Dunkle Arche

Das "Satan"-Ding scheint nahezu vollkommen verschwunden zu sein; in meiner Jugend war war das ziemlich präsent und man kam da ständig und überall damit in Berührung. Man bekam es auf dem Schulhof hinterher gerufen, man wurde als Satanist beschimpft, nach Opfern auf Friedhöfen gefragt...*lach* Das juckt heute kein Schwein mehr. Natürlich könnte man nun schnell annehmen, das Blatt habe sich gewendet und man würde anders "gesehen" werden, also mehr toleriert oder was auch immer. In Wirklichkeit habe ich aber eigentlich nur den Eindruck, dass sich lediglich die Vorurteile verändert haben - "angekommen" ist man auch heute nicht, aber ich persönlich will das auch gar nicht.

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Den Abstand gegenüber Spießern und Stinos schaffe ich recht einfach. Man muss nur gnadenlos ehrlich und frei raus sein. Das ist für viele verstörend und schwups nehmen sie Abstand. Herrlich. Das hält mir unangenehme und vorallem angepasste Menschen fern.

Das Satan-Dingens liegt vielleicht auch daran, dass weit weniger Menschen dem christlichen Glauben nachhängen, als noch vor 20, 30 Jahren. Siehe Kirchenaustritte. Und das es sich natürlich im Informationszeitalter langsam herumgesprochen hat, dass Gruftis recht wenig mit Satan zu tun haben. Da muss man schon ziemlich hinter dem Mond leben, um an solch einen Scheiß zu glauben.

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blacksister´s ghost hat geschrieben: ↑Montag 22. Juli 2019, 10:56 Ich mein....nehmen wir den überwiegenden Großteil, da is doch nix mehr geheimnisvolles oder irgendwas, dass die Stinos bewusst auf Abstand gehen lässt.

Ich würd ja sagen, dass eine "geheimnisvolle" oder sonstwie ausgefallene Erscheinung das Interesse von Menschen automatisch weckt. Ganz auffällig ist das bei (kleinen) Kindern, finde ich, die starren dann und fragen ihre Eltern über mich.

Wenn ich ignoriert werden will zieh ich mir was buntes an und lass mir die Haare wachsen, dann gehe ich in der Masse unter und niemand kümmert sich um mich. Wenn ich dagegen heraussteche werden Menschen natürlich neugierig, liegt doch in der Natur der Sache. Klar, ich könnte dann schrecklich unhöflich sein und ihnen meine Meinung geigen, aber diese spätpubertäre Arschloch-Phase hab ich dann doch schon eine Weile hinter mir gelassen, da sind nur noch Rudimente von übrig.
Kann man das "anpassen" nennen? Sicher. *schulterzuck*

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Meinungen ändern sich nicht. Nur ihre Vertreter sterben mit der Zeit weg. Die alten Opas und Omas, die sich damals über die Kindchenfresser und Teufelsanbeter aufgeregt haben, sind heute tot -- oder auf dem Weg dorthin. Die heutigen Opas und Omas zerreißen sich über andere Leute und Dinge das Maul...

@blacksister´s ghost


Ich denke, dass diese Schockphase der Gruftis auch deshalb vorüber ist, weil sich viel zu viele Menschen in Gleichgültigkeit (andere nennen es Toleranz) ergehen und es ihnen schlichtweg am Arsch vorbeigeht, ob Schwarze noch herausstechen oder nicht. Aufregungspotential gibt es heute an anderen Stellen... siehe links <--> rechts. Deshalb und sicher nicht unwahrscheinlich ist es auch ein Grund, warum sich die Schwarzen keine Mühe mehr geben, herauszustechen. Es gibt diesen Exhibitionismus-Effekt nicht mehr.
Zum anderen ist die Masse heute so gleichgeschaltet (auch nicht unerheblich durch Medien (TV/Radio/etc.), asozialen Medien etc.) dass man alte Traditionen kaum noch aufrechterhalten kann. Chic ist, was die Masse tut, trägt oder sagt. Da nehmen sich die Neo-Gruftis auch nicht aus. Vorallem weil sie auch nicht diesem ganzen Massenwahnsinn entfliehen wollen oder können. Und da die Gleichmacherei politisch vorangetrieben wird und auch wirkt, gibt es nur noch wenige, die irgendwas in Frage stellen oder gar Kritik am System generell äußern. Von daher wird jede Szene mehr und mehr verwaschen und letztendlich ein Einheitsbrei übrig bleiben, wo kaum noch erkennbar ist, wer was darstellen will oder wo man ihn zuordnen kann.

Klingt pessimistisch... nö, ist absolut realistisch. Die die damals noch die Szene groß gemacht haben, sterben genauso aus, wie die, die sich geschockt gezeigt haben. Da hat Grauer Wolf nicht unrecht. Die Weitergabe der Traditionen und der Denke von damals hat nicht stattgefunden. Und vielleicht ist es auch einfach so, weil sich irgendwann alles totgetreten hat und nur noch ein abgelutschter Abklatsch dessen ist, was bei den "Alten" noch im Kopf ist.

Grauer Wolf hat geschrieben: ↑Dienstag 23. Juli 2019, 20:14 Meinungen ändern sich nicht.

Wirklich? Ich ändere meine Meinung ständig. Weil ich ja auch ständig dazulerne. Stur und bockig trotz geänderter Datenlage auf meiner Meinung zu beharren wäre mehr als blöd.

Aber wer weiß, vielleicht sind einfach sehr viele Leute stur und bockig und blöd ... kann ich ja nicht ausschließen.

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