Dunkle Arche

Ich würde ja auch lieber einen NIssan GTR Black Edition fahren als meinen blauen VW Lupo -- nicht weil ich damit angeben möchte, sondern einfach weil es vom Fahrgefühl her mehr Spaß macht. Dann aber meldet sich meine Vernunft und fragt: Wozu? Mag sein, daß ich in einem Nissan GTR Black Edition für manche attraktiver wirken würde. Stellt sich dann jedoch die Frage, ob die, auf die ich attraktiver wirken würde, auch diejenigen sind, die auf mich attraktiv wirken. Vermutlich eher nicht.

Graphiel hat geschrieben: ↑Mittwoch 5. Juni 2019, 08:01 Schließlich machen Kompensierungen danach nur noch wenig, bis gar keinen Sinn mehr

Nein, ich würde sagen, das Gegenteil ist der Fall, denn wie schon geschrieben wurde:

blacksister´s ghost hat geschrieben: ↑Mittwoch 5. Juni 2019, 09:56 Z.B. signalisiert so ne Karre auch ganz gern mal, dass da Kohle da is. Man macht sich also auch beliebter dadurch. Man bekommt ein ganz anderes Ansehen. Wird für manche attraktiver dadurch.

Ganz so einfach ist es halt nicht. Allerdings bin ich tatsächlich ein Freund des Gedankens, dass die unbewusst gesteuerte Verbesserung der Möglichkeiten zur Verbreitung des eigenen Erbgutes hier die entscheidende Triebfeder darstellt. Hierzu werfe ich die Frage auf, welchen Nutzen denn sonst die Verbesserung der eigenen Beliebtheit oberhalb eines notwenigen Maßes zum überleben innerhalb einer Gesellschaft haben soll. Das eine Verbesserung der Beliebtheit oder eines Gefühles von besonderer Freiheit über die Werbung der Autoindustrie suggeriert wird ist ja durchaus ein alter Hut. Leider kann ich auf die schnelle grad keine Untersuchungen im Internet finden, die zeigen welche Areale im Gehirn beim Fahren von besonders protzigen Autos aktiviert werden. Wobei dies eh nur dann aussagekräftige Ergebnisse bei den Testprobanten liefern würde, welche besonders viel Wert auf protzige Autos legen. Jemand der die Dinger maximal als Nettigkeiten bewertet wird da vermutlich andere Ergebnisse liefern. Weiß zufällig jemand von euch, ob es da irgendwelche Studien zu gibt?

Die Größe von primären oder sekundären Geschlechtsmerkmalen im Bezug auf Autokauf mag daher in direkter Linie sicherlich nicht haltbar sein, als Metapher finde ich sie aber gar nicht so uninteressant.

Fällt mir gerade so ein: Auto, Haus, Anzug, Minirock, Handtasche, Stöckelschuhe -- alles tertiäre Geschlechtsmerkmale, anhand deren Ausprägung wir uns unsere Partner ausgucken...

Grauer Wolf hat geschrieben: ↑Donnerstag 6. Juni 2019, 10:20 Fällt mir gerade so ein: Auto, Haus, Anzug, Minirock, Handtasche, Stöckelschuhe -- alles tertiäre Geschlechtsmerkmale, anhand deren Ausprägung wir uns unsere Partner ausgucken...

Im Ernst? Danach habe ich noch nie jemanden "ausgeguckt". Von mir aus muss ein potentieller Partner nicht mal ein Auto besitzen
Mich hat noch nie interessiert, was ein Mann verdient oder an Besitztümern anhäuft, habe auch nie danach gefragt. Wenn es um den Job geht, dann hat mich interessiert, mit was sich dieser Mensch maßgeblich beschäftigt, was zum "Profiling" zählt. Ich habe immer eher darauf geachtet, ob jemand noch halbwegs "sauber" tickt, mir niemals nicht ein Leid zufügt usw.
Aber Autos.... Wofür? O_o

@Grauer Wolf

Für die graue oberflächliche Masse mag das weitestgehend zutreffen, aber Menschen, denen sowas einfach Wurscht ist, wird das nicht beeindrucken. Naja gut... einen Minirock kann man mal gut anschauen.

Also wenn man mich definitiv mit irgendwas so rein GAR nicht beeindrucken kann, dann ist das eine dicke Karre. Sowas juckt mich kein Stück. Eher finde ich ich solche Dinge wie Proll-Autos, beispielsweise, eher befremdlich; wenn jemand auf solche Dinge Wert legt, werde ich mit demjenigen wahrscheinlich eher wenig gemeinsam haben. Da wäre die Grundlage zu verschieden, denke ich.

Ich glaub auch, Autos sind eher was für Männer zum Prahlen vor Männern, oder?
Das Interesse an sowas hält sich bei Frauen in der Regel doch eher in Grenzen.

Erinnert mich grad an ein Gespräch zwischen mir und einem damals guten Freund, der auch total auf Autos fixiert war und auch immer diese japanischen 'Renn'autos hatte.
Er: "Kennst du eigentlich noch meinen Japaner von Firma A, den ich vor dem Japaner von Firma X hatte?"
Ich: "Keine Ahnung. Ich kenn das rote."
Dumm nur, das beide rot waren.

Grauer Wolf hat geschrieben: ↑Donnerstag 6. Juni 2019, 10:20 alles tertiäre Geschlechtsmerkmale, anhand deren Ausprägung wir uns unsere Partner ausgucken...

Wen genau meinst Du mit "wir"? Menschen allgemein? Mitteleuropäer? Schwarzvolk? Die Forumsmitglieder?

Außerdem scheinst Du mir hier ein paar Sachen in einen Topf zu werfen, die imho nicht zusammengehören.

Auto und Haus: War früher für Männer relevant, und ist es vielleicht immer noch in Regionen, wo Frauen nicht oder schwer entlohnt arbeiten können, weil es für finanzielle Sicherheit steht. Aber siehst ja selber, wie wenig hier davon beeindruckt sind - logisch, Schwarzkittel sind nun mal eher wenig materialistisch orientiert.
Minirock und Absatzsschuhe: Klar heben sie körperliche Merkmale hervor, aber es zeugt schon von einer ausgeprägten Eitelkeit, wenn Männer glauben, dass das ausschließlich für sie geschähe und der Hauptzweck sei.
Anzug und Handtasche: Ich mein, okay, ich werde mich bis ans Ende meiner Tage über Trump und seine miserabel sitzenden Anzüge lustig machen, aber sind die wirklich so relevant bei der Partnerwahl? Und schaut wirklich ein Mann auf die Handtasche der Frau?

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