blacksister´s ghost hat geschrieben: ↑Mittwoch 6. Februar 2019, 11:58
Steht man als Frau denn wirklich in Konkurrenz zum Mann?!
Sicher nicht immer und ständig, aber wenn man als Frau in Männerdomänen rein will auf jeden Fall. Weil dann auf einmal mehr Bewerber da sind.
Aber wenn Frau etwas genauso gut kann wie Mann, Heimwerken z.b., warum soll sie dann einen auf kleines hilfloses Dummchen machen anstatt selber anzupacken?!
Keine Ahnung, weswegen sie es sollte. Um das fragile Ego einiger Männer zu schonen? Weil ihr oft genug gesagt wurde, dass sie es eh nicht kann und nicht zu können braucht? Was weiß ich.
Aber auch umgekehrt - wenn ein Mann etwas so gut kann wie eine Frau, ob nun mit Kindern umgehen oder nähen, warum soll er das Frauen überlassen? Wobei ich da sicher auch familiär geprägt bin - bei mir war die Mutter Naturwissenschaftlerin und der Vater hat Sozialpädagogik studiert. War für mich immer selbstverständlich, dass man da nicht nach Geschlecht unterscheidet. Mein Vater hat mir dann halt Sommerkleidchen genäht, aber mir auch viel über Bauarbeiten beigebracht, und meine Mutter hat gekocht, aber auch mit mir zusammen Tiere seziert. Jeder hat sich halt auf das konzentriert, was er bzw. sie am besten konnte und fertig.
Lustigerweise hab ich auch schon von einigen Männern(!) gehört, dass ihnen Frauen in Jobs, die traditionell eher von Männern besetzt werden, deutlich lieber sind.
Einer hat mir erzählt, dass er sich bei Pilotinnen deutlich sicherer fühlt als bei Piloten, z.B., weil die sich auch mal was vom Bodenpersonal sagen lassen und nicht so eitel sind wie ihre männlichen Kollegen. Ein anderer, dass er weibliche Chefs viel besser findet als männliche, weil die nicht so ein Trara um Status machen und weniger zu Machtspielchen neigen. Oder auch weibliche Türsteher, die werden gern gesehen, weil sie Konflikte entspannter lösen. Sicher, es gibt zweifelsohne auch sehr riskant fliegende Pilotinnen, unmögliche weibliche Chefs mit null Führungsqualitäten und Türsteherinnen, die zu schnell zu Gewalt greifen, aber interessant sind solche Aussagen allemal.
Lylia hat geschrieben: ↑Mittwoch 6. Februar 2019, 13:01
Diese Frauen dort wollen partout besser sein, als ihre männlichen Kollegen
Kenne die Sendung nicht, da kein TV. Für mich hört es sich so an, als ob diese Frauen einfach nur ehrgeizig seien. Sehe da kein Problem, um ehrlich zu sein. Ich mein ... ich war ja schon in der Schule besser als viele Jungen (und auch Mädchen, logisch, und nicht auf 100%ig allen Gebieten, ebenfalls logisch), wieso sollte das jetzt auf einmal anders sein?
das ist so überflüssig wie ein Kropf, es gäbe doch genug Berufe wo sich sich verwirklichen können,
Naja, vielleicht macht es ihnen einfach auch nur Spaß? Wie gesagt, ich find es komisch, wenn Du Leuten vorschreiben willst, was sie tun und lassen sollen.
Beispiel: Die eine Tochter vom Chef von Bechstein hat Klavierbau gelernt, auch ein recht von Männern dominiertes Feld. Jetzt studiert sie Wirtschaft, iirc, ebenfalls sehr vernünftig. Wenn sie ein millionenschweres Unternehmen übernehmen will sehe ich es als absolut sinnvoll, dass sie das macht, selbst wenn außer ihr da nicht so wahnsinnig viele Frauen in dem Bereich sind. Da geht es um ein bisschen mehr als Selbstverwirklichung.
(Ich mag das Wort eh nicht, klingt immer so nach Töpferkurs in der Volkshochschule ...)
oder auch die Kunst, warum sind dort meist auch eher Männer zu finden ? Es gibt wenig weibliche Künstlerinnen finde ich,
Oh, es gibt und gab Unmengen an absolut brillanten Künstlerinnen, nur wurden die konsequent aus (männlich geprägten) Museen und vom (männlich geprägten) Kunstmarkt ferngehalten. Deswegen sind sie einfach nicht so präsent im Bewusstsein der Leute, meins eingeschlossen. Im Moment werden sie ausgebuddelt, endlich - hat ja auch lang genug gedauert. Hier gibt es grad eine Ausstellung, die ich mir dringend anschauen will:
"Stadt der Frauen". Ich versteh ja einiges von Kunst und Kunstgeschichte, aber weiß Du, wie viele Namen ich aus der Liste kannte? KEINEN EINZIGEN! Bei Männern kann ich Dir aus dem Handgelenk locker ein Dutzend aus dieser Zeit und diesem geographischen Raum aufzählen, sicher noch mehr, dabei sind die keinen Deut besser als ihre weiblichen Kollegen.
Hier gibt es zu dem Thema noch mehr zu lesen.
Bei zeitgenössischen Künstlerinnen kenne ich mich nicht ganz so gut aus, leider, da müsste ich dann
@Bloody Arthur um Hilfe bitten. Arthur, Du hast da den besseren Überblick als ich - wenn mich nicht alles täuscht waren bei den Ausstellungen, von denen Du erzählt hast, Frauen durchaus vertreten, und zwar nicht zu knapp. Scheint also langsam besser zu werden, wie so vieles. Wenn es um Textilkunst geht sind Frauen sogar in der deutlichen Überzahl, glaube ich, aber das ist wenig überraschend - schon im Bauhaus wurden sie ziemlich konsequent in die Textil-Abteilung verdonnert.