Doppelnamen und Namensänderungen
Doppelnamen und Namensänderungen
Ich kann es niemandem verübeln, der den Feminismus-Monster-Thread ignoriert, drum separiere ich das mal. Es ging da um Doppelnamen, hauptsächlich, und ich find das eigentlich recht spannend.
Ich würde jedenfalls niemals meinen Namen aufgeben; wenn unter der damaligen Rechtslage nicht die Option gehabt hätte, meinen Namen zu behalten, hätte ich wohl oder übel auch einen Doppelnamen angenommen. Wenn auch nur mit massivem Zähneknirschen, toll finde ich diese Option nämlich wirklich nicht, aber immer noch besser als einen komplett fremden Namen anzunehmen. Wenn eine Person auf einmal ganz anders heißt ist es doch viel, viel schwieriger, Veröffentlichungen von ihnen zu finden ... Und selbst wenn das nicht relevant wäre - ich habe einen so ausgefallenen, extrem positiv besetzten und geradezu poetischen Nachnamen, für den ich ständig Komplimente kriege, den würde ich nie eintauschen wollen. (Also, nicht grade "Tausendschön", aber es geht trotzdem sehr stramm in diese Richtung. Früher fand ich meinen Namen viel zu kitschig und überhaupt nicht zu mir passend, inzwischen seh ich das ganz anders.)
Kenn ich auch von einer flüchtigen älteren Bekannten, deren Mädchenname war "de la Motte", weil sie hugenottische Vorfahren hat. Nach ihrer Hochzeit hieß sie "Bäcker", weil es damals wohl nicht anders ging - da hat auch jeder den Kopf geschüttelt. Klar, gibt genug Leute, die sich von ihrer Verwandtschaft lösen wollen, aber es gibt auch genug, für die ihr Name eine tiefe Verbindung zu ihrer Familiengeschichte ist. Das ablegen zu müssen finde ich fast grausam.
Aber auch umgekehrt irritiert es mich. Hab mal einen Heiratsantrag bekommen, wo der entsprechende Herr meinen Namen wollte. Find ich persönlich etwas creepy. Als ob der sich was aneigenen will was ihm gar nicht gehört ...
Abgesehen von diesem Fall kenne ich tatsächlich nur einen einzigen Mann persönlich, der den Namen seiner Frau angenommen hat. Er wollte einen Neustart und nicht mehr googlebar sein.
Und jetzt die Frage in die Runde: Wie würdet ihr das lösen bzw. wie habt ihr das gelöst? Namen behalten, Namen übernehmen, Doppelnamen? Warum? Und was ist mit eventuellen Kindern? Das ist ja heute auch nicht mehr so einfach wie früher. Und mögt ihr überhaupt Eure Namen oder würdet ihr lieber anders heißen wollen?
Ich würde jedenfalls niemals meinen Namen aufgeben; wenn unter der damaligen Rechtslage nicht die Option gehabt hätte, meinen Namen zu behalten, hätte ich wohl oder übel auch einen Doppelnamen angenommen. Wenn auch nur mit massivem Zähneknirschen, toll finde ich diese Option nämlich wirklich nicht, aber immer noch besser als einen komplett fremden Namen anzunehmen. Wenn eine Person auf einmal ganz anders heißt ist es doch viel, viel schwieriger, Veröffentlichungen von ihnen zu finden ... Und selbst wenn das nicht relevant wäre - ich habe einen so ausgefallenen, extrem positiv besetzten und geradezu poetischen Nachnamen, für den ich ständig Komplimente kriege, den würde ich nie eintauschen wollen. (Also, nicht grade "Tausendschön", aber es geht trotzdem sehr stramm in diese Richtung. Früher fand ich meinen Namen viel zu kitschig und überhaupt nicht zu mir passend, inzwischen seh ich das ganz anders.)
Kenn ich auch von einer flüchtigen älteren Bekannten, deren Mädchenname war "de la Motte", weil sie hugenottische Vorfahren hat. Nach ihrer Hochzeit hieß sie "Bäcker", weil es damals wohl nicht anders ging - da hat auch jeder den Kopf geschüttelt. Klar, gibt genug Leute, die sich von ihrer Verwandtschaft lösen wollen, aber es gibt auch genug, für die ihr Name eine tiefe Verbindung zu ihrer Familiengeschichte ist. Das ablegen zu müssen finde ich fast grausam.
Aber auch umgekehrt irritiert es mich. Hab mal einen Heiratsantrag bekommen, wo der entsprechende Herr meinen Namen wollte. Find ich persönlich etwas creepy. Als ob der sich was aneigenen will was ihm gar nicht gehört ...
Abgesehen von diesem Fall kenne ich tatsächlich nur einen einzigen Mann persönlich, der den Namen seiner Frau angenommen hat. Er wollte einen Neustart und nicht mehr googlebar sein.
Und jetzt die Frage in die Runde: Wie würdet ihr das lösen bzw. wie habt ihr das gelöst? Namen behalten, Namen übernehmen, Doppelnamen? Warum? Und was ist mit eventuellen Kindern? Das ist ja heute auch nicht mehr so einfach wie früher. Und mögt ihr überhaupt Eure Namen oder würdet ihr lieber anders heißen wollen?
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Re: Doppelnamen und Namensänderungen
Hihi, jetzt hast du mich aber neugierig gemacht!ich habe einen so ausgefallenen, extrem positiv besetzten und geradezu poetischen Nachnamen, für den ich ständig Komplimente kriege, den würde ich nie eintauschen wollen. (Also, nicht grade "Tausendschön", aber es geht trotzdem sehr stramm in diese Richtung. Früher fand ich meinen Namen viel zu kitschig und überhaupt nicht zu mir passend, inzwischen seh ich das ganz anders.)
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Re: Doppelnamen und Namensänderungen
Mein Kind heisst Malte-Kevin Möller-Burkenhart-Schmidt-Sabowski.
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Re: Doppelnamen und Namensänderungen
Sorry, mehr Andeutungen gibt's leider nicht, weil eh schon zu viele Leute meinen Vornamen kennen.SchwarzeKatz hat geschrieben: ↑Dienstag 26. Februar 2019, 17:10 Hihi, jetzt hast du mich aber neugierig gemacht!
Ich kann zumindest noch sagen, dass es eine Reihe von erotischen Hörbüchern gibt, wo das Pseudonym der Sprecherin sehr, sehr ähnlich zu meinem Namen ist. Logisch, dass man sich da Namen ausdenkt, die irgendwie "sexy" klingen, nicht grade "Brunhilde Donnerbalken" oder so.
Ich hab ja noch Glück, mein Vorname ist recht gewöhnlich, aber meine arme Mutter heißt "Eleonore", zusammen mit meinem Nachnamen hört sich das an wie eine Figur aus einem Fantasy-Roman.
Vor der Ehe hatte sie übrigens einen ganz langweiligen Namen, der einem Beruf entsprach - sowas wie Wagner, Müller, Schneider etc. Im Nachhinein hätte sie ihn allerdings auch lieber behalten, weil der super zum Netzwerken war - ihren Vater kannte jeder, mit einem neuen Namen hat sie im Prinzip ihre Wurzeln abgeschnitten und musste den ganzen Mist von vorne aufbauen. Naja, hinterher ist man immer schlauer.
Okay, kleine Abschweifung: Ich hoffe wirklich, dass folgendes nicht als Angeben rüberkommt, das liegt überhaupt nicht in meiner Absicht. Wenn ich jemandem damit auf die Füße treten sollte bitte ich schonmal um Entschuldigung. Ich bin nur grade drauf gekommen, als ich "Wurzeln" geschrieben habe.
Dadurch, dass mein Nachname recht selten und eher ungewöhnlich ist, kann man ihn natürlich auch sehr gut in alten Dokumenten verfolgen - das ist nicht der tausendste "Maier/Meier/Mayer/Meyer". Und dadurch habe ich ein recht gutes Wissen, was meine Abstammung angeht - ordentlich dokumentiert ist das bis so ca. 1650, Familienmythen gehen noch viel weiter zurück, bis kurz nach der Heiligen Elisabeth, also so zwischen 1230 und 1250. Um die Zeit wurden Nachnamen ja überhaupt erst eingeführt. Und, nein, nix adliges, aber trotzdem. Ich kann also sehr genau eingrenzen, wo ich herkomme - mein Vater wurde ca. 30 km von der Wartburg entfernt geboren, wo ja Elisabeth auch rumsaß. Das gibt einem ein extremes Gefühl von Sicherheit, wenn es um Identität geht. Und, ja, mir ist vollkommen klar, dass das nicht allen so geht - aber wem sag ich das. Ich hatte in der Hinsicht irrsinniges Glück, und ich sehe dieses Glück nicht als Selbstverständlichkeit. Diesen Halt kann mir keiner wegnehmen, egal was passiert, und ich wünschte mir, dass es mehr Leuten so gehen würde. Aber was willste machen, die Vergangenheit kann man nicht ändern ...
Und deswegen kann ich auch Afroamerikaner sehr gut verstehen, die ihre Namen ändern wollen. Ihre Vorfahren wurden ja komplett entwurzelt, und als sie dann freigelassen wurden haben sie oft den Namen ihres ehemaligen Sklavenhalters aufgedrückt bekommen. Diesen Scheiß schleppen sie noch nach Generationen mit sich rum, ich mein, ernsthaft, da ist doch jede Unterschrift, die sie leisten müssen, ein Schlag ins Gesicht.
Kann ja sein, dass viele Leute Namen eher entspannt sehen. Aber ich finde, dass sie extrem wichtig sind, wenn auch nur auf einer unterbewussten Ebene.
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Re: Doppelnamen und Namensänderungen
Massliebchen? xDSorry, mehr Andeutungen gibt's leider nicht, weil eh schon zu viele Leute meinen Vornamen kennen.
Ich kann zumindest noch sagen, dass es eine Reihe von erotischen Hörbüchern gibt, wo das Pseudonym der Sprecherin sehr, sehr ähnlich zu meinem Namen ist. Logisch, dass man sich da Namen ausdenkt, die irgendwie "sexy" klingen
....ist ein anderer Name für´s Gänseblümchen,sowie
https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%A4nsebl%C3%BCmchen"Tausendschön"
Ja, was?
Lasst mich doch raten,wenn sie es schon so spannend macht...
Re: Doppelnamen und Namensänderungen
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Zuletzt geändert von blacksister´s ghost am Freitag 9. August 2019, 19:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Doppelnamen und Namensänderungen
blacksister´s ghost hat geschrieben: ↑Dienstag 26. Februar 2019, 20:57
Oder auch Interessant und oft nicht verheiratete Paare betreffend...der Nachname der gemeinsamen Kindes. Muß man ja auch ne Lösung finden. Doppelname dürfte da ja nich machbar sein oder?
Finde ich garnicht so schwierig. Ich habe kein Problem damit, dass meine Buben den Nachnamen meiner Ex tragen. Man kann sich natürlich immer bockbeinig stellen und auf seinen Nachnamen beharren, aber dass ist mir mein Nachname nicht wert. Das ist mir schlicht schietegal.
Und nein, Doppelnamen sind in dem Fall nicht zulässig. Da muss man sich entscheiden. Außerdem heiratet man, wenn der Braten in der Röhre ist, sonst ist es dann ein Bastard.
Nichts ist so, wie es scheint.
Re: Doppelnamen und Namensänderungen
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Zuletzt geändert von blacksister´s ghost am Freitag 9. August 2019, 19:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Doppelnamen und Namensänderungen
Die Zivilisationsdecke ist aber verflucht dünn ...
vor 40 Jahren war das noch so ... kaum zu glauben.
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Re: Doppelnamen und Namensänderungen
Noch spannender wird's bei unverheirateten Paaren: *lach* Zuerst bekommen die Kinder natürlich den Nachnamen der Mutter, Sorgerecht sei Dank. Punkt! Wenn diese dann später doch heiratet, bekommen sie den neuen Familiennamen (in meinem Fall den Nachnamen des neuen Mannes). Ein paar Jahre später, nach der Scheidung, haben sie aber keine Möglichkeit, wieder ihren Mädchennamen (also den Nachnamen der Mutter) anzunehmen, denn der Familienname wurde jetzt zu deren Geburtsname. Und der kann nur noch durch Heirat oder Adoption geändert werden...blacksister´s ghost hat geschrieben: ↑Dienstag 26. Februar 2019, 20:57 [...] Oder auch Interessant und oft nicht verheiratete Paare betreffend...der Nachname der gemeinsamen Kindes. Muß man ja auch ne Lösung finden. Doppelname dürfte da ja nich machbar sein oder?
vg
Chris
Wahrlich ein böser Mann...