Berufe, die typischerweise von Frauen ausgeübt werden, sind keinen Deut weniger wichtig, sie werden halt nur schlechter bezahlt, weil Frauen und ihre Tätigkeiten generell als weniger wertvoll gesehen werden, wenn auch meistens unbewusst.
Niemand behauptet, dass sie weniger wichtig ist, bzw. dass es für die Wichtigkeit entscheidend ist, welches Geschlecht der Ausführende hat.
Du hast scheinbar keine Ahnung wie Löhne in der freien Wirtschaft zustande kommen.
Nicht schlimm, ich mach mansplaining. =)
Der, welcher über den Lohn entscheidet, denkt Folgendes:
Was kostet mich die Arbeitskraft, die ich brauche am freien Markt? (Angebot und Nachfrage)
Was kostet es mich diese Arbeitskraft selbst heranzubilden? (Investition)
Das ergibt den Lohn, den ich zahle.
Niemand zahlt 3000 Euro, wenn ich mir einen Ungelernten für 1200 Euro von der Straße holen kann,
und diesen 2-3 Monate ausbilde. Wird nicht passieren.
Übrigens Pflege ... eine PDL verdient nicht schlecht ... musste halt Examen machen.
Schlecht verdienen die Pflegehelfer ... angelernte Kräfte.
Und es ist völlig wurscht ob die einen Schwanz oder Titten haben.
Eine sehr interessante Variante davon gibt es in Russland: Hier in Mittel- und Westeuropa kriegen Ärzte ja eine sehr anständige Entlohnung, und mit Recht. In Russland verdienen sie *extrem* wenig, teils so viel wie Fastfood-Mitarbeiter. Warum? Weil es traditionell als Frauenberuf gesehen wird.
Könnte es evtl. daran liegen das Russland kommunistisch war, und die Lohnschere dadurch dort ganz allgemein nicht weit auseinander klafft?
Nachzulesen z.B.
hier.
Beim
Programmieren war es so ähnlich. Früher war das eine ziemliche Frauensache, als dann Männer übernommen haben gingen sowohl das Image als auch die Löhne hoch ...
Programmierer? Was du als programmieren bezeichnest, war das Füttern von Rechenmaschinen mit Lochkarten, das haben tatsächlich fast nur Hausfrauen gemacht, weil man dafür genau gar nichts können braucht. Vom Herd an die Maschine? Kein Problem. Was aber tatsächlich Programmieren ist, das Erdenken von logischen Strukturen um Probleme abzuarbeiten, das war von Anfang an eine Männerdomäne, und wird jetzt nach und nach aufgeweicht. Linux hat einen COD ... wusstest du das? Das läuft in Telefonen, Fahrstühlen, Kernkraftwerken und die haben sich ein COD eingetreten. Da geht es jetzt nicht mehr nach Qualität, sondern nach Quote. Was soll da schon schiefgehen?
Aber, hey, was bedeuten schon Studien gegenüber Meinungen. Ist ja eh nur Soziologie, ein Frauenfach, das gilt nicht. Und wenn es Professorinnen sind, die das veröffentlichen, gilt es gleich noch viel weniger. Was obige These noch weiter stützt.
Dass Soziologie, wie du sie zu scheinen magst, keine Wissenschaft sondern eine Religion ist, hatten wir schon. Wissenschaft stellt Thesen auf und lässt sie fallen, wenn sie objektiv widerlegt wurden. Soziologen stellen Thesen auf und fangen an rumzukeifen, "selber, selber!" zu brüllen, oder erzählen zusammenhangslos wie toll sie sind, wenn man aufzeigt, was sie für ein Schwachsinn von sich geben.
Ich persönlich finde ja die linguistische Ebene sehr spannend. Sprache und die Nutzung von Sprache ist ein Symptom von unterliegenden, größtenteils unbewussten (historischen) Denkweisen; Sprache vergisst nicht. Wenn man da ein Gefühl für entwickelt und genau hinschaut sieht man schon viele auffällige Muster, die Frauen und ihr Verhalten ziemlich abwerten.
Frauen wurden ja jahrtausendelang von offiziellen Machtpositionen ferngehalten. Aber natürlich stehen Frauen auf Macht, genauso wie es Männer tun, keine Frage. Was haben sie also gemacht? Informelle Kanäle genutzt. Bei Kommunikation und Information ist das ganz auffällig. Wo haben Frauen kommuniziert? In Gruppen, wo keine Männer dabei waren. Bei der winterlichen Woll- und Flachsverarbeitung zum Beispiel. Und was machen sie da? Sie "spinnen".
Wo noch? Beim Wäsche waschen, meistens in Gruppen am Wasser (nasser Stoff ist brutal schwer, das geht schlecht alleine). Und was produzieren sie da? "Gewäsch". Ist schon deutlich, was diese Worte für eine negative Konnotation haben, finde ich. Das ist unser aller Erbe, wir schleppen das mit uns rum und bekommen es gar nicht mit.
Bin ich dafür, Sprache zu verändern? Nein. Aber ein bisschen mehr Aufmerksamkeit wäre schon wünschenswert, finde ich.
An dem Quatsch der da kommuniziert wird, hat sich bis heute nichts geändert, sagt meine Frau.
Hinzugefügt nach 55 Sekunden:
Grasblut hat geschrieben: ↑Freitag 22. Februar 2019, 17:10
Ist vor allem ein schönes Beispiel dafür, dass nicht der Hintergrund des Berufes entscheident ist (sorry, aber Bildung, Erziehung und Pflege gehören zu den wichtigsten Berufen überhaupt!), sondern wer ihn am meisten ausübt. Hat natürlich auch was mit Ehegattensplitting zutun (der Mann sorgt ja eh für sie, da braucht sie nur n kleines zubrot)
Hinzugefügt nach 34 Minuten 35 Sekunden:
Ach und noch was: könntest du dich beruflich so reinknieen, wenn nicht deine Frau sich um euren Sohn kümmern würde ? Würde es bei euch noch funktionieren, wenn sie es dur gleich tun würde?
Nein könnte ich nicht. Wäre dann aber auch nicht nötig. ^^