Dunkle Arche

.

Es könnte rein theoretisch auch sein, daß sich der oder die Verstorbene ausdrücklich gewünscht hat, daß die Gäste keine Trauer tragen.

Zudem kommt es auch immer sehr darauf an, wem da abgedankt wird und wer da beerdigt wird. So eine Rede wie die von John Cleese zum Gedenken an Graham Chapman kann man auch nicht bei jeder Abdankung bringen. Diese Art von Respektbezeugung ist nicht jedem angemessen.

Sowas geht total an mir vorbei.
Meinen "Respekt" erweise ich dem Verstorbenen mit meiner Anweisenheit. Ich bin ja da, um von ihm Abschied zu nehmen. Alles andere ist da für mich persönlich nicht von Interesse.
Ich bin generell jemand, der recht wenig auf entsprechende Garderobe gibt...*schulternzuck* Da geht es mir dann zu sehr um den eigentlichen Anlass bzw. den jeweiligen Menschen.

Das sehe ich ganz ähnlich wie Herbstlaubrascheln. Bei einer Beerdigung gedenke ich mit meiner Anwesenheit dem Verstorbenen und nicht damit, dass ich den Hinterbliebenen Honig um den Mund schmiere, indem ich mich für sie verkleide. Für gewöhnlich gehe ich ja eh zu Beerdigungen von Leuten die mich so kannten/mochten wie ich bin. Ich würde da jetzt allenfalls dem Anlass entsprechend etwas mehr Wert auf "elegantere" Kleidung legen. Beispielsweise indem ich mein schwarzes, buttonverziertes Sakko überstreife. Meine Pikes würde ich beispielsweise aber anbehalten und meine Haare blieben ebenso unverändert, wie mein ohnehin dezentes Makeup (Kajal halt) Oder anders gesagt: Ich würde mich nicht extra für eine Beerdigung in eine Schale werfen, die ich nicht auch so in meinen Kleiderschrank hängen würde.

Gleiches gilt übrigens für Hochzeiten. Wer darauf besteht, dass ich mich in ein Outfit werfe, welches ich nicht auch so anlegen würde, darf gerne ohne mich feiern. Das wissen bei mir selbst die wenigen (noch) unverheirateten Verwandten.

.

Dresscode auf einer Beerdigung?

Das ist doch mal ein Thema für Gruftis. Wer kreuzt denn da nicht in schwarz auf?

Was andere anziehen ist mir Schnuppe. Anstand sucht man oft eh vergebens.
Da ich bisher erst *denk* 2 mal auf einer Beerdigung war und da alle weitestgehend zurückhaltend dunkel gekleidet waren, gabs auch nichts rumzumosern.

.

Nun könnte man ja "auffällig" definieren..? Die erwähnte Couch-Hose fällt da für mich eigentlich nicht drunter.

@blacksister´s ghost

Wie ich schon schrieb, würde ich bei einer Beerdigung ohnehin auf eine etwas "elegantere" Auswahl aus meinem Kleidungssortiment zurück greifen. Das hat für mich dann aber weniger mit dresscode zu tun als viel mehr mit meinem persönlichen ästhetischen Empfinden.

Als dresscode würde ich es empfinden, wenn von mir erwartet würde meine Pikes mit Halbschuhe zu tauschen oder mir anderweitig Sachen anzuziehen, die ich danach vermutlich nie wieder anziehe. Und da habe ich bisher noch keine Beerdigung erlebt, bei welcher der Verstorbene bereits zu Lebzeiten explizit auf Kleiderordnung anlässlich der eigenen Beerdigung hingewiesen hat. Deshalb auch der Verweis auf die Erwartungen der Hinterbliebenen.

Mal anders herum gefragt: Hat von euch jemand spezielle Wünsche, was die Gäste auf Eurer Beerdigung anzuziehen haben? Also mir ist das nach heutigem Standpunkt ehrlich gesagt egal, ich werde davon vermutlich eh nix mitbekommen. Daraus folgt für mich dann eben auch: Wer sich auf meiner Beerdigung entgegen seinem Wohlbefinden einem imaginären dresscode unterwirft, macht das sicherlich nicht um mir Respekt zu zollen, sondern allenfalls um sich den gesellschaftlichen Erwartungshaltungen anzupassen.

Also, an Miniröcken seh ich jetzt eigentlich auch nix verwerfliches. Aber wenn ich zu einer kirchlichen Beerdigung gehe zieh ich mich natürlich etwas bedeckter an - nicht des Toten wegen, der kriegt doch eh nix mit, sondern der Lebenden. Trauernde Menschen muss man nicht auch noch provozieren, finde ich, das wäre taktlos.

Graphiel hat geschrieben: ↑Montag 24. Juni 2019, 07:36 Bei einer Beerdigung gedenke ich mit meiner Anwesenheit dem Verstorbenen und nicht damit, dass ich den Hinterbliebenen Honig um den Mund schmiere, indem ich mich für sie verkleide.

Irgendwie fände ich es komisch, auf diese Art über über Leute zu reden, die gerade einen geliebten Angehörigen verloren haben ...
Ich mein, Menschen sind mir in der Regel ziemlich wurscht, aber bei trauernden Leuten versuche ich dann doch, etwas rücksichtsvoller zu sein. Sonst wäre ich doch ein ziemliches Arschloch, nicht wahr?

Und, ja, ich weiß zwar, dass man auf Hochzeiten eigentlich kein Schwarz tragen soll, aber ich hab halt nix anderes.
Da mach ich mir aber keinen großen Kopf, weil der Anlass kein trauriger ist. Da muss das Publikum halt durch.