Dunkle Arche

An den Tagen der Versöhnung, an den Weihnachtsfeiertagen, habe ich länger darüber nachgedacht, ob in heutigen Zeiten noch Hexenverbrennungen möglich wären, das in unserer hochmodernen aufgeklärten Zeit ?

Ein Interesse an der Verfolgung von Hexen beziehungsweise fand sich bei Personen, die persönliches Liebespech, Unglück wie regionale Missernten und Krisen auf Magie zurückführten, die Denkmuster waren in breiten Bevölkerungskreisen vorhanden. Hexenverfolgungen wurden teilweise aktiv wie auch interessanterweise gegen den Willen der Obrigkeit eingefordert und praktiziert.

Materielle Motive spielten bei vielen Denunziationen eine wichtige Rolle; schließlich wurde der Denunziant anteilsmäßig am zu verteilenden Besitz des Opfers beteiligt. Analog konnten schlicht Antipathie oder Nachbarschaftsstreitigkeiten für eine der Parteien auf dem Scheiterhaufen enden.
Was hat das mit uns zu tun, fragt sich der Leser ? Humanismus und Aufklärung haben schliesslich dazu beigetragen, unsere Gesellschaft zu demokratisieren und Individuen stärkere Rechte zuzuschreiben.

Jedoch, die Charaktere, die Hexen verbrannt und Progrome verübt haben, sind nach meiner Beobachtung noch leichterdings mitten in unserer Gesellschaft zu finden. Da sind zunächst die Hetzer und Rädelsführer, die ihr Unwesen treiben. Es finden sich auch Schergen, die selbstverständlich immer bereit sind, zuzupacken und das Notwendige zu tun. Mitläufer. Und da findet sich auch stets eine Grobe, die aus dem Volk heraus schreit „verbrennt ihn“ oder „hängt ihn“. Dann steht da das Volk, das belustigt und vergnüglich applaudiert, und hinter den Fenstern jene, die nur endlich wieder ihre Ruhe haben möchten oder die eigene Sorgen treiben. Dann braucht es nur noch jene. Jene, die Opfer, Individuen die irgendwie anders sind, aus fernen Ländern kommen, oder eine andere Sprache sprechen, die nicht verstanden wird.

Ja, ich bin der tiefsten Überzeugung, dass diese Mechanismen auch heute noch tadellos funktionieren, nach meiner geschätzten Überzeugung.
Was denkt ihr darüber?

Also ,ich denke vom Kern her wäre es noch möglich,bzw. solche Menschen gibt es m.E immer noch.
Die Kirche und ihre Spießgesellen hat bloß an Macht verloren und unsere Gesetze würden da nicht mitspielen.
Ich dachte aber auch schon oft. "Wenn sie noch könnten,dann würden sie auch..."
Mitläufer gab und gibt es zu allen Zeiten.

Ich stimme hier euch beiden zu @NoelWilliamMoelders und @SchwarzeKatz ich denke auch, es wäre heute noch möglich, denn die Mitläufer sterben nicht aus und Menschen die sich, wenn sie dürften auch unliebsamer Zeitgenossen auf solche Art entledigen würden auch nicht.

Ich denke schon das die Stimmung in Null-Komma-Nichts wieder kippen kann und wir vor Hexenverfolgungen, Lynchungen und Pogromen stehen könnten... Erste Anzeichen dafür sind ja durchaus zu sehen...

NoelWilliamMoelders hat geschrieben: ↑Samstag 29. Dezember 2018, 20:22 Jedoch, die Charaktere, die Hexen verbrannt und Progrome verübt haben, sind nach meiner Beobachtung noch leichterdings mitten in unserer Gesellschaft zu finden. Da sind zunächst die Hetzer und Rädelsführer, die ihr Unwesen treiben. Es finden sich auch Schergen, die selbstverständlich immer bereit sind, zuzupacken und das Notwendige zu tun. Mitläufer. Und da findet sich auch stets eine Grobe, die aus dem Volk heraus schreit „verbrennt ihn“ oder „hängt ihn“. Dann steht da das Volk, das belustigt und vergnüglich applaudiert, und hinter den Fenstern jene, die nur endlich wieder ihre Ruhe haben möchten oder die eigene Sorgen treiben. Dann braucht es nur noch jene. Jene, die Opfer, Individuen die irgendwie anders sind, aus fernen Ländern kommen, oder eine andere Sprache sprechen, die nicht verstanden wird.

Damit hast du meiner Ansicht nach vollkommen recht... Auch wenn eine "Hexenverfolgung" heute anders aussehen würde und anders begründet werden würde etc. Die Mechanismen wären wohl größtenteils identisch...

Naja... es gibt ja auch teile in der Welt in denen selbst klassische Hexenverfolgung weiterhin existiert...

Wie auch schon Arthur sagte: Gibt weltweit noch genug Hexenverfogung. Und Selbstjustiz passiert auch hier ganz gerne mal, da war doch so ein Fall, wo RTL einen Unschuldigen als Pädophilen dargestellt hat und der dann von Typen zusammengeschlagen wurde ...

Vollkommen absurd find ich allerdings Herrn Trump, der ja auch gern "Hexenjagd" twittert, wenn es um Robert Mueller geht. Halt mal wieder ein Täter, der sich als das eigentliche Opfer fühlt.