Ab wann zählt man eigentlich zu den "Älteren" Goths/Schwarzkittel/Whatever?

[Herbstlaubrascheln]

Das mit den "zehn Jahren" würde ich so pauschal nicht sagen. Ganz ehrlich, zehn Jahre sind eine ganz schön lange Zeit. Zumal ich auch glaube, dass es im Leben eines Menschen ganz normal ist, dass er immer wieder mal "Phasen" durchlebt und dann wiederum alles neu erkennt und vieles ändert.
Bestimmte "Phasen" sind aber halt auch sehr typisch für eine bestimmte Lebensphase. Und gerade wenn man jung ist, drückt man sehr vieles über seine eigene Optik aus, aus ganz unterschiedlichen Gründen.

[Durante]

auf jeden Fall dicke massive Plateaus (sehr nötig mit meinen 1.71 cm, natürlich aber verdammt bequem und mMn schön),

Eine Mode die ich tatsächlich nie (auch in den 2000ern zu meiner Einstiegszeit) verstanden habe. Gerade bei Damen machen diese kobigen Klötze an den Beinen für mich optisch immer das (teils sonst sehr schicke) Outfit total kaputt (nicht dass ich Plateau-Schuhe bei Herren jetzt schön fände)... generell denke ich mir oft bei Goth-Fotos (geschlechtsunabhängig) im Netz: "Das sähe ja eigentlich cool aus... aber die Schuhe gehen gar nicht!"
Aber Geschmäcker sind nun mal verschieden (schade dass man wohl nie erfahren wird warum dass ästhetische Empfinden von Menschen bez. auch so spezifischer Details sich so krass unterscheidet, würd mich eigentlich interessieren).

Und mittlerweile bin ich auch so menschenscheu geworden, dass ich wohl überhaupt zu keiner Szene mehr gehören darf... Wenn man auf keine Partys/Festivals geht, sich mit keinen Freunden trifft - gehört man noch zur Szene oder eben nicht mehr?...

Hm, ich würde sagen Kontakt zu anderen Menschen (Szenemitgliedern) wäre schon Voraussetzung um Teil einer "Szene" im eigentlichen Wortsinne zu sein... ABER der Kontakt z.B. hier im Forum (oder auf irgendwelchen Social Media-Plattformen) zählt ja wohl auch behaupte ich (nicht nur Konzerte usw.).

Zwei meine Kolleg*innen (ein junger Mann und ein Mädel, beide ungefähr 20+) sind Emos wir kennen uns nicht sehr gut, aber z. B. ein Oberteil mit Aufschrift "Emo not dead" trägt man wohl nicht einfach so, zusammen mit bunten Haaren und... demensprechendem Verhalten, na ja...

Zeichen und Wunder...
Gut, hiermit sehe ich jetzt allmählich engültig ein dass Emos DOCH nicht gänzlich ausgestorben sondern lediglich eine äh "bedrohte Art" sind.

Hinzugefügt nach 12 Minuten 50 Sekunden:

Und 17 finde ich gar nicht spät, ehrlich gesagt.

Ich auch nicht... Ich war schon 20 als mein Kleiderschrank dann schließlich endgültig von "buntem" befreit wurde usw.

Wenn es danach geht, dass man in dem Ganzen nur mitten drin wäre, weil man jede Woche in Clubs und auf Konzerte geht oder ausschließlich mit Gleichgesinnten abhängt, dürfte ich mich sicherlich auch nicht irgendwo dazu zählen. Ist nämlich bei mir auch nicht so. Seit ein paar Jahren bin ich wieder etwas "aktiver", aber halt auch nur, soweit es bestimmte Umstände eben zulassen. Spielt ja auch keine unerhebliche Rolle, wie weit "weg vom Schuss" man ist. In meinen Augen spielt das schonmal keine Rolle.

Seh ich auch so, und wie gesagt "Kontakt" muss ja nicht immer autom. "live" sein.
Man könnte jetzt höchstens noch sagen "Goth sein" bedeutet einfach nicht automatisch auch "(aktiver) Teil der Gothic-Szene zu sein", das kann man natürlich theoretisch auch irgendwie trennen.
Beispiel: Ein Melancholiker der nur schwarz trägt, nur Dark Wave hört und regelmäßig auf Friedhöfen spazieren geht... ist doch logischerweise auch dann Goth selbst wenn er noch nie einen anderen Goth getroffen oder ein Event besucht hat.

[Luna Rabenherz]

@Durante

(schade dass man wohl nie erfahren wird warum dass ästhetische Empfinden von Menschen bez. auch so spezifischer Details sich so krass unterscheidet, würd mich eigentlich interessieren)

Ich mag es auch sehr sehr gerne, über solche Dinge zu spekulieren.
Ein Philosoph hat etwas in dem Sinne gesagt, dass man nicht frei sei, seine Wünsche und Vorlieben selbst auszusuchen (das genaue Zitat sowie den Namen des Philosophen habe ich leider nicht mehr im Kopf). So sieht es wohl aus. Man kann manchmal erklären, warum man dies oder das mag, aber ob das nun wirklich eine Erklärung ist oder eher eine "Rechtfertigung"? Das ist eine interessante Frage...

Also, in diesem Fall scheint alles ziemlich einfach zu sein. Diese "klobige Klotze" (danke, ich musste lachen ) lassen die Beine schlanker aussehen. Und das finde ich schön. Außerdem gibt es so eine Regel der Komposition: eine ausgeglichene Komposition soll unten massiver sein als oben. Und massive Schuhe bilden einen interessanten Kontrast mit romantischem Kleidung. Damit das Ganze nicht "zu süß" wird
Und... Plateaus sind doch einfach bequemer als dünne Sohlen. Obwohl es auch durchaus möglich ist, dass das auch eine individuelle Sache ist... Ich persönlich kann es einfach nicht leiden, jedes Steinchen und jede Unebenheit mit meinen Füßen zu fühlen. Ich hatte ein Paar solchen Stiefel (da ich ein großer Fan von Lacrimosa war (und evtl auch bis heute bin), wollte ich auch einige Elemente von Tilos Stil nachahmen). Habe mich ein Paarmal damit gequält und dann habe ich sie verkauft. Ebenso Converse usw. Nervt unheimlich. Ein paar Centimeter müssen doch zwischen mir und der rauen Realität sein 5-10 Cm sind noch besser:)

ABER der Kontakt z.B. hier im Forum (oder auf irgendwelchen Social Media-Plattformen) zählt ja wohl auch behaupte ich (nicht nur Konzerte usw.). 

Wenn das solche interessante Menschen mit solchen interessanten Konversationen sind, wie z. B. hier, dann macht das sogar wieder Spaß

[Uwi1976]

Ich bin mir nicht sicher, ob bzw. warum das für Dich relevant ist...
Ich treibe mich seit ca. Ende der 90er Jahre in der schwarzen Szene herum, d.h. ich darf mich vermutlich mittlerweile zum "alten Eisen" zählen.
Warum auch nicht, ich fühle mich in dieser Subkultur sehr wohl.

Altgrufti... eine ältere Freundin (sie ist etwas über 50) hat erst vor ein paar Jahren, sprich relativ spät den Weg in die schwarze Szene gefunden und vorher überhaupt nichts
mit dem Thema Goth am Hut gehabt... freilich sieht man ihr das heute überhaupt nicht mehr an, wenn Du ihr auf der Strasse begegnest, wirst Du felsenfest überzeugt sein,
dass sie schon seit 40 Jahren ein Grufti ist

[Herbstlaubrascheln]

lassen die Beine schlanker aussehen.

Nun, das habe ich SO noch gar nicht gesehen. Also hätten die Dinger für mich auch tatsächlich was positives, wer hätte das gedacht *lacht* - Ist ja letztendlich alles Geschmackssache, ich bin einfach schon seit je her ein Docs-Träger. Und ich kanns mir grad so gar nicht vorstellen, dass Plateaus BEQUEM sind?! Ich könnte damit wahrscheinlich gar nicht mal wirklich laufen.
Welche Stiefel hattest Du, mit denen Du Dich "gequält" hattest, wie Du sagst?
Ok, und Converse gehen für mich persönlich halt gar nicht

[Durante]

Ein Philosoph hat etwas in dem Sinne gesagt, dass man nicht frei sei, seine Wünsche und Vorlieben selbst auszusuchen (das genaue Zitat sowie den Namen des Philosophen habe ich leider nicht mehr im Kopf). So sieht es wohl aus.

Stimmt natürlich leider. Wär ja auch zu einfach sonst...

Und massive Schuhe bilden einen interessanten Kontrast mit romantischem Kleidung. Damit das Ganze nicht "zu süß" wird

Hätte ich raten müssen, wäre "Kontrast" tatsächlich meine erste Wahl gewesen.

Und... Plateaus sind doch einfach bequemer als dünne Sohlen.

"Bequem"... tz tz tz, wie ungruftig. (Spaß )

Wenn das solche interessante Menschen mit solchen interessanten Konversationen sind, wie z. B. hier, dann macht das sogar wieder Spaß

Ja, aktuell macht es gerade tatsächlich Spaß hier, du (und Leelee als ebenfalls relativer "Neuzugang") bereichert das Forum gerade sehr finde ich. Da kommt etwas äh "untotes Leben in die Gruft".

Hinzugefügt nach 7 Minuten 10 Sekunden:

Welche Stiefel hattest Du, mit denen Du Dich "gequält" hattest, wie Du sagst?

Ich vermute jetzt mal sie meinte das was ich immer "Pseudo-Pikes" nenne, also spitze Stiefeletten aber keine echten Pikes, untere Form eher ein bisschen ähnlich wie Biker-Boots oder Cowboy-Stiefel, knöchelhoch und mit ein paar Schnallen (aber nicht extrem spitz und ohne den Mittel-Reißverschluss) - Sowas hat Tilo lange Zeit getragen bei Auftritten, auf Fotos etc. (nach seiner klassischen "90er-Grufti-Optik"), ob er es noch macht weiß ich nicht) und die hat man ne Zeit lang in den üblichen Szene-Shops problemlos bekommen.

Ok, und Converse gehen für mich persönlich halt gar nicht

Hey, das sind meine Alltags-(Hoch-)Sommerschuhe!
(Natürlich nur die komplett schwarzen versteht sich. )

[Herbstlaubrascheln]

@Durante
Ah, ok, ich versteh` schon, diese Pikes-artigen Schuhe sind höchstwahrscheinlich gemeint. Generell find` ich "spitzen Schuh" immer ganz cool. Bequem ist aber auch anders, keine Frage. Ich hatte mal ein sehr unangenehmes Pikes-Erlebnis; und dazu muss ich auch sagen, dass ich die Sohle so dünn finde. Tragekomfort bei Schuhen ist ganz schön wichtig; ich werde schnell gereizt, wenn "ein Schuh drückt", wie man so schön sagt. Als meine Docs irgendwann mal den Geist aufgegeben haben, mussten neue her und ich hatte schon wieder vergessen, wie ätzend das ist, wenn Stiefel neu und hart sind. Ich hab` sie erstmal bearbeiten müssen damit das Leder halbwegs weich wurde und man sie angenehm tragen konnte Außerdem sehen die halt einfach scheisse aus, wenn sie nagelneu sind.

Converse mag ich aus mehreren Gründen nicht - in erster Linie sind die für mich halt absolut nur passend zu Hosen. Da ich keine Hosen trage, fallen die schon mal rein optisch raus. Das Tragegefühl finde ich persönlich auch eigenartig, irgendwie fühlt es sich an, als hätte man gar keinen Schuh an Alles so dünn und schwabbelig, und das, obwohl die doch relativ eng geschnitten sind und man nicht mal eben so "reinschlüpfen" kann, sondern die Bänder vorher lockern muss. - klingt jetzt, als hätte ich monströse Füße

[Evanahhan]

Ja, das leidige Problem. Es gibt schöne Schuhe, und es gibt Schuhe, in denen ich laufen kann…

[Durante]

Diese moderneren spitzen Stiefeletten ("Pseudo-Pikes") haben meist gar nicht so dünne Sohlen und sind generell eher etwas robuster (im Alltag trag ich sowas gern, wenn mir die echten Pikes zu schade sind). Echte Pikes haben natürlich sehr dünne Sohlen das stimmt (wenn man sich aber damit auf Asphalt oder in einer Konzerthalle oder so aufhält (nicht auf Kies ) müssen die deshalb nicht unbequem sein, WENN sie denn richtig passen).

Converse mag ich aus mehreren Gründen nicht - in erster Linie sind die für mich halt absolut nur passend zu Hosen. Da ich keine Hosen trage, fallen die schon mal rein optisch raus.

OK - DAS Argument kann ich absolut nachvollziehen - Gruftiger langer Rock mit Chucks... kann ich mir auch grad nicht so vorstellen.

[Luna Rabenherz]

@Herbstlaubrascheln ja, ungefähr so etwas, wie es Durante beschrieben hat. Spitze quasi "Cowboy"-Stiefel mit ungefähr 4 cm Absatz und dünner Sohle (keine Ahnung, 5 mm vielleicht). Ich habe sie gebraucht gekauft und weiß nicht, welche Marke das war. Eigentlich auch egal, sie waren völlig OK, das sind nur meine persönliche Macken:)

Hinzugefügt nach 6 Minuten 30 Sekunden:

Ja, aktuell macht es gerade tatsächlich Spaß hier, du (und Leelee als ebenfalls relativer "Neuzugang") bereichert das Forum gerade sehr finde ich. Da kommt etwas äh "untotes Leben in die Gruft".

...und jede Menge Off-Topic in jedem Thema (in meinem Fall) hoffentlich werde ich dadurch nicht von dem Administrator gebannt