SPD
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Re: SPD
Ich dachte hier eher an das Kofferradio von Telefunken, den Plattenspieler von Dual, den CD-Spieler von Philipps, den Computer von Nixdorf, den Staubsauger von AEG, den Küchenmixer von Krupps, die Unterhose von Schiesser, die Schuhe von Salamander, die Jeans von Big Star, die Stereoanlage von Braun, den Fernseher von Loewe, den Heimcomputer von Schneider, die Händies von Siemens ... und so weiter und so fort.
Wurde Anno Tobak alles mal in Deutschland hergestellt, aber heute nur noch aus Fernost importiert.
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Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)
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Re: SPD
Schattenwurf hat geschrieben: ↑Mittwoch 6. Februar 2019, 23:40
Damit diese Menschen evtl. mal so etwas wie Demut lernen, vor der Arbeit des Maurers ...
aber da sehe ich, ehrlich gesagt, wenig Chancen auf Heilung.
Oh ja. Dem kann ich nur zustimmen. Demut ist auch ein großes Wort, genauso wie Verantwortung. Da sollte sich mal der ein oder andere wieder darüber klar werden in dieser egozentrischen Gesellschaft.
Die SPD hats verkackt. Das war ein langsamer schleichender Prozess mit einigen einschneidenden politischen Entscheidungen. Gerade Schröder ist doch soweit weg gewesen von der traditionellen SPD... der hätte besser in die FDP gepasst.
Jetzt die Kehrtwende, weg von Hartz IV, hin zum Bürgergeld mit weniger menschenunwürdigen Drangsalierungen? Wer's glaubt?! Wo wollen sie die Mehrheit dafür hernehmen?
Nichts ist so, wie es scheint.
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Re: SPD
Es wirkt aber auch manchmal so, als könne die SPD gar nichts richtig machen. Wenn etwas nicht so läuft wie die SPD will (was ja in Koalitionen durchaus vorkommt), ist die SPD Schuld, und wenn sie etwas durchsetzen wollen ist das auch wieder falsch, weil glaubwürdig ist sie ja eh nicht und sowieso.
Dabei gibt es ja durchaus auch Ergebnisse, die aufs Konto der SPD gehen. Der Mindestlohn wird, soweit ich das sehe, grundsätzlich als Erfolg angesehen. Pluspunkt scheint die SPD damit aber trotzdem nicht sammeln zu können. Offenbar werden Erfolg einfach gerne schnell vergessen oder generell nicht der SPD angerechnet. Das finde ich schon etwas seltsam.
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Re: SPD
Naja, so ganz verwunderlich finde ich das nicht. Zerstörtes Vertrauen wieder aufzubauen ist halt um ein vielfaches aufwendiger, als bestehendes Vertrauen kaputt zu machen. Sicherlich kann und muss man den Mindestlohn als SPD Erfolg werten, aber das Vertrauen der Bürger ist damit noch nicht wieder hergestellt. Das geht halt nicht über Nacht, so schade das manchmal auch ist.Fanchen hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. Februar 2019, 06:34Dabei gibt es ja durchaus auch Ergebnisse, die aufs Konto der SPD gehen. Der Mindestlohn wird, soweit ich das sehe, grundsätzlich als Erfolg angesehen. Pluspunkt scheint die SPD damit aber trotzdem nicht sammeln zu können. Offenbar werden Erfolg einfach gerne schnell vergessen oder generell nicht der SPD angerechnet. Das finde ich schon etwas seltsam.
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Re: SPD
Das ist schon richtig, da will ich gar nicht widersprechen. Nur scheint die SPD generell überproportional viel Kritik zu ernten. Vielleicht liegt das daran, dass die SPD gar nicht mehr richtig ernst genommen wird und die SPD als Verräterpartei schon länger ein Mem ist. Es scheint schwer zu sein, das Image abzulegen. Vertrauen hin oder her: Übermäßige Erwartungen an eine bestimmte Partei zu stellen, während andere Parteien mit eigentlich schlechterer Politik damit durchkommen ("Was soll man von der CDU auch anderes erwarten?") ist wohl weder für die Partei noch für [ihre potentiellen] Wähler gut.
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Re: SPD
Also, ich hab heut eine Klobürste für 5 Euro gekauft, auf der eindeutig "Made in Germany" stand. Gab leider keine aus Ö.Grauer Wolf hat geschrieben: ↑Mittwoch 6. Februar 2019, 22:55
Zum anderen gibt es hier für kleines Geld nichts zu kaufen, was auch in Deutschland produziert würde.
(Und, ja, ich weiß dass das kein besseres Argument ist als "Erderwärmung? Also, ich hab heute gefroren".)
Ich würde aber schon sagen, dass das produzierende Gewerbe in D alles andere als schlecht dasteht. Autos und die Pharmabranche sind da große Klassiker, sogar die Textilindustrie legt zu (allerdings mehr technische Textilien als direkt Klamotten für Endverbraucher), Möbelindustrie wächst langsam aber stetig ...
Manche Sachen verschwinden halt, logisch - dass mit Kohlebergbau nicht mehr viel zu machen ist weiß inzwischen ja jeder. Find ich jetzt nicht so tragisch, das ist nun mal der Lauf der Welt. Also, für die dort arbeitenden Leute ist es natürlich tragisch, unvermeidbar war es trotzdem.
Äh, ja. Und wie sollte man Deiner Meinung nach das Problem lösen? Den guten alten Protektionismus einsetzen? Massive Importzölle und damit andere Länder vergrätzen? D (bzw. die EU) für ausländische Investoren interessanter machen, so dass sie sich für einen hiesigen Produktionsstandort entscheiden - wie das bitteschön machen? Fördermittel und Subventionen, so wie auch bei der Landwirtschaft? Geht das alles überhaupt, ohne in die Planwirtschaft abzudriften?Und so wurde halt, statt das eigentliche Problem erst einmal zu benennen und es dann zu lösen, an den Symptomen herumgedoktert.
Das von Dir geschilderte Problem ist globaler Natur, da von einem einzelnen Land oder gar von einer einzigen Partei große Veränderung zu erwarten find ich ein bisschen... naja.
Allerdings muss ich sagen, dass ich eh nicht sooooo aufmerksam auf D schaue, inzwischen ist mir das Land und seine Politik ziemlich egal.
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Re: SPD
Ich finde die Erwartung "Politik für die wählende Klientel" jetzt nicht überzogen.Fanchen hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. Februar 2019, 08:48 Übermäßige Erwartungen an eine bestimmte Partei zu stellen, während andere Parteien mit eigentlich schlechterer Politik damit durchkommen ("Was soll man von der CDU auch anderes erwarten?") ist wohl weder für die Partei noch für [ihre potentiellen] Wähler gut.
Sogar eher demokratisch. :>
Ich denke darin liegt auch ein Teil des Problems.
Die Wähler ...
es gibt schlicht kein Klassenbewusstsein der Lohnabhängigen mehr.
Dem Facharbeiter in Deutschland geht es ja gut.
Mein Arbeitskollege ist letztes Jahr dreimal auf Kreuzfahrt gewesen. o.O
Neustes iPhone ... die Bude voller LED-Strips ... Küche als Lebenszentrum ... Fotoausrüstung usw.
Halt ein Hardcore Hipster.
Solche Menschen haben, gefühlt, nichts mehr gemein mit der Putzfrau von nebenan.
Null Solidarität.
Aber ohne Solidarität unter den Lohnabhängig geht es halt nicht.
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Re: SPD
Oliver Welke hat in der Heute-Show dazu mal einen schönen Satz gesagt:
Der Wähler erwartet von der CDU verarscht zu werden, der SPD nimmt er's krumm
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Re: SPD
Generell liegt es wohl daran, dass Deutschland nicht mehr so sozial eingestellt ist, wie es mal war. Gewerkschaften (die ja immer SPD-nah waren) leiden an Mitgliederschwund, was nicht selten daran liegt, dass viele Arbeitnehmer in Betrieben arbeiten, wo der Arbeitgeber nicht im Arbeitgeberverband, also demnach nicht tarifgebunden ist. Also würde eine Mitgliedschaft nur noch in Bezug auf Arbeitsrecht Sinn machen, was man lohnenswerterweise in einer Privatrechtsschutz fast günstiger integrieren kann. Der Abstieg der Gewerkschaften ist mit der SPD zu vergleichen. Es besteht nur noch wenig Bedarf nach sozialer Gerechtigkeit. Jeder ist sich selbst der Nächste und dem reicht es, wenn er möglichst mehr verdient, als sein Kollege (Konkurrent). Solidarität war gestern. Die Linke hat wahnsinnig viele gute Ideen, dass Land sozial gerechter zu gestalten und erntet zumindest in Talkshows recht häufig viel Beifall (ich hoffe, dass ist nicht künstlich eingespielt ), was sich aber bei Wahlen so überhaupt nicht widerspiegelt. Der SPD geht es genauso. Vertrauen wieder zu gewinnen muss auf eine konkrete und langfristige soziale Politik zurückzuführen sein. Das schafft sie aber nicht, weil es immer wieder Querschläger gibt, die mit eher unsozialen Ideen "glänzen". Zudem fehlt es der Partei an charismatischen Leuten, die sich entfernt von Lobbyismus präsentieren. Da liegt ein weiterer Punkt. Man unterscheidet sich in diesem Bereich eben nicht von allen anderen Parteien.
Passend dazu: https://www.der-postillon.com/2019/02/n ... .html#more
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Nichts ist so, wie es scheint.
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Re: SPD
"Linksliberale Überheblichkeit geht mir auf die Nerven"
Ansichten aus Österreich über die SPÖ *klick*
Da sehe ich auch einen der Gründe der AFD Wähler.
Die AFD tut ja, recht erfolgreich, so als wäre sie links ...
also im Wirtschaftsbereich.
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