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Re: "Heimat"

Verfasst: Samstag 9. März 2019, 14:14
von Selene
@Lyria

Darf ich fragen, was zu dieser Entwurzelung geführt hat?

Re: "Heimat"

Verfasst: Samstag 9. März 2019, 14:19
von Elric
Heimat ist das, was kaputtgemacht wird, wenn der Nationalismus sich durchsetzt...

Re: "Heimat"

Verfasst: Samstag 9. März 2019, 15:28
von blacksister´s ghost
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Re: "Heimat"

Verfasst: Samstag 9. März 2019, 15:46
von maybeRaisinCookie
Aber irgendwie müßen wir mit der Vergangenheit leben ohne sie jeder Generation zum Vorwurf zu machen, nur weil einer mal sagt, er is stolz.
Toll dass du sowas sagst. Viele sind da andrer Meinung

Re: "Heimat"

Verfasst: Samstag 9. März 2019, 16:04
von Soiled
Selene hat geschrieben: Samstag 9. März 2019, 14:14 @Lyria

Darf ich fragen, was zu dieser Entwurzelung geführt hat?
Das würde mich auch interessieren. Ich mein ... ich hab bis jetzt in sechs sehr verschiedenen Städten gewohnt, inzwischen lebe ich nicht mal mehr in Deutschland, ich hab so gut wie keinen Kontakt zu ehemaligen Schulkameraden/Freunden/Familie, und trotzdem komme ich mir nicht "entwurzelt" vor ...
Umziehen und ein neues soziales Umfeld allein reichen also anscheinend nicht dafür. ;)

Re: "Heimat"

Verfasst: Samstag 9. März 2019, 19:05
von Bloody Arthur
Soiled hat geschrieben: Freitag 8. März 2019, 11:15 - ich kenn ziemlich viele Leute, die die Gegend, wo sie herkommen, zutiefst verabscheuen.
Ja, solche Leute kenne ich auch... gerade bei Leuten aus der DDR (ich will da jetzt sicher nicht für alle sprechen) fällt mir oft auf das sie ihre "Heimat" eher an anderen Orten sehen... Also im Ausland oder in Filmen/Büchern (typisches Beispiel: Karl May )... Ganz einfach weil sie diese sehnsuchtsvolle Romantik an Orte geknöpft haben die sie nicht bereisen durften und in ihrer "Heimat" eher eingesperrt waren...
Dafür kann es natürlich auch andere Gründe geben...

Allerdings würde ich sagen das Heimatgefühle bei mir nicht nur positiv sein müssen... Ich hab ja lange Zeit, also meine gesamte Jugend in Chemnitz verbracht und sobald ich in die Stadt komme werde ich eigentlich sofort depressiv -.- ... Ich hab da so viel Scheiße erlebt und außerdem ist die Stadt generell so verdammt Grau. Aber Irgendwie löst Chemnitz bei mir trotzdem Heimatgefühle aus (wenn auch nicht so stark).... Nur irgendwie Heimatgefühle der negativen art...
Soiled hat geschrieben: Freitag 8. März 2019, 11:15 Gebt mir Heine, Goethe, Thomas Mann ... da fühle ich mich zuhause.
Das kann ich nachvollziehen... Einige Musik-Alben oder Bilder sind für mich auch eine Art "Heimathafen"
...
Was mich irgendwie zu der Frage führt ob künftige Generationen vermehrt Videospiele als ihre Heimat ansehen könnten... Da kann man ja auch "Orte" besuchen und in RPGs wird so viel Zeit investiert... Ich finde diesen Gedanken etwas gruselig aber nicht abwegig. Leute die sich im Virtuellen wohler fühlen als in der Realität gibt es ja genung.
Selene hat geschrieben: Freitag 8. März 2019, 15:19 der Übergang zwischen der norddeutschen, flachen Bördelandschaft und dem Vorharz mit seinen Hügeln und Wäldern.
Das klingt schön^^ Wenn ich das jetzt richtig einordne war ich auch schon mal in der Gegend.... und der Harz ist sowieso ein wunderschöner Landstrich....

@blacksister´s ghost
Also mit dem Stolz ist das so ne Sache... Ich kann mit Nationalstolz eher wenig anfangen... Ich mein, ich "kenn" nicht mal ein viertel von Deutschland und da jetzt von Gemeinschaft zu sprechen widerspricht mir irgendwie. Und jetzt stolz auf eine Leistung zu sein, weil ich der gleichen Nation angehöre... Das ist sicherlich nicht verwerflich aber ich kann es auch nicht nachvollziehen.
Wobei es natürlich einige deutsche Kulturelle dinge gibt mit denen ich mich sehr verbunden fühle... Bei mir sind es mehr Bands als Fußball (Fußball... *schauder*) Aber auch die Sprache, die Mentalität (na gut, nur Teile davon^^) und Kunst... generell würde ich in keinem anderen Land lieber leben wollen als hier.

Re: "Heimat"

Verfasst: Sonntag 10. März 2019, 10:08
von Soiled
Bloody Arthur hat geschrieben: Samstag 9. März 2019, 19:05 Ja, solche Leute kenne ich auch... gerade bei Leuten aus der DDR (ich will da jetzt sicher nicht für alle sprechen) fällt mir oft auf das sie ihre "Heimat" eher an anderen Orten sehen... Also im Ausland oder in Filmen/Büchern (typisches Beispiel: Karl May )...
Ist gut möglich. Ich glaub schon, dass mir diese von oben verordnete Heimatliebe einfach fürchterlich gegen den Strich ging.

Das mit Karl May und Konsorten ... naja, sagen wir es mal so: Amerikanische Ureinwohner haben ein sehr gemischtes Verhältnis zu den Leuten, die sich in ihrer Freizeit als "Indianer" verkleiden. ;) Aber das gehört hier jetzt nicht her.
Was mich irgendwie zu der Frage führt ob künftige Generationen vermehrt Videospiele als ihre Heimat ansehen könnten...
Oh, da bin ich mir ziemlich sicher.
generell würde ich in keinem anderen Land lieber leben wollen als hier.
Hm. Ich denke ich könnte mich mit recht vielen Ländern arrangieren, der Rest ist dann pure Gewohnheit.

Re: "Heimat"

Verfasst: Sonntag 10. März 2019, 10:40
von Bloody Arthur
Soiled hat geschrieben: Sonntag 10. März 2019, 10:08 Das mit Karl May und Konsorten ... naja, sagen wir es mal so: Amerikanische Ureinwohner haben ein sehr gemischtes Verhältnis zu den Leuten, die sich in ihrer Freizeit als "Indianer" verkleiden.
Das finde ich nur verständlich, ich finde Karl Mays Zeug auch ziemlich doof, mir dreht sich der Magen auch um, bei Disney Verhunzungen von Märchen oder anderen Europäischen Zeugs. ... Obwohl Karl May als Person sehr interessant ist, nicht sympatisch aber interessant...
Soiled hat geschrieben: Sonntag 10. März 2019, 10:08 Ist gut möglich. Ich glaub schon, dass mir diese von oben verordnete Heimatliebe einfach fürchterlich gegen den Strich ging.
Jap, ich muss auch sagen das mir diese Konservative Heimatliebe und vor allem Rechte und Rassisten lange Zeit mein Heimatgefühl etwas verdorben haben, also in dem Sinne das ich das Wort Heimat einfach nicht hören konnte weil es von so vielen Idioten benutzt wird... Aber mich davon beeinflussen zu lassen hab ich schon lange kein Bock mehr, weils denen auch nicht zu steht mir meine Heimatverbundenheit zu versauen.^^
Soiled hat geschrieben: Sonntag 10. März 2019, 10:08 Ich denke ich könnte mich mit recht vielen Ländern arrangieren
Sicher, das könnte ich wahrscheinlich auch.... aber so lange das nicht einsetzt
Elric hat geschrieben: Samstag 9. März 2019, 14:19 Heimat ist das, was kaputtgemacht wird, wenn der Nationalismus sich durchsetzt...

möchte ich hier definitiv nicht weg...

Re: "Heimat"

Verfasst: Sonntag 10. März 2019, 10:57
von Phönix75
Bloody Arthur hat geschrieben: Samstag 9. März 2019, 19:05

Ja, solche Leute kenne ich auch... gerade bei Leuten aus der DDR (ich will da jetzt sicher nicht für alle sprechen) fällt mir oft auf das sie ihre "Heimat" eher an anderen Orten sehen... Also im Ausland oder in Filmen/Büchern (typisches Beispiel: Karl May )... Ganz einfach weil sie diese sehnsuchtsvolle Romantik an Orte geknöpft haben die sie nicht bereisen durften und in ihrer "Heimat" eher eingesperrt waren...
Dafür kann es natürlich auch andere Gründe geben...

Allerdings würde ich sagen das Heimatgefühle bei mir nicht nur positiv sein müssen... Ich hab ja lange Zeit, also meine gesamte Jugend in Chemnitz verbracht und sobald ich in die Stadt komme werde ich eigentlich sofort depressiv -.- ... Ich hab da so viel Scheiße erlebt und außerdem ist die Stadt generell so verdammt Grau. Aber Irgendwie löst Chemnitz bei mir trotzdem Heimatgefühle aus (wenn auch nicht so stark).... Nur irgendwie Heimatgefühle der negativen art...

Ähm, entschuldige, wenn ich dir widerspreche. Ich kenne keinen ausm Osten, der seine Heimat wo anders sieht, als da wo sie herkommen. Viele Ostdeutsche sind sehr orts- und heimatverbunden. Das ein gewisser Teil aus wirtschaftlichen Gründen in andere Teile Deutschlands (oder generell Ausland) ausgewandert sind, ist ja nicht von der Hand zu weisen. Da wo die "Planierraupen" alles plattgewalzt haben, musste man, wenn man sich nicht auf Hartz IV ausruhen wollte, seine Heimat verlassen. Da spreche ich jetzt einfach mal pauschal, weil das sicher jeder etwas anders sieht. Ich persönlich könnte mir keinen besseren Ort als den Osten Deutschlands vorstellen, an dem ich leben wollen würde. Das liegt aber größtenteils an der hier herrschenden Mentalität und der Prägung aus der Vergangenheit.

Ich fühle mich heute auch noch "eingesperrt". Damals durfte man eben nicht die ganze Welt bereisen (wobei das sozialistische Ausland auch nicht uninteressant und klein war), heute kann sich nicht jeder finanziell den tollen Auslandsurlaub leisten. Für mich macht das wenig Unterschied, zumal es genug schöne Ecken in Deutschland gibt, die man sich anschauen kann. Ich kenne Leute, die waren schon an vielen Ecken der Welt und kennen Deutschland kaum. Mal davon abgesehen, dass diese Leute eine ziemlich miese CO2-Bilanz haben (mal ironischerweise mit erwähnt). Für mich ist Heimat der Osten, weil ich da immer ein Gefühl des zu-Hause-seins habe und des verstanden-werdens. Nationalstolz hingegen geht mir völlig ab. Das sind Dinge die man selbst nie beeinflußen konnte. Tja, was wäre gewesen, wenn ich irgendwo in Afrika geboren worden wäre? Das ist wie ein großes Würfelspiel. ;) Solche Vögel, die rumschreien, dass sie stolz wären deutsch zu sein... weia... maximal bin ich stolz auf Leistungen die ich erbracht habe oder auf meine Kinder... aber auf eine Nationalität? Humbug!

Re: "Heimat"

Verfasst: Sonntag 10. März 2019, 11:07
von Bloody Arthur
Phönix75 hat geschrieben: Sonntag 10. März 2019, 10:57 Ähm, entschuldige, wenn ich dir widerspreche.
:shock: :|
Na gut, ist genehmigt :lol:

Wie gesagt ich wollte nicht für alle sprechen! Trotzdem kenne ich nicht gerade wenige Leute denen es so geht/ging. Ich persönlich bin eh zu Jung um da ne Aussage für mich zu treffen.
Phönix75 hat geschrieben: Sonntag 10. März 2019, 10:57 heute kann sich nicht jeder finanziell den tollen Auslandsurlaub leisten. Für mich macht das wenig Unterschied
Naja, hier sehe ich doch einen deutlichen unterschied...

Ansonsten sehe ich das eigentlich ähnlich