AfD - und Gruftis

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Charlotte Sometimes
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Charlotte Sometimes »

Nicht wählen gehen ist trotzdem Sch*****.
Darum: http://www.wahlrecht.de/lexikon/ungueltig.html

*Wer nicht wählt, wählt die Großen
Auch wenn immer gesagt wird, wer nicht wähle, wähle extrem – von der Nichtwahl profitieren rechnerisch gesehen alle Parteien, die man nicht gewählt hätte, und zwar proportional zu ihrem Stimmenanteil. Wenn beispielsweise ein SPD-Wähler einmal nicht wählt, dann dürfte davon am meisten die CDU profitieren, und umgekehrt. Am stärksten schadet man natürlich der Partei, die man gewählt hätte, wäre man zur Wahl gegangen. Hinsichtlich der kleinen Parteien – und damit auch der extremen – gibt es noch den Zusatzeffekt, dass man durch Wahlenthaltung oder Ungültigwählen die Fünfprozenthürde ein Stück weit absinken lässt, so dass sie leichter zu überspringen ist. Dieser Effekt ist aber vergleichsweise gering.*
*Quelle: obengenannter Link*

Ab jetzt halte ich mich aber auch raus...*hoffentlich*
Lylia

Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Lylia »

@SchwarzeKatz

Habe mir deinen Link mal angesehen, ja das ist auch eine Möglichkeit, ich werde versuchen die bei der nächsten Wahl mal zu nutzen, danke für die Information.
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Madred
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Madred »

Wählt einfach sonst Die Partei. Denn sie ist seht gut! XD Ist der bessere Protest, als AfD zu wählen — oder eben überhaupt nicht zu wählen!
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Grauer Wolf
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Grauer Wolf »

Ich lehne mich jetzt einmal provozierend aus dem Fenster und behaupte, daß die AfD in erster Linie eine Protestpartei ist, in welcher sich vornehmlich Leute tummeln, die mit sich und ihren, gefühlt vom Mainstream aufoktroyierten Lebensumständen nicht zufrieden sind. Unter den Gothen tummeln sich Leute, die mit dem kulturellen Diktat des Mainstreams nicht zufrieden sind und sich dementsprechend von diesem absetzen. Der Schritt von der einen in die andere Unzufriedenheit mag kleiner sein, als dem Einen oder der Anderen unter uns lieb ist. Wer sich einmal als Opfer oder Verlierer sieht, sucht Halt, wo er ihn nur kriegen kann -- sei es in der AfD, sei es unter den Gothen.

Ich verstehe auch nicht, wie man rechts-konservativ-religiös denken und handeln kann. Aber es soll Leute geben, denen ein solches, einfaches, in sich abgeschlossenes Weltbild den benötigten Halt in einer Welt gibt, in der man inzwischen schon mit aller Kraft strampeln muß, nur um überhaupt noch an der Stelle zu bleiben.

Oder anders gesagt -- und weiter oben schon erwähnt: Gothen sind auch nur Menschen.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

:anger: :zap: :bomb: :boom: :fire: :rocket:
Bloody Arthur

Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Bloody Arthur »

@Grauer Wolf
Keinesfalls aus dem Fenster gelehnt, sondern gut beobachtet und beschrieben, denke ich.
Charlotte Sometimes
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Charlotte Sometimes »

@Grauer Wolf

Wow, gewagte Theorie!*fast schon etwas beleidigend ,wenn man mich fragt*
Ich denke dem Hang zum Gothicsein und dem Bekenntnis zur AFD trennen Welten.
Als ich schwarz wurde,hatte ich mit Politik noch null am Hut.
Das ist für mich bloß ein Übel mit dem ich mich nach und nach auseinander setzen musste.
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Grauer Wolf
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Grauer Wolf »

Mitnichten eine Theorie sonder nur eine freche Behauptung... ;-)
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

:anger: :zap: :bomb: :boom: :fire: :rocket:
Bloody Arthur

Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Bloody Arthur »

SchwarzeKatz hat geschrieben: Montag 28. Mai 2018, 23:19 Ich denke dem Hang zum Gothicsein und dem Bekenntnis zur AFD trennen Welten.
Natürlich, aber es lässt sich denke ich nicht leugnen, dass es recht viele Menschen gibt die in die Szene kommen weil sie Halt und eine art Weltbild suchen das ihnen das Leben einfacher erscheinen lässt. (So sind aber auch nicht alle ;) )
Es wird eben nur gefährlich wenn man dieses Weltbild blind annimmt, ohne es zu hinterfragen... Und das führt uns wieder zur AfD...

Edit:
Zugegeben, es ist recht weit hergeholt aber ich sehe den Zusammenhang schon.
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Pirat von Rhyolith
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Pirat von Rhyolith »

Ich denke die Frage, ob man überhaupt wählen gehen sollte, ist eigentlich was für einen anderen Thread. Wobei ich kein Argument fürs Nichtwählen kenne, dass in meinen Augen keine Ausrede ist. Selbst wenn man nichtmal eine Splitterpartei findet, die einem gefällt - mein Goth, macht ne eigene Partei auf! Das ist ausdrücklich erlaubt! Da könnt ihr dann ins Parteiprogramm jeden Mist reinschreiben, den ihr wollt, so ungefähr.
Aber wie gesagt...eigentlich ein eigenes Thema.

Ich finde die Ansätze von @Phönix75 und @Grauer Wolf interessanter.
erstmal frage ich mich, ob Phönix recht hat, dass die AfD notwendig ist. Ich stimme ihm ja absolut zu, dass es vieles gibt was schief läuft im Lande, nur egal was davon, da würde mir nichts einfallen, was mich dazu brächte,
die AfD zu wählen. Auch nicht aus Protest (ein Aspekt der sich ja auch beim Wolf wiederfindet). Protestwählen geht doch intelligenter und weniger gefährlich für die vom Grundgesetz festgelegte Ordnung (die ja in ihrem Kern im großen und ganzen gar nicht so übel ist, die Umsetzung der Details ist ja oft der Knackpunkt). Die AfD will ganz offen die Würde des Menschen antasten. Wer damit einmal durchkommt, wird das immer wieder machen und dann kann es irgendwann doch einen selber treffen. So jemanden unterstützt man doch nicht. Es gibt genügend harmlosere Splitterparteien, denen man Proteststimmen geben kann. Z.B. - @Madred warf es ein - Die Partei. Hab ich selbst schon mit ner Stimme beehrt bei der hiesigen OB-Wahl (auch weil mein Lieblingsforensiker Mark Benecke deren OB-Kandidat war...ein als Grufti rumlaufender Madenexperte als Oberbürgermeister Kölns...fand ich nen geilen Gedanken).
So viel Reflektion...ja, gut, was erwarte ich denn schon noch vom gemeinen Stino-Mob...auf die Schwarmdoofheit ist ja Verlass. Aber irgendwie hatte ich halt bis 2015 gehofft, wenigstens bei uns Gruftis wäre der Hang zur Reflektion und zum übern Tellerrand gucken vielleicht doch mal größer.
*seufz*
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Demon89
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Re: AfD - und Gruftis

Beitrag von Demon89 »

1.)
Glühwürmchen hat geschrieben: Montag 28. Mai 2018, 11:32 Mein erster Gedanke dazu war : In schwarzer Kleidung stecken "nur" normale Menschen. Mit unterschiedlich Alltagserfahrungen, einer grundlegenden Vorerziehung und unterschiedlicher geistiger Prägungsfähigkeit/Umfeldverarbeitungsfähigkeit. Wie in jerder anderen Kleidungsstilorientierten Richtung auch.
Dies würde ich durchaus, aber mit einer kleinen Korrektur, unterschreiben.
Das unsere Schwarze Szene sich durch Kleidung definiert möchte ich so nicht stehen lassen. Durchaus ist Kleidung wohl eines der wichtigsten Merkmale, jedoch nicht ausschließlich DAS Merkmal. Oft sprechen Leute ebenfalls vom Lebensgefühl, vom kritischen Denken (als ob es für Gruftis reserviert wäre), vom Abgrenzen gegen den Mainstream, der Musik, dem ach so individuellen anders sein, dem Nachdenken über Tod sowie Vergänglichkeit, etc.
Obwohl es nun also durchaus Charakteristika gibt, durch welche die Mitglieder der schwarzen Szene sich im Regelfall zu erkennen meinen, existiert dennoch kein Vorzeigemodell, das man für eine Definition verwenden könnte.

Die Tatsache, dass die Szene nun als unpolitisch beschrieben wird hängt, meiner Ansicht nach, eng damit zusammen. Die politische Orientierung ist nämlich eindeutig kein Charakteristika der schwarzen Szene, weswegen man in ihre alle möglichen politischen Ansichten findet; dies führt dazu, dass sie als unpolitisch bezeichnet wird; nicht in dem Sinne, dass ihr Mitglieder sich nicht für Politik interessierten oder nicht politisch aktiv sein dürften, sondern Dergestalt, dass politische Richtungen des einzelnen für das Miteinander im kommunikativen schwarzen Leben keine Relevanz besitzen.

2.)
Bloody Arthur hat geschrieben: Montag 28. Mai 2018, 13:12 Ein anderes Problem sind die verhärteten Fronten, denke ich. Eine konstruktive Diskussion unter AfD Wählern und Kritikern ist kaum möglich... Der... ja... Hass aufeinander wächst also ungehemmt weiter.
Das die Fronten verhärtet sind hat meine Zustimmung, das der Hass aufeinander weiter wächst hingegen nicht.
Noch vor etwa einem halben Jahr habe ich von einem AfD-Mitglied, welches sich über die Gegendemos zu ihren Sitzungen aufgeregt hat Dinge gehört wie "Diese Studenten, das sind doch keine Bürger" und dergleichen. (Ich möchte darauf hinweisen, dass das Zitat in Anführungszeichen kein direktes sondern indirektes Zitat darstellen soll; die konkrete Formulierung könnte so gewesen sein, aber genau merke ich mir so etwas nicht.)
Heutzutage ist es diesbezüglich ruhiger geworden.
Der Grund scheint mir zu sein, dass sich beide Fronten aneinander gewöhnt haben, ihr konträres Aufeinandertreffen also alltäglich wurde; die Folge ist, dass man es akzeptiert, keinen großen Wirbel mehr darum macht und (ohne jedoch von der eigenen Meinung abzuweichen) die anderen doch irgendwo vorerst toleriert.

3.)
Zwischen der Partei selbst und ihren Wählern sollte stark unterschieden werden.
Was die Partei angeht würde ich nicht sagen, dass sich in dieser nur dumme Menschen finden. Teilweise mögen sie sogar recht gebildet sein (in dem begrenzten Felde, in dem sie ihr Lohn und Brot verdient haben). Eine politische Befähigung sehe ich deswegen dennoch nicht in diesem Menschenschlag.

Ich sage es so kurz und offen wie möglich, es gibt 3Punkte bezüglich ihrer Mitglieder, die sie (zumindest für mich) unwählbar machen:
1. Egoismus
2. Unwissenheit
3. Unfähigkeit

Sie erklären ihre eigenen Sorgen, Ängste, Ansichten, Nöte zu den Problemen des ganzes Volkes, scheren sich aber in Wirklichkeit keinen Dreck um die anderen, die nicht in ihre Vorstellungen passen. Um sich zu legitimieren übernehmen sie Gedanken der NS-Ideologie und erklären alle andersdenkenden zu Primaten oder Menschen zweiter Klasse (Soweit sind sie vom Gruftitum also gar nicht entfernt :D @ Grauer Wolf)

Ihre Wähler hingegen sind kaum durch ihre finanziellen Unterschiede zu differenzieren. Ich las einen Artikel, es ist nun schon eine Weile her, in dem stand, dass die Wähler der AfD nicht finanziell sondern kulturell abgehängt wären. Es sind gerade die Verlierer der Globalisierung bzw. Leute, die glauben durch die Globalisierung etwas zu verlieren. Ein interessantes Erklärungsmodell, wenn man bedenkt, dass diese Partei zwar größtenteils von den ärmeren Bevölkerungsschichten, aber eben auch Beamten, Angestellten, Filialleitern usw., also Menschen aus jeder sozialen Schicht, gewählt wird. Die gerade einfach erscheinenden Lösungsvorschläge, um an sich höchst komplexe politische und gesellschaftliche Probleme zu lösen, welche die AfD anbietet, kommen diesen Menschen gerade recht. Vorhandene Ängste nähren, weil es die eigenen sind (obwohl die Angst selbst völlig unbegründet ist und aus etwas anderem resultiert) und man damit wunderbar Beachtung sowie Wählerstimmen bekommen kann, einige Menschen steigen darauf wunderbar ein. [Aber an sich scheint mir das schüren von Ängsten gar nicht ein elementarer Bestandteil von Bewegungen wie der AfD zu sein, ihr Kern liegt eher in einem radikalen Egoismus und der Tatsache, Schuld für alle missfallenden Übel in der Welt bei anderen zu suchen (und ihrer Ansicht nach auch zu finden). Dies erklärt auch, warum sie Menschen (und andere Lebewesen) leicht wie Dinge behandeln können; was ihnen selbst nicht gefällt, da es ihren Gemeinschaftssinn nicht unterstützt, ihre Meinungen nicht teilt, ihnen keine Wählerstimmen/Anerkennung verschafft, hat für sie keinen Wert. Aus diesem Grund können sie auch so leicht und reuelos verfassungsfeindliche Forderungen stellen, die Verfassung hat für sie nur in dem Maße Wert, wie sie ihre Ansichten unterstützt; und mit dieser verqueren Ansicht behauptet jedes AfD-Mitglied (und deren Wähler) demokratisch zu sein.]

4.)
Versuchen wir das bisher gesagte nun in Einklang zu bringen.
Wie kann es sein, dass Gruftis Dinge in Foren oder auf Facebook schreiben teilen, welche die Handschrift der Asozialen für Deutschland tragen? Und auch ich muss sagen, dass ich im alten DL auch von einigen Dinge lesen konnte, wo ich mir dachte "Na, die würden ihr Kreuz aber am liebsten bei der AfD machen", sei es aus Angst, Vorurteilen, Frustration über die gegeben Umstände oder anderes; und auch im Fratzenbuch teilen sie gerne ihre gesellschaftsfeindliche Meinung mit (und nein, ich werde hier keine Namen nennen). Das sie dennoch in der Szene toleriert werden zeigt deren unpolitischen (Erklärung siehe oben) Charakter.
Dennoch ist nun nicht jeder Grufti der gebildete, tolerante und vorurteilsfreie Mensch, der er gerne sein möchte.
Und so wirkt der plumpe Populismus auf die schwachen Geister und bringt sie auf, an sich inkohärente, Wege. Nachts und auf Festivals die Toleranz feiern und fordern, aber sie am Tage abgeschafft wünschen (wobei man hier vlt. noch einmal differenzieren kann, wofür man Toleranz fordert oder eben nicht fordert); die Vernunftbegabung der Menschen funktioniert halt nicht immer und kann von den Individuen, zu ihrem eigenen Frohsinn, leicht ausgeblendet bzw. nicht genutzt werden.
(Damit ist nun gesagt, was man bereits aus dem Zitat von 1.) hätte herausinterpretieren können.)

5.)
(eigentlich will ich fast gar nicht darauf eingehen, weil als ich diesen Beitrag angefangen hatte, war das ganze Thema eine Seite kürzer und es gab den Beitrag noch nicht, aber er ist doch so interessant, dass er nicht vernachlässigt werden sollte)
Grauer Wolf hat geschrieben: Montag 28. Mai 2018, 23:02 Ich lehne mich jetzt einmal provozierend aus dem Fenster und behaupte, daß die AfD in erster Linie eine Protestpartei ist, in welcher sich vornehmlich Leute tummeln, die mit sich und ihren, gefühlt vom Mainstream aufoktroyierten Lebensumständen nicht zufrieden sind. Unter den Gothen tummeln sich Leute, die mit dem kulturellen Diktat des Mainstreams nicht zufrieden sind und sich dementsprechend von diesem absetzen. Der Schritt von der einen in die andere Unzufriedenheit mag kleiner sein, als dem Einen oder der Anderen unter uns lieb ist. Wer sich einmal als Opfer oder Verlierer sieht, sucht Halt, wo er ihn nur kriegen kann -- sei es in der AfD, sei es unter den Gothen.
Die Unterscheidung der Unzufriedenheiten und ihre Folgen würde ich durchaus unterstützen. (Das der Schritt von der einen in die andere Unzufriedenheit jedoch klein wäre nicht, was der Wolf nun auch nicht gesagt hat. Hier haben wir es ja gerade mit einer Unzufriedenheit ganz anderer Art zu tun. Wäre der Schritt wirklich so klein, würden wir ja wahrscheinlich eher einen großteil AfD-Unterstützer und einen kleineren Anteil nicht-AfD-Unterstützer aufweisen, jedoch das Gegenteil scheint der Fall zu sein.)
Das sich Menschen, welche Teil der AfD oder der schwarzen Szene sind als Verlierer oder Opfer fühlen, würde ich so nicht sagen; es scheint eher ein Gefühl der Ausgestoßenheit aus der Gesellschaft zu sein, das diese Menschen in den jeweiligen Gruppen gerade verlieren können. Um sich in diesen Gruppen nun aber wohl zu fühlen und Gemeinsamkeiten zu kreieren, welche sie zusammenschweißen, sind diese Gruppen (eigentlich alle gesellschaftlichen Gruppierungen) dazu genötigt sich von anderen abzugrenzen. Die AfD macht dies durch ihre Demokratie und ausländerfeindliche Ideologie, die Gruftis durch (hier kommt der Anschlusspunkt zu 3.) ) ihre eigene Aufwertung (Wir sind im Gegenteil zu den anderen so gebildet, kritisch, …) sowie die damit verbundene Abwertung der Anderen (zum Beispiel bereits die Terminologie "Stino", außerdem verweise ich auf ein Zitat des Themenerstellers "So viel Reflektion...ja, gut, was erwarte ich denn schon noch vom gemeinen Stino-Mob...auf die Schwarmdoofheit ist ja Verlass."). Aber keine Sorge, aus psychologischer Sicht ist dieses Verhalten ganz normal, selbst Freud hat es schon für irgendwelche Urstämme identifiziert.

Dies sind mehr als interesante Hypothese für eine politikwissenschaftliche/soziologische Untersuchung.



PS: So, und nun dürft ihr versuchen meinen Beitrag zu zerpflücken und euch darüber empören :P
Numquam populo crede!

Die Perfektion der Natur liegt in ihrer Unvollkommenheit.

"Mit dem Wissen wächst der Zweifel" (Johann Wolfgang von Goethe)