Vereinbarung zwischen Kim und Trump
Die Entwicklung zwischen Nordkorea und den USA hab ich ja schon in den letzten Monaten mit Spannung verfolgt. Zeitweise hätte ich ja nicht gedacht, dass die sich tatsächlich zu einem Treffen zusammenraufen können. Aber eines muss man Trump lassen: zumindest das hat er geschafft und im Grunde ist allein die Tatsache, dass die zwei sich persönlich zusammengesetzt haben ja schon eine Art historischer Schritt.
Ist die Frage, immer gewesen, was es denn bringt.
Jetzt gibt's also erstmal diese Vereinbarung, die von Trump natürlich aufgebauscht werden wird. Aber ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Aus mehreren Punkten:
- gemessen an einem ersten Verhandlungsversuch von 1993 und auch einem späteren noch ist es eigentlich gar nicht so furchtbar neu.
- die einzelnen Punkte erscheinen mir doch sehr vage und ich hab das Gefühl, dass Kim und Trump darunter vermutlich jeweils sehr unterschiedliche Dinge verstehen werden.
- es gibt keinerlei Datelines oder Reihenfolge der einzelnen Deeskalationsschritte, an denen man die Umsetzung der Vereinbarung irgendwie nachvollziehen und kontrollieren könnte.
- zuguterletzt: Sowohl Kim wie Trump sind nicht gerade dafür berühmt, besonders integer zu sein oder sich an Vereinbarungen zu halten.
Gut, es sollen zwar demnächst auf Ministeriumsebene weitere Absprachen zur Umsetzung getroffen werden. Aber gerade auf der Ebene kann es ja im Zweifel schnell versanden, wenn die Chefs keine Lust mehr haben. Deswegen bleibe ich skeptisch, mir erscheint es einfach nur, als wenn wir grad wieder ein Hoch in dem Beziehungszyklus zu Nordkorea sehen und schon im Winter gibts wieder ein Tief oder so.
Würde mich aber durchaus über die Einschätzungen der anderen interessierten Beobachter unter euch freuen...vielleicht könnt ihr mir ja sogar doch Hoffnung machen
