Nuuuuun, sagen wir es mal so:
Wenn Du im echten Leben tatsächlich so bist wie Du Dich hier inszenierst wird's schwer mit dem Kennenlernen von Menschen. Drum meine Frage nach den positiven Seiten von Dir.
Du betonst halt gern Deine Aggressivität, Deine Herablassung anderen Leuten gegenüber, Deine Tendenz zur Weltflucht ... kann ja sein, dass dahinter ein offener, freundlicher, unterhaltsamer Mensch steckt, aber der ist wirklich verdammt schwer zu entdecken. So richtig einladend wirkst Du auf mich jedenfalls nicht; ich spreche ja gern und schamlos Leute an, aber bei Dir würde ich es vermutlich lassen. Da wäre mir das Risiko zu groß, wegen einer banalen Kleinigkeit angeschrien zu werden, ich komm mit chilligeren Leuten deutlich besser zurecht.
Wie schon Lyria erwähnte: Vielleicht ist das wirklich nur ein Schutzwall, um Dir Leute vom Hals zu halten. Aber vielleicht ist es auch echt und tiefsitzend. Wer weiß.
Ich schließe mich da dem Grauen Wolf mal an: Professionelle Hilfe wäre da vermutlich keine schlechte Idee. Und Umziehen auch - musst ja nicht aus der Stadt weg, eine etwas bessere Gegend reicht. Obwohl, dann nervt es Dich sicher, wenn Du ihnen dabei zuhörst, wie sie sich über ihren letzten Ausflug nach Dubai oder St. Petersburg unterhalten ...
Komm erst einmal selber ein bisschen zur Ruhe, dann wirst Du auch interessanter und ansprechender für andere Leute.
Ansonsten würde ich z.B. immer kleine Konzerte empfehlen, mit mehreren Bands. Da kann man in den Pausen ganz zwanglos Leute anquatschen. So in der Richtung "Und, wie fandest Du es bis jetzt?"
Geht auch bei klassischer Musik, da kommt man mit seinen Sitznachbarn ebenfalls schnell ins Gespräch. Ist reine Übungssache und wirklich nicht schwer, wenn man es so zehn, zwanzig Mal ausprobiert hat.
Bei so einem Herdenauftrieb wie bei einem Rammstein-Konzert funktioniert das natürlich weniger gut ...
Oder geh zu einem Sprachkurs.
Oder schließe Dich einer Laufgruppe an.
Oder geh zu einem Ingress-Stammtisch.
Oder zu Workshops.
Oder, oder, oder. Da gibt es doch sooooo viele Möglichkeiten. Hauptsache man hat erst einmal einen Aufhänger und eine Gemeinsamkeit. Das wäre dann eine erste grobe Vorselektion.
Wenn die ersten paar Minuten der Unterhaltung ok verlaufen kann man es ja etwas vertiefen. Da kann ich nur immer wieder betonen: Sei offen und interessiert! Also, zumindest wenn sie etwas halbwegs interessantes absondern, alles muss man sich ja auch nicht antun. Leute lieben es, von sich selbst zu berichten und mögen demzufolge auch Leute, die nachfragen. Ein "Oh, wie spannend - erzähl!" wirkt da wahre Wunder.
Das mit dem "bewerben" find ich übrigens gar keinen so schlechten Vergleich. Die meisten Leute haben nun mal schon Freunde, warum genau sollten sie Dir dann den Vorzug geben?
blacksister´s ghost hat geschrieben: ↑Dienstag 27. August 2019, 21:53
Vll. grade auch in Hinsicht, warum man nich an jeder Ecke jemanden findet, der kompatibel mit einem selbst is.
Man sagt ja so schön: "Wenn man am Morgen ein Arschloch trifft, hat man ein Arschloch getroffen. Wenn man den ganzen Tag über Arschlöcher trifft, ist man selber das Arschloch".
Graphiel hat geschrieben: ↑Mittwoch 28. August 2019, 12:45
Auch ich kann nur empfehlen zunächst einmal bei dir selbst anzufangen und deine Erwartungshaltungen zu überdenken.
Absolut. Früher war ich auch viel, viel kritischer als heute. Altersmilde ist deutlich entspannender.
VikenRobertson hat geschrieben: ↑Mittwoch 28. August 2019, 16:58
Das mit der Ruhe ist schön gesagt, aber woher nehmen wenn nicht stehlen,
Wie gesagt: Professionelle Hilfe. Oder, für die ganz abgelenkten in der letzten Reihe: Such Dir eine Therapeut*in. Du tönst wie ein perfekter Kandidat dafür.
wenn ich nicht permanent Heroin nehmen will, was ich niemals tun will.
Brav. Habe ein paar Ex-Junkies im Bekannten- und Freundeskreis, und selbst mit denen ist mir das ab und zu zu viel Drama. Von aktiven Benutzern halt ich mich fern, wie vermutlich jeder halbwegs gescheite Mensch. Bin doch kein Sozialarbeiter ...