Dunkle Arche

Ich war gestern nun erstmals nach dem ersten Juli beim Aldi. Da besorge ich mir immer das, was man die nächsten 14 Tage so braucht, eigentlich immer das selbe. An der Kasse bezahlt und den Bon mitgenommen. Zu Hause den Bon von vor zwei Wochen rausgekramt, den hatte ich mir extra aufgehoben und dann mit dem neuen Kassenzettel verglichen. Und siehe da, ich habe fast vier Euro mehr bezahlt. Es sind einige Artikel wirklich um Cent-Beträge billiger gewesen, vieles ist preislich am Ende gleich geblieben (Das Verhältnis zwischen Warenwert und Mehrwertsteuer hat sich ein wenig verschoben) und etliche Sachen sind trotz Steuersenkung teurer geworden.
Fazit für mich: Die von der Regierung beschlossene Steuersenkung ging zumindest im Lebensmittelbereich nach hinten los. Bei anderen Geschäften weiß ich nicht, wie sich die Steuersenkung ausgewirkt hat, da ich mich ja immer noch im Kaufstreik befinde. Den immer lauteren Ruf nach mehr Öffnungszeiten am Sonntag, um die Kassen besser klingeln zu lassen, kann man getrost in die Tonne treten. Ich verstehe nur nicht, wenn in den Läden gleichzeitig nur eine begrenzte Zahl an Kunden rein kann, um die geforderten Abstände einzuhalten, warum trotzdem zusätzlich noch eine Maske getragen werden muss.

Ich habe mein Konsumverhalten völlig umgestellt. Früher war ich fast jeden Tag im Supermarkt. Heute bekomme ich 1 x in der Woche eine Lebensmittellieferung von einem Bio-Laden nachhause gebracht. 2 x in der Woche Einkauf von frischen Sachen auf dem Markt. Alles andere nur, wenn es unbedingt nötig ist. Letzte Woche war ich nach langer Zeit mal wieder im Aldi. Die Kassiererin war supernett, aber alles andere...nicht mein Ding. Hab im Laden immer wieder mein Tuch runtergezogen, weil ich dadrunter wahnsinnig werde. Alles schnell zusammengerafft und nichts wie raus. Der Witz ist, dass ich, trotz teurem Bio-Einkauf, insgesamt viel weniger Geld ausgebe, weil ich nicht mehr jeden Kram in mich reinstopfe oder „noch mal eben“ was besorge. Mir ist klar, dass ich an dieser Stelle gut dran bin, denn ich muss nicht auf den Cent schauen. Viele andere haben da leider keine Wahl.

@abdurrazzaq
Ich bin im Einzehandel tätig und ich kann Dir nur sagen - es boomt *lach* Den Leuten ist es im Prinzip scheißegal, was da mit dieser Senkung herum geeiert wird oder eben nicht und wie die sich den ganzen Spaß wieder reinholen oder was auch immer. *schulternzuck* Die Leute kaufen ein. Massig. Und auch wenn man an allen Ecken und Enden immer von dem Internet-Handel hört und wie sehr sich das verlagern würde - nun ja. Kommt sicher auf die Branche an, denke ich.
Aber die Leute sind weder wegen Masken noch wegen Corona generell oder irgendwelchem anderen TamTam vom Einkaufen irgendwie abgeschreckt. Ich habe sogar den Eindruck, dass die momentan ordentlich was aufzuholen haben, was Shoppen angeht *lach* - Es fällt ja auch regelrecht auf, dass das für viele Menschen schlicht und einfach eine Art Hobby ist. xD

Selene hat geschrieben: ↑Sonntag 12. Juli 2020, 12:24 Hab im Laden immer wieder mein Tuch runtergezogen, weil ich dadrunter wahnsinnig werde.

Übungssache.
Ich empfehle immer, das einfach mal daheim für eine Weile auszuprobieren. Da fällt der mentale Druck weg, weil man ja jederzeit den MNS absetzen kann, ohne tatsächlich Leute zu gefährden. Corona ist noch nicht vorbei, da ist es sinnvoll, sich dran zu gewöhnen - wer weiß, wie die gesetzlichen Regelungen in ein paar Monaten aussehen ...
Kann mir das wirklich nur über die Psyche erklären. Als Sicherheitsgurte eingeführt wurden haben sich die Leute ja auch ärztliche Atteste geholt, weil sie das Gefühl hatten, eingezwängt zu sein und nicht mehr atmen zu können. Und ich glaube ihnen ja auch, dass sie das Gefühl hatten. Macht inzwischen trotzdem kaum einer mehr, abgesehen von ein paar ganz vereinzelten mit wirklich handfesten Erkrankungen, nicht bloß Asthma oder Heuschnupfen. Ist halt die "neue Normalität".

Naja, zurück zum eigentlichen Thema: Was mir aufgefallen ist, ist, dass ich viel mehr mit Verkäufern interagiere als früher. Also, ich geh in den Seifenladen und sag "Ehe ich hier rumsuche - könnten sie mir grad einmal parfumfreie Rasierseife geben, die ohne Dose zum Nachfüllen?", dann kontaktlos bezahlen, und in nullkommanix ist man wieder aus dem Laden raus und hat nichts berührt, außer dem was man eh mitnimmt. Genauso im Notengeschäft oder im Baumarkt oder, oder, oder.

Also mein Kaufverhalten hat sich wesentlich in den Online Bereich verlagert, ich kaufe insgesamt wesentlich seltener ein, einfach weil die Einkaufsläden nicht mehr auf dem Weg liegen.

Mein Einkaufsverhalten hat sich bedingt verändert.
Vor Corona bin ich zweimal wöchentlich zum Einkaufen gefahren, habe die nötigen Dinge in den entsprechenden Läden besorgt, aber auch da schon, ohne mich länger, als irgend nötig in den Läden auf zu halten - finde einkaufen wirklich nervig -.
Heute fahre ich einmal die Woche los, mache einen "großen" Wocheneinkauf (für zwei Personen halt) und auch dabei verweile ich nicht länger, als nötig in den Läden.
Die Maske ist lästig, weil ich damit dann so gut wie nix mehr sehe, da meine Brille ständig beschlägt, aber ich trage sie natürlich trotzdem.
Alles, was meine Tiere benötiigen, kaufe ich schon seit eh und je online, da ich hier in erreichbarer Umgebung keinen einzigen Laden habe, der den Bedarf meiner Tiere decken könnte.
Selbst die ein bis zwei Zooläden in der Umgebung haben keine Artikel (Zubehöre, Futter, ...) für die Tierarten, die ich halte.

Shopping betreibe ich so gut wie gar nicht, Kleidung kaufe ich schon seit sehr vielen Jahren nicht mehr, außer Unterwäsche und die bestelle ich dann halt schnell online, ebenso Schuhe und Socken.

Was Lebensmittel und Hygieneartikel betrifft, hat sich meine Gewohnheit, einmal in der Woche einen Großeinkauf zu machen, gar nicht verändert. Im Bereich Mode, Musik oder bei anderen "Spaßartikeln" gab es eine deutliche Verlagerung in die Onlinewelt. Klamotten mit Maske anprobieren? Unfassbar nervig und vieeel zu heiß. Was natürlich wirklich extrem zurückgegangen ist, sind meine Ausgaben für Events. Keine Festivals, keine Konzerte, kein Kino, kein Theater. Ausgaben hier also = annähernd 0. Im krassen Gegensatz dazu steht, dass meine Ausgaben für meinen HomeOffice-Arbeitsplatz sehr gestiegen sind. Ich hab nicht nur in einen großen, neuen Schreibtisch plus neuen Bürostuhl investiert, sondern auch in ein neues Headset, USB-Bediengeräte und Kleinkram wie HDMI-Kabel etc. Setze ich aber alles steuerlich ab. Gespannt bin ich auf die Stromabrechnung (vor u. nach Corona)

Hmm. Bei anderen stelle ich eine Verlagerung von "Geld für Aktivitäten draußen ausgeben" zu "Geld ausgeben, um es sich zu Hause schön zu machen" fest.

1 mal pro Woche Grosseinkauf (Lebensmittel) dann nur noch Apotheke und abends Tanke für Tabak, Mundkorb auf und Abstand zu anderen Leuten, aber wenn ich Kleinigkeiten dennoch brauche, wie Klopapier und anderes, gehe ich eben auch ein 2 und 3'ttes mal.

Ich zahle bevorzugt bar. Immer noch. Wer mal ein Buch von Max Otte gelesen hat, versteht warum ich dies bevorzuge. Seit letzten Herbst boykottieren wir Amazon. Wir kaufen bei regionalen Händlern oder kleinen Händlern. Wir achten besonders darauf Händler zu unterstützen, die es verdient haben, die ums Überleben kämpfen, da zahlen wir gern auch paar Euro mehr. Man kann schon sagen, unser Konsumverhalten hat sich geändert. Wir legen noch mehr Wert auf regionale Produkte als zuvor und wir boykottieren inzwischen auch Kaufland und Lidl. Die behandeln ihre Mitarbeiter wie Dreck, was uns leider erst letztes Jahr so richtig bewusst geworden ist, nach einem sehr langen Gespräch, mit einer ehemaligen Mitarbeiterin dieses Vereins. Ein TV Sender (war es SWR3?) berichtete ja auch.
Kurzarbeit hat also auch Vorteile. Man recherchiert Gegebenheiten, wozu man früher nie Lust und Zeit hatte. Durch die Lücken mit dem Kurzarbeitergeld sind auch einige Luxusgüter entfallen, jetzt gibt es halt normales Rasiergel und keine 20 euro samurai rasiercreme mehr ....

Seit kurz vor Beginn des ersten Lockdowns war ich bis jetzt nur ein einziges Mal in einem Einzelhandelsgeschäft, das war im November des letzten Jahres. Nur für Lebensmittel und Drogerieartikel gehe ich noch in den entsprechenden Läden einkaufen. Auch der Gastronomie habe ich längst den Rücken gekehrt. Womöglich werde ich es auch nach einem Ende des Lockdowns so beibehalten. Zumindest aber solange man da Maske tragen oder sich irgendwo eintragen oder registrieren lassen muss.