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Re: Vollgeld

Verfasst: Dienstag 19. Juni 2018, 23:07
von Elric
NeuerSack70 hat geschrieben: Dienstag 19. Juni 2018, 22:37 Sparen und langfristiges Denken müssen gefördert werden, denn eine Zivilisation
kann auf den Werten wie möglichst viel Konsum, möglichst auf Pump kaufen usw.
nicht aufrecht erhalten werden.
An der Stelle muß man sich halt entscheiden: Will man eine Zivilisation oder neoliberalen Turbokapitalismus. Aber den Leuten den Konsum zu vermiesen ist irgendwie ziemlich SJW - mäßig...^^

Re: Vollgeld

Verfasst: Dienstag 19. Juni 2018, 23:14
von Grauer Wolf
Nun ja, der Goldstandard beruhte auf dem Glauben, daß Gold wertvoll sei. Den Goldstandard hat man damals übrigens abgeschafft, weil die Wirtschaftslkraft weltweit viel schneller wuchs, als man das Gold vermehren konnte -- was letztendlich auch nicht das Gelbe vom Ei ist. Die im Umlauf befindliche Menge des Buchgeldes sollte letztendlich dem Wert der handelbaren Waren und Dienstleistungen entsprechen. Früher war es mal die Aufgabe der Zentralbanken genau hierfür zu sorgen, indem sie die Inflationsrate durch Erzeugen oder Vernichten von Buchgeld auf ungefähr demselben Stand hielten wie das Wirtschaftswachstum.

Das Problem ist icht das Geld. Das Problem sind die Zocker-Casino-Börsen und der Handel mit Derivaten höherer Ordnung. Alles außer dem Handel von Waren, Dienstleistungen, Aktien und direkten Optionen auf selbige sollte weilweit verboten werden.

So ein Verbot läßt sich leider nicht durchsetzen. Und wenn, dann würde sofort ein entsprechender Schwarzmarkt entstehen. Das Spiel mit Derivaten ist wie das Spiel mit Heroin. Wenn man mal damit angefangen hat, wird es verdammt schwierig, da wieder auszusteigen.

Re: Vollgeld

Verfasst: Mittwoch 20. Juni 2018, 14:24
von Pirat von Rhyolith
Durchsetzen könnte das vermutlich nur eine...nun ja...Weltregierung.

Re: Vollgeld

Verfasst: Mittwoch 20. Juni 2018, 19:05
von Elric
Grauer Wolf hat geschrieben: Dienstag 19. Juni 2018, 23:14 Das Problem ist icht das Geld. Das Problem sind die Zocker-Casino-Börsen und der Handel mit Derivaten höherer Ordnung. Alles außer dem Handel von Waren, Dienstleistungen, Aktien und direkten Optionen auf selbige sollte weilweit verboten werden.
Richtig, dann wird es nämlich schwierig, mit herbeispekulierten Staatsfinanz- und Währungskrisen, die Millionen ins Elend treiben, seinen Reibach zu machen...

...dann bleiben nur noch Spekulationsblasen zu fürchten, die auf Gier und Doofheit basieren.

Re: Vollgeld

Verfasst: Montag 25. Juni 2018, 21:14
von CharlotteSchlotter
Das Problem ist icht das Geld. Das Problem sind die Zocker-Casino-Börsen und der Handel mit Derivaten höherer Ordnung. Alles außer dem Handel von Waren, Dienstleistungen, Aktien und direkten Optionen auf selbige sollte weilweit verboten werden.
@Grauer Wolf :
Aber dadurch, dass die Geldmenge nicht an einem realen Gegenwert hängt, kann sie beliebig vergrößert werden. Und da die Zinsen teilweise sogar negativ sind, tut es nicht mal weh, Geld in hochrisiko Geschäften zu verlieren. Es ist tut schlicht nicht mal weh.

Bei einem Goldstandard ist der Vorteil ja gerade, dass die Geldmenge sich eben nicht so radikal von der Realwirtschaft abkoppeln bzw. vermehren kann, sondern immer an einen realen Wert gebunden ist. Klar hat das auch seine Nachteile. Aber diese ganzen absurden Spekulationen werden ja gerade u.a. dadurch befeuert, dass einfach so viel Geld auf dem Markt ist, dass es immer weiter in so einen Wahnsinn gesteckt werden kann. Es ist so viel Geld da, dass die Banken nicht mehr wissen, wohin damit.

Re: Vollgeld

Verfasst: Montag 25. Juni 2018, 21:40
von Grauer Wolf
Hmm.... Gold. Da kommen wir doch gleich wieder zu dem Problem, wie man einem Gegenstand einen Wert zumißt. Ich denke, da gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: (1) Der Wert des Gegenstands entspricht der zur Herstellung des Gegenstandes geleisteten Arbeit. Das ist der intrinsische Wert. (2) Der Wert des Gegenstands entspricht dem, was wir zu bezahlen bereit sind. Das ist der extrinsiche Wert.

Probleme treten immer dann auf, wenn die beiden Werte zu weit auseinanderklaffen -- zum Beispiel wenn Gold, Aktien und Derivate völlig überbewertet sind. Oder wenn keine Arbeit mehr geleistet wird.