einer Überlastung der entsprechenden Systeme führt.
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wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
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Graphiel
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Re: Das dunkle Thema der Welt

Beitrag von Graphiel »

@blacksister´s ghost
Ich hoffe das kam jetzt auch nicht so bei dir an, als wollte ich dir das unterstellen. ;)
Grauer Wolf hat geschrieben: Mittwoch 11. März 2020, 18:24 Viel sinnvoller fände ich, wenn wir diesen Leuten so schnell wie möglich eine Arbeit beschaffen würden, so daß sie einerseits wirtschaftlich so schnell wie möglich auf eigenen Füßen stehen können, und andererseits durch ihre bio-deutschen Arbeitskollegen und schon länger im Lande verweilenden Ausländer gesellschaftlich eingenordet werden. Die Flüchtlinge einzusperren und zur Untätigkeit zu verdammen, führt letztendlich zu den in einigen Fällen beobachtbaren Konsequenzen.
Hatten wir ein ähnliches Problem nicht auch schon bei der anfänglichen Idee, wie mit Gastarbeitern umzugehen sei? Meine Freundin (Arbeitet im Archiv) hat mir da neulich einige interessante Storys zu erzählt, nach denen es in den 80ern noch Gang und Gebe war die Gastarbeiter zu "isolieren", anstatt sie als Teil der Gesellschaft zu integrieren. Was unter anderem wohl auch dazu beigetragen hat, dass eingewanderte Mitbürger damals nie wirklich in der Mitte der Gesellschaft angelangten und ihre eigenen Grüppchen bildeten, die sich teils bis in die heutigen Generationen erhalten haben.
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Grauer Wolf
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Re: Das dunkle Thema der Welt

Beitrag von Grauer Wolf »

Nun ja, viele Gastarbeiter haben sich auch selbst isoliert, weil sie ursprünglich davon ausgegangen sind, daß sie ja eh nur ein paar wenige Jahre bleiben und dann in ihre Heimat zurückkehren. Dann haben sie geheiratet, Kinder bekommen -- und die Rückkehr erst einmal um zwei Jahrzehnte und anschließend auf den Sanktnummerleinstag verschoben. Wären die damals nicht als Gastarbeiter zu uns gekommen, sondern als Einwanderer, hätten die sich vermutlich von Anfang an auch selbst um Integration bemüht. Aber das war, wie Du ja geschrieben hast, politisch gar nicht gewollt. Das sollten keine Einwanderer sein, sondern Gastarbeiter, die nach getaner Arbeit und nach wenigen Jahren bitteschön auch wieder dorthin zurückkehren sollen, woher sie gekommen sind.


Aber um den intellektuellen Kurzschluß zum anderen aktuellen Thema herzustellen: Wenn die Hysteriker und Panikmacher recht behalten sollten, dann wird es hier in diesem, unserem Lande demnächst, wenn der Sensenmann durchgezogen ist, sowieso wieder genügen Platz und Freiraum für die wenigen Überlebenden geben. Dann ist für den einen Flüchtling oder anderen Gastarbeiter auch wieder ein Plätzchen frei in unserer Gesellschaft. Oder so ähnlich.
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blacksister´s ghost

Re: Das dunkle Thema der Welt

Beitrag von blacksister´s ghost »

@Graphiel

Ich hab mich durchaus etwas falsch dargestellt gefühlt, weil du als Gegenargument sofort Sozialschmarotzer und unsere Kriminelle ins Spiel bringst....ohne überhaupt zu wissen wie ich zu diesen Dingen steh.
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Re: Das dunkle Thema der Welt

Beitrag von Graphiel »

@blacksister´s ghost
Genau deshalb habe ich auch das ganze mit "Gegenfrage" begonnen. Denn nein, ich unterstelle dir nicht, dass du nur eine Gruppe Menschen verurteilst. ;)

@Grauer Wolf
Jetzt wo du es sagst muss ich gerade wieder an Volker Pispers denken: "Man wollte Arbeiter haben und was hat man bekommen? Menschen." :D
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Re: Das dunkle Thema der Welt

Beitrag von Phönix75 »

Graphiel hat geschrieben: Mittwoch 11. März 2020, 18:40
Hatten wir ein ähnliches Problem nicht auch schon bei der anfänglichen Idee, wie mit Gastarbeitern umzugehen sei? Meine Freundin (Arbeitet im Archiv) hat mir da neulich einige interessante Storys zu erzählt, nach denen es in den 80ern noch Gang und Gebe war die Gastarbeiter zu "isolieren", anstatt sie als Teil der Gesellschaft zu integrieren. Was unter anderem wohl auch dazu beigetragen hat, dass eingewanderte Mitbürger damals nie wirklich in der Mitte der Gesellschaft angelangten und ihre eigenen Grüppchen bildeten, die sich teils bis in die heutigen Generationen erhalten haben.

Das lag vielleicht daran, dass es nur Gastarbeiter waren und eigentlich vorgesehen war, dass sie nach dem Ende ihrer Mission wieder in ihr Heimatland zurückkehren sollten. Das geschah aber nur unzureichend und so sind die meisten hier geblieben. Die Deutschen haben sich noch nie konsequent gezeigt und auch wirklich das gemacht, was man irgendwann mal beschlossen hat. Das auch diese Gastarbeiter nie wirklich integriert wurden, war nur eine Konsequenz aus dieser miserablen "Was geht mich mein Geschwätz von gestern an."-Politik.

Und noch ein Punkt zu deinem Vergleich Gewalt von Deutschen und Migranten in Deutschland und der Aufnahme von geflüchteten Gewalttätern, die wenig am Hut mit Recht und Gesetz haben. Du hast ja meine Frage weiter vorn auch gut ignoriert. Meine Frage war: Wenn wir schon soviel Gewalt hier in diesem Land haben, müssen wir dann noch mehr Gewalt ins Land importieren? Oder noch besser... wir relativieren Gewalt, weil es ja nichts ausmacht, wenn wir schon genügend Gewalttäter im Land haben... da macht es doch nix, wenn noch ein paar dazu kommen. Für mich klingt das nach einer scheinheiligen Ausrede, wenn es darum geht, nicht stets und ständig neue Flüchtlinge aufzunehmen.

Und dann noch etwas zu @Grauer Wolf und seiner so schönen These, die Leute doch möglichst gleich in Arbeit zu stecken. Klar. Kann man machen, wenn es auch genügend Jobs gäbe. Soweit mir bekannt (und das sollte auch anderen bekannt sein), haben wir offiziell ca. 2,5 Mio Arbeitslose und einen prächtig florierenden Niedriglohnsektor. Und da ja die Physiker und Doktoranten aus Syrien schon alle eher von den Türken abgegriffen wurden, kommen hier fast ausnahmslos wenig qualifizierte Flüchtlinge an, die dann auch allerhöchstens im Niedriglohnsektor landen und damit auch wunderbar integriert werden können. Es gibt nämlich absolut kein Konzept, was über den gutmenschlichen Gedanken, alle Menschen in Not aufzunehmen, hinausgeht, wie man diese Flüchtlinge auch so integrieren kann, dass a) es keine weitere gesellschaftliche Spaltung gibt und b) es auch sozial nicht noch unruhiger wird.

Und das Wort Einwanderungsland ist auch so ein herbeigerufenes Konstrukt, wenn man mal wieder seine Thesen verteidigen will.
Zuletzt geändert von Phönix75 am Mittwoch 11. März 2020, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.
Nichts ist so, wie es scheint.
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Re: Das dunkle Thema der Welt

Beitrag von Grauer Wolf »

So was aber auch.... hätte man ja nie drauf kommen können, nech?




Man wollte Globalisierung haben. Und was hat man bekommen? Viren. :P
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