VRD - Verbotsrepublik Deutschland

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Soiled

Re: VRD - Verbotsrepublik Deutschland

Beitrag von Soiled »

Bin grad über einen sehr passenden Tweet vom Gazetteur gestolpert. Link hier, aber für die Klickfaulen:

Freiheit für deutsche Männer:

- Mit 180 km/h in etwas reinknallen
- Geld auf die Caymans bringen
- Mit Zweit-SUV zu Edeka brettern
- An Silvester die Hand wegböllern
- 50 Hähnchen für je 20 Ct. kaufen
- Diskriminierende Sprache benutzen
- Bei Pandemien anderen ins Gesicht husten
Dactus hat geschrieben: Samstag 1. August 2020, 22:05 Heute muss ich als Betriebsratsvorsitzender abwägen
Ooooh, Respekt. Ich war ja bis jetzt immer eher nur in kleinen Klietschen, wo es keinen Betriebsrat gab. Bzw. an Unis, die ja eh alle linksgrün versifft sind. ;)
Aber, ja, das ist wirklich eine sehr fordernde Position. Da muss man deutlich mehr als der Durchschnittsbürger von Grundrechten verstehen. Normalerweise landet man mit diesem Wissen am Verfassungsgerichtshof. Bzw. so halb. ;)
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Dactus
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Re: VRD - Verbotsrepublik Deutschland

Beitrag von Dactus »

Das Problem ist, ich sehe keine Knebel. ..

Wir hatten einen moderaten Lock Down, Kontaktbeschränkungen, Abstand Regeln und ein paar wenige weitere Regeln. Den vielen Vernünftigen, die sich dran gehalten haben, verdanken wir den guten Verlauf in Deutschland.. Wo es möglich war wurde dann Zeitnah gelockert.... Also, wo sind die Knebel?

@Soiled
Normalerweise landet man mit diesem Wissen am Verfassungsgerichtshof
:lol: Nein so schlimm ist es nicht... Wir sind ca 80 Mitarbeitende und daher bin ich nicht Freigestellt. Es ist also streng genommen ein Ehrenamt, keine Position
Zuletzt geändert von Dactus am Samstag 1. August 2020, 22:30, insgesamt 1-mal geändert.
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NoelWilliamMoelders
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Re: VRD - Verbotsrepublik Deutschland

Beitrag von NoelWilliamMoelders »

@ Dactus,
o.k., ich sehe, es ist noch zu früh für eine Diskussion darüber.
Mit freundlichen Grüssen
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Fanchen
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Re: VRD - Verbotsrepublik Deutschland

Beitrag von Fanchen »

@NoelWilliamMoelders Wieso Diskussion? Du behauptest einfach irgendwas, aber wenn dann nachgefragt wird was du konkret meinst, kannst oder willst du nichts weiter sagen. An dem, was du schreibst, ist überhaupt keine Substanz.
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NoelWilliamMoelders
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Re: VRD - Verbotsrepublik Deutschland

Beitrag von NoelWilliamMoelders »

Ich fragte wie weit er bereit ist zu gehen, hypothetisch.
Was soll da die Frage nach der Substanz ?
Mit freundlichen Grüssen
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Phönix75
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Re: VRD - Verbotsrepublik Deutschland

Beitrag von Phönix75 »

Generell bin ich gegen Verbote.

Ich bin aber dafür, dass Recht und Gesetz knallhart umgesetzt und bei Zuwiderhandlung auch dementsprechend abschreckend bestraft wird. Und da wird in diesem Land einfach nur noch Scheibe gespielt. Gesetze werden zu Hauf beschlossen, umgesetzt werden sie mehr als mangelhaft, weil es am Personal und am Willen fehlt. Das haben aber die Sesselfurzer da oben bisher noch nicht geschnallt, weil eben noch nicht genug brennt, noch nicht genug Polizisten verletzt und noch nicht genug randaliert wurde. Liste der Verfehlungen ist endlos weiterführbar. Deswegen kommen doch so gern und soviele Menschen hier in dieses Land. Weil man hier den Begriff "Freiheit" bis ins unendliche dehnen kann und man kaum eine wirkliche Strafe zu befürchten hat. Ich hab mittlerweile den Glauben daran verloren, dass dieser Misthaufen Deutschland noch irgendwann zurück in die Spur findet. Der Dank geht an dieses linksliberale Volk, welches sich auf Demokratie und Freiheit beruft, aber keinen blassen Schimmer davon hat, dass es auch Grenzen gibt und diese bereits weit überschritten wurden.

Mit dem Corona-Scheiß will ich garnix zu tun haben. Da läuft ohnehin ein ganz schräger Film.
Nichts ist so, wie es scheint.
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Dactus
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Re: VRD - Verbotsrepublik Deutschland

Beitrag von Dactus »

dieser Misthaufen Deutschland
Aber dann wärst du doch bei den radikalen Linken genau richtig :lol:

9,18,27,36,45,55,63,72,81,90,99

Was fällt dir auf? Ich sehe dass mehr als 90% richtig ist...
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Elric
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Re: VRD - Verbotsrepublik Deutschland

Beitrag von Elric »

Soiled hat geschrieben: Samstag 1. August 2020, 22:15
(Zitiert vom Gazetteur)
Freiheit für deutsche Männer:

- Mit 180 km/h in etwas reinknallen
- Geld auf die Caymans bringen
- Mit Zweit-SUV zu Edeka brettern
- An Silvester die Hand wegböllern
- 50 Hähnchen für je 20 Ct. kaufen
- Diskriminierende Sprache benutzen
- Bei Pandemien anderen ins Gesicht husten
Solche Klopfer gehören ja wohl eher in den Thread zur Diskriminierung :mrgreen:
Ein hübsches Beispiel dafür, wie man den Kampf gegen die Idiotie diskreditieren kann, indem man sich von der Stumpfheit der Gegenseite anstecken läßt.
Freiheit für neoliberal geprägte Asoziale m/w/d, so sollte diese hübsche Liste betitelt sein.
Phönix75 hat geschrieben: Sonntag 2. August 2020, 09:43 Generell bin ich gegen Verbote.

Ich bin aber dafür, dass Recht und Gesetz knallhart umgesetzt und bei Zuwiderhandlung auch dementsprechend abschreckend bestraft wird.
Witzige Aussage, weil sie den Spagat zwischen einer "freiheitlichen Gesinnung" und dem Bedürfnis nach Recht und Ordnung trefflich abbildet. Und Anlaß zur bietet, sich mit einigen interessanten Fragen zu beschäftigen:

Da sind zunächst einmal die Verbote, die ja auch des zentrale Thema des Threads sind; aber was sind eigentlich Verbote und warum haben sie, wie es scheint, einen so schlechten Ruf? Zunächst sind Verbote ein Teil dessen, was wir als Regeln bezeichnen, der andere Teil sind Gebote. Gemeinsam bilden sie ein Instrumentarium für das Mit- aber auch Gegeneinander in einer Gesellschaft. Welchem Ziel dienen nun die Regeln in unserem Staatswesen? Zunächst einmal dazu, Menschen mit schädlchen Neigungen von Dummheiten auf Kosten anderer abzuhalten; das gelingt mal mehr, mal weniger gut, insbesondere wenn um Delinquenten geht, die unter einer Mischung von Ambitionen und Raffgier leiden. Regeln, grade auch Verbote sollen also Menschen (und Rechtsgüter) schützen; ich sehet da allerdings bisweilen eine Schieflage, wenn Dinge und Eigentum höher als menschlicht Unversehrtheit bewertet werden, das nur am Rande.

Mir scheint die modische "Regelfeindlichkeit" ein Produkt antidemokratischer, neoliberaler und sozialdarwinistisch- libertärer Einflußgruppen zu sein. Mit "Freiheit" ist die Freiheit des Marktes gemeint und die Freiheit Technologien unreguliert zu Lasten der Allgemeinheit einzusetzen. Seit der Ära des unnennbaren Kanzlers der Einheit, ist die "Freiheit" auf dem Vormarsch, was sich in Union Busting/Aushöhlung der Flächentarifverträge, Verramschen von Staatseigentum (Post,Bahn, öffentliche Versorger), Einrichten und stetiges Vergrößern des Niedriglohnsektors und Aufgabe staatlicher Hoheitlichkeit (zum Beispiel durch Verkleinerung des öffentlichen Raumes). Seit knapp vierzig jahren wird Freiheit als die Freiheit einiger weniger, Kapital anzuhäufen, definiert. Das Gerangel um den Fressnapf ist Gesetz, "wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht". Die deutsche Politik ist so rechts, wie sie seit Gründung der Republik nicht war; daran ändern auch ein paar LGTB Rechte nichts. Politische Rechte sind ökonomischen gewichen und Unfreiheit entsteht aus ökonomischer Schlechterstellung. Natürlich ist allgemein in materieller Hinsicht ein absurdes Anpruchsdenken entstanden, aber auch das wurde ja geschaffen, um die Nachfrage zu beflügeln. Rücksichtslosigkeit und maßloser Egoismus und da schlagen wir den Bogen zum Anfang, sind für viele Gesetz des Handelns geworden: "Vorschriften, nicht für mich!!!" Und genau da liegt der Hase im Pfeffer.

Zum Thema der "Unruhen" in diversen Städten: Ein Nebenkriegschauplatz, leicht in den Griff zu bekommen. Wiederholungen gab es ja in den betreffenden Städten nicht. Die Erforschung der Ursachen ist Sache der Experten (und ja, Sozialwissenschaftler sind Wissenschaftler.).

Zum Thema "linksliberal" möchte ich anmerken, daß es überall Deppen gibt. Wer mit dem linken Grundgedanken (gerechte soziale und ökonomische Teilhabe für alle) offenbar nichts (mehr) anfangen kann, weil er vor lauter LGTB nicht mehr sieht, wie lausig es seinem Paketzusteller und seiner Raumpflegerin geht...

...na klar gibt es solche Leute. Aber Vorsicht: Es gibt auch von interessierter Seite eine massive Hetze gegen jegliches linksliberales Gedankengut. Wer mit in dieses Horn stößt, sollte überlegen, ob er nicht in Polen oder meinethalben Ungarn besser aufgehoben ist.

Zum Abschluß: Schwerwiegende Eingriffe in Freiheits- und Persönlichkeitsrechte von Seiten des Staates sehe ich ad hoc nur in Polizeigesetzen, wie dem bayrischen.
Soiled

Re: VRD - Verbotsrepublik Deutschland

Beitrag von Soiled »

Elric hat geschrieben: Sonntag 2. August 2020, 14:31 Politische Rechte sind ökonomischen gewichen und Unfreiheit entsteht aus ökonomischer Schlechterstellung.
Finde ich zu eindimensional gedacht. Allein schon der berühmte Gender Pay Gap zeugt ja sehr eindeutig davon, dass es viel zu kurzsichtig ist, sich ausschließlich auf absolute Zahlen zu beschränken, ohne Rücksicht auf andere Fakten.
Die Erforschung der Ursachen ist Sache der Experten (und ja, Sozialwissenschaftler sind Wissenschaftler.).
Ist doch eh schon längst geklärt: Junge besoffene Männer halt. Hab Feuerwehrfeste gesehen, die nicht viel anders verliefen.
Lösung: Ich würd mal sagen Ausgangssperre für alle Männer ab 18 Uhr. ;) Oder sie alle aus Deutschland rausschicken, am besten in ein Kriegsgebiet, da können sie endlich ihr überschüssiges Testosteron loswerden.
(Disclaimer: Natürlich nicht ernst gemeint.)
Wer mit in dieses Horn stößt, sollte überlegen, ob er nicht in Polen oder meinethalben Ungarn besser aufgehoben ist.
Ich bin ja immer für Nordkorea. Supersicheres Land, alle sind cis-Heten und Einwanderer gibt's auch nicht. ;)
Aber, ja, ich versteh echt nicht, wie grade ehemalige DDR-Bürger jetzt von "Unfreiheit" daherreden. Haben die jetzt schon alles wieder vergessen? Ich kann mich ja noch ziemlich genau dran erinnern, und es war nicht spaßig. Und ich glaub eher nicht, dass die Bananen und Konsum generell gemeint haben, als sie Freiheit forderten. ;)
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Elric
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Re: VRD - Verbotsrepublik Deutschland

Beitrag von Elric »

@ Soiled

Gender Pay Gap ist ein soziokulturelles Phänomen, keines das sich legislativ bereinigen lässt. Und die strukturelle Ungleichheit eines System, daß die Akkumulation von Kapital zum Inhalt hat, ist blind für das Geschlecht. Treibe dem Kapitalismus jegliche patriarchale Tradition aus und du behältst den selben Haufen Müll. Ich glaube auch, daß die Auseinandersetzung auf solchen Nebenschauplätzen angheizt wird, um abzulenken, zu spalten und um zu entsolidarisieren. Wenn es hierzulande NICHT gleichen Lohn für gleiche Arbeit gibt, hat das in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle etwas mit Outsourcen und Scheinselbstständig zu tun...

...das sind Fakten, greifbar. Sicherlich werden in manchen beruflichen Situationen Frauen benachteiligt, weil sie Frauen sind. Nur kann man das nicht objektivieren, das ist ein Bündel von Einzelentscheidungen und in meisten Fällen auch nicht nachweisbar. Den Bereich des unwägbaren, teilweise auch unterbewußten kannst du aber schwer bis gar nicht regulieren. Es ist nicht in Ordnung, aber man kann es nicht per Dekret abschaffen. Man kann nur versuchen ein egaltäres Bewußtsein zu etablieren; und ein solidarisches.