"Linke Sammlungsbewegung - Aufstehen"

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Bloody Arthur

"Linke Sammlungsbewegung - Aufstehen"

Beitrag von Bloody Arthur »

Im SPD Thema wurde gerade die mangelnde Solidarität unter den "Bürgern" beklagt... wohl irgendwie zurecht... Und da musste ich an eben diese (versuchte) Sammlungsbewegung denken: https://de.wikipedia.org/wiki/Aufstehen#Ausrichtung
Ich denke, das ist, unter anderem ein Versuch solch eine "Grund-Solidarität" wieder (oder meiner Meinung nach, überhaupt mal ... lässt sich drüber streiten) her zu stellen.

Die Basis-Ziele, Ausrichtung und Idee finde ich doch ziemlich gut... Auch den Gedanke dass, das ganze überparteilich ist und auch "normale" Bürger mitwirken sollen und so gemeinsam Ziele erarbeitet werden sollen, um diese dann "von der Straße (oder vom Internet :roll: ) in die Parlamente" zu tragen finde ich ganz gut...

Nur, die ganze Sache scheint nicht wirklich in "Schwung" zu kommen... "Die Linke" (nicht die Partei, sondern generell) ist sich halt zu uneinig... Und einige Fehler wurden in der Umsetzung wohl auch gemacht...
Trotzdem, ich überlege mir gerade, mich mal näher mit der Sache zu befassen, deswegen die Fragen:

Was haltet ihr davon? Wo liegen Kritikpunkte? Könnte das ein "guter weg" sein? Oder schadet das Ganze eher und ist sowieso sinnlos?

Ich bin mir wie gesagt noch nicht wirklich im Klaren darüber...
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Madred
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Re: "Linke Sammlungsbewegung - Aufstehen"

Beitrag von Madred »

Hi! Ich unterstütze diese Sammlungsbewegung auch schon seit einem halben Jahr. Finde es richtig, daß die Rechten nicht die Themen in unserem Land bestimmen dürfen. Es gibt soviel Ungerechtigkeit in Deutschland. Da ist Aufstehen mal ein guter Anfang. Ich habe selbst auch schon 5 Euro mal überwiesen für Plakate etc.
Seelenstein

Re: "Linke Sammlungsbewegung - Aufstehen"

Beitrag von Seelenstein »

Es wird langsam dröge alles in rechts und links zu unterteilen, was wohl auch den schleppenden Start erklären würde. In einem bürgernahen Gewand frei von solchen Unterteilungen könnte was draus werden.
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Schattenwurf
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Re: "Linke Sammlungsbewegung - Aufstehen"

Beitrag von Schattenwurf »

534
Versaut mir die Optik mit dem rotweissen Button auf dem Rucksack ...
aber ja, auch da hab ich mich rumgetrieben.
Schaffe ich aber zeitlich nicht mehr, weil die Treffen hier Montags sind,
und da hab ich Abendschule.

Grundsätzlich ... viele Lehrer, Rentner, Pensionäre und Studenten.
Das sind leider nicht die Leute die man braucht.
Die haben alle nur die besten Absichten,
aber die Welt vom Bodensatz aus sehen können die auch nicht.
Alles sehr wolkenkuckucksheimig, wenn ich das mal so sagen darf.
Und machtlos sind solche Menschen obendrein. Die können nichts machen ausser Demos die keinen Entscheider tangieren.
Wenn bei Airbus alle den Hammer für 2 Wochen in die Ecke würfen ... das wäre Macht.

Gegen Rüstung zu sein ist schön und gut,
aber das setzt man nur durch wenn man den Arbeitern dort substanzielle Alternativen aufzeigen kann.
Niemand baut gerne Waffensysteme, aber jeder muss seine Familie durchbringen.

Es wird sich über vieles beschwert, aber was man braucht ist eine Vision wie es anders und besser laufen könnte.

Und dann muss der nächste Schritt kommen.
Man kann nichts im Diskurs verbessern ... dazu muss man die Schaufel in die Hand nehmen.
Das wiederum können aber diese Menschen nicht.

Ich habe das schon im SPD Thread erwähnt ...
die einzigen die wirklich das Ruder rumreissen können, sind die (Fach)Arbeiter.
Die aber sind betäubt vom Honig auf den Bröckchen die vom Tisch fallen.
Und die welche es nicht sind, die noch ein Sinn und Empathie haben für die "unter" ihnen,
sind gefesselt durch Gesetze ... zb. Generalstreikverbot.
Sonst hätten wir hier schon lange Achterbahn.

Nehmen wir nur die Müllmänner und -Frauen ...
wenn die sagen "Hartz IV Sanktionen weg, oder wir kommen vier Wochen nicht mehr."
gibt es auch ganz sicher nach drei Wochen ein Sanktionsmoratorium. ;)

Aber die deutsche Bevölkerung hat halt ein Rad ab ...
lest mal die Interviews und "Bürgerstimmen" zum Bahnstreik.
Die wird auf die Bahnmitarbeiter geschimpft wie die Rohrspatzen. o.O
Dabei ist der Bahnkonzern der Täter/Feind aus der Sicht eines jeden Lohnabhängigen.
Great minds discuss ideas;
average minds discuss events;
small minds discuss people.
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Phönix75
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Re: "Linke Sammlungsbewegung - Aufstehen"

Beitrag von Phönix75 »

@Schattenwurf


Ich gebe zu bedenken, dass der gemeine Fach(Arbeiter) eher damit beschäftigt ist, sein Auskommen in einer 40+ Stunden-Woche (ohne Überstunden) zu erbringen und keine Zeit haben, oftmals neben der Familie, solche politischen Bewegungen zu unterstützen.

Ich rede natürlich nur vom unterprivilegierten Proletariat, dem Arbeitssklaven, und nicht vom Bandarbeiter aufwärts bei VW oder dem oben erwähnten Airbus-Mitarbeiter etc.. ;)

Und warum wird bei einem Bahnstreik auf die Streikenden geschimpft? Weil es einen riesigen Mangel an Solidarität in diesem Land gibt. Ich habe vollstes Verständnis für jeden Streik, aber leider sind Streikende mittlerweile eine Minderheit. Wann gab es den letzten Generalstreik in Deutschland? Kann mich nicht erinnern. Soziale Gerechtigkeit wird es aber durch Streiks und Gewerkschaften nicht geben. Das muss wirklich aus den unteren Schichten der Bevölkerung kommen. Aber solange man das monatliche Schweigegeld bekommt und sich die tägliche Drogen (Zigaretten, Alk etc.) leisten kann, ist doch alles in Ordnung... in der kleinen Welt jedes Einzelnen.
Nichts ist so, wie es scheint.
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Grauer Wolf
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Re: "Linke Sammlungsbewegung - Aufstehen"

Beitrag von Grauer Wolf »

Schattenwurf hat geschrieben:Grundsätzlich ... viele Lehrer, Rentner, Pensionäre und Studenten.
Das sind leider nicht die Leute die man braucht.
Die haben alle nur die besten Absichten,
aber die Welt vom Bodensatz aus sehen können die auch nicht.
Das ist doch seit Anbeginn das Problem von Kommunismus und Sozialismus: Karl Marx, Friedrich Engels, Wladimir Iljitsch Uljanow (genannt Lenin), Mao Zedong und wie sie nicht alle hießen, waren allesamt keine kleinen Fabrikarbeiter, sondern (bis auf Mao) hochgradige Akademiker. Alles Leute mit den allerbesten Absichten, aber die Welt vom Bodensatz aus sehen konnten die alle nicht.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

:anger: :zap: :bomb: :boom: :fire: :rocket:
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CharlotteSchlotter
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Re: "Linke Sammlungsbewegung - Aufstehen"

Beitrag von CharlotteSchlotter »

Ich finde, Seelenstein hat absolut recht. Dieses Denken in rechts bzw. links Lagern ist nicht mehr zeitgemäß und m.E. auch eine Ursache der Politikverdrossenheit. Die Zeiten sind einfach vorbei, in denen man seine Ansichten zu allen Politikfeldern komplett einer Partei oder einem Lager zuordnen konnte. Die Menschen denken differenzierter, die Themen sind differenzierter.

Zum Thema Streik kann ich nur sagen, dass ich mich nicht mit streikenden Piloten solidarisiere ksnn, weil diese gerne bei vollen Bezügen mit 50 in Rente gehen wollen. Und mit Gerwekrschaften, die auf Kosten der Öffentlichkeit um ihre Machtpfründe im Bahnkonzern kämpfen, solidarisiere ich mich auch nicht. Da kommt mir einfach nur das kalte Kotzen. Diese unpauschale Annahme, die Gewerkschaften sind immer auf der Seite der Guten, ist mehr als naiv und verkennt, dass Macht auf allen Ebenen korrumpiert, egal unter welchem selbstgefälligen Deckmäntelchen sie agiert.
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Elric
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Re: "Linke Sammlungsbewegung - Aufstehen"

Beitrag von Elric »

Solange sich die sozialökonomischen Grundlagen nicht geändert haben, die Krankheit des Nationalismus nicht besiegt ist und die Menschenrechte nicht allgemein umgesetzt sind, bleiben die Kategorien rechts und links erhalten...

...eigentlich sterben die erst mit dem Ableben des letzten rechten Menschenfeindes (der hoffentlich in hohem Alter sanft entschlummert)...
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Re: "Linke Sammlungsbewegung - Aufstehen"

Beitrag von Charlotte Sometimes »

@Bloody Arthur

Das hört sich alles echt gut an und ich würde es auch unterstützen.
Dennoch klingt es für mich ,so Leid es mir tut ,zu utopisch.
Das wird nicht passieren und schon gar nicht auf einmal.^^
*Wenn ,dann fresse ich einen Besen*
Da muss man kleiner und nach und nach ansetzen.
Man kann das System nicht von heute auf morgen um 180 Grad wenden.
Und das nervt mich an den Linken immer,gute weltverbesserende Ideen haben sie, aber die Umsetzung ist total undurchdacht.Kommt gleich "Niente" bei heraus.Kein Wunder ,dass sie scheitern.
Manchmal denke ich ,sie scheitern mit Absicht um uns allen die Motivation zu nehmen. *VT xD*
So doof kann man doch nicht sein,wenn man auf der anderen Seite so gut durchdacht ist.
Den Mount Everest kann man auch nicht an einem Tag erklimmen,oder Rom erbauen.^^


Den von euch sogenannten "Bodensatz" kümmert das alles eh nicht und gerade die SOLLTE es kümmern.*Irgendwie erinnert mich an den Spruch aus "1984" ,"In den Proles liegt die Hoffnung" ^^*
Ach,viele gehen doch noch nicht einmal alle 4 Jahre, an einem Sonntag zur Wahl.^^Da läuft dann irgendwas spannenderes in der Glotze.
Und wenn doch,dann wählen sie meist das Falsche,was ihre Forderungen in keinsterweise vertritt. Ein Hartz4ierer ,der die CDU ,AFD oder FDP wählt . :lol: *wie traurig*
Klingt pauschalisierend? Ist aber in den meisten Fällen leider so.*Ich wähle Merkel,weil die immer so nett guckt*

So funktioniert das alles m.E nicht.
Demonstieren und mit max. 3000 Leuten, montags irgendwo herum zu stehen.
Wen beeindruckt das denn?
Wäre ich Machthaber,würde ich mir einen Grinsen.
Spätestens die Wetterlage,wird der Hälfte schon die Motivation nehmen.

Ich halte passiven Widerstand für den Weg.
Es müssten wirklich alle mal für ein paar Tage nicht zur Arbeit und Einkaufen gehen.
Aber wer macht da mit? Die würden ihren Job verlieren ,an andere ,denen das alles scheissegal ist.
Und selbst wenn man in den Konsumstreik treten würde.
Wie hier z.B https://de.wikipedia.org/wiki/Kauf-nix-Tag
Dann wird spätestens am nächsten Tag die meiste Ware um 50% reduziert in den Regalen stehen.
*Das Imperium schlägt zurück* :lol:
Und ein Kaufrausch ausbrechen.*man kennt die Menschen,Menschen sind schwach*

Ich denke ,dass man es den Machthabern irgendwie schmackhaft machen muss, wenn man bestimmte Forderungen durchsetzen will.Die müssen etwas daran verdienen,damit sie mitspielen.
Bloody Arthur

Re: "Linke Sammlungsbewegung - Aufstehen"

Beitrag von Bloody Arthur »

SchwarzeKatz hat geschrieben: Montag 11. Februar 2019, 13:40 Das hört sich alles echt gut an und ich würde es auch unterstützen.
Dennoch klingt es für mich ,so Leid es mir tut ,zu utopisch.
Das wird nicht passieren und schon gar nicht auf einmal.^^
Das sehe ich auch so, die einzige realistische Möglichkeit die ich darin sehe, ist es den *eigentlich* "links" oder "sozial" gerichteten Parteien Druck zu machen. Z.B. der SPD, wenn diese Sammlungsbewegung ein Erfolg wäre, könnte man Parteien so in den "Zugzwang" bringen und ihnen politische Ziele (demokratisch) "vorschreiben".
Pegida und co, "auf der rechten Seite", haben es ja auch mehr oder weniger geschafft die CSU oder einige Teile der CDU, in eine gewisse Richtung zu zwängen.... Von dem erstarken der AFD ganz zu schweigen, die sich seit ihrer Gründung ja auch gewandelt hat... Und teils direkte Pegida Forderungen übernommen hat.
So etwas braucht man auch für linke oder "humanistische" Strömungen, meiner Ansicht nach... und zwar "bürgernah" und friedlich...Verschiedene Antifa Strömungen haben da kaum eine Chance, denke ich. Weil zu Verschreckend für den "normalen" *hust* Bürger. Und sie deswegen auch zu leicht als bloße "Krawallmacher" verurteilt werden und somit als politisch irrelevant eingestuft werden können. (und es teilweise auch sind)
SchwarzeKatz hat geschrieben: Montag 11. Februar 2019, 13:40 Den von euch sogenannten "Bodensatz" kümmert das alles nicht.
Bodensatz ist kein schönes Wort xD
Aber ja, zu großen Teilen stimmt das... Ich hab die Ansicht das viele Menschen nur zu politisieren sind, wenn man ihnen ein klares Feindbild vorsetzt und ihnen selbst keinerlei Verantwortung für die Lage der Welt zuschreibt... Und sowas ist eigentlich immer unrealistisch und führt zu großem Mist... Und dazu kommt noch das von Schattenwurf erwähnte "Honig-Bröckchen" und ruhig stellende Drogen wie das TV-Programm... Von daher... Die Menschheit ist wohl auf ewig verloren... :?

Das führt dann auch zu diesem Links/Rechts Gedanken...
CharlotteSchlotter hat geschrieben: Sonntag 10. Februar 2019, 21:10 Die Zeiten sind einfach vorbei, in denen man seine Ansichten zu allen Politikfeldern komplett einer Partei oder einem Lager zuordnen konnte.
Diese Ansicht Teile ich schon bis zu einem gewissen Punkt. Die Lage ist zu komplex um sie mit vorgefertigten Ideen aus dem Meinungs-Baustein-Kasten zu "lösen".
Mit "Refugees Welcome" und "Arbeiterklasse an die macht" allein, ist es absolut nicht getan... absolut nicht...
Trotzdem sehe ich es ziemlich so wie Elric...
Und ich halte eher eine Neu-Justierung von Linken Ideen für notwendig, als diese komplett als überholt ab zu stempeln.

@Seelenstein
Ganz ehrlich, mich nervt Spaltung auch. Aber wie sollte den ein einheitliches "bürgerliches Gewand" aussehen? Gerade da so viele Bürger zu rechten Ideologien, oder besser, Gefühlen hingezogen sind...
Es gibt kein Einheitliches Bürgertum, meiner Ansicht nach.
Aber wenn du eine genauere Vorstellung hast wie politische Ideen, Bürgernah und ohne rechts oder links zu sein aussehen könnten, dann bin ich definitiv daran interessiert.
Zuletzt geändert von Bloody Arthur am Montag 11. Februar 2019, 17:52, insgesamt 1-mal geändert.