Was bedeutet Gothic für euch ?

Alles über Gothic und die Schwarze Szene.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Was bedeutet Gothic für euch ?

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Manche Dinge haben für mich halt nichts mit "Gothic" sondern mit gesundem Menschenverstand zu tun. Dieses "Ich bin nicht wie die Masse/Ich denke nicht wie die Masse.." kommt bei mir immer etwas komisch an - zumindest dann, wenn man damit ausdrücken, was "Gothic" für einen nun bedeutet oder warum man eben als Grufti durch die Welt läuft. *schulternzuck*
Ich habe, losgelöst von meinem Schwarz-Sein, meine politische Meinung, meine Einstellung zu vielen Dingen, meine Weltsicht und meine Überzeugungen. Aber nichts von dem hat mich irgendwann mal zu "Gothic" gebracht. Das waren tatsächlich mal sehr jugendliche Weltschmerz-Phasen und ein "nicht-schön-Finden" der Welt ganz allgemein, eine Abgrenzung zu Dingen, mit denen ich nicht einverstanden war, ein recht passiver Widerstand gegen Normen und Werte, die nicht meine waren (und auch bis heute nicht sind) @Durante hat da schon recht, wenn er sagt, dass man dafür ja auch erstmal erkennen musste, was man eben NICHT mag. Da habe ich mir wohl irgendwo auch etwas widersprochen; zumindest in der Art, wie ich es ausgedrückt hatte.


Ansonsten:
@SchwarzPoet Die Fernseh-Sendungen, die Du aufgezählt hast, sind ja nun keine Informationsgeber. Das sind reine Unterhaltungssendungen. Die kann man nun scheisse finden oder eben nicht. Ob die nun tatsächlich "dumm" machen oder obs mir zusteht, sowas zu behaupten....weiß nicht *schulternzuck* Ich schau auch kaum TV-Programm, aber ich bin auch ein Freund von diesem Nasenrümpfen über irgendwelche Leute, nur weil die sich irgendeinen Kram anschauen, den ich scheisse finde. Dieses "Erheben" über andere ist immer etwas, was mir nie so wirklich gefällt. Nur weil jemand gern eine Sitcom schaut, steht er nicht auf Verdummung. Beispielsweise.
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Durante
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Re: Was bedeutet Gothic für euch ?

Beitrag von Durante »

SchwarzPoet hat geschrieben: Freitag 31. März 2023, 18:21 Mainstreammedien, die mir ein Gedankenkorsett verpasst haben ist geil. Dumm dabei ist nur, dass ich weder Zeitung lese, noch das normale Fernsehprogramm konsumiere und nun?
Ach denk dir nix, das is leider einfach unwiderruflich Teil der heutigen Diskussions-"Kultur". Jeder der NICHT der eigenen Meinung ist, ist automatisch ein "gehirngewaschenes Propaganda-Opfer der Mainstreammedien/Lügenpresse" oder ähnliches (oder noch absurder: Wird von der Regierung/den USA/der "großen jüdischen Weltverschwörung"/whatever... BEZAHLT um online zu kommentieren, zu liken oder in einer Kabarettsendung oder auf einer Demo zu klatschen - Welche Unsummen man dafür insgesamt weltweit bräuchte hat aber scheinbar nie jemand nachgerechnet :shock: ).
Es ist für viele Menschen in Deutschland (vermutlich auch in anderen Ländern) einfach überhaupt nicht mehr vorstellbar dass eine andere Person TATSÄCHLICH einfach nur anderer Meinung sein könnte - Weil man selbst ist ja "aufgewacht"/erleuchtet/kennt "die Wahrheit(TM)"/... und alle die einem nicht zustimmen MÜSSEN dementsprechend ja natürlich gehirngewaschen/gedanklich unfrei sein...
Denn wenn die ganzen doofen "Mainstream-Opfer"/"Systemlinge"/"Schlafschafe"/... (alles Zitate aus dem Netz wohlgemerkt) sich nur "richtig" informiert hätten (auf Facebook/Telegram am besten :roll: :lol: ), wären sie ja NATÜRLICH unzweifelhaft zu demselben Schluss gekommen wie man selbst, da man selbst ja eindeutig recht hat und aaaaaalles durchschaut hat - Logisch oder!? ;) :lol:
Und mehr sag ich dazu auch nich mehr, weil Diskussionen über z.B. den Krieg gegen die Ukraine und den fucking Bloodimir Putler o.ä. mit dem Thread-Thema Gothic mal wieder nix zu tun haben (wenn mal mal von "ein weiterer Grund für Weltschmerz" absieht vielleicht).
Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Samstag 1. April 2023, 06:31 Ich habe, losgelöst von meinem Schwarz-Sein, meine politische Meinung, meine Einstellung zu vielen Dingen, meine Weltsicht und meine Überzeugungen. Aber nichts von dem hat mich irgendwann mal zu "Gothic" gebracht.
Das kann ich wiederum schon bestätigen. Ich denke zum "Schwarz-Sein" gehört - für mich! - ein gewisser "negativer/pessimistischer Blick auf die Welt und die Menschheit", aber alles was dann konkreter wird hat dann nicht mehr unmittelbar mit "Gothic" zu tun.
Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Samstag 1. April 2023, 06:31 Nur weil jemand gern eine Sitcom schaut, steht er nicht auf Verdummung. Beispielsweise.
Stimme Rascheln zu, sowas is mir auch zu pauschal. Ich bin dagegen auch nicht immun (Vorurteile gegen RTL-Kucker usw. ;) ), aber man sollte da einfach nicht zuviel reininterpretieren...
Im englischen gibts auch den schönen Begriff "guilty pleasure": Etwas mögen, OBWOHL es einem peinlich ist oder OBWOHL man weiß dass es objektiv eigentlich Mist ist (weil vielleicht niveaulos, billig oder stumpf).
Wenn jetzt ein(e) hochgebildete(r) Akademiker(in) gern heimlich mal so oberflächlichen Schrott wie den "Bachelor" anschaut wäre das z.B. ein guilty pleasure.
Für mich wär "SOKO FRIEDHOF" z.B. sowas, eigentlich totaler Trash (was von Grafenwald ja auch selbst sagt), kitschig, klischeebeladen, musikalisch anspruchlos und irgendwie doof... aber manchmal brauch ich so Quark auch mal. :lol:
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Phönix75
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Re: Was bedeutet Gothic für euch ?

Beitrag von Phönix75 »

@Durante

Das trifft ja sowohl für die eine, als auch für die andere Seite zu. Beide Seiten wähnen sich im Recht, was natürlich einen Diskurs unmöglich macht. Vielleicht sollte man das langsam mal versuchen aufzuweichen. Denn ich lass mich ungern zum Instrument von Politik, Medien und vermeintlichen Rechthabern machen. Letztendlich wird alles "oben" entschieden und unten zerfetzt man sich angesichts von politischer Inkompetenz. Politik sollte eigentlich einen und nicht spalten. Und diese Funktion haben eigentlich Politiker... eigentlich...
Nichts ist so, wie es scheint.
Soiled

Re: Was bedeutet Gothic für euch ?

Beitrag von Soiled »

Oder aber man knickt sich das mit der Schuld und der Scham einfach komplett und hat unapologetisch Spaß am Schund. Sofern man es moralisch vor sich rechtfertigen kann natürlich nur - eine Sitcom ist in der Regel größtenteils harmlos, GNTM ist dagegen frauenfeindlicher Drecksmist und gehört mMn abgeschafft.

Find's eh komisch, wenn irgendwelchen Shows oder Musik eine bestimmte Menge an Prestige zugeordnet wird. Hat sich jemand mal Opern-Libretti angeschaut? Die sind oft komplett eindimensionaler, sentimentaler, rückständiger Schrott. Trotzdem gilt Oper als "niveauvoll" oder "exklusiv", im Gegensatz zu Fernsehshows, einfach nur weil sie von relativ wenigen Menschen und nicht von der sogenannten "Masse" konsumiert wird. (Disclaimer: Ich mag Oper, ich geh auch regelmäßig in die Oper, trotzdem - oder vielleicht gerade deswegen - kritisiere ich Oper aber auch.)

Viele Leute in der Szene rekrutieren sich ja aus dem (Klein)Bürgertum, drum sind viele Werte und Normen einfach stinknormale (klein)bürgerliche Werte und überhaupt nicht speziell "goth(ic)". Leider sind da aber auch immer bürgerliche Untugenden dabei. Das hat sich sicher auch durch das Altern verschlimmert, denke ich. Am Anfang war das alles ja viel jünger und hedonistischer, und dann sind die Leute auf einmal Mitte 30 und spießig und haben einen Bausparvertrag, aber dafür keinen Babysitter, da verschieben sich die Schwerpunkte einfach.

Und gegen ein wenig Misanthropie an sich hab ich ja nix einzuwenden, so lang man sich selber mit meint. Sonst wird's nämlich ganz schnell zu Herablassung und Menschenverachtung, und das ist großer Mist.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Was bedeutet Gothic für euch ?

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Ich weiß noch nicht, ob es eine gute Idee ist, das Thema noch mal auf zu greifen, aber ganz generell würde es mich schon sehr interessieren, was nun genau das "Kleinbürgertum" oder "stinknormale kleinbürgerliche Werte und Normen" sind. Geld zu sparen (oder welches zu haben) ist zweifelsohne ein guter, nützlicher und durchaus erstrebenswerter Zustand - ein Kontostand im Plus macht einen nicht zum Spießer. Oder welche "Werte" sind konkret gemeint?
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Re: Was bedeutet Gothic für euch ?

Beitrag von Uwi1976 »

Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Montag 10. April 2023, 11:27 Geld zu sparen (oder welches zu haben) ist zweifelsohne ein guter, nützlicher und durchaus erstrebenswerter Zustand - ein Kontostand im Plus macht einen nicht zum Spießer. Oder welche "Werte" sind konkret gemeint?
Angesichts der Preise für Reisen zu diversen Konzerten, Festivals, Szenetypische Klamotten und den ganzen Klimbim ist ohnehin ein gewisser finanzieller Wohlstand nötig ;)
Und jetzt erzählt mir bitte nicht, dass ihr eure Klamotten alle selbst näht und eure Markenstiefel bei Rudi's Restreampe kauft :lol:
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SchwarzPoet
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Re: Was bedeutet Gothic für euch ?

Beitrag von SchwarzPoet »

Uwi1976 hat geschrieben: Donnerstag 13. April 2023, 09:06
Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Montag 10. April 2023, 11:27 Geld zu sparen (oder welches zu haben) ist zweifelsohne ein guter, nützlicher und durchaus erstrebenswerter Zustand - ein Kontostand im Plus macht einen nicht zum Spießer. Oder welche "Werte" sind konkret gemeint?
Angesichts der Preise für Reisen zu diversen Konzerten, Festivals, Szenetypische Klamotten und den ganzen Klimbim ist ohnehin ein gewisser finanzieller Wohlstand nötig ;)
Und jetzt erzählt mir bitte nicht, dass ihr eure Klamotten alle selbst näht und eure Markenstiefel bei Rudi's Restreampe kauft :lol:
Kann ich auch nur bestätigen.
Besonders wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass viele Leute 1 - 3 JAHRE lang sparen oder länger, um sich Festivals, Konzerttouren, neue Klamotten auf den Festivals oder Konzerttouren usw. überhaupt leisten zu können und das ist definitiv ein bekanntes Phänomen, dass es Leute gibt die sogar ihren Lieblingsbands von Konzert zu Konzert hinterherreisen. Das gibt es auch nicht nur in der schwarzen Szene.

Alles nicht gerade so günstig, da braucht man teils ne Menge Kohle für. :D
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Soiled

Re: Was bedeutet Gothic für euch ?

Beitrag von Soiled »

Jepp, Sparsamkeit ist ein Beispiel für einen sehr bürgerlichen Wert, den bei weitem nicht alle Menschen teilen. Persönlich halte ich z.B. Großzügigkeit für eine deutlich angenehmere Eigenschaft. Schampus für alle!

Und es geht ja auch darum, *wofür* man Geld ausgibt. Sex & Drugs & Rock'n'Roll? Nicht unbedingt bürgerlich. Wochenendhaus oder Eigentumswohnung? Extrem bürgerlich, eigentlich schon spießig.

Gesetzestreue ist da auch ein Beispiel für eine sehr bürgerliche Tugend. Ich kenn ja eine Handvoll (Klein)Kriminelle, aber in der Schwarzen Szene? Keinen einzigen. Ich würde sogar drauf wetten dass der Konsum illegaler Substanzen verhältnismäßig niedrig ist und ein höherer Prozentsatz den Müll trennt.

Individualisierung statt Solidarität ist auch sehr bürgerlich. Betonung eines klassischen Bildungskanons auch. Damit verbunden auch Hochnäsigkeit gegenüber an sich harmlosen Dingen, die man als "prollig" wahrnimmt auch - Fußball wär da ein klassisches Beispiel.

Imho braucht man für die Teilnahme an der schwarzen Szene sowieso überhaupt nicht viel Geld. Dadurch, dass man einen konsistenten Stil hat, spart man doch sogar noch Kohle. Man trägt die Klamotten halt bis sie auseinanderfallen, nicht bis sie aus der Mode kommen, deswegen muss man viel weniger kaufen. (Das gilt aber auch für andere Menschen, die ihren Stil gefunden haben.)

Hab eh die Hälfte von meinen Sachen Second Hand, das ist ebenfalls verhältnismäßig günstig, aber das ist in einer Großstadt sicher einfacher, wo's an jeder zweiten Ecke einen Humana gibt. Und wenn Leute trotzdem unbedingt ein spezielles, teures Outfit für ein Festival haben möchten - na, von mir aus. Zwingt sie aber keiner dazu, man könnte dort schließlich locker seine Alltagskleidung tragen. Genau das gleiche machen andere, insbesondere wohlhabendere Menschen aber auch. Für die Ballsaison ist es doch total üblich, sich neue Kleider zu kaufen. Von den Salzburger oder Bayreuther Festspielen kenn ich das ebenso. Nur sparen die halt nicht drauf sondern zahlen es aus der Portokasse. Das Konsumverhalten reicher Menschen zu kopieren (und vorher zu sparen) ist ganz, ganz typisches kleinbürgerliches Verhalten. Gibt sogar einen Fachbegriff dafür, nennt sich aspirational consumption.

Festivals sind sowieso oft extrem kommerzielle Events, da darf man sich nicht wundern wenn man da finanziell geschröpft wird. Man muss aber schließlich nicht hinfahren. Ich tu es auch nicht.
In der Pampa sieht es sicher anders aus, aber in einer Großstadt gibt's doch wirklich glücklicherweise genug Alternativen, wo man kaum was zahlen muss, oder wo nur eine Spende erbeten wird. Auto/Flug/Zugfahrt spart man sich obendrein auch, weil man locker mit den Öffis überall hinkommt. Und Hotel ist daheim.

Ist übrigens keine Wertung von meiner Seite. Wenn man unbedingt viel Geld für teure Festivals und Klamotten ausgeben will anstatt auf kleinere Konzerte zu gehen und preiswertere Kleidung zu kaufen - nur zu. Bin ja immer dafür, dass sich Leute mal was gönnen sollen statt immer nur frugal zu leben.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Was bedeutet Gothic für euch ?

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Ok, für Klamotten habe ich noch nie gespart, würde mir auch nie einfallen. *schulternzuck* Aber da sind Leute halt auch recht verschieden. Schuhe kaufe ich nicht bei der Resterampe, aber die trage ich tatsächlich auch so lange, bis sie auseinander fallen bzw. sich die Sohlen nicht mehr kleben lassen. Sprich, an meinem Erscheinungsbild hängt jetzt nicht sonderlich viel Geld; weil ich da auch wenig Lust habe, viel zu investieren bzw. das für mich so nicht brauche. Spezielle Klamotten für Festivals etc. gibt`s für mich nicht - ich trage immer den gleichen Kram, ob nun in meinem Alltag, zum Weggehen oder auch in der Arbeit - da muss dann halt noch ein Kleidungsstück an Arbeitsklamotten mit dazu, aber das ist ganz unkompliziert. Verschiedene Garderoben würden mich ziemlich stressen. Soviel Zeug will ich gar nicht erst haben.
Dass Szene-Veranstaltungen kaum Geld kosten, kann ich trotzdem nicht bestätigen. Mag sein, dass man es da etwas leichter hat, wenn man in einer Großstadt lebt, wo viele Veranstaltungen quasi vor der Haustür statt finden und man mit den Öffis fröhlich zu jeder Zeit durch die Gegend tuckeln kann - aufm Kaff verhält sich das logischerweise anders. Wer in einem ähnlichen Hinterland lebt wie ich, wird davon ein Lied singen können ;) - "Hier" beispielsweise findet überhaupt kein Nachtleben statt. Das heißt schon einmal, wenn man am Wochenende irgendwo tanzen und feiern gehen möchte (was ich eh nicht mache, aber viele mögens halt) musst Du schon mal nach Regensburg oder München fahren. Das heißt, man ist da schon mal eineinhalb bis zwei Stunden einfach auf dem Weg. Mit dem Auto, versteht sich. Über Benzin-Preise muss ich nicht sonderlich viel sagen. Die Karre muss ja auch irgendwo abgestellt werden, was auch noch mal Geld kostet (vorallem in München ist das wirklich sehr abenteuerlich und alles andere als günstig *lacht*). Die Preise für Getränke vor Ort etc. haben auch gewaschen. Klar, man kann nun sagen, dass man da ja nix kaufen muss - stimmt schon. Machen aber wohl die wenigsten.
Was auf dem Land auch wesentlich aufwendiger ist als in der Stadt: Konzerte. Sowas gibt es hier praktisch gar nicht. Zumindest nichts, was nicht für Touristen und Kurgäste 70 aufwärts zugeschnitten ist. - aber das ist ein anderes "Problem", das mit dem eigentlichen Thema nix zu tun hat. Trotzdem bin ich also gezwungen, wenn ich mir Konzerte ansehen möchte, da zusätzlich zur Eintrittskarte noch was mit ein zu kalkulieren, weil ich da ja erstmal hin fahren muss. Billig ist das nicht, kann man drehen und wenden wie man will. Kommen noch Hotels mit ins Spiel, erst recht nicht.
Man kann hier schwer verallgemeinern.
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Re: Was bedeutet Gothic für euch ?

Beitrag von SchwarzPoet »

Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Freitag 14. April 2023, 08:40 Was auf dem Land auch wesentlich aufwendiger ist als in der Stadt: Konzerte. Sowas gibt es hier praktisch gar nicht. Zumindest nichts, was nicht für Touristen und Kurgäste 70 aufwärts zugeschnitten ist. - aber das ist ein anderes "Problem", das mit dem eigentlichen Thema nix zu tun hat. Trotzdem bin ich also gezwungen, wenn ich mir Konzerte ansehen möchte, da zusätzlich zur Eintrittskarte noch was mit ein zu kalkulieren, weil ich da ja erstmal hin fahren muss. Billig ist das nicht, kann man drehen und wenden wie man will. Kommen noch Hotels mit ins Spiel, erst recht nicht.
Man kann hier schwer verallgemeinern.
Und wenn man mal Google zu Rate zieht, wird es noch ernüchternder:
Rund 30 Prozent der Bevölkerung wohnen in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern, von denen es in Deutschland 80 gibt. Auch für
Da stellt sich mir die Frage: "Und was ist mit den restlichen 70%?"

@Soiled Man kann verteufeln, dass so einige Menschen für Festivals, Konzerte, Klamotten viel Geld ausgeben und dafür erstmal länger sparen müssen (was ich im Übrigen auch nicht tue, aber es gibt halt so einige innerhalb der schwarzen Szene), allerdings, wie Herbstlaubrascheln es schon angesprochen hat, gibt es so einige Faktoren, die man mit einberechnen muss.

Dann gibt es auch nicht gerade wenige, denen es nicht ausreicht den Kontakt zu Gleichgesinnten über ein Forum wie dieses, oder Social Media zu pflegen und sorry, Treffpunkte für die schwarze Szene gibt es nun nicht unbedingt wie Sand am Meer in Deutschland. Da gibt es in der eigenen Großstadt oder im Näheren Umfeld mit entsprechenden Städten in der Nähe, wenn man das Glück hat so nah dran zu wohnen die Möglichkeit kostengünstig zu agieren, aber erneut stellt sich mir die Frage: "Und was ist mit dem Rest?"

Dem Rest, sofern man im realen Leben auch Kontakt mit Gleichgesinnten sucht, bleibt nichts anderes übrig, als zu sparen und tiefer in die Geldbörse zu greifen, es sei denn man wurde mit "goldenen Löffeln" geboren.

Außerdem, wenn es zur eigenen Lebenseinstellung und Lebensweise gehört, beispielsweise auch aktiv, nicht nur als Zuschauer an Mittelalterveranstaltungen teilzunehmen, ist das auch nicht gerade kostengünstig, da man da definitiv nichts im günstigen Klamottenladen findet, um stilecht aufzutreten.

Dabei gibt es Leute die großzügig sein können, aber auch viele andere die sich diese Großzügigkeit nicht leisten können.

Es gibt immer zwei Seiten der Medaille und man sollte immer beide Seiten beleuchten, nicht nur eine.
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