Seid ihr für eine Impfpflicht gegen Corona?

[abdurrazzaq]

Bedeutet die Abschaffung der kostenlosen Tests in den Testzentren für die meisten noch Ungeimpften einem Teil-Lockdown, wenn man nicht bereit ist, für die Tests selbst zahlen zu müssen? Die Inzidenz wird auf trügerisch niedrige Werte als zuletzt absinken, weil die Testrate außerhalb Schulen, Kitas und Pflegeeinrichtungen stark absinken wird. Ob das so von der Politik gewollt ist, wage ich mal ganz stark zu bezweifeln. Der Schuss wird nach hinten losgehen.
Weihnachtsmärkte in Niedersachsen: Wenn man nur darüber schlendern möchte, soll es keinerlei Einschränkungen und keine Maskenpflicht geben. Aber wenn man auf dem Weihnachtsmarkt etwas essen oder trinken will, soll der Bratwurststandbetreiber oder der Glühweinverkäufer kontrollieren, ob derjenige, der die Wurst und den Glühwein haben will, eines von den 3G's nachweisen kann. So sieht es eine neue Verordnung vor, die heute in Kraft getreten ist. So ein Schwachsinn. Wenn ich als Geimpfter mit meinem ungeimpften Kumpel über den Markt laufe und wir beide haben Appetit auf eine Bratwurst und einen Glühwein, zeige ich dem Verkäufer meinen Impfnachweis, besorge für mich zwei Würste und den Glühwein, ich darf ja laut Verordnung nur für mich etwas zu essen besorgen, mein Kumpel bekommt eine Wurst ab und den Glühwein und dann lassen wir es uns gut schmecken. Hoffentlich bekommt das keiner mit, das mein Kumpel auf dem Markt ungeimpft etwas zu sich nimmt.... Ich sehe hier noch Korrekturbedarf, damit Schausteller und Budenbetreiber nicht noch zusätzlich mit Kontrollaufgaben belastet werden.
In Hamburg soll das anders laufen: Da soll es feste Zugänge zu den eingezäunten 2G- oder 3G-Weihnachtsmärkten geben. Nach erfolgten Nachweis gibt es dann keine Einschränkungen mehr, auch keine Maskenpflicht. Die erwachsenen Ungeimpften ohne Attest müssen dann draußen bleiben.

[Charlotte Sometimes]

Erst eine Vergewaltigung verharmlosen, dann noch Holocaust Relativierung? Aber sonst geht's noch gut oder??

Liebe Grasblut!
Zur deiner Information, nein mir geht es nicht gut.
Ich verharmlose weder eine Vergewaltigung = einen gewaltsamen Eingriff oder Penetration in den eigenen Körper, gegen den Willen einer Person. Noch relativiere ich den Holocaust,in der Sprache meiner Ahnen mütterlicherseits,
auch Porajmos genannt und glaub mir ich habe Dinge verloren ,von denen du nicht einmal träumen kannst.Hierzulande eher weniger bekannt.Ich relativiere hier ganz sicher nichts.
Ich erkenne bloß gewisse Dynamiken in der Gesellschaft ,die der damaligen Zeit sehr nahe kommen.
Ich selbst finde es geschmacklos und unter aller Kanone,wenn sich Ungeimpfte als die neuen Juden etc. darstellen..aber wir können auch weiter zurück gehen in der Geschichte...hier findet mittlerweile eine Hexenjagd statt ,wenn dir das lieber ist.

[Fanchen]

Mir wäre es lieber, inhaltliche Kritik zu sehen statt so etwas wie "Hexenjagd" ohne konkrete Begründung. Ich sehe das jedenfalls nicht. Und auch da finde ich den Vergleich doch eher problematisch.

Für mich kann ich allerdings sagen, dass ich den Impfgegnern immer weniger Verständnis entgegenbringe. Hier im Forum gehts sicherlich wesentlich angenehmer zu als an vielen anderen Orten, aber an gehaltvoller Kritik mangelt es trotzdem. Du hast selbst vor einigen Wochen behauptet, dass impfkritische Artikel auf Facebook gesperrt werden und die Impfung Todesfälle verursacht, aber auf Nachfrage hast du dazu nichts weiter zu dem Thema gesagt. Das reicht dann eben auch nicht, um meine Meinung zu ändern. Und als nächstes hört man von einer Hexenjagd gegen Ungeimpfte -- auch die Verfolgung von Ungeimpften scheint also an mir vorbeigegangen zu sein, aber du kannst ja gerne noch was dazu sagen.

[Graphiel]

@Charlotte Sometimes
Ich kann die Kritik daran aber durchaus nachvollziehen. Wenn ich im Fernsehen sehe, oder Kommentare in den sozialen Medien lese, bei denen sich Imfverweigerer hier in Deutschland in einer Diktatur sehen, dann platzt mir auch der Kragen. Ich wende meinen Blick dann beispielsweise nach Belarus, wo Leute im Knast hocken, weil sie auf einer friedlichen Demonstration gegen das Regime musizierten. Dann frage mich innerlich wirklich ob unsere Impfverweigerer hier in Deutschland allen Ernstes glauben, dass man die Verordnungen hier mit den Machenschaften in Belarus gleichsetzen kann. Leute, die hier von einer Beschneidung ihrer Grundrechte faseln und dabei nicht einmal zwischen Grundrechten und Luxus unterscheiden können. Ungeimpft auf die Malediven zu fliegen, auf Partys und Großveranstaltungen zu gehen und ähnliche Aktivitäten gehörte schließlich noch nie zu irgendwelchen Grundrechten. Den einzigen legitimen Punkt, den ich hier noch sehe ist der, dass ich für eine Impfe juristisch betrachtet einer Körperverletzung zustimme. Mir persönlich ist diese im Angesicht von den möglichen Begleiterscheinungen einer Coronainfektion, aufgrund einem allgemeinen Verantwortungsgefühl gegenüber meinen Mitmenschen und zusätzlich (ja, ganz egoistisch) auch für einen Zurückerhalt gewisser luxuriöser Vorteile alle mal wert.

Nur um mich noch einmal ganz klar auszudrücken: Ich habe nach wie vor Verständnis dafür, dass Menschen aus diesen oder jenen Gründen Angst haben. Sei es die Angst vor einem Wirkstoff aufgrund von mangelnder Bildung, die Angst aufgrund negativer Erfahrungen (von mir aus sogar wegen Erlebnissen in einer echten Diktatur), psychischen Vorerkrankungen, etc. Mein Verständnis schwindet inzwischen jedoch ähnlich stark für die Menschen, die ihre Angst als stetiges Schutzschild missbrauchen um sich vor einer allgemeinen Mitverantwortung gegenüber jenen zu drücken, die sich aufgrund nachweisbarer Vorerkrankungen tatsächlich nicht impfen lassen können.

[kreatives Nichts]

Erst eine Vergewaltigung verharmlosen, dann noch Holocaust Relativierung? Aber sonst geht's noch gut oder??

Liebe Grasblut!
Zur deiner Information, nein mir geht es nicht gut.
Ich verharmlose weder eine Vergewaltigung = einen gewaltsamen Eingriff oder Penetration in den eigenen Körper, gegen den Willen einer Person.

Immerhin scheint die Sache mit der "Vergewaltigung" nachvollziehbar, im Sinne von verständlicher wie es gemeint ist, zu sein. Zumindest für mich. Aber die Sache hinkt halt gewaltig. Bei einer Impfpflicht hat man immer noch die Entscheidung in der Hand, gehe ich zum Arzt und tu mir das an oder warte ich auf sonstige Nachteile, Strafen und was da vielleicht kommen könnte, wenn man einer Pflicht zum Impfen nicht nachgeht. Niemand würde einen gewaltvoll anpacken und auf dem Stuhl fixieren, um zu spritzen. Wenn es zu einer Vergewaltigung kommt, sieht das schon ganz anders aus. Da gibt es keine Entscheidungsfreiheit. Da geht es wirklich gegen den Willen einer Person.

Mein Verständnis schwindet inzwischen jedoch ähnlich stark für die Menschen, die ihre Angst als stetiges Schutzschild missbrauchen um sich vor einer allgemeinen Mitverantwortung gegenüber jenen zu drücken, die sich aufgrund nachweisbarer Vorerkrankungen tatsächlich nicht impfen lassen können.

Und wie machst du diese Leute ausfindig, zwischen all denen, denen du ihre Angst gestattest? Ich mein, es steht ja niemanden auf der Stirn "darf nachweislich Angst haben" oder "mißbraucht seine Angst für andere Zwecke". Offen darüber reden wird da auch nicht jeder.
Meiner Meinung nach ist die Psyche von Menschen doch relativ komplex und ab einem bestimmten Punkt, ist da nicht mehr viel mit logischem Denken. Angst hat einen, bevor man dem sich überhaupt bewusst ist und dann steckst du in der Gedankenspirale fest. Sollte man vielleicht nicht außer Acht lassen.



Ich muß ehrlich sagen, dass ich manchmal noch zweifel, ob es richtig war sich impfen zu lassen, weil ich immer mal wieder das Gefühl habe, dass mein Körper sich seit dem kränklicher fühlt. Ich habe manchmal das Gefühl, dass mein Körper gegen etwas ankämpft. Mir wird auch so schnell keine dritte Impfung in den Arm kommen. Die zwei müßen reichen, von mir aus hätte es auch schon eine getan, wenn man nicht zwei bräuchte um als "safe" zu gelten.

[abdurrazzaq]

Etliche von den noch Ungeimpften warten auf einen Totimpfstoff wie zum Beispiel Novavax. Und sie hoffen darauf, das Novavax oder auch Valneva noch dieses Jahr hier zugelassen werden. Novavax und Valneva sollen besser verträglich sein als die bisher zugelassenen vier Impfstoffe. Und sie können auch als Drittimpfung verabreicht werden.

[Graphiel]

Und wie machst du diese Leute ausfindig, zwischen all denen, denen du ihre Angst gestattest? Ich mein, es steht ja niemanden auf der Stirn "darf nachweislich Angst haben" oder "mißbraucht seine Angst für andere Zwecke". Offen darüber reden wird da auch nicht jeder.
Meiner Meinung nach ist die Psyche von Menschen doch relativ komplex und ab einem bestimmten Punkt, ist da nicht mehr viel mit logischem Denken. Angst hat einen, bevor man dem sich überhaupt bewusst ist und dann steckst du in der Gedankenspirale fest. Sollte man vielleicht nicht außer Acht lassen.

Ich sage ja auch nicht, dass es so einfach ist oder das ich über die sinnvollste Lösung entscheiden möchte. Ich bringe lediglich Verständnis für beide Seiten auf und zu einer davon gehört halt auch die Gruppe derer die sich bereitwillig hat impfen lassen und zunehmend verdrossener auf jene blickt, die noch immer alle möglichen Erklärungen vorschieben, warum SIE es nicht tun wollen. Und gerade bei den Extremauswüchsen der Marke "Impfdiktatur mimimi" kann ich es wärmstens nachvollziehen, wenn der ein oder andere Geimpfte da inzwischen die Pappe auf hat.

[kreatives Nichts]

Und gerade bei den Extremauswüchsen der Marke "Impfdiktatur mimimi" kann ich es wärmstens nachvollziehen, wenn der ein oder andere Geimpfte da inzwischen die Pappe auf hat.

Ja das ist schon verständlich, möchte ich noch nicht mal leugnen. Gerade immer wieder dieser Vergleich aus der NS-Zeit. Du brachtest ja Belarus als Beispiel. So gesehen kennen die meisten eine Diktatur nur aus dem Lehrbuch. Warum man für die aktuelle Differnzierung innerhalb unserer Gesellschaft unbedingt das als Vergleich nimmt, erschließt sich mir nicht.
Was für mich aber persönlich nicht nachvollziehbar ist, und da gehe ich in deinem Text noch mal eine Zeile höher, ist folgendes

zu einer davon gehört halt auch die Gruppe derer die sich bereitwillig hat impfen lassen und zunehmend verdrossener auf jene blickt, die noch immer alle möglichen Erklärungen vorschieben, warum SIE es nicht tun wollen.

Warum geht es den Leuten nicht einfach am Poppes vorbei, ob sich da nun welche nicht impfen lassen? Die geimpften haben durch solche Leute doch keinerlei Nachteil. Ich würde ja verstehen, wenn es hieße bis der letzte nicht geimpft wird, darf man das und das nicht. Das ist ja noch nicht mal der Fall. Für geimpfte sind durch die 3G und 2G-Regeln doch viele Freiheiten zurück gekommen, wo die ungeimpften doch in die Röhre schauen. Und bitte jetzt von niemanden das Argument, "Ja aber die, die sich nich impfen lassen können." Anhand unserer G-Regeln sieht man, dass die innerhalb unserer Politik schon lange durch gerutscht sind. Wobei diese Kategorie ja wohl vorerst für die Tests nichts zahlen brauch, wenn ich richtig informiert bin. Also ganz bewusst die Frage an alle, die sich über die Ärgern, die sich nicht impfen lassen wollen, und unter Ausschluß der Punkte "NS-Vergleiche" und "Solidarität für die schwachen", was habt ihr für ein Problem damit, dass Leute sagen, ich lasse mich nicht impfen?

[Graphiel]

Also ganz bewusst die Frage an alle, die sich über die Ärgern, die sich nicht impfen lassen wollen, und unter Ausschluß der Punkte "NS-Vergleiche" und "Solidarität für die schwachen", was habt ihr für ein Problem damit, dass Leute sagen, ich lasse mich nicht impfen?

Ein Pauschalproblem habe ich mit diesen gar Leuten nicht, allerdings empfinde ich es auch als etwas egozentrisch wenn Leute meinen sich zurücklehnen zu können und "die anderen" mal machen zu lassen, damit sie nichts tun müssen. Wie gesagt kann ich viele Kritikpunkte nachvollziehen, so ist es ja nicht. Ich bin nur nicht davon überzeugt, dass es eine gute Idee ist während einer laufenden Pandemie die berechtigten Streitpunkte (zum Beispiel die Frage nach dem richtige Impfstoff) als Spielball zu missbrauchen um sich vor der eigenen Mitverantwortung zu drücken. Eine Pandemie ist ja leider nichts was mal eben von einigen Wenigen behoben werden kann. Dabei müssen so viele Menschen wie möglich mithelfen und nach allem was wir wissen ist eine Impfe da eben immer noch der einfachste Weg sowie das kleinste Übel. Und wenn sich die Infektionszahlen dank vieler Bereitwilliger "Helfer" bessern und dann ausgerechnet jene Impfverweigerer an vorderster Front stehen und schreien, sobald es um die Frage nach dem Rückerhalt diverser Privilegien (nicht Grundrechte!) geht, dann kann ich es absolut verstehen wenn dem ein oder anderen der Hals anschwillt.

[kreatives Nichts]

Wieviele kennst du denn, die die Meinung "Lass die anderen mal machen" vertreten?
Diese Menschen, die so denken gibt es bestimmt, das möchte ich gar nicht anzweifeln. Mir persönlich, auch via Medien, ist aber noch nichts dergleichen untergekommen, wo jemand diese Meinung vertritt.
Wie groß ist die Menge derer, die so denken, denn wirklich?