Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

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Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona

Ja
18
36%
Nein
26
52%
Mir egal
6
12%
 
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abdurrazzaq
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Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von abdurrazzaq »

Ich misch mich mal ein. Mir persönlich sind schon Leute bekannt, die genauso diese Denke haben, auch in meinem Arbeitsumfeld. Es sind fast ausschließlich junge Leute vertreten mit dieser Haltung. Aber auch Ältere sind dabei. Eine davon liegt jetzt mit Covid19 im Krankenhaus auf der Intensiv und muss beatmet werden. Wie gesagt, es sind Leute aus meinem persönlichen Umfeld, die Gesamtzahl dieser Leute kenne ich natürlich nicht.
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kreatives Nichts

Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von kreatives Nichts »

abdurrazzaq hat geschrieben: Sonntag 10. Oktober 2021, 19:41 Ich misch mich mal ein.
Nur zu, gerne :)
Ich erwarte jetzt auch keine genauen Statistiken, aber es einfach interessant mal zu wissen, ob Menschen wirklich diese Haltung vertreten.
Wie gesagt, mir ist noch niemand untergekommen und ich kenne einige, die noch nicht geimpft sind.
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Graphiel
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Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von Graphiel »

kreatives Nichts hat geschrieben: Sonntag 10. Oktober 2021, 19:16 Wieviele kennst du denn, die die Meinung "Lass die anderen mal machen" vertreten?
Diese Menschen, die so denken gibt es bestimmt, das möchte ich gar nicht anzweifeln. Mir persönlich, auch via Medien, ist aber noch nichts dergleichen untergekommen, wo jemand diese Meinung vertritt.
Wie groß ist die Menge derer, die so denken, denn wirklich?
Aus meinem Arbeitsumfeld kenne ich allein 2 Elternpaare, die so denken und die ihre Denkweisen an die Kinder weiter reichen. Die Physiotherapeutin meines Nachbarn (deren Dienste ich auch schon mal in Anspruch nahm) redet ebenfalls so einen Quark und kombiniert dies darüber hinaus noch mit irgendwelchen Verschwörungsideologien. Das hat mein Vertrauen in ihre sonstigen Fähigkeiten zumindest nicht gerade bestärkt. :D

Das wären also schon mal 3 Leute aus meinem näheren bzw. beruflichen Umfeld. Des weiteren erlebe ich solche Denkweisen inzwischen Medial auch oft unter den Kommentaren eines Veranstalters, der unter anderem auch gruftige Events organisiert. Er selbst lehnt Impfen zwar nicht pauschal ab, zieht jedoch mit fragwürdigen Kommentaren bezüglich einer gesellschaftlichen Spaltung oder Artikeln zu Impfdurchbrüchen regelmäßig solche Leute an, die dann in den geposteten Artikeln ihre Bestätigung finden.

In wie weit sich das Ganze jetzt prozentual durch die ganze Gesellschaft zieht vermag ich natürlich nicht zu sagen. Aber selbst an mir gehen solche Denkweisen inzwischen nicht mehr zur Gänze vorbei und ich bin wirklich niemand der sich bewusst gern mit Anhängern fragwürdiger Weltanschauungen umgibt. ;)
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Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von abdurrazzaq »

Für Hamburger bewusst Ungeimpfte wird es jetzt richtig unbequem. Ab Montag gibt es diese 3G-Tests nur noch in Arztpraxen, Apotheken und in Testzentren mit eigenem Labor etwa in Krankenhäusern oder am Flughafen. Alle anderen Testzentren dürfen keine Zertifikate mehr ausstellen und werden wohl schließen, auch die Zertifikate vom Arbeitgeber sind nur noch für berufliche Zwecke geeignet. Die Preise für die Tests sollen etwa ab 15 bis 25 Euronen betragen. Da werden wohl etliche Hamburger nach Schleswig-Holstein oder Niedersachsen fahren, um dort sich testen zu lassen, da sind die Tests wohl günstiger und es gibt da auch noch die normalen Testzentren von DRK und ASB, die Zertifikate ausstellen dürfen.
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Fanchen
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Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von Fanchen »

kreatives Nichts hat geschrieben: Sonntag 10. Oktober 2021, 15:45 Warum geht es den Leuten nicht einfach am Poppes vorbei, ob sich da nun welche nicht impfen lassen? Die geimpften haben durch solche Leute doch keinerlei Nachteil.
Ganz so einfach ist das natürlich auch nicht, gesellschaftlich gesehen hat eine Impfung halt auch ihren Wert (wegen verringerter Virenverbreitung, weniger Krankenhausaufenthalte etc). Ich kenne mindestens eine Person (bei einer zweiten bin ich gerade nicht sicher), die sich wegen Krankheit aktuell nicht impfen lassen kann. Jede nicht geimpfte Person, die sich eigentlich impfen lassen könnte, erhöht dadurch eben auch für diese Menschen unnötig das Risiko. Das betrifft mich nicht direkt persönlich, aber ich denke es ist völlig in Ordnung, damit unzufrieden zu sein.
Das wirkliche Problem habe ich aber gar nicht mit denen, die sagen "Ich muss nicht, also mach ich nicht", glaube ich. Das wirkliche Problem habe ich mit denen, die irgendwelche herbeifantasierten Ausreden bringen, oder eben einfach systematische Lügengeschichten verbreiten. Das ist zwar nicht auf die Impfung beschränkt, Geschichten von angeblich vertuschten Todesfällen oder Langzeitfolgen, die in Wirklichkeit gar nicht existieren, verunsichern aber auch diejenigen, die sich sonst wahrscheinlich impfen lassen würden.
Wenn solche Sachen widerspruchsfrei verbreitet werden können, haben nicht nur die Geimpften, sondern dann hat die ganze Gesellschaft davon Nachteile.
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Soiled

Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von Soiled »

kreatives Nichts hat geschrieben: Sonntag 10. Oktober 2021, 11:22 Ich muß ehrlich sagen, dass ich manchmal noch zweifel, ob es richtig war sich impfen zu lassen, weil ich immer mal wieder das Gefühl habe, dass mein Körper sich seit dem kränklicher fühlt. Ich habe manchmal das Gefühl, dass mein Körper gegen etwas ankämpft.
Und was sagt Dein Arzt bzw. Deine Ärztin dazu? Lass überprüfen ob sich was verändert hat (Blutwerte, Entzündungsmarker usw.), und dann wird das, so wie alle potenziellen Nebenwirkungen, an das Paul-Ehrlich-Institut geschickt. Theoretisch kann man das auch selber melden, hier ist der entsprechende Link, aber ich glaub nicht, dass die sich dort mit so etwas wie Gefühlen zufrieden geben. Ich kann mir noch nicht einmal vorstellen, wie sich das konkret äußern sollte, wenn mein Körper gegen etwas "kämpft". Also, außer dass ich dann Fieber hab, aber das kann man ja auch recht problemlos messen und melden, damit das in die Statistik eingeht.
kreatives Nichts hat geschrieben: Sonntag 10. Oktober 2021, 15:45 Warum geht es den Leuten nicht einfach am Poppes vorbei, ob sich da nun welche nicht impfen lassen? Die geimpften haben durch solche Leute doch keinerlei Nachteil.
Ich kann nur von mir sprechen, nicht von "den Leuten".
Eigentlich ganz einfach: Ich hab keine großen Sympathien für Impfverweigernde, aber ich will trotzdem, dass sie so gut wie möglich geschützt sind. Covid ist kein Spaß.
Und auch Geimpfte tragen die Folgen der Pandemie unter den nicht Geimpften. Da gibt's ja genug Beispiele.
Impfverweigernde verstopfen Intensivstationen. Hier werden schon wieder OPs verschoben. Das medizinische Personal wird extrem belastet, physisch und vor allem psychisch.
Die (geimpften) Verwandten und Freund·innen von ungeimpften Erwachsenen leiden ja auch, wenn jemand an einer verhältnismäßig leicht zu vermeidenden Krankheit stirbt oder bleibende Schäden davonträgt. Kaum jemand beerdigt gern seine Großeltern, Eltern oder Partner·innen, selbst wenn es sture, wissenschaftsfeindliche oder schlicht dämliche Menschen waren.
Long Covid bei (noch nicht impfbaren) Kindern scheint eine ziemlich scheußliche Sache zu sein - die stecken sich eher bei ungeimpften Menschen an als bei geimpften. Nur weil der Politik Kinder ziemlich wurscht sind heißt das ja noch lange nicht, dass sie uns allen wurscht sein sollten.

Noch ein Schlenker zu den Nebenthemen:
Bis jetzt hab ich Drohungen und Gewalt ausschließlich von Impf- und Maßnahmenverweigernden gesehen und gehört. Aber würde mich schon interessieren, wo gegebenenfalls radikale Impfbefürwortende Anschläge auf Homöopathie-Praxen verüben. :lol:
Und nur weil man selber einer benachteiligten Minderheit angehört heißt das noch lange nicht automatisch, dass man Sachen immer besser checkt. Es gibt Juden in der AfD.

Hexenjagd/witch hunt wurde damals viel von Trump benutzt, um sich über die von ihm als ungerecht wahrgenommene Behandlung seiner Person zu beschweren. Und "Viertes Reich" ist nur ein Synonym für "New World Order". Ziemlich mäßige Quelle hier, notfalls suche ich eine bessere raus. Wenn man nicht für eine Verschwörungstheoretikerin gehalten werden will sollte man besser nicht das Vokabular benutzen, was Verschwörungstheoretiker·innen benutzen. Meinjanur.
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Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

Soiled hat geschrieben: Montag 11. Oktober 2021, 15:55
Bis jetzt hab ich Drohungen und Gewalt ausschließlich von Impf- und Maßnahmenverweigernden gesehen und gehört.
Ich nicht.
Aussagen wie "Dann sollte man Ungeimpfte gar nicht mehr behandeln in den Krankenhäusern und wenn sie dann dran verrecken, tun sie mir auch nicht leid." Zeugt von genau so viel Blech im Hirn wie bei manch` andere Aussagen. Und auch von genau so wenig Bildung und Solidarität etc. Die Spaltung a`la "Geimpft - solidarisch, gebildet, aufgeklärt" und "Ungeeimpft - ungebildet, unwissend, Afd-Wähler, Menschfeind" halte ich generell für ganz schön gefährlich. Das nur mal so am Rande eingeworfen.
" Hab` keine Angst, bin nur ein Nachtgespenst
das keine Liebe kennt." (Untoten, "Grabsteinland")
kreatives Nichts

Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von kreatives Nichts »

Graphiel hat geschrieben: Sonntag 10. Oktober 2021, 20:27 Aber selbst an mir gehen solche Denkweisen inzwischen nicht mehr zur Gänze vorbei und ich bin wirklich niemand der sich bewusst gern mit Anhängern fragwürdiger Weltanschauungen umgibt. ;)
Das kann ich auch gut verstehen. Ich selber habe es auch sehr oft fragwürdig gefunden, dass sich gebildete Leute und studierte, also Ärzte usw., mit auf Querdenkerdemos eingefunden haben. Es war ja nie ein Geheimnis, dass diese Veranstaltungen von rechts Gesinnten genutzt werden. Mir persönlich wäre es zu wider, mich mit solchen Leuten auf ein und die selbe Veranstaltungen zu stellen, egal welche Meinung (nicht auf die politische bezogen) ich nun auch vertrete.

Fanchen hat geschrieben: Sonntag 10. Oktober 2021, 23:56 Das wirkliche Problem habe ich mit denen, die irgendwelche herbeifantasierten Ausreden bringen, oder eben einfach systematische Lügengeschichten verbreiten. Das ist zwar nicht auf die Impfung beschränkt, Geschichten von angeblich vertuschten Todesfällen oder Langzeitfolgen, die in Wirklichkeit gar nicht existieren, verunsichern aber auch diejenigen, die sich sonst wahrscheinlich impfen lassen würden.
Das ist natürlich nachvollziehbar. Es ist mehr als kontraproduktiv, wenn Unwahrheiten verbreitet werden. Aber irgendwo müßen Lügengeschichten ja entstehen. Ich kann mir schwer vorstellen, dass sich da jemand hinsetzt und sich sagt: "Jetzt verbreite ich einfach mal Mist". Denkbar wäre, dass es nach dem Stille Post Prinzip verläuft.
Was die unsicheren betrifft, die haben ja immer noch die Möglichkeit, sich selber zu informieren. Sei es durch Ärzte, dem Austausch mit anderen oder dem Internet.

Soiled hat geschrieben: Montag 11. Oktober 2021, 15:55 Ich kann mir noch nicht einmal vorstellen, wie sich das konkret äußern sollte, wenn mein Körper gegen etwas "kämpft". Also, außer dass ich dann Fieber hab, aber das kann man ja auch recht problemlos messen und melden, damit das in die Statistik eingeht.
Im Prinzip hast du dir die Frage fast schon selber beantwortet. Man fühlt sich schlapp und angeschlagen. Ich hatte ja bereits nach meiner zweiten Impfung richtige Kranheitssymptome. Und ich weiß, dass der Körper den Stoff, ich weiß nich ob es dieses Spikeprotein ist, wieder abbaut. Aber in welcher Geschwindigkeit. Beziehungsweise anderer Gedanke dazu, nach einer Coronainfektion spricht man ja gerne mal von diesem Longcovid, kann sowas nicht auch nach der Impfung entstehen? So gesehen basiert das auf dem gleichen Prinzip, oder?
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Fanchen
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Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von Fanchen »

kreatives Nichts hat geschrieben: Dienstag 12. Oktober 2021, 17:35Aber irgendwo müßen Lügengeschichten ja entstehen. Ich kann mir schwer vorstellen, dass sich da jemand hinsetzt und sich sagt: "Jetzt verbreite ich einfach mal Mist". Denkbar wäre, dass es nach dem Stille Post Prinzip verläuft.
Was die unsicheren betrifft, die haben ja immer noch die Möglichkeit, sich selber zu informieren. Sei es durch Ärzte, dem Austausch mit anderen oder dem Internet.
Nach "Stille Post" könnte da auch ein Teil von passieren, ja. Aber das ist mit Sicherheit nicht alles. Hier hab ich einen Artikel über russische Desinformationskampagnen gefunden (ich hab ihn aber selbst nicht komplett gelesen, zugegeben :mrgreen:). Wie weit man jetzt "die Russen" für sowas verantwortlich machen kann weiß ich nicht (obwohl ich nicht daran zweifle, dass sie in dem Bereich aktiv sind). Aber es gibt ja auch Gruppen in sozialen Netzwerken, Telegram usw., die gezielt (nur) Falschinformationen verbreiten. Sogar Prominente, siehe Wendler oder Hildmann. Ich halte es für, vorsichtig ausgedrückt, extrem unwahrscheinlich, dass die das ganze einfach nur missverstanden haben.
Und ja, jeder hat natürlich die Möglichkeit, sich zu informieren. Darauf zu verweisen finde ich aber auch zu kurz gegriffen. Aussagen aus dem näheren Umfeld einer Person tragen, vermute ich, schon eine ganze Menge zur Meinungsbildung bei. Wenn die Sache 'klar' erscheint, worüber dann noch informieren? Und warum sollte man den Quellen glauben, die von "allen" als fake bezeichnet werden? Ich mein, dein letzter Satz ist ja an sich auch korrekt, zeigt aber auch, was das für ein Problem ist. Ich gehe zwar davon aus, dass die meisten Ärzte in der Hinsicht eine recht vernünftige Meinung haben -- aber auch in dem Beruf gibt es einige Schwurbler. Austausch mit anderem oder dem Internet? Ich hab beides schön erwähnt, gerade das Internet ist ja gerade ein wesentliches Mittel zur Verbreitung von Falschinformationen. Es mangelt also gar nicht unbedingt an dem Willen, sich zu informieren -- sondern wahrscheinlich eher an der Fähigkeit, vertrauenswürdige Quellen von nicht vertrauenswürdigen zu unterscheiden.

kreatives Nichts hat geschrieben: Dienstag 12. Oktober 2021, 17:35Beziehungsweise anderer Gedanke dazu, nach einer Coronainfektion spricht man ja gerne mal von diesem Longcovid, kann sowas nicht auch nach der Impfung entstehen? So gesehen basiert das auf dem gleichen Prinzip, oder?
Soweit ich weiß nicht. Mein Wissen beschränkt sich zwar auch nur das, was mir aus (dubiosen? :P) Internetquellen im Gedächtnis geblieben ist, aber Long Covid scheint aus einer Vielzahl an Faktoren zu bestehen, die noch gar nicht alle bekannt sind. Es scheint wohl einigermaßen wahrscheinlich, dass Long Covid insgesamt problematischer (verbreiteter und/oder schlimmere Folgen) ist als Langzeitfolgen anderer Virenerkrankungen. Aber bei einer Impfung erkrankt man ja nicht tatsächlich (an dem, wogegen man sich impft), sondern das Immunsystem wird eben dagegen "trainiert". Und die Immunreaktion ist halt das, was mal Fieber hervorruft (und damit wohl auch "Schlappheit").
Wenn man an Covid erkrankt, wird dadurch der Körper aber (möglicherweise) auf unterschiedliche Arten beschädigt. Wie gesagt scheint das noch gar nicht abschließend bekannt zu sein, aber was ja mit Sicherheit auftreten kann ist eine Vernarbung der Lunge. Bei einer derartigen Krankheit nicht extrem überraschend, glaube ich, aber das bleibt eben auch dann noch, wenn man ansonsten wieder gesund ist. Auf ähnliche Art könnten vielleicht auch andere Organe beschädigt werden. Nichts davon kann durch eine Impfung auftreten, soweit ich weiß.

Und jetzt, nachdem ich fertig geschrieben hab, kam mir die Idee, meine Quelle mal rauszusuchen: Ich hab neulich diesen Beitrag gelesen (Achtung: Englisch, sehr lang). Ich hab jetzt nicht nachgesehen, ob das, was ich gesagt habe, da wirklich so drinsteht. Wer die Zeit und die Lust hat, das zu lesen: Ich kanns empfehlen, war interessant.
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Re: Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

Beitrag von Soiled »

kreatives Nichts hat geschrieben: Dienstag 12. Oktober 2021, 17:35 Ich hatte ja bereits nach meiner zweiten Impfung richtige Kranheitssymptome.
Das ist eine vollkommen normale Impfreaktion und zu erwarten. Mir haben die schon direkt vor der Impfung gesagt, welche Medikamente ich nehmen soll, wenn's mir mies danach geht. Würden sie nicht gesagt haben wenn das nicht häufig wär.
Beziehungsweise anderer Gedanke dazu, nach einer Coronainfektion spricht man ja gerne mal von diesem Longcovid, kann sowas nicht auch nach der Impfung entstehen?
Long Covid ist ein reelles Krankheitsbild mit vielen verschiedenen Symptomen, weil Covid eine Multiorganerkrankung ist. Betrifft ja eben nicht nur die Atemwege, auch das Nervensystem ist sehr oft involviert. Hier ist z.B. auch eine ziemlich frische Veröffentlichung (bzw. Preprint) über die durch Covid hervorgerufenen Probleme mit dem Kreislaufsystem. Und hier gibt's eine massive Meta-Studie generell zu Long Covid/PASC (postacute sequelae of COVID-19). Les mir das jetzt aber nicht komplett durch, ist nicht mein Job. Aber das sind die Sachen, die mir allein heute in die Timeline gespült wurden.

Und, nein, die Impfung hat nicht vergleichbare Folgen - die Mechanismen bei Viren und Impfstoffen haben dann doch ziemlich gewaltige Unterschiede. Bis jetzt wurden einige Milliarden Impfdosen verabreicht, seit Monaten, die (seltenen) Nebenwirkungen sind gut dokumentiert. Halte es also für ausgesprochen unwahrscheinlich, dass irgendwelche Sachen noch nicht entdeckt worden sind.

Übrigens, noch was vergessen: Durch die ganzen erkrankenden Ungeimpften kann es sehr gut möglich sein, dass auch die Zahl der geimpften Erkrankten deutlich steigt. Hier gibt's eine nette Modellrechnung über die anstehende vierte Welle. Kann das natürlich nicht im Detail beurteilen, Modellierungen sind so gar überhaupt nicht meins, aber der Ansatz hört sich vernünftig an. Ist also noch ein Grund mehr, großen Wert drauf zu legen, dass sich so viele Menschen wie möglich impfen lassen.
Fanchen hat geschrieben: Mittwoch 13. Oktober 2021, 02:45 Es mangelt also gar nicht unbedingt an dem Willen, sich zu informieren -- sondern wahrscheinlich eher an der Fähigkeit, vertrauenswürdige Quellen von nicht vertrauenswürdigen zu unterscheiden.
Also, anonyme Leute in einem musikbasierten Szene-Forum sind jedenfalls schonmal eine eher miese Quelle. :lol:
Wir können nix anderes machen als auf bessere zu verweisen.