"Können" Grufties gut mit Menschen?

[Soiled]

Ist Empathie denn immer etwas gutes? Bei einem Notfallsanitäter stört's doch eher - sowohl direkt beim Arbeiten (der sollte schon einen kühlen Kopf bewahren) als auch hinterher (PTSD kann man auch kriegen, wenn man nur andere leiden sieht).

Und nur weil ich ganz gut mit Leuten "kann" heißt das doch noch lange nicht, daß ich besonders empathisch sei. Das sind in meinem Fall schlicht und ergreifend Erfahrungswerte - die allermeisten Leute stehen nun mal auf Komplimente, auf freundliches Interesse, und darauf, nicht abgewertet zu werden. Ob ich's dann wirklich tue ist natürlich eine andere Frage.

[Chochmah]

Vielleicht liegt es an meiner Paranoia aber ich empfinde diese "Berufsbetroffenen", die sich in Alles und Jedem hineinversetzen und mit dem ganzen Universum mitfühlen für unglaubwürdig.
Nervig finde ich die auch....

[Demon89]

Also mal so angesetzt: Vielleicht sollte man diese ganze Empathie-und Sensibel-Geschichte und so nicht als Frage nach dem Ist-Zustand formulieren, sondern als Frage danach, ob es ein Idealbild ist zu dem man als Grufti hinmöchte?
Ja, möchten wir?

Lass es mich so formulieren:
Das Schwarzvolk hätte gerne, dass die Szene so ist.
Der einzelne Grufti hingegen findet, dass er so gar nicht sein muss (es sei denn, er ist es von Natur aus).
Im wesentlichen findet dies aber nur Szene-intern statt. Empathie und Sensibilität soll dem anderen Grufti entgegengebracht werden, dem Hip-Hopper, Politiker oder Stino dagegen nicht notwendigerweise (wäre ja sonst auch viel zu mainstream, wenn man sich mit dem Mainstream abgibt )

[Soiled]

Empathie und Sensibilität soll dem anderen Grufti entgegengebracht werden, dem Hip-Hopper, Politiker oder Stino dagegen nicht notwendigerweise (wäre ja sonst auch viel zu mainstream, wenn man sich mit dem Mainstream abgibt )

Ich weiß nicht, ob ich's hier oder noch damals im DL erwähnt habe, aber trotzdem:
https://de.wikipedia.org/wiki/Eigengrup ... remdgruppe
Es ist immer wieder derselbe Scheiß. Überall.

[Demon89]

Es ist immer wieder derselbe Scheiß. Überall.

Natürlich, sonst hätte die Theorie auch ziemlich auffallende Probleme

[Lylia]

@SchwarzeKatz

Klar, das klingt auch elitär, aber gerade deswegen habe ich das Thema eröffnet - weil es mir in einem anderen Thread aufgefallen war.

Es passiert aber auch recht schnell, dass gerade in der Szene man als elitär bezeichnet wird, wenn man eben gewisse Grundhaltungen und Ansichten vertritt, so wurde mir das auch schon öfters vorgeworfen aber ich sag dann nur: " ja und, ist das etwas Schlechtes ? "

Jeder denkt eben wie er denkt und jeder hat doch eigene Vorstellungen und Ansichten, was er/sie wie und wo sieht, darüber urteile ich nicht, denn ich nehme den Menschen, so wie er ist.

[Soiled]

Es passiert aber auch recht schnell, dass gerade in der Szene man als elitär bezeichnet wird, wenn man eben gewisse Grundhaltungen und Ansichten vertritt, so wurde mir das auch schon öfters vorgeworfen aber ich sag dann nur: " ja und, ist das etwas Schlechtes ? "

Kommt drauf an, welche Bedeutung man nimmt. Im Duden stehen zwei:

1. einer Elite angehörend, eine Elite bildend
2. auf die [vermeintliche] Zugehörigkeit zu einer Elite begründet, sie kennzeichnend
Beispiele:
ein elitäres Bewusstsein
elitäres (abwertend; dünkelhaftes, überhebliches) Benehmen

Mit der ersten Bedeutung sollte kaum einer ein Problem haben, bei der Winterolympiade tritt halt die Weltelite der Skifahrer an und so. Bei der zweiten wird's schon komplizierter. Wenn jemand über schwarze Schlager herzieht - ist das schon elitär im Sinne von überheblich/snobistisch? Oder wenn man auf "Stinos" (ich hasse diesen Ausdruck immer noch) schimpft?
Zugegeben, das ist Wortklauberei, aber trotzdem.

[Phönix75]

Klasse, @Soiled , dass du das nochmal so deutlich hervorgehoben hast. Und ja, ich kann mich damit anfreunden, wenn ich als elitär (abwertend) gelte, wenn ich über Gruftschlager herziehe. Wird wohl gut die Hälfte der Forenmitglieder treffen. Aber hey... da steh ich drüber. Über Stino's (ich sage ja lieber Spießer) "schimpfe" ich genauso, wie über Gruftis oder andere merkwürdige Zeitgenossen... sofern es die Zeit zulässt. Letztendlich ist es mir dann doch eher Wurscht, was jeder so macht, hört oder welchen "Fetisch" er verfolgt, solange er mich damit nicht belästigt.

[Madred]

Es ist leicht, wenn man sich hinter einem Bildschirm versteckt und Internettroll spielt und dabei über Blutengel (die nehme ich mal als Beispiel) ablästert; selbst aber die Szene nicht so sehr bereichert hat wie Chris Pohl. Der ist in meinen Augen ein toller Mensch mit coolen Projekten. Auch wenn ich seine alten Werke viel stärker fand.

Man muß einfach mal machen — und die Künstler machen lassen. Es ist auch bequemer sich zu beschweren, daß die Grufti-Events nicht mehr so urig sind, wie früher. Man kann aber selbst was mit auf die Beine stellen. Habe ich auch schon einmal gemacht und werde das für 2019 wieder bei einem kleinen Event mitmachen. Ja, vielleicht trifft das nicht jederfrau/mans Geschmack — aber das muß es ja auch nicht.

Und zurück zum Topic: Ja, da muß man schon für auf Menschen zugehen können. Ich kann das in solchen Fällen wohl recht gut. Hat man mir zumindest wiedergespiegelt. Das kriegt man aber auch hin. Schließlich ist man Gastgeber und möchte mit den Gästen einfach einen tollen Abend verbringen. Geld ist bei soetwas zweitrangig. Zumindest bei mir.

[Phönix75]

@Madred

Irgendwie fällt mir zu dem, was dir da aus den Fingern geflossen ist, garnichts recht ein... nur soviel: Ich würde dir das sogar von Angesicht zu Angesicht sagen, das Blutengel aka Chris Pohl Kacke sind. Dazu brauche ich sicher keinen Bildschirm. Aber es ist schon erstaunlich, was in der "Szene" so als Bereicherung angesehen wird. Ich lass dir aber gern deine Meinung. Kannst ja aus Toleranzgründen mir auch meine lassen.