Glaubt ihr an Schicksal?

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Charlotte Sometimes
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Re: Glaubt ihr an Schicksal?

Beitrag von Charlotte Sometimes »

Schicksal impliziert das alles was man tut vorher schon fest steht.
Okay,wenn man bedenkt ,das jede Entscheidung bevor sie ins Bewusstsein drängt vom Hirn schon entschieden ist,ist da ein wenig dran.
Aber ein Karma halte ich für Blödsinn,will ich nicht dran glauben,würde mich in meiner Freiheit komplett einengen.
Es gibt nur DEN Moment im Jetzt. *die Zukunft veränderlich ist* Tendenzen kann man erkennen,mehr auch nicht.
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Ohne jetzt auf einer Religion herum zu hacken.
Aber ich habe mal gelesen ,dass es im Islam quasi schon vor der Geburt entschieden wird ,wer in die Hölle kommt und wer nicht.
Daran glauben manche^^...gruselig.
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blacksister´s ghost

Re: Glaubt ihr an Schicksal?

Beitrag von blacksister´s ghost »

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blacksister´s ghost

Re: Glaubt ihr an Schicksal?

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Charlotte Sometimes
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Re: Glaubt ihr an Schicksal?

Beitrag von Charlotte Sometimes »

Seltsamerweise habe ich mich vor zwei Tagen mit genau diesem Thema befasst...
Ist das für mich jetzt Schicksal?

Aber ich bin viel zu miserabel darin jetzt z.B die Quantentheorie wieder zu geben.
Ich glaube das überlasse ich lieber "unserem" Grauen Wolf.
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Grauer Wolf
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Re: Glaubt ihr an Schicksal?

Beitrag von Grauer Wolf »

@Fanchen: Wenn ich mich da nochmal schnell wegen Deines Beispiels mit dem Wetter einklinken darf. Komplexe Systeme wie das Wetter zeigen sogenannt »chaotisches Verhalten«, d.h. die weitere Entwicklung des Systems hängt derart stark vom momentanen Zustand ab, daß selbst minimale Abweichungen von diesem momentanen Zustand eine völlig andere weitere Entwicklung des Systems zur Folge haben.

Im Falle des Wetters braucht man hier gar nicht mal auf die Quantenmechanik zurückzugreifen. Die Anzahl der am Wetter beteiligten Teilchen ist derart groß, daß man nie und nimmer vollständige Information über den momentanen Zustand haben wird. Dieser Mangel an Information über den Zustand läßt sich dann als Zufall interpretieren. Die weitere Entwicklung des Systems kann also nicht mehr exakt sondern nur noch statistisch vorhergesagt werden. Im Fall der Wettervorhersage laufen heutzutage immer mehrere Modellrechnungen parallel. Je nachdem, wieviele Modelle dann für einen bestimmten Ort und Zeitraum zum Beispiel Regen vorhersagen, ergibt sich dann die Niederschlagswahrscheinlichkeit in Prozent.

Was wir als freien Willen bezeichnen, ist das rationalisierte, also von unserem Bewußtsein schon interpretierte, Resultat eines Denkprozesses, der ähnlich wie das Wetter auf einer immense Anzahl Nervenzellen und Verbindungen zwischen ihnen aufbaut. Das System »Gehirn« ist derart komplex, daß wie nie und nimmer vollständige Information über den momentanen Zustand haben werden. Und somit ist der Verlauf des Denkprozesses ebenfalls nicht vorhersagbar. Im Gehirn kommt dann noch dazu, daß es aus verschiedenen Teilen und Schichten besteht, die sich gegenseitig interpretieren und kontrollieren. Am Ende steht dann unser Bewußtsein, das das Resultat rationalisiert und uns als schlüssigen Film präsentiert -- als ob es auf den unteren Schichten nie und nimmer Widersprüche und Fehlinterpretationen gegeben hätte. Die Fehlinterpretation, daß hinter jedem Herbstlaubrascheln ein wilder Tiger stecken muß, wurde ja schon erwähnt.

Folgt man diesem Gedanken weiter, gelangt man zum Schluß, daß unser freier Wille auf einem Mangel an Informationen über den momentanen Zustand aller Nervenzellen in unserem Gehirn beruht. Hätten wir diese Information, so könnten wir jeden Gedankengang vorhersagen, oder? So einfach ist das dann leider auch nicht. Unser Gehirn ist mit unseren Sinnen verknüpft, die zu jedem Zeitpunkt eine Unmenge an neuen Informationen ins Gehirn pumpen, die also dessen Zustand auf unvorhersagbare Weise verändern. Unser freier Wille beruht letztendlich also darauf, daß wir den Zustand unseres Gehirns nie kennen können, weil wie seine Wechselwirkung mit seiner Umgebung auch nie vollständig kennen können.

Die statistische Interpretation der Quantenmechanik setzt dem Ganzen dann noch ein Sahnehäubchen auf, ist meiner Meinung nach jedoch nicht unbedingt notwendig um die Nichtvorhersagbarkeit von Gedankengängen zu erklären.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

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Charlotte Sometimes
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Re: Glaubt ihr an Schicksal?

Beitrag von Charlotte Sometimes »

@Grauer Wolf

Ich ahnte auf dich ist Verlass. :mrgreen: ;)
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Re: Glaubt ihr an Schicksal?

Beitrag von Fanchen »

CharlotteSchlotter hat geschrieben: Freitag 8. Juni 2018, 22:32 @Fanchen : Gibt es denn irgendewelche Erkenntnisse, die deine Theorie wahrscheinlicher machen, als von einem tatsächlichen freien Willen auszugehen?
Wenn deine Annahmen stimmen, hätten wir letztendlich keine Grundlage mehr für unser Rechtssystem. Denn wenn ich mich nicht selber dafür entscheide, das Auto meines Nachbarn aufzubrechen, sondern dies nur tue, weil meine Synapsen das wollen, kann ich ja auch nicht dafür verantwortlich gemacht werden. Und können vergangene Erfahrungen, Traumata etc. wirklich 1:1 in physikalische Prozesse tranformiert bzw. reduziert werden? Aus deiner Annahme ergeben sich auf jeden Fall interessante Implikationen.
Ich sehe aktuell keine Möglichkeit, wie ein tatsächlich freier Wille dem, was wir über die Naturgesetze kennen, nicht widersprechen würde. Die Erklärung, dass der freie Wille nur Illusion ist, halte ich da für deutlich einfacher - oder, wenn du so willst, wahrscheinlicher.
An dem Problem, dass man für seine Taten nicht verantwortlich gemacht werden kann, hing ich auch mal. Ich bin aber nicht mehr überzeugt, dass das überhaupt ein Problem ist. Wenn deine Synapsen Schuld an deinen Taten sind, werden halt sie dafür eingebuchtet - dir entsteht ja kein Schaden, du bist ja eh nur ne Sammlung von Zellen ohne eigenen Willen. ;)
Ich bin nicht sicher, ob ich mit der Begründung durchkommen kann (und sollte) - es erscheint doch arg einfach. Trotzdem: Würden wir jetzt plötzlich mit Sicherheit feststellen können, dass der Freie Wille tatsächlich nicht existiert, spricht ja trotzdem nichts dagegen, dass wir weitermachen wie bisher. Für alle praktischen Zwecke ist das, was wir als freien Willen wahrnehmen, wohl frei genug.

@blacksister´s ghost Grundsätzlich: Seine eigenen Ansichten nicht als absolut anzusehen ist ein wichtiger Punkt. Man sollte in der Lage sein, seine Grundsätze zu hinterfragen. Konkret zum Thema: Du bist der Meinung, dass "Zufall" nicht alles sein kann, sondern dass es eine irgendwie geartete Vorherbestimmung geben muss (korrigiere mich, wenn ich irre). Warum das so sein soll, weißt du nicht genau, aber du hast das Gefühl, dass es so ist.
Das ist das, was ich an deiner Stelle angehen würde. Worin liegt das Gefühl begründet? Wäre es vielleicht einfach nur enttäuschend, wenn es keinen Plan gäbe? Hast du Erfahrungen gemacht, die dich darauf schließen lassen? Wenn ja, inwiefern kannst du deiner eigenen Wahrnehmung vertrauen; könntest du dich nicht getäuscht haben und es gibt eine viel einfachere Erklärung als übernatürliche Intervention?

@Grauer Wolf
Das mit dem Chaos hab ich rausgelassen, richtig. Im Prinzip scheinen wir also zumindest bis zum vorletzten Absatz einer Meinung zu sein. Ich bin da nicht sicher, warum du die Wechselwirkung mit der Umwelt getrennt von den Vorgängen im Gehirn zu sehen scheinst - sicher, das sind externe Einflüsse, fallen aber letztlich doch wohl in die selbe Kategorie wie die Einflüsse im Gehirn, die nicht genau feststellbar sind. Das alles sind eher Begrenzungen unserer technischen Fähigkeiten, aber keine physikalischen Unmöglichkeiten, wie sie bei der Quantenmechanik auftreten würden.
"If you ignore the rules people will, half the times, quietly rewrite them so that they don't apply to you."
- Terry Pratchett, Equal Rites
blacksister´s ghost

Re: Glaubt ihr an Schicksal?

Beitrag von blacksister´s ghost »

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Re: Glaubt ihr an Schicksal?

Beitrag von Fanchen »

Hm, das musst du vielleicht noch etwas genauer erklären. :mrgreen:
Die "Erkenntnis", dass das Leben keinen tieferen Sinn hat, würde ich eigentlich nach der Erkenntnis, dass es kein Schicksal gibt, einordnen. Denn wenn es Schicksal gibt, also sozusagen geplante Dinge, die eintreffen sollen, muss dann nicht unbedingt auch ein Sinn dahinterstecken? (Solange man nicht davon ausgeht, dass der "Planer" würfelt, aber... das wäre doch arg abstrus.)
Dagegen wäre es aus meiner Sicht doch durchaus möglich, dass es zwar einen Sinn gibt, aber keinen Plan. Wie kommts, dass du im Prinzip zu gegenteiligen Überlegungen gekommen bist?
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- Terry Pratchett, Equal Rites
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Re: Glaubt ihr an Schicksal?

Beitrag von blacksister´s ghost »

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