Entwicklung, Sub-Stile, Wellen, Diversität in der Schwarzen Szene

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Luna Rabenherz
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Entwicklung, Sub-Stile, Wellen, Diversität in der Schwarzen Szene

Beitrag von Luna Rabenherz »

Eigentlich kann ich die genaue Frage nicht deutlich formulieren, aber ich möchte Eure Gedanken dazu wissen.
Die Musik, die Optik, das Verhalten usw... und das, was "dahinter steckt"... Ein Goth in 80-90ern war wohl etwas anders, als in 2000-Anfang 2010ern. Und jetzt... ich habe gelesen, dass dieses ganzes "Witch"-Ding mit Mondphasen und alchemischen Symbolen made in China auch dazu zählt 🤪 bin offensichtlich einfach schon zu alt 🤪 aber nicht alt genug, um "True" zu sein...

Ich bin in die Szene in 2006-07 gekommen und das, was mich damals fasziniert hat, ist für mich auch heute relevant. Also sowohl die Optik (eher körperbetönt, manchmal mit farbigen Elementen, Tattoos, Piercing, bunte Haare, viel Schmuck, Korsetten, Spitze, Nieten, Gürtel, Schnürung, etwas Zerrissenes, Plateauschuhe, Rosen, Baroque Elemente usw... ich glaube, ihr versteht, worüber ich rede) als auch die Musik (Darkwave, Neoklassik, etwas Metal), die "Dunkle Romantik", eine gewisse innere Harmonie... Das ist anders als es in 80ern war und auch wohl anders als heute in der "jüngsten Generation".

Nicht dass ich "richtig", "True" sein/werden möchte. Für mich habe ich das bereits seit längerem fest beschlossen, sich nicht anderen Menschen (Freunden usw) zuliebe zu ändern. Die Wege laufen früher oder später sowieso auseinander und ich bleibe wieder mit mir selbst alleine und muss mit mir selbst klarkommen. Also wenn das, was mein Leben erfüllt, keine "echte Gothik" ist, dann ist es halt so, ich lasse den Begriff los und mache weiter ohne Definition.
Bin nur neugierig, was wer dazu denkt...
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Herbstlaubrascheln
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Re: Entwicklung, Sub-Stile, Wellen, Diversität in der Schwarzen Szene

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Ich hab` dazu sicherlich eine (ganze Menge) Meinung, aber mal gleich vorweg: Was ist genau Deine Frage bzw. was möchtest Du wissen? ;)

"Wellen" gabs immer wieder mal, genau so wie bestimmte "Trends", was Klamotten angeht. Wie überall anders halt auch. Ich denke, man findet da irgendwann "seins", unabhängig von irgendwelchen Trends.
Es gibt auch mittlerweile SO dermaßen viele Schubladen und Verästelungen, dass ich persönlich mich da gar nicht mehr großartig damit beschäftige. Zu vielem kann ich auch gar keine wirkliche Verbindung ziehen, beispielsweise zu dem ganzen Steampunk-Kram.

Wie nimmst Du, @Luna Rabenherz denn diese "jüngste Generation" Szene denn wahr?

Abgesehen davon, man ist auch immer so ein bisschen ein Kind seiner Zeit, darf man nicht vergessen. Natürlich entwickelt man sich irgendwann in eine bestimmte Richtung. Ich mache mir darüber tatsächlich schon sehr lange keine Gedanken mehr.
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Luna Rabenherz
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Re: Entwicklung, Sub-Stile, Wellen, Diversität in der Schwarzen Szene

Beitrag von Luna Rabenherz »

@Herbstlaubrascheln
Eine konkrete Frage ist schwierig zu formulieren... Vielleicht, was "darf" oder "darf nicht" Goth heißen? Oder auch "wer"... Oder ist eigentlich egal und es hängt davon ab, wie dein Gegenüber gerade gelaunt ist :) Ob man jemanden als "Hochstapler" bezeichnet oder akzeptiert...

Ich weiß nicht, wie ich die "neueste Generation" wahrnehme. Ich habe etwas darüber gelesen, aber vllt versuche ich nochmal... Es ist ja genau so, wie es bei mir mit 17-18 war, als die Ältere behaupten, dass wir "keine richtige Musik hören" 🙃 Es ist schwierig zu verstehen. Das, was ich bisher mitbekommen habe, ist, dass noch mehr fertig gekauft wurde und das Stil noch näher zu Mainstream ist. Und die Musik... Witchhouse?... ok, ich muss noch weiter recherchieren, um etwas behaupten zu können.

Ich habe bemerkt, dass hier die Mehrheit eher "Traditional" ist, oder irre ich mich?
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Luna Rabenherz
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Re: Entwicklung, Sub-Stile, Wellen, Diversität in der Schwarzen Szene

Beitrag von Luna Rabenherz »

Na ok, ich glaube, das Thema ist ziemlich sinnlos.
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Evanahhan
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Re: Entwicklung, Sub-Stile, Wellen, Diversität in der Schwarzen Szene

Beitrag von Evanahhan »

Sinnlos ist es nicht, ich finds spannend - aber dazu könnten die „alten Hasen“ wohl ganze Bücher füllen. Man müsste das Thema also „nur“ besser eingrenzen oder zumindest Ansatzpunkte bieten.
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Grauer Wolf
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Re: Entwicklung, Sub-Stile, Wellen, Diversität in der Schwarzen Szene

Beitrag von Grauer Wolf »

Kein alter Hase, sondern nur ein grauer Wolf....

Die frühen 80er Jahre waren eine sehr spezielle Zeit. Der Kalte Krieg inklusive nuklearer Aufrüstung war voll im Gang. Die Blütezeit der auf Stahl und Kohle basierenden deutschen Nachkriegswirtschaft war, auch in Folge der durch den Jom-Kippur-Krieg ausgelösten Ölpreiskrise, endgültig vorbei. Die Arbeitslosenzahlen überschritten zum ersten Mal die Millionengrenze. Die alten Säcke protestierten gegen den Niedergang von Stahl und Kohle, während die jüngere Generation für die überall gleich wieder platt gemachten Autonomen Jugendzentren auf die Straße ging und die Schaufensterscheiben einschlug. Gegen die überall geplanten Kernkraftwerke protestierten sie gemeinsam. Die Wälder litten unter saurem Regen und würden in zwanzig Jahren ganz abgestorben sein. Zukunft war seither gestern.

Die ersten auch für Normalverdiener erschwinglichen Synthesizer, Effektgeräte und vor allem auch die Tonbandkasette erlaubten es Hobbymusikern zum ersten Mal, auch unabhängig von großen Tonstudios und Plattenfirmen eigene Musik selbst aufzunehmen und eigenhändig im größeren Stil zu verteilen. Dementsprechend war die Musikszene allgemein sehr lebhaft, sehr kreativ, sehr spontan, wenig kommerziell -- und gleichzeitig musikalisch recht unbedarft und dilettantisch.

Die alten Hasen verbinden mit der Musik von Anno Dazumal nostalgische Gefühle -- weil es damals halt doch etwas Neues, etwas Aufregendes und etwas Einmaliges war -- insbesondere live. Und jeder konnte selbst mitmachen, kreativ Hand anlegen. Heute wirken der mit billigen Mikrophonen ohne De-Esser und ohne Kompressor aufgenommene Gesang und der Klang eines billigen Synthesizers zusammen mit einer im Federhall ersäuften elektrischen Guitarre über der rhythmischen Eintönigkeit eines Boss Dr Rhythm DR 110 gebannt auf eine BASF Chromdioxid C90 Tonbandkasette einfach nur noch grauenhaft -- egal, ob mit oder ohne Dolby B/C Rauschunterdrückung. Und viele der ursprünglichen Bands haben halt nicht viel anderes hinterlassen. Stilprägend für die späteren Revivals und das, was heutzutage als »Klassiker des Goth« bezeichnet wird, sind also die paar wenigen Bands, die damals stellvertretend das Glück hatten, einen Plattenvertrag zu erhaschen, und heutzutage somit noch bekannt sind.

Vor diesem gesellschaftlich eher tristen Hintergrund entstand die Grufti- und Waverszene mit ihrer sehr speziellen durch die limitierten Möglichkeiten der damaligen Technik geprägten Musik sowie ihrer eigenwilligen Mode. Diese Zeiten sind vorbei und werden auch nie wieder kommen. Insofern: Goth ist tot.

Aber: Es gab immer wieder Revivals, während derer die jeweilige Generation von Jugendlichen die Optik, Musik und Ästhetik der früheren Goths aufgegriffen und neu interpretiert hat -- und um neue Spielarten des Schwarzseins erweitert hat: Mittelalter, Mystik, BDSM & Fetish, Metal und was auch immer. Dem Einen oder der Anderen stößt das sauer auf, weil die heutigen Kiddies von Presse und Medien getrieben ihrem neuen Stil einfach das alte Label »Goth« verpassen, ohne sich einen Deut um das zu scheren, was die früheren Kiddies darunter verstanden haben.

Für etliche Leute ist »Goth« heute nur noch eine modische Stilrichtung ohne jeglichen Bezug zu einer subkulturellen Szene oder gar Lebenseinstellung. Und darum geht es letztendlich: Goths waren Kinder ihrer Zeit mit einem bestimmten durch diese Zeit geprägten Lebensgefühl Ihre Musik und Mode war bestimmt, durch was sie sich damals haben leisten können.

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Edith hat noch ein Klangbeispiel gefunden:
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Graphiel
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Re: Entwicklung, Sub-Stile, Wellen, Diversität in der Schwarzen Szene

Beitrag von Graphiel »

@Grauer Wolf

Sehr schön zusammengefasst :)
Grauer Wolf hat geschrieben: Dienstag 10. Oktober 2023, 01:16 Aber: Es gab immer wieder Revivals, während derer die jeweilige Generation von Jugendlichen die Optik, Musik und Ästhetik der früheren Goths aufgegriffen und neu interpretiert hat -- und um neue Spielarten des Schwarzseins erweitert hat: Mittelalter, Mystik, BDSM & Fetish, Metal und was auch immer.
Dem würde ich noch hinzufügen wollen, dass ab dem Ende der 80er (zumindest hier in Deutschland) die Sehnsucht in vergangene Zeiten und das Interesse an der Mystik damit aufgeladen wurde, dass man sich nun eines Gothicbegriffes bediente, der nicht allein auf den überwiegend eher ungebetenen Etikettierungen der Musikjournalisten beruhte. Stattdessen griff das Schwarzvolk auf ein traditionelles Verständnis des Gothicbegriffes zurück, welches dem britischen Volke bereits lange vor der Erfindung des Punks geläufig war: Ein Synonym für eine bedrückende, aussichtslose Grundstimmung wie man sie bereits etwa aus Teilen der Architektur oder in literarischen Werken zu erkennen glaubte. Erst damit wurde das, was zuvor eigentlich noch Goth war erstmalig zu Gothic und das spiegelte sich letzten Endes auch in der Musik wieder. Der ehemalige Blogger Karnsteyn fasste dies einst recht treffend, wenn auch etwas provokant zusammen: "Manche Künstler traten nach der Jahrtausendwende fast gar nicht mehr in die Fußstapfen der 80er und 90er, sind aber jedoch im traditionellen Sinne mehr Gothic als es The Cure, Siouxsie Sioux und Joy Division zusammen genommen je waren."
Grauer Wolf hat geschrieben: Dienstag 10. Oktober 2023, 01:16 Dem Einen oder der Anderen stößt das sauer auf, weil die heutigen Kiddies von Presse und Medien getrieben ihrem neuen Stil einfach das alte Label »Goth« verpassen, ohne sich einen Deut um das zu scheren, was die früheren Kiddies darunter verstanden haben.
Das ist nicht nur heute so. Im Grunde zieht sich diese Diskrepanz zwischen den Generationen wie ein roter Faden durch die Szenegeschichte. Auch die erste Generation Rüschenhemdgruftie bekam von den Wavern und Goth der ersten Stunde nicht nur anerkennende Kommentare zu hören. ;)
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Luna Rabenherz
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Re: Entwicklung, Sub-Stile, Wellen, Diversität in der Schwarzen Szene

Beitrag von Luna Rabenherz »

So schön geschrieben! (Obwohl auch voll mit Ironie)

Jetzt habe ich eine konkrete Frage: was war dann der "Hauptvorwurf" der jüngeren Generation (also den "Rüschenhemdgrufties", danke @Graphiel !)? Das sie zu oberflächlich sind und nur auf Äußeres Wert legen? Oder im Gegenteil, dass sie "das Spiel zu ernst nehmen"?
Bin echt neugierig jetzt
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Grauer Wolf
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Re: Entwicklung, Sub-Stile, Wellen, Diversität in der Schwarzen Szene

Beitrag von Grauer Wolf »

Luna Rabenherz hat geschrieben: Dienstag 10. Oktober 2023, 18:28 Das sie zu oberflächlich sind und nur auf Äußeres Wert legen? Oder im Gegenteil, dass sie "das Spiel zu ernst nehmen"?
Beides.... Die 80er Jahre und ihr Lebensgefühl sind aus vorbei und werden auch nicht wieder kommen. Insofern muß jede Neuinterpretation der Dunklen Szene diese mit ihrem eigenen Lebensgefühl befüllen. Dieses neue Lebensgefühl kann den Kern der ursprünglichen Szene aber nicht treffen -- die alten Zeiten sind ja aus und vorbei -- sondern muß seinen eigenen neuen Kern entwickeln.

Manche Vorältere belächeln das Verfehlen des alten Kerns als »oberflächlich«, da sie den neuen Kern oft nicht erkennen oder anerkennen können oder wollen. Für die Nachjüngeren ist der neue Kern aber das A und Ω ihres Lebensgefühls und wird dementsprechend ernst genommen.

Und je mehr die Szene an ihren Rändern ausfranst und verwischt, desto ernster scharen sie einige um das, was sie jeweils gerade als ihren Kern betrachten....

Oder anders ausgedrückt: Das wahre Problem besteht darin, daß die große Mehrheit der Leute mit dem Begriff »Goth« die massentauglichen Neuinterpretation der Szene in den 90er Jahren verbinden, während ihre tatsächlichen Ursprünge ja bis weit in die 70er Jahre zurück reichen -- damals halt aber nur in einem vernachlässigbar kleinen Kreis einer subkulturellen Minderheit. Wäre die Szene in den 90ern als »Franques« oder »Baroques« statt »Goth« bezeichnet worden, dann hätten wir all diese Probleme nicht. Und dann könnte sich heute auch niemand mehr daran erinnern, was Goth denn eigentlich war.

Oder weiß jemand aus der Generation der Millennials noch, was »Popper«, »Skinheads«, »Breaker«, »Casuals« oder »Skater« waren, wie sie sich gekleidet haben und welche Musik sie gehört haben?
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Graphiel
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Re: Entwicklung, Sub-Stile, Wellen, Diversität in der Schwarzen Szene

Beitrag von Graphiel »

Luna Rabenherz hat geschrieben: Dienstag 10. Oktober 2023, 18:28 Jetzt habe ich eine konkrete Frage: was war dann der "Hauptvorwurf" der jüngeren Generation (also den "Rüschenhemdgrufties", danke @Graphiel !)? Das sie zu oberflächlich sind und nur auf Äußeres Wert legen? Oder im Gegenteil, dass sie "das Spiel zu ernst nehmen"?
Bin echt neugierig jetzt
Kurz gesagt: Viele betrachteten diese neue Generation bereits mit viel Augenrollen, Lachern oder sahen in ihnen lediglich irgendwelche Poser. Also im Grunde genommen das gleiche was man bis heute den meisten Schwarzkitteln an der Oberfläche so pauschal unterstellt. ;)
Grauer Wolf hat geschrieben: Dienstag 10. Oktober 2023, 22:05 Oder weiß jemand aus der Generation der Millennials noch, was »Popper«, »Skinheads«, »Breaker«, »Casuals« oder »Skater« waren, wie sie sich gekleidet haben und welche Musik sie gehört haben?


Fehlen da nicht noch die Mods und Teds, oder war das schon wieder eine andere Generation? Sorry ich bringe die zeitlich teils etwas durcheinander. :D

Also ja... anteilig weiß ich schon wie diese anderen Jugendkulturen aussahen, aber auch nur weil ich im Rahmen meines Interesses an Jugendkulturen über sie gelesen habe. Erlebt habe ich davon aber nichts, bzw. kann ich mich nicht mehr daran erinnern. Schließlich war ich mit dem Jahrgang 83 noch ein Kind als hier in Deutschland zeitgleich Goth und andere Jugendkulturen herumspazierten. Meine frühesten Erinnerungen an Jugendkulturen waren die an meine Cousine, die in den 80ern als Punk unterwegs war, ehe sie in den Drogensumpf geriet.
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