Muttersöhnchen mit Kanonen...

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BlackDog
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Re: Muttersöhnchen mit Kanonen...

Beitrag von BlackDog »

blacksister´s ghost hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2020, 18:25 Anders gefragt...
Auf was oder wen hier beziehst du dich genau?
Ich frag deswegen, weil mir nich ganz klar ist wozu ich deine Aussage jetzt hinordnen soll.
Oder ob das einfach nur eine in den Raum geschmissene Meinung ist ohne jeden Bezug, zu den Beiträgen hier.
Hmm, ging es nicht gerade um Menschen, die durch die Gesellschaft zu etwas geformt werden, was dann wiederum der gesellschaftlichen Norm nicht mehr entspricht. Wie zum Beispiel Menschen die, trotz anderer Menschen um sich herum, sozial ausgegrenzt sein können. Und Mobbing ist da ein sehr gutes Beispiel zu. Jegliche Form von Gewalt erzeugt Gewalt. Die wenigsten Mensch entschließen sich von Heute auf Morgen einfach grundlos dazu Amok zu laufen. Es gibt immer einen Weg dahin, und dieser weg ist selten mit Gummibärchen geflastert. Es ist meist immer ein sehr tragischer weg. Und ein Mensch der diesen Weg gehen musste, ist einfach bemitleidenswert. Nicht für den Amoklauf, aber für den leidvollen Weg dorthin.

Ich dachte der Bezug wäre klar.
blacksister´s ghost

Re: Muttersöhnchen mit Kanonen...

Beitrag von blacksister´s ghost »

Nur dass nich jeder, der auf irgendeine Art und Weise von der Gesellschaft geschädigt wurde, durchdreht und es an unbeteiligten Menschen auslässt.
Und jetzt soll mir ja niemand damit kommen, dass andere Dinge besser wegstecken als andere...mag stimmen, aber ist in diesem Zusammenhang für mich bullshit.
Jedem klar denkend Menschen, egal welches Schicksal einen ereilt hat, ist bewusst, dass niemand außer der entsprechende Täter, für die persönliche Scheiße verantwortlich is. Und auch niemand außer diese Person/en zur Rechenschaft gezogen gehören. Und nein, ich red jetzt nich von Selbstjustiz.
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BlackDog
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Re: Muttersöhnchen mit Kanonen...

Beitrag von BlackDog »

Ich seh es ein bisschen anders. Für mich gehört auch eine Teilschuld, denjenigen die einen Menschen soweit kaputgemacht haben, das er so durchdreht.

Für mich ist derjenige, der aus einem Selbstmordattentäter eben diesen macht, genauso verantwortlich wie der Attentäter selbst. Da gibt es für mich keinen wirklichen Unterschied. Derjenige kann sich auch nicht rausreden mit: "Ich hab in ja nur beeinflußt/ausgebildet/Gehirn gewaschen/gezwungen/überredet, gemacht hat der das doch."

Aber wenn jemand anderer Meinung ist... na klar, darf er. :)
blacksister´s ghost

Re: Muttersöhnchen mit Kanonen...

Beitrag von blacksister´s ghost »

Was anderes sag ich doch gar nich...
Jedem klar denkend Menschen, egal welches Schicksal einen ereilt hat, ist bewusst, dass niemand außer der entsprechende Täter, für die persönliche Scheiße verantwortlich is


;)

Schreib ich denn echt so kompliziert?

Hinzugefügt nach 1 Stunde 2 Minuten 46 Sekunden:
STOPP...ZURÜCK!!! Ich hab´s falsch verstanden *facepalm*

Ein Täter der aus einem anderen Menschen einen Täter macht, ist an der Tat mitschuldig....is gemeint.
Kam bissel verspätet an.

Ich find das is bisschen arg einfach gemacht, wenn ich jemand anderen dafür mit verantwortlich mach, dass ich jemanden schädige.
Immerhin bin ich doch für mich und mein Handeln selber verantwortlich...egal was da vorher mal passiert is.
Zudem würde das ja fast ein Freifahrtsschein dafür sein, dass jeder jedem einfach so etwas antun kann. Das wäre eine riesen Domino-Reaktion.
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Phönix75
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Re: Muttersöhnchen mit Kanonen...

Beitrag von Phönix75 »

Ich kann @BlackDog recht gut verstehen.

@blacksister´s ghost

Vielleicht darfst du das nicht so eng aus deiner eigenen Sicht sehen, sondern dich frei in andere Situationen hineindenken und -fühlen. Das ist schwer, aber vielleicht kann man dann etwas mehr nachvollziehen, warum nicht jeder die Blümchenwiese vor der Haustür hat, sondern einen mit 1000 Problemen, Ängsten und Unwegbarkeiten gepflasterten Weg. Und ich will sogar behaupten, dass es bei einem Amokläufer/Selbstmordattentäter auch einige Mitschuldige gibt, die dazu geführt haben, was dann passiert ist. Zumindest ist es schwer vorstellbar, das ein Mensch mit behüteter Kindheit, einem relativ sorgenfreien Werdegang durchs Leben und einer Anpassungsfähigkeit an die jeweiligen Lebensumstände urplötzlich durchdreht und einfach Leute über den Haufen schießt.

Die Psyche eines Menschen ist so vielfältig und der Umgang mit Situationen im Leben bei jedem total anders, dass es eben keinen Leitsatz dafür gibt, wie man sich zu verhalten hat, wenn man schlechte Erfahrungen im Leben gemacht hat, wenn man vor Angst Situationen durchlebt oder wenn man ständigen Ungerechtigkeiten ausgesetzt ist. Und es wird immer Menschen geben, die durchdrehen und aus Hass und Wut töten und verletzen. Die Welt ist leider keine Blümchenwiese und die Menschen selbst lassen sie auch zu gar keiner werden, egal wie schuldig oder nicht schuldig jeder von uns ist.
Nichts ist so, wie es scheint.
blacksister´s ghost

Re: Muttersöhnchen mit Kanonen...

Beitrag von blacksister´s ghost »

Aus persönlichen Gründen sag ich jetzt nichts mehr weiter dazu, außer dass ich durchaus weiß worüber ich rede und mein Weg auch nich nur über eine Blümchenwiese ging.
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BlackDog
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Re: Muttersöhnchen mit Kanonen...

Beitrag von BlackDog »

blacksister´s ghost hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2020, 21:25 Ich find das is bisschen arg einfach gemacht, wenn ich jemand anderen dafür mit verantwortlich mach, dass ich jemanden schädige.
Immerhin bin ich doch für mich und mein Handeln selber verantwortlich...egal was da vorher mal passiert is.
Zudem würde das ja fast ein Freifahrtsschein dafür sein, dass jeder jedem einfach so etwas antun kann. Das wäre eine riesen Domino-Reaktion.
Ja, es ist einfach gemacht. Einen Menschen, das Leben und alle Einflüsse die auf ihn einwirken hier im Forum niederzuschreiben... Gott das wäre eine Lebensaufgabe. Außerdem wird es dann für Fanchen teuer. ^^

Hätten wir einen freien Willen, wäre, das jeder für sich selbst verantwortlich ist durchaus annehmbar, haben wir aber nicht. Und das ist immer das Problem an das ich denke, wenn ich von solchen Extremfällen höre. Wenn wir zu 100% darüber bestimmen könnten welche Reize in unserem Kopf ankommen und wie sie verarbeitet werden, das wäre toll. Leider wird bei uns Menschen Soviel fremdbestimmt. Gerade Gefühle sind ausschließlich fremdbestimmt. Niemand entscheidet sich mit seinem freien Willen dazu zu sich beleidigt zu fühlen/Liebe zu empfinden/zu Hassen/sich leer zu fühlen. Alles fremdbestimmt Bewertungsprozesse des Unterbewusstseins. Und das man Aufgrund von sehr starken Emotionen auch mal etwas tut was man hinterher bereut, hat irgendwo jeder schonmal erlebt. Also absolut keine Selbstkontrolle möglich.

Und Emotionaler Druck kann extrem werden, besonders jeder Druck der Gegen Platz eins der Bedürfnisspyramide geht. Also Sicherheit. Um es mal etwas Bidlhaft auszudrücken. Der Mansch hat nur eine Gewisse Bandbreite in seinem Kopf für bewusste Entscheidungen und der Druck frißt diese Bandbreite und dann laufen Entscheidungsprozesse vermehrt nur noch unbewusst ab. Und gegen solche starken Drücke mit Bewusstsein gegenzuhalten ist nur bis zu einem bestimmten Punkt möglich, egal wie gut man trainiert ist. Und die wenigsten Menschen werden trainiert sein.

Aber ich greife deinen Satz mal auf. Diesen einen hier: "Immerhin bin ich doch für mich und mein Handeln selbst verantwortlich." Dieser Satz sagt doch alles.

Nehmen wir mal hypothetisch an, jemand der genau die selbe Meinung vertritt, ist einer von jenen die durch ihr Handeln/Worte/Taten einen Menschen soweit kaputmachen, dass dieser keinen anderen Weg mehr als einen Amoklauf sieht. Ist ein solcher Mensch nicht verantwortlich für das Leid in dem Täter, welches ihn zu der Tat trieb?
blacksister´s ghost

Re: Muttersöhnchen mit Kanonen...

Beitrag von blacksister´s ghost »

BlackDog hat geschrieben: Sonntag 23. Februar 2020, 05:14
Nehmen wir mal hypothetisch an, jemand der genau die selbe Meinung vertritt, ist einer von jenen die durch ihr Handeln/Worte/Taten einen Menschen soweit kaputmachen, dass dieser keinen anderen Weg mehr als einen Amoklauf sieht. Ist ein solcher Mensch nicht verantwortlich für das Leid in dem Täter, welches ihn zu der Tat trieb?
Natürlich ist dieser Mensch an dem Leid der anderen Person schuld. Ich würde nie was anderes behaupten.
Aber nur weil wer wen vor 20 Jahren oder wann seelisch kaputt gemacht hat und diese Person plötzlich die Realität aus den Augen verliert, kann man doch nich sagen, dass der andere automatisch an der Tat mitschuld ist.
Leidensdruck hin oder her, sowas im Leben haben is Scheiße - keine Frage, aber wenn ein Mensch nich realisiert, dass man hundert andere oder wieviel nich dafür bluten lassen kann, weil irgendwann mal wer einen geschädigt hat, dann hat´s in meinen Augen schon vorher in der Birne gefehlt.
Wrinkel
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Re: Muttersöhnchen mit Kanonen...

Beitrag von Wrinkel »

Nicht nur in der Birne, sondern auch im Herzen.
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BlackDog
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Re: Muttersöhnchen mit Kanonen...

Beitrag von BlackDog »

Hmm, @blacksister´s ghost, das klingt jetzt so als hätten Traumata ein Ablaufdatum.

Ich hab eine Freundin die Aufgrund eines 30 Jahre alten Traumas nicht alleine mit einem Mann in einem Raum sein kann. Und obwohl sie es nicht will und trotz therapeutischer Betreuung wird sie diesem Mann gegenüber aggressiv. Und wie, hab ich in einem feststeckenden Fahrstuhl erlebt. Ich würde nie auf den Gedanken kommen ihr Schuld an meinen blauen Flecken und Kratzwunden geben. Auch war sie vorher niemand, bei dem ich sagen würde, das es ihr in der Birne gefehlt hätte. Ganz im Gegenteil, hinterher war sie kaputt. Traumata können Menschen zu Handlungen zwingen, die sie selbst noch nichteinmal wollen, aber dennoch tun.

Einfach zu sagen das es solchen Menschen in der Birne fehlt, ist zu einfach, aus meiner Sicht. Ich meine, ja, die haben einen Schaden, aber haben sie den auch gewollt oder sind für das was daraus passiert voll verantwortlich?