Ist ein Politiker mehr wert ?

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NoelWilliamMoelders
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Ist ein Politiker mehr wert ?

Beitrag von NoelWilliamMoelders »

Ein heikles Thema dieser Tage, und ich habe lange gezögert, da was zu schreiben, weil man sonst gleich.
Am 19.12.2016 werden bei einem Anschlag eines islamistischen Terroristen in Berlin auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz
12 menschen getötet und etliche verletzt. Der Täter wird später erschossen, das mediale Interesse war schon gross, aber Politiker
mussten fast an den Ort des Geschehens gezerrt werden. Die Kanzlerin seeehr bedeckt.
Vor einigen Tagen wurde dieser Regierungspräsident aus Kassel von einem rechtsradikalen Täter erschossen bei der Gartenarbeit.
Da bricht aber die Hölle los und jeder Politiker meldet sich mit klaren Statements zu Wort. Vorneweg auch und gerade die Kanzlerin. Und der Seehofer.
Beide Vorgänge waren irgendwie blöd, aber ich hatte schon das Gefühl, dass die Sache mit dem einen Politiker wesentlich schlimmer
seitens der Staatsorgane bewertet wurde als die Sache mit den 12 namenlosen Toten vom Breitscheidplatz.
Mit freundlichen Grüssen
Noel W. Moelders
An Analog Guy in a Digital World
oder die Rebellion der Träumer
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Phönix75
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Re: Ist ein Politiker mehr wert ?

Beitrag von Phönix75 »

Ausnahmsweise gebe ich dir mal recht.

Was ist überhaupt ein Regierungspräsident? Was tut der? Ich habe vorher noch nie von diesem Amt gehört. Ist der wichtig?

Zumindest war er so wichtig, dass er sich das Recht rausgenommen hat, Deutschen die Auswanderung zu empfehlen. Komisch auch, dass diese Rede vorher so gut wie nicht in der Öffentlichkeit stattfand.
Nur allein mal diese Aussage für sich genommen und da völlig wertfrei darüber zu diskutieren, wird aber hier nicht möglich sein.

Und damals bei dem Anschlag auf dem Breitscheidplatz hat man sich dezent zurückgehalten, weil man doch vorher solche Goldstücke erst ungehindert ins Land hat kommen lassen.


Und ja. Ein Politiker ist mehr wert, weil es eine in der Öffentlichkeit stehende Person ist, die mit dem Fußvolk gemeinhin nichts mehr zu tun hat, sondern sich auf einer anderen Umlaufbahn befindet, als das Volk.
Nichts ist so, wie es scheint.
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Grauer Wolf
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Re: Ist ein Politiker mehr wert ?

Beitrag von Grauer Wolf »

Nein, ein Politiker ist nicht mehr wert als ein gewöhnlich sterblicher Mensch. Aber wie jeder gewöhnlich sterbliche Mensch, bekommen es auch Politiker mit der Angst zu tun, wenn die Einschläge (in diesem Fall: Anschläge) näher kommen.

Fällt eine Bombe auf einen afghanischen Bauernhof und legt ihn mit vielen Toten in Schutt und Asche, dann kräht hier auch kein Hahn danach. Fiele eine ähnliche Bombe auf das heimische Nachbarhaus, dann bräche hier aber sehr wohl die Hölle los. Das hat nichts mit mangelnder Empathie oder verschiedener Wertschätzung zu tun, sondern ist einfach nur ur-menschliches Normalverhalten.

Daß nun so viele Politiker zu diesen einen Mord ventilieren und nicht nur rechtliche Konsequenzen fordern, hat meiner Meinung nach also weniger mit dem Wert des einen oder anderen Menschen zu tun, sondern mit der Tatsache, daß einer der Ihren Opfer wurde, der Einschlag nun also beängstigend nahe kam. Und nun machen sie sich Sorgen, ob es als nächstes nicht einen selbst treffen könnte. Zudem bietet sich hier eine einmalig günstige Gelegenheit, sich billig in den Medien zu produzieren, Werbung für die eigene Person zu machen.

Wie gesagt: letztendlich alles sehr menschlich.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

:anger: :zap: :bomb: :boom: :fire: :rocket:
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Elric
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Re: Ist ein Politiker mehr wert ?

Beitrag von Elric »

Es stimmt durchaus, daß die 220 Menschen, die vorher in der Bundesrepublik von Faschisten ermordet worden sind, deutlich weniger öffentliches Interesse gefunden haben...

...so weit so schlecht...

@ Phönix

Schlepp doch bitte hier nicht diese neurechte Jammerrhetorik "man darf ja gar nichts sagen, schneuz ins Taschentuch" hier herein, denn dergleichen ist kontraproduktiv und befördert nur die Art von Nichtdiskussionskultur, die wir zur Zeit im Übermaß gaben. Äußere deins und halte die Reaktionen aus und stilisiere dich nicht vorweg als Opfer...

...das wäre schön, denn Menschen sind Gesprächstiere.
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Phönix75
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Re: Ist ein Politiker mehr wert ?

Beitrag von Phönix75 »

@Elric


Hm... was für eine neurechte Jammerrhetorik? Bist du nicht selbst der Meinung, dass offenbar deine linke Meinung mehr wert ist, als jede anders gefärbte Meinung? Mit welchem Recht? Weil du die Moral für dich gepachtet hast? Die im Zweifel sowieso in einer Doppelmoral endet, wie heutzutage so häufig!?

Also lass mich bitte mit deiner gutmenschlichen Rhetorik in Ruhe, denn die finde ich persönlich noch viel schlimmer, als das auszusprechen, was sich offenbar viele nicht trauen (weil sie ständig von solchen Leuten, wie dir bevormundet werden).

Bisher hab ich mich auch sehr zurückgehalten, was dich und deine Meinung angeht, aber piss mir nicht ständig ans Bein. Die "Nichtdiskussionskultur" beförderst du nämlich genauso.

Wenn du jetzt noch deine Meinung zu Lübckes Aussage niederschreiben könntest und sowas nicht gekonnt mit persönlichen linkspopulistischen Angriffen umschiffen würdest, wären wir schon einen Schritt weiter. ;) Versuchs einfach mal.
Nichts ist so, wie es scheint.
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Elric
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Re: Ist ein Politiker mehr wert ?

Beitrag von Elric »

Phönix75 hat geschrieben: Freitag 28. Juni 2019, 06:27 Also lass mich bitte mit deiner gutmenschlichen Rhetorik in Ruhe, denn die finde ich persönlich noch viel schlimmer, als das auszusprechen, was sich offenbar viele nicht trauen (weil sie ständig von solchen Leuten, wie dir bevormundet werden).
Ok, das bringt uns jetzt weiter, du machst es dir immer noch in der Pose des besorgten und von bösen Linken verfolgten Bürgers bequem...

...ansonsten ich bin dafür, all denen, die unser durch das Grundgesetz beschriebenes Wertesystem nicht achten oder es gar angreifen, mächtig in den Arsch zu treten...

...speziell gegen Faschisten, fundamentalistische Religionsanhänger, die glauben, daß ihre "Heiligen Schriften" über dem GG stehen und neoliberale Sozialdarwinisten muß vorgegangen werden...

...und meinethalben können all diese Gestalten, deren einziges Trachten es ist, die Welt zu einem Saustall zu machen, um ihre eigenen Defizite auszugleichen, dahin gehen wo der Pfeffer wächst...

...womit wir bei Walter Lübcke wären, der seinen Mut, Klartext zu sprechen und den Feinden der Menschlichkeit entgegenzutreten, mit dem Leben bezahlt hat...

...und ein Wort zur Haltung der selbsternannten "Patrioten": Erst hetzen sie und wenn das Erfolg hat, feixen sie im Verborgenen, während das politische Personal der Neofaschisten jegliche Verantwortung leugnet. Es ist eine erbärmliche Bagage, feige und rückgratlos...
Soiled

Re: Ist ein Politiker mehr wert ?

Beitrag von Soiled »

Phönix75 hat geschrieben: Donnerstag 27. Juni 2019, 22:01 Was ist überhaupt ein Regierungspräsident? Was tut der? Ich habe vorher noch nie von diesem Amt gehört. Ist der wichtig?
Manchmal hab ich ja das Gefühl, dass Du auf Deinen Mangel an Faktenwissen auch noch stolz bist, so demonstrativ, wie Du das betonst ...
Ich mein, stört mich ja nicht, solange Du die von Dir so oft geforderte Demut zeigst und Leuten zuhörst, die ein bisschen mehr Ahnung haben als Du.
Elric hat geschrieben: Freitag 28. Juni 2019, 11:12 ...und meinethalben können all diese Gestalten, deren einziges Trachten es ist, die Welt zu einem Saustall zu machen, um ihre eigenen Defizite auszugleichen, dahin gehen wo der Pfeffer wächst...
Also bitte, nicht so grob! Um es mit den Worten des großen Herrn Tucholsky zu sagen:

Ihr müßt sie lieb und nett behandeln,
erschreckt sie nicht – sie sind so zart!
Ihr müßt mit Palmen sie umwandeln,
getreulich ihrer Eigenart!
Pfeift euerm Hunde, wenn er kläfft –:
Küßt die Faschisten, wo ihr sie trefft!
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Phönix75
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Re: Ist ein Politiker mehr wert ?

Beitrag von Phönix75 »

@Soiled


Du bist lustig.

Nicht immer gleich auf Mangel an Faktenwissen schließen, nur weil man etwas von der allwissenden Soiled erklärt bekommen will. Leider hast du es mir aber nicht erklärt, weil du es dir sicher vorher auch selbst ergoogeln musstest (selbst wenn du etwas anderes behaupten würdest). :lol:
Hauptsache du behauptest nicht noch angeberisch, dass du eine der Personen wärst, die mehr Ahnung hat. :lol:

Ich kam aber zu dem Schluß, dass es ein obsoleter Posten ist. ;)


@Elric


zu Punkt 1: Klar! Bin ich ganz nah bei dir. Da hast du aber eine Menge zu tun, denen allen in den Arsch zu treten.

zu Punkt 2: Du hast die radikalen und extremistischen Linken vergessen. War sicher nicht deine Absicht. ;)

zu Punkt 3: Genau! Alle ins Lager. Bei den Amis gibts so wunderbare Umerziehungslager. ;)

zu Punkt 4: Eine sehr feinfühlige Differenzierung unter dem Deckmäntelchen der Menschlichkeit. :roll: Mich wundert, dass du dann nicht schon behauptest, alle anderen europäischen Länder, die sich mehr oder weniger weigerten, Flüchtlinge aufzunehmen, seien unmenschlich. Kommt sicher noch...^^ Aber wir schleppen jetzt noch ein paar Jahrhunderte die Schuldfrage vor uns her und zwingen uns zur absoluten Menschlichkeit, dann ist sicher bald alles gut.
Du nennst es Mut?! Ich nenne es eine unüberlegte Rede. Sie hat polarisiert. Dann muss man damit rechnen, dass irgendein Radikaler daher kommt und ihm das Licht ausknipst. War bei der RAF am Ende nicht anders. Aber das waren ja die Guten...

zu Punkt 5: Ja klar. So funktioniert das. Das klappt bei der Antifa auch wunderbar.


Und nun zu deiner Unterstellung: Ich nehme hier keinerlei Pose ein. Mir sind Rechte, wie Linke sowas von überdrüssig. Die sollen sich gern auf einem großen freien Feld treffen und sich solange die Birne einschlagen, bis sie garnicht mehr wissen, wo links und rechts ist. Du steigst, genauso wie der Mainstream, darauf ein, alles und jeden neurechtes, rechtes, rechtspopulistisches, rechtsextremes oder sonst irgendwie rechts geartetes Posing, Rhetorik usw. zu unterstellen. Das ist ein ziemlich schmales Brett, zumal es außerhalb deines linken Weltbildes eben nur rechts gibt. Das ist so eine saudumme Schwarz-Weiss-Falle, dass es mich eigentlich richtig in Rage bringen könnte... aber mittlerweile ist man das ja gewohnt. Kaum hinterfragt man etwas, stellt es in Frage oder kritisiert man, was auch nur annähernd mit der herrschenden Meinung zu tun hat, kann man sich den Stempel "Nazi" abholen. Ich könnt im Strahl kotzen. Und ganz vorn dabei, sind immer die, die meinen die Moral und Menschlichkeit für sich gepachtet zu haben und sich damit das Recht herausnehmen, andere zu verurteilen und ihnen ein Brandzeichen zu verpassen. Manchmal fällt es mir schwer, zwischen einem solchen Moralapostel und einem strunzdummen Nazischläger zu unterscheiden. Da ist noch die Sache mit dem Sack und Knüppel drauf...


Damit ist alles gesagt.
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Elric
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Re: Ist ein Politiker mehr wert ?

Beitrag von Elric »

@ Phönix

Was du scheinbar nicht verstehst, ist das im Groben verfassungsrechtlich zweifelhafte Konstrukt des "Linksradikalismus". Den gibt es nämlich nicht, es gibt Stalinismus, der eine Spielart des Faschismus darstellt. Kann man wissen, muß man aber nicht. Zudem beruht unsere Verfassung auf einem Wertesystem, das die Linke entwickelt hat; auch das ein Faktum, das nur unzureichend Beachtung findet, es scheint allgemein die Vorstellung verbreitet, diese Ideen seien vom Himmel gefallen... :D
Was aber hier als "linksradikal" diffamiert wird, sind ganz überwiegend Menschen, die sich in ihren Zielen auf dem Boden der Verfassung bewegen: Antifa zum Beispiel, denn die Bewegung richtet sich ja explizit gegen Verfassungsfeinde. Oder Anhänger eines demokratischen Sozialismus, denn auch der ist von der Verfassung abgedeckt (Sozialbindung des Eigentums.) Weil sie aber unbequem sind, werden sie verfolgt und diffamiert und wenn der Verfassungsschutz in diesem Bereich tätig wird, grenzt es ans Rechtswidrige. Und für den minimalen Anteil von Antifaschiste, die wirklich Rechtsbrüche begehen, ist die ganz normale Polizei zuständig.

Zudem unterstelle ich gar nichts; ich kann aber auch nichts dafür, daß du auf schauerliche Art und Weise Topoi der äußeren Rechten verwendest:
Aber wir schleppen jetzt noch ein paar Jahrhunderte die Schuldfrage vor uns her
Kaum hinterfragt man etwas, stellt es in Frage oder kritisiert man, was auch nur annähernd mit der herrschenden Meinung zu tun hat, kann man sich den Stempel "Nazi" abholen.
Zu letzterem: Es gibt die Menschen, die wirklich faschistisches sagen und sich dann beklagen, wenn man sie dafür angreift. Und es gibt und zu der Gruppe gehörst du, solche die sich über einen vermeintlichen Maulkorb beklagen rechte Rhetorik perpetuieren, aber inhaltlich nichts vorbringen außer links=rechtsradikal. Was du aber zu sagen nicht wagtest, aus Furcht vor dem roten Mob, wissen wir immer noch nicht.

Abschließend, jemandem, der Menschen, die für Menschenrechte eintreten, mit solchen gleichsetzt, die Hass predigen und allen außer ihrer wahnhaften Gruppe die Menschenrechte absprechen, ist nicht mehr zu helfen...

...aber vielleicht hilft eine längere Denkpause, verbunden mit kritischem Studium der eigenen Texte.

Addendum: Das Opfer ist selber schuld, immer.
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Phönix75
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Re: Ist ein Politiker mehr wert ?

Beitrag von Phönix75 »

@Elric


Dazu fällt mir eigentlich nur Eines ein: "...Ich mach' mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt..."

Dann war dir RAF also eine verfassungsrechtliche Organisation... selten so gelacht! :lol:

Die Antifa ist also ein Helfer des Verfassungsschutzes... wow! Du hast mich jetzt wahrlich beeindruckt. So einen Scheiß hab ich ja schon lange nicht mehr gelesen... Sorry!

Beharr mal schön auf deiner Meinung. Du deine, ich meine. Mach einen großen Bogen um mich und leb in deiner roten eindimensionalen Blase.
Nichts ist so, wie es scheint.