Liebe Mitglieder
Ich beschäftigte mich vor einiger Zeit etwas intensiver mit der Systemtheorie, kennt jemand von euch den System-Theoretiker Niklas Luhmann ?
Also Niklas Luhmann meinte, dass unsere grosse Gesellschft auseinander fällt, weil sich immer mehr kleinere Subgesellschaften bilden. Er sagte, dass die Umwelt die Veränderungen und Grenzen bestimmt, wie sich alles entwickelt. Das klingt soweit logisch, er meint dass auch die Bereiche wie Politik, Wirtschaft, Bildung auch zusammenhängen. Eine Flaute an der Börse z.b kostet Arbeitsplätze, weniger Geld und Konsum dadurch weitere Arbeitsplätze.
Auch das ist verständlich, dann sagt er, dass sich Systeme aus den Handlungen der Menschen bilden. Wenn die Umwelt sich verändert, handeln die Menschen anders und die Systeme verändern sich. Das ist alles verständlich aber er sagt auch die Systemtheorie funktioniert nur ohne Moralisierung.
Seine Systemtheorie stösst auf das älteste Problem der Menschheit: Den Emotionen und seine Kritiker meinen, so sagt er selber, dass die Systemtheorie missbraucht werden kann. Denn wenn es nur darum geht, dass ein System funktioniert, kann man damit auch Faschismus und Mord rechtfertigen. Durch das fehlende Moralisieren (so die Kritiker) gibt es auch keine Menschlichkeit. Ich sehe das Problem aber ganz woanders: Selbst wenn die Menschen die System-Theorie verstehen, werden sie diese ablehnen, denn sie handeln zum grössten Teil emotional.
Er sagt, dass seine Systemtheorie keine Lösung für alles ist aber den ein oder anderen Krieg verhindern könnte. Aber haben wir nicht vor kurzem selber erlebt, dass Menschen wenn sie emotional handeln eben doch unberechenbar werden/sind ?
Er war zudem der Ansicht, dass Moral einem Parasiten gleichkommend, Systeme von innen heraus zersetzen kann, und ich denke das auch, wie seht ihr das ?
Niklas Luhmann's System-Theorie
-
- Bestätigtes Mitglied
- Beiträge: 1605
- Registriert: Samstag 26. Mai 2018, 09:18
- Wohnort: Berlin
- Beziehungsstatus: Single
- Gender:
- Alter: 49
Re: Niklas Luhmann's System-Theorie
Das klingt ja fast so, als würde Moral etwas Schändliches sein?!
Sicher sind da viele verständliche Dinge dabei, aber ohne Moral kann ich mir kein System vorstellen... ohne Emotionen keine Menschen und somit keine Gesellschaft.
Und ganz nebenbei lehne ich das herrschende System so wie es ist ab. Auf Moral und Emotionen will ich nicht verzichten... denn dann wären wir wohl Roboter. Und genau darauf läuft es hinaus. Der Mensch soll funktionieren und solange er das tut, funktioniert auch das System. Scheren Menschen aus oder funktionieren nicht mehr so, wie erwartet bzw. wie es das System vorgibt, ist das System im Arsch.
Sicher sind da viele verständliche Dinge dabei, aber ohne Moral kann ich mir kein System vorstellen... ohne Emotionen keine Menschen und somit keine Gesellschaft.
Und ganz nebenbei lehne ich das herrschende System so wie es ist ab. Auf Moral und Emotionen will ich nicht verzichten... denn dann wären wir wohl Roboter. Und genau darauf läuft es hinaus. Der Mensch soll funktionieren und solange er das tut, funktioniert auch das System. Scheren Menschen aus oder funktionieren nicht mehr so, wie erwartet bzw. wie es das System vorgibt, ist das System im Arsch.
Nichts ist so, wie es scheint.
Re: Niklas Luhmann's System-Theorie
Hallo @Phönix75
Schändlich ist sie nicht aber laut Luhmann schädlich, und zwar für Systeme, die ja auch Menschen versorgen, z.b mit Arbeit und damit mit Geld, Wohnraum und soziale Kontakte. Wir können den Niklas Luhmann leider nicht mehr persönlich befragen, da er bereits verstorben ist aber er zeigte mit seiner Theorie auf, wo es meist "klemmt" wenn ein System instabil wird und letztendlich "crasht".
Ich bin hier bei dir, Emotionen sind ein Teil von uns allen und es geht nicht ganz ohne, dann wären wir in der Tat nur noch Roboter, in den 80' ern ist das bereits besungen worden, mit "Robotten gehen" Interpret fällt mir gerade nicht ein.
Dennoch denke ich, dass der N. Luhmann mit seinem Denken schon dem Zeitgeist seiner Epoche etwas voraus gewesen ist, er erkannte Dinge die vielen Menschen nicht bewusst sind.
Schändlich ist sie nicht aber laut Luhmann schädlich, und zwar für Systeme, die ja auch Menschen versorgen, z.b mit Arbeit und damit mit Geld, Wohnraum und soziale Kontakte. Wir können den Niklas Luhmann leider nicht mehr persönlich befragen, da er bereits verstorben ist aber er zeigte mit seiner Theorie auf, wo es meist "klemmt" wenn ein System instabil wird und letztendlich "crasht".
Ich bin hier bei dir, Emotionen sind ein Teil von uns allen und es geht nicht ganz ohne, dann wären wir in der Tat nur noch Roboter, in den 80' ern ist das bereits besungen worden, mit "Robotten gehen" Interpret fällt mir gerade nicht ein.
Dennoch denke ich, dass der N. Luhmann mit seinem Denken schon dem Zeitgeist seiner Epoche etwas voraus gewesen ist, er erkannte Dinge die vielen Menschen nicht bewusst sind.