Tugend oder Makel?

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Bloody Arthur

Re: Tugend oder Makel?

Beitrag von Bloody Arthur »

SchwarzeKatz hat geschrieben: Freitag 18. Oktober 2019, 12:22 Angenommen der Ehepartner benimmt sich anderen Menschen (Fremden, Verwandten,Freunden) gegenüber wie das letzte Scheusal, dann verpflichtet mich die Loyalität meinem Partner gegenüber dazu, trotzdem hinter ihm zu stehen.^^
An dieser Stelle sollte die Loyalität zum Ehepartner unbedingt ein Ende haben.
Wenn ich die Loyalität aber als erstrebenswerten Wert und nicht als Zwang sehe, dann Frage ich mich doch warum der Ehepartner nicht Loyal ist und sich gegenüber den Verwandten nicht wenigstens neutral verhält, auch wenn er sie nicht ab kann. Oder angemessen Kritisch...
An dieser Stelle wäre Loyalität, meiner Meinung nach eher angebracht. Ich denke man kann aus Loyalität heraus ertragen, auch mal alle 2 Wochen mit jemandem Kaffee zu trinken, den man nicht mag.^^

Dennoch ist dies natürlich ein sehr richtiger und wichtiger Einwurf.
Ich finds halt wirklich interessant, wie die Definitionen so sind^^
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Schattenwurf
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Re: Tugend oder Makel?

Beitrag von Schattenwurf »

SchwarzeKatz hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2019, 17:54 "Loyalität bedeutet, im Interesse eines gemeinsamen höheren Zieles, die Werte (und Ideologie) des Anderen zu teilen und zu vertreten bzw. diese auch dann zu vertreten, wenn man sie nicht vollumfänglich teilt, solange dies der Bewahrung des gemeinsam vertretenen höheren Zieles dient."
Also das was uns von Tieren unterscheidet?
Great minds discuss ideas;
average minds discuss events;
small minds discuss people.
Charlotte Sometimes
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Re: Tugend oder Makel?

Beitrag von Charlotte Sometimes »

Uns unterscheiden viele ,viele andere Dinge von Tieren.
Ich würde es jetzt nicht auf Loyalität runter brechen...
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Grauer Wolf
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Re: Tugend oder Makel?

Beitrag von Grauer Wolf »

Uns unterscheiden viele ,viele andere Dinge von Tieren.
Nein, würde ich jetzt einmal dagegenhalten: Der Mensch ist ein Tier -- wenn vielleicht auch ein eher spezielles. Die Welt wäre vermutlich ein besserer Ort, wenn wir uns dieser Tatsache etwas bewußter wären.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

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Last Word
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Re: Tugend oder Makel?

Beitrag von Last Word »

Um nochmals aufs Neue auf die Ursprungsfrage einzugehen: Für mich ist Geduld immer ein sehr ambivalentes Konstrukt.
Ein Freund kann fertig/gestresst/genervt/w/e sein, in dem Fall ist Geduld eine sozial erhaltende Funktion (Ich erkenne, dass mein Freund gerade irregulär agiert und nehme das nicht zum Anlass, unsere Beziehung zu überdenken), in anderen Fällen kann es auch selbstverkrüppelnd sein (Ich warte geduldig darauf, dass der Andere mir ein eindeutiges Zeichen gibt -> Ich begebe mich in eine Opferposition), oder im schlimmsten Fall sogar gefährlich (zum Beispiel "Mordsgeduld"; Ich sehe, dass da jemand echt übel Scheiße baut, aber anstatt was zu sagen, bewerte ich das wie Beispiel a) und hoffe auf Besserung (übrigens wieder eine Opferposition)) und kaum noch vom Biedermeiertum zu unterscheiden.
Allerdings ist Aktivismus im Gegensatz dazu nicht immer angebracht (wenn a) zutrifft, kann das auch mal eine Beziehung (zer)stören) und nicht immer einfach (gerade, wenn man keinen etablierten Kritikkommunikationsweg zu Freunden hat, oder gesellschaftliche Phänomene angehen will) und kann einen riesigen Rattenschwanz hinter sich her ziehen.

Da ich persönlich sozial eher zu Geduld neige, sehe ich diese mittlerweile öfter als Makel als als Tugend an, bin mir allerdings meiner Voreingenommenheit dahingehend bewusst.
Ich fände es sehr interessant, wie Ihr zu diesem Thema steht :)