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Antifa

Verfasst: Samstag 26. Januar 2019, 21:47
von Schattenwurf
Die treiben es auch immer bunter an den Unis ... *klick*

Mich würde mal interessieren,
ob hier auch Leute denken das die Ziele die Mittel heiligen?
Und natürlich vielmehr, wie man auf einen solchen Gedanken kommt.

Re: Antifa

Verfasst: Samstag 26. Januar 2019, 22:08
von Grauer Wolf
Im Kampf des Guten gegen das Böse heiligt der Zweck die Mittel.
Der Sieger legt anschließend fest, wer gut und wer böse ist.


Hierzu auch der russische Fantasy-Roman The Last Ringbearer.




Letztendlich handelt es sich bei Fragen wie dieser um ein philosophisches Dilemma im klassischen Sinne: Darf man Gewalt anwenden, um sich gegen Gewalt zu wehren? Darf man Recht und Gesetz brechen, um diejenigen in Schranken zu weisen, die eine Gefahr für Recht und Gesetz darstellen?

Im vorliegenden Fall finde ich das Vorgehen der Antifa unter jeder Sau. Wenn die betreffenden Jungs und Mädles wirklich Mumm in der Hose hätten, hätten sie sich mal persönlich mit der betreffenden Dame zusammengesetzt und über ihre jeweiligen politischen Ansichten diskutiert. Die Veröffentlichung der persönlichen Daten ist jedoch eine Einladung zu Hetzjagd und Rufmord, also genau so neben der Kappe, wie die üblicherweise kolportierten Methoden der Rechtsextremen -- wobei im verlinkten Artikel ja nicht einmal darauf eingegangen wird, was sich die betreffende Dame am rechten Flügel konkret hat zu schulden kommen lassen.

Re: Antifa

Verfasst: Sonntag 27. Januar 2019, 00:27
von Bloody Arthur
Sowas geht gar nicht, das Flugblatt finde ich, unter gewissen Umständen, möglicher Weise noch ok aber nicht mit Namen und Adresse... Das ist ne feige, hetzerische Methode die von Rechtsradikalen übrigens auch schon seit Jahren angewendet wird... In wesentlich größeren Ausmaßen und Teils mit dem direkten Aufruf zum Mord.

Generell ist die Antifa keine homogene Gruppe... Von Antifas wurden viele gute Aktionen gebracht aber auch ne Menge, sinnlose und moralisch stark bedenkliche (oder einfach nur verwerfliche), meiner Ansicht nach.

Re: Antifa

Verfasst: Sonntag 27. Januar 2019, 12:08
von Seelenstein
Ich empfinde die Antifa inzwischen als gefährlich, asozial und zutiefst undemokratisch. Sie unterscheiden sich ihren Mitteln in keiner Weise von den Rechtsradikalen und verhalten sich verfassungsfeindlich.
Radikalisierung ist in jeglicher Form abzulehnen.
Das alles ist ein Zeugnis für die Verrohung der Gesellschaft, man hat offenbar nicht aus der Geschichte gelernt.

Re: Antifa

Verfasst: Sonntag 27. Januar 2019, 14:16
von Phönix75
Ja, die Antifanten sind doch die besseren Nazis. ;)

Alle in einen Sack und Knüppel drauf... kann man nie den Falschen erwischen. Huch... war ja auch gerade sehr gewalttätig von mir. Ok, ich empfehle das bewerfen mit Wattebällchen. :lol:

Re: Antifa

Verfasst: Sonntag 27. Januar 2019, 16:01
von CharlotteSchlotter
Puh, so viel zum Thema Meinungsfreiheit im Jahre 2019. Ich weiß zwar nicht, was für rechtsextreme Aktivitäten die Studentin so betrieben hat. Aber solange sie keine Gesetzte überschreitet, müssen wir damit leben, dass wir nicht alle einer Meinung sind. Und wenn Grenzen der Legalität überschritten wurden, dann ist das ein Fall für die Justiz und nicht für Lynch-Aktionen.
Ich habe das Gefühl, Gesinnungskontrolle ist für immer mehr Leute ein erstrebenswerteres Ziel als Meinungsfreiheit. Meiner Auffassung von Demokratie widerspricht das. Aber vielleicht ist ja auch Demokratie gar nicht mehr das angestrebte Ziel...

Re: Antifa

Verfasst: Montag 28. Januar 2019, 16:56
von Soiled
Bloody Arthur hat geschrieben: Sonntag 27. Januar 2019, 00:27 Das ist ne feige, hetzerische Methode die von Rechtsradikalen übrigens auch schon seit Jahren angewendet wird... In wesentlich größeren Ausmaßen und Teils mit dem direkten Aufruf zum Mord.
Und sogar systematisch. Sowas wie die Story mit der AfD und den Lehrern ist schon ziemlich hässlich. Obwohl die sich jetzt vermutlich dagegen verwehren würden, als rechtsradikal hingestellt zu werden. :lol:

Naja. Ich will die Antifa-Geschichte jetzt nicht kleinreden - ist auch scheiße. Aber trotzdem viel kleinerer Maßstab. Zugegeben, ich bring generell nicht viele Sympathien für Nazis auf, sonst wär ich schließlich ... nun ja ... halt ein Nazi-Sympathisant.
CharlotteSchlotter hat geschrieben: Sonntag 27. Januar 2019, 16:01 Ich habe das Gefühl, Gesinnungskontrolle ist für immer mehr Leute ein erstrebenswerteres Ziel als Meinungsfreiheit.
Du hast leicht reden. Dir kann sowas wie Rassismus, Trans- und Homophobie natürlich am Allerwertesten vorbeigehen, weil Du weiß, cis und (vermutlich) hetero bist ... (Gebetsmühle: Privilegien!)
Es bleibt ja nicht bei Meinungen, das ist das Problem.

Re: Antifa

Verfasst: Montag 28. Januar 2019, 17:29
von Fanchen
Soiled hat geschrieben: Montag 28. Januar 2019, 16:56Naja. Ich will die Antifa-Geschichte jetzt nicht kleinreden - ist auch scheiße. Aber trotzdem viel kleinerer Maßstab.
Der Maßstab ist deutlich kleiner, ja, aber das erste mal ist das auch nicht - man kann recht einfach ähnliche Fälle an unterschiedlichen Unis finden, über die berichtet wurde, inklusive Doxxing.

Re: Antifa

Verfasst: Montag 28. Januar 2019, 19:47
von CharlotteSchlotter
Du hast leicht reden. Dir kann sowas wie Rassismus, Trans- und Homophobie natürlich am Allerwertesten vorbeigehen, weil Du weiß, cis und (vermutlich) hetero bist ... (Gebetsmühle: Privilegien!)
Es bleibt ja nicht bei Meinungen, das ist das Problem.
@Soiled : Warum schließt du aus dem Umstand, dass ich anderen Menschen ihre Meinung zugestehe, dass mir Rasismus, Homophobie etc. am Arsch vorbeigeht?

Meinungen sind plural, daran ändert auch die Hetze der Antifa nichts. Und wenn aus diesen Meinungen Taten folgen, ist die Justiz gefragt, aber nicht die Antifa. Ich finds halt traurig, auf solche SED und Nazi Methoden zurückzugreifen und sich dabei noch überlegen zu fühlen. Meiungen ändert man durch gute Argumente und nicht durch Denuziation. Oder glaubst du ernsthaft, dass die betroffene Studentin nun von der Position der Antifa überzeugt ist? Im Gegenteil, sie wird sich in ihrem Weltbild bestätigt sehen und wahrscheinlich leider jede Menge weitere AFD Anhänger gleich mit.

Re: Antifa

Verfasst: Montag 28. Januar 2019, 20:53
von NoelWilliamMoelders
Ich hatte auch zu meiner attac Zeit befürwortet, dass man die Banker im Taunus besucht und vor dem Haus rumsteht.
Also nichts aggressives machen, sondern nur so rumstehen. In kleineren oder grösseren Gruppen.
Aber die ehemaligen Genossen haben inzwischen ein so widerliches Gewaltpotential in ihrem Arsenal (siehe G20 Hamburg),
dass ich als bekennender Pazifist mich mit Grausen von der Szene abwendete, ja abwenden musste.

So sehe ich mich jetzt mehr als pazifistischer Anarchist und konservativer Marxist auf der Basis eines liberalen und ökologischen Realismus.
Lafontaine, Wagenknecht, Lindner.
Mit solcher Liebe und Empathie ist es auch möglich, sich vorurteilsfrei mit Faschisten zu unterhalten, aber Ihnen dabei auch klar zu sagen,
dass sie 1933-1945 so viel verkackt haben, dass sie sich bis 2045 überhaupt nicht mehr um politische Macht bewerben brauchen.
Sie sollen erstmal beweisen, dass sie aus der Historie gelernt haben und in der Lage sind, einen Faschismus mit menschlichem Antlitz anzubieten.