Gehöre ich hier überhaupt her ?

Alles über Gothic und die Schwarze Szene.
BlackVelvet
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Re: Gehöre ich hier überhaupt her ?

Beitrag von BlackVelvet »

Um mich mal wieder zurückzumelden, hier noch einige Gedanken ich ich mir zu obigen Themen gemacht habe:

Ich höre, wie eingangs geschrieben, immer noch ab und zu "dunkle Musik", finde aber, dass diese Art von Musik mich hemmt und eigentlich unnötiger Ballast ist in meiner momentan Situation.
Ich habe mir mal einige Diskussionen im Unterthema "Die Weltformel" angeguckt und staune einerseits über das hohe Niveau der hier geführten Diskussionen, anderseits fände ich z.B. eine dauerhafte Beschäftigung mit dem Thema aktive Sterbehilfe (zu viele medizinische und juristische Fragen und Bedenken) oder Feminismus (zu dem ich nur noch sagen kann, dass das meiste des staatlichen Feminismus nur Spitzfindigkeiten sind und die Probleme eigentlich ganz anders gelagert sind) mir einfach zu öde ist.
Desweiteren finde ich, dass mich sowohl schwarze Kleidung als auch ein düster gehaltenes Make Up mit Tag für Tag zu eintönig wären und ich mich auch nicht dauerhaft mit "weichen, sensiblen Männern" anfreunden oder mit ihnen dauerhafte Beziehungen eingehen könnte.

Das nur dazu.
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Phönix75
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Re: Gehöre ich hier überhaupt her ?

Beitrag von Phönix75 »

@BlackVelvet

Na, dann lass es doch einfach. Zwingt dich doch niemand zu irgendwas, oder?
Für einige hier im Forum ist das nun mal zur Lebenseinstellung geworden, weil sie früh in die Szene reingerutscht sind und sich in dieser und dem ganzen Drumherum wohl fühlen. Das ist ja nicht nur Musik und Kleidung oder MakeUp, sondern auch eine Einstellungen zum Leben, Überzeugungen usw.. ...und manchmal sicher auch noch ein bisschen das Gefühl, dass einem diese Spießer und Trendsetter gepflegt am Arsch vorbei gehen können.

Und wenn für dich schwarze Musik zu negativ ist, bzw. dich runterzieht, dann solltest du langsam anfangen Schlager und Volxmukke zu hören. Die ist doch so wahnsinnig positiv... mit frisch gepuderter Nase natürlich. ;) :lol:
Außerdem wußte ich garnicht, dass es in der Szene nur "weiche und sensible Männer" gibt?! ...was ich per se sicher nicht als negativ ansehen würde. Aber das ist eine Geschmacksfrage. ;)
Nichts ist so, wie es scheint.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Gehöre ich hier überhaupt her ?

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

BlackVelvet hat geschrieben: Samstag 12. Februar 2022, 23:33 auch nicht dauerhaft mit "weichen, sensiblen Männern" anfreunden oder mit ihnen dauerhafte Beziehungen eingehen könnte.
Hm - ich verstehe nun nicht ganz, was Du damit sagen willst oder wie Du darauf kommst, dass in irgendeiner Weise etwas mit dem ganzen Szene-Kram an sich oder auch dem, was hier diskutiert wird, zu tun hat. Zumal Dich dazu wohl auch niemand zwingen würde, wenn Du das eben nicht wollen würdest - welche Menschen man ansprechend findet und welche nicht, hat damit ja herzlich wenig was zu tun. Oder meinst Du, dass es unter Gruftis nur "weiche, sensible Männer" gibt? Bzw. was wäre damit eigentlich ganz konkret gemeint? Ich tu` mich sogar schwer, mir da etwas drunter vor zu stellen.

Ansonsten..*schulternzuck* Wenn man mit der Musik nicht kann, kann man damit halt nicht. Wenn man schwarz tragen irgendwie trist findet, dann ist es halt so. Dann kann man damit halt einfach nichts anfangen und gut ist`s. Wie Phönix schon sagte: Wenn man da sehr jung rein rutscht, ist das wahrscheinlich alles noch mal eine ganze Ecke anders.
Wahrscheinlich sind es aber mit auch diese Haltungen wie "Ich kann zwar mit der Musik nix anfangen und ich würde so niemals rumlaufen, aber ich bin trotzdem "gothic" genug, weil es ja darauf ja nicht ankommt", die die Szene sehr verwässert und nicht mehr sonderlich greifbar gemacht haben. Für mich zumindest. Aber auch das ist mir mittlerweile ziemlich egal.
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SchwarzPoet
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Re: Gehöre ich hier überhaupt her ?

Beitrag von SchwarzPoet »

@BlackVelvet
Ich beispielsweise habe bewusst die Gothicszene gewählt und bin nicht einfach reingeschlittert, da das was ich fühle, wie ich lebe, wie ich auslebe 1 zu 1 nur in der Gothicszene zu finden ist. Die Eleganz des Schwarz passte auch zu meiner Persönlichkeit und die Poesie und Lyrik der Musik erst recht. Sprich ein schönes familiäres Rundumpaket, auch auf mich zugeschnitten. ;)

Ja, es gibt einige Songs, Bands und Künstler, die einen runterziehen könnten, je nach Betrachtungsweise. Es gibt aber auch genug Songs, Bands und Künstler, die einen wieder aufbauen, einem ein gutes Gefühl geben, einen teils regelrecht aus der Scheiße ziehen können. Wenn man sich mal wirklich mit der Szene und all ihren Facetten und Möglichkeiten befasst, würde es einem wie Schuppen von den Augen fallen. Menschen, die nur an der Oberfläche kratzen und vllt. auch nicht bereit sind innerhalb der Szene zu sich selbst zu finden, Musik, Klamotten, sich schwarz anzuziehen und eine Todessehnsucht als das Einzige ansehen, was die Gothicszene ausmacht, dann läuft bei diesen Leuten einiges falsch.

Ja der ursprüngliche Kern der Gothicszene verwässert immer mehr, ob vor über 15 Jahren durch die Raverszene, die in die Gothicszene geflüchtet ist, oder die Emos, die mit den eigentlichen Gruftis nicht mal ansatzweise etwas zu tun haben und von mir gern als "nicht halbes und nichts ganzes" bezeichnet werden (persönliche Meinung) und nicht zu vergessen den immer mehr anwachsenden Kommerz.

Die weichen Männer sind auch so ein tolles Vorurteil, bei dem sich mir alle Nackenhaare sträuben. *schüttel*

Also wenn ich ne Frau wäre oder schwul, wäre mir doch ein Kerl lieber, der auf mich eingehen kann und mich nicht gleich durch die Wohnung prügelt, weil ihm das Essen nicht schmeckt. Ok, ne regelrechte Mimose oder regelrechtes Weichei muss nun nicht sein, aber das ist auch nicht typisch für die Szene, sondern wie gesagt ein Vorurteil. Übrigens um nochmals auf Emos rumzuhacken, sind Emos keine wirklichen Gothics, falls du aus dem Bereich die weichen Männer herholst . :D

Fazit: Wenn du herausfinden willst, ob du hier reinpasst und wirklich ein Gothic bist, würde ich dir empfehlen, tiefer zu graben und nicht nur an der Oberfläche zu kratzen, denn leicht wird man dann als oberflächlich bezeichnet und es würde sich tiefer zu graben. Wer weiß, was man da noch so alles entdecken kann. ;)
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Demon89
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Re: Gehöre ich hier überhaupt her ?

Beitrag von Demon89 »

Archy hat geschrieben: Montag 7. Februar 2022, 21:21 Man muß in diesem ganzen großen Becken erstmal Menschen, greifbare Menschen, finden, die auch die gleiche Schwarze Lebenseinstellung teilen.
In der heutigen Zeit, wo es soviele Facetten von schwarz gibt, manchmal die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Ich finde ja, dass es bereits für´s erste ausreicht, Leute zu finden, deren Lebenseinstellung und Ansichten nicht unvereinbar konträr zu den eigenen sind.
Es sei denn natürlich, man sucht die Liebe fürs Leben :lol:



@BlackVelvet
Wenn du solche Probleme mit deiner Einstellung zur Szene hast, solltest du vlt. überlegen, was dich überhaupt noch mit dieser verbindet.
Und falls du feststellen solltest, dass das nichts mehr ist, dann ist das halt so - wäre doch auch nicht schlimm (für dich).

Was du mit "weichen, sensiblem Männern" meinst, verstehe auch ich nicht wirklich.
Zum einen, was darunter zu verstehen sein soll (obwohl ich vermute, dass es um gebildete, verständnisvolle und Gedichte schreibende Menschen geht) und zum anderen, warum du denkst, dass die Schwarze Szene oder die Gothic Szene nur solche Männer zu bieten hat oder warum du unbedingt mit denen befreundet oder leiirt sein müsstest.
Die Szene besteht aus so unterschiedlichen Persönlichkeiten, da findest du auch unintelligente, poetisch und emotional unfähige Egoschweine - sogar auch hier im Forum.



Zum Leben oder unleben der Schwarzen Szene werde ich jetzt mal nichts sagen,
denn ich glaube, das ist eher Inhalt eines anderen Themas.
Numquam populo crede!

Die Perfektion der Natur liegt in ihrer Unvollkommenheit.

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Herbstlaubrascheln
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Re: Gehöre ich hier überhaupt her ?

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Bei mir ist es wohl so, dass ich tatsächlich keine "Szene gewählt" habe oder ähnliches. Ich lebe bis auf ein paar kurze Ausnahmen immer in der tiefsten Pampa, mitten am Land, wo es so etwas wie "Szene" zwar durchaus gibt, aber man schon wissen muss, wo man sie genau findet. Deswegen mein Weg da tatsächlich irgendwo ein anderer. Ich war halt "so", schon lange bevor ich wusste, dass es dazu eine entsprechende Szene gibt. Zumindest in manchen Dingen; entsprechende Musik und all das drum und dran kam dann nach und nach mit dazu. Die schwarze Kleidung war auch schon vorher da; mit etwa 14 Jahren rum fing das an, ganz ohne einen Szene-Hintergrund im eigentlichen Sinne. "Gewählt" habe ich da so gesehen gar nichts; und ich bin sicherlich auch irgendwo "reingeschlittert", wenn man das irgendwie benennen möchte. Als ich das erste Mal in einer Großstadt damit bewusst in Kontakt kam, wo "Szene" auch draußen auf der Straße zu sehen war und die Leute miteinander abhingen, die ganz offensichtlich aus dieser Ecke kamen, war es eher wie ein "Aha"-Erlebnis. Und mich hat es schon immer sehr zum Punk mit hin gezogen; das spielt in meinem ganz persönlichen Schwarz-Sein eine recht große Rolle.

Mittlerweile mache ich mir auch gar keine Gedanken mehr darüber, dass die Szene verwässert oder gar schon tot ist; ich hab` damit eigentlich gar keinen großartigen Berührungspunkte mehr. Clubs sind dicht und ich hab`da drauf ohnehin nicht mehr die große Lust; und wenn ich dann mal "unterwegs" bin, sind das ohnehin eher überschaubare, kleinere Veranstaltungen, wo ich mich fühle wie früher und auch keinen Kulturschock bekomme wie es mittlerweile auf dem WGT passieren würde *lacht* Irgendwann spielt "Szene" wahrscheinlich keine so große Rolle mehr. Zumindest bei mir war es so.
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Re: Gehöre ich hier überhaupt her ?

Beitrag von Archy »

Eigentlich wollte ich mich hier nicht rein hängen, mir fehlen aber in der Diskussion um die "sensiblen, weichen Männer" ( :roll: ) einige wichtige Punkte. Sicher weiß keiner was die Schreiberin genau damit meint, ich finde aber diese Aussage / Bezeichnung "gefährlich". Warum? Weil wir trotz 21. Jahrhundert wohl noch immer in einer Gesellschaft leben, in der Männer hart und reguliert, in ihrerem Ausleben der Gefühle, sein sollen. Aus welchem Grund?! Männer haben die gleichen Rechte auf Gefühle und Emotionen, wie Frauen. Und ein sensibler Mann ist wesentlich mehr als jemand, der bei einem traurigen Film oder einer Liebesschnulze, neben einem sitzt und den Taschentuchvorrat weg heult. Ein sensibler Mann bedeutet genauso, dass er fähig ist sich in deine Gefühlslage rein zu vesetzen und Emotionen / Empfindungen zu zeigen. Soll man sich sowas echt nicht wünschen? Es gibt nicht viel Energie zehrerendes und Zweifel schürrerendes als wenn man ständig im trüben fischt, weil jemand nicht reden kann oder will. Unterm Strich muß aber jeder selber wissen, mit was er glücklich werden kann und ich will da der Schreiberin auch keinesfalls ihr Beuteschema nehmen. Wenn sie auf gefühlskalt und abgestumpft, steht - nur zu! Mehr einfühlsame Männer für mich zur Auswahl :mrgreen: :lol:. Ich denke aber, dass sie den "sensiblen Mann", vielleicht auch durch getrübte Sichtweise, eigener Erfahrungen, zu einseitig betrachtet.

Was den Punkt mit der Szene Musik betrifft, so kann ich ihn ein klein wenig nachvollziehen. Es gibt Phasen, da kann ich auch nicht an das ganz düstere, auch wenn es Bestandteil der Szene ist, ran. Der Poet lag da aber mit seiner Aussage nicht ganz falsch. Die Szene beinhaltet so viele Richtungen, da zieht nicht jede runter. Man hat also die Möglichkeit auch mal in einen anderen Teil der Szene rüber zuswitchen. Ich persönlich denke da an den Musiklink zu Weihnachten, den der Wolf postete (shot my baby to christmas). Mag zu Weihnachten für den einen oder anderen vielleicht böse klingen, für mich war es Launenheber. Nicht nur weil der Sound locker war, sondern weil es genau die Art "makaber" war, die mir gefällt. :mrgreen:
Das alles setzt natürlich voraus, dass man offen für andere Strömungen ist und auch sich mit der Szene mal befasst und umsieht. Allein durch "ist halt Scheiße" wird es nicht anders. :ugeek:

Die Themen, die angesprochen wurden, für diese gilt kein Zwang zum mitdiskutieren. Jeder sucht sich letztendlich das raus, was ihn interessiert. Man sollte auch nicht vergessen, dass das Forum genug andere Themen hat, über die man reden kann und es einem sogar frei steht, eigene Themen zu eröffnen. Erwarten, dass die anderen das für einen machen und jammern, ist der falsche Ansatz.

Das nur meine Blickwinkel zu den Punkten.
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Herbstlaubrascheln
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Re: Gehöre ich hier überhaupt her ?

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Archy hat geschrieben: Dienstag 15. Februar 2022, 12:32 dass er fähig ist sich in deine Gefühlslage rein zu vesetzen und Emotionen
Sehe ich jetzt nicht unbedingt als "sensibel"; als empathisch vielleicht. Generell finde ich, dass "sensibel sein" nicht unbedingt etwas damit zu tun hat, viel Gefühl zu zeigen. Männer neigen generell eher dazu, nicht so viel nach außen hin zu zeigen als Frauen; das ist nicht unbedingt ein gesellschaftliches Ding oder anerzogen. Das liegt schon ein bisschen in deren Natur. Ich kenne viele Männer, die nicht unbedingt zu Gefühlsausbrüchen neigen, sondern die eher nüchtern und gefasst wirken, die ich aber durchaus für sehr sensibel halte.
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Re: Gehöre ich hier überhaupt her ?

Beitrag von Archy »

Dass da Züge des ersten Menschen von damals mit rein spielen, mag ich gar nicht abstreiten oder ausschließen. In den vielen Tausend Jahren hätte man, meiner Auffassung nach, aber an diesem Bild trotzdem etwas ändern können. Viel gesprochener Satz von Erwachsenen, wenn ein Kind mit weinen anfängt "Du sollst nich weinen!". Für mich ist es Fakt, dass unsere Gesellschaft durchaus einen Teil dazu beigetragen hat und noch immer tut, dass Männer in diesem Klischee drinen hängen, stark sein zu müßen. Es bildet sich doch schon in Kinderjahren die Assoziation "weinen / zu viele Gefühle zeigen = schlecht".
Für mich persönlich umfasst "sensibel sein" nicht nur, ob jemand nah am Wasser gebaut ist oder leicht verletztlich ist, weil gerade bei letzteren Erlebnisse, die geprägt haben, mit rein spielen. Zumindest ist das meine Sicht darauf. Sensibel sein ist für mich ein Paket aus vielen Dingen.
Bzw. einfach aus reinem Interesse heraus und dich verstehen zu können, wie definierst du "sensibel"? Was macht es für dich aus?
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Herbstlaubrascheln
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Re: Gehöre ich hier überhaupt her ?

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Ich meine gar nicht, dass das an irgendwelchen Dingen der "ersten Menschen" hängt - keine Ahnung, ob da irgendwelche emotionalen, zwischenmenschlichen Dinge großartig ausgeprägt waren; da hatten sicherlich andere Dinge Priorität.
Ich sage lediglich, dass es irgendwo in der Natur liegt. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, bei denen es definitiv anders läuft; aber ganz generell entspricht es einfach meiner persönlichen Erfahrung, dass Männer generell weniger offen Gefühle zeigen, gefasster sind, sachlicher bleiben. Wo ich das beispielsweise sehr gut beobachtet konnte, ist mein eigener Sohn - der ist 18 Jahre alt und mittlerweile treffen genau die Dinge, die ich hier beschrieben habe, auf ihn zu. Er ist sehr gefasst, geradlinig, weinen habe ich den nicht mehr gesehen, seit er kein Kind mehr war. Und da ich weiß, wie er erzogen wurde, logischerweise, weiß ich ziemlich sicher, dass das damit nichts zu tun hat. Ich habe keine geschlechterspezifische Erziehung praktiziert; darüber habe ich aber auch gar nicht wirklich nach gedacht. Sprich: Es gibt Dinge, die entwickeln sich ganz von selbst. Und, was auch noch dazu kommt: Ich halte ihn, trotz dieser genannten Eigenschaften, tatsächlich für enorm sensibel - mit viel Gespür für zwischenmenschliches, einer sehr friedlichen Art und Weise, anderem zu begegnen und sehr feinen Antennen.

Dass die Gesellschaft hier mit rein spielt, will ich nicht abstreiten - ich habe aber den Eindruck, dass das nicht nur im Bezug darauf zu trifft, dass "Männer stark sein müssen", sondern dass generell Gefühle, Zweifel, Ängste etc. als etwas negatives angesehen werden; das sollte man am besten in der heutigen Zeit gar nicht erst in sich aufkommen lassen. Auch als Kind nicht. Aussagen wie "Keine Angst, die Spritze tut nicht weh" sind ja nun schon Dinge, die man vielleicht einfach so sagt, um ein Kind beispielsweise zu beruhigen und seine Angst zu beschwichtigen - die Spritze WIRD aber weh tun. Und das Kind wird es merken. ;) Das nur mal so am Rande, darüber könnte man durchaus mehr diskutieren; halte ich aber in diesem Thema für absolut nicht notwendig.

Allerdings würde es mich immer noch interessieren, woher die Vermutung kommt, dass es in der Szene nur eine bestimmte Art von Mann gäbe?
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