Nur noch eine kleine Beispielrechnung bezüglich des Weidefleisches (weil die schöne Lüneburger Heide ja eh kurz gefressen werden muss um die tolle Biodiversität zu erhalten).
Die Anzahl der dort als Landschaftspfleger gehaltenen Schnucken beträgt ca. 9.000 Tiere. Gehen wir einmal ganz positiv davon aus, dass das alles gute Auen sind, die fleißig ihre im Schnitt zwei Lämmer pro Muttertier bekommen und aufziehen und die dann auch alle komplett weggeschlachtet werden. Dann hätten wir also 18.000 Schnucken als "Nebenproduktion" der Landschaftspflege. Natürlich alles im Namen der Biodiversität.
Eine Schnucke hat etwa eine Schlachtausbeute von 22-25 kg. Macht bei der genannten Summe der potentiellen Masttiere also 450.000 kg Fleisch. Hört sich echt verdammt viel an! Bedeutet aber pro Einwohner Deutschlands magere 0,005 kg - pro Jahr!!!
Bei einem pro Kopf Verbrauch von ca. 60 kg im Jahr (manche Quellen gehen sogar von über 80 kg aus) ist das eine ziemlich mickrige Mahlzeit. Da kann man besser gleich die Fliege in der Suppe mitessen.
tatsächlich beträgt die Anzahl der Schlachttiere in Deutschland pro Jahr 750 Millionen (Fische und Meerestiere nicht mitgerechnet) Davon 1.085.000 Schafe. Auch wenn Schafe einen vergleichsweise verschwindend niedrigen Anteil des Fleischverbrauches in Deutschland ausmachen, könnte man selbst in der günstigsten Berechnung nicht einmal 2% des Bedarfes von den Landschaftspflegern der Lüneburger Heide beziehen.
Bei den glücklichen Almkühen wird es ähnlich aussehen.
Aber wo wir gerade von Landschaftspflege und Biodiversität sprechen. Unser so tolles Weideland ist zu 90% menschlichen Ursprungs. Dafür wurden Wälder gerodet und Moore trocken gelegt. Landschaften also, in denen es einmal eine sehr große Biodiversität gab. Und die man auch - zumindest zu großen Teilen - wieder renaturieren könnte. Wenn man halt kein Rauhfutter herstellen oder Weideland zur Verfügung haben müsste. Unnötig zu erwähnen, dass damit nicht nur mehr Lebensraum für die Biodiversität entstünde, sondern vor allem die Wälder in Sachen Klimaschutz einen nützlichen Beitrag leisten würden.
Und das ist nicht nur in Deutschland so. 70% des Amazonas-Regenwaldes besteht mittlerweile aus Dauergrünland.
Noch eine kleine Anmerkung zum Thema "Düngerproduktion". Müssten wir nicht so viele Viecher fett mästen, bräuchten wir auch entsprechend viel weniger Futtermittel und müssten weniger anbauen. Denn - und um das zu verstehen muss man auch nicht einmal studiert haben - was hinten rauskommen soll, muss vorne ja auch rein. Sprich, wenn die Kuh, das Schein, die Wollmilchsauwasauchimmer kacken soll, muss da erstmal Input rein. Und das nicht gerade wenig. In aller Regel also Pflanzen, die auch irgendwo angebaut werden müssen. Für diesen Anbau braucht man also wieder Dünger. Der aber nur entsteht, wenn man das Tier mit Pflanzen usw usw... merkste selber, ne?
Fleisch ist und war NIE ein Nebenprodukt der Landschaftspflege oder der Düngemittelproduktion.
Ja, natürlich hat sich der Mensch angepasst und sein Gebiss ist degeneriert! Ein hervorragendes Beispiel für Evolution! Und vom ehemaligen Esser von Hirnen, Knochenmark und Mammuthoden hat er sich doch tatsächlich an Burger und Fritten gewandt. Erstaunlich! Das sowas geht.... und sogar von rein pflanzlicher Kost kann er satt und glücklich werden. Was für ein Wunder der Natur!
In diesem Sinne.. esst was euch schmeckt und was eurer Meinung nach zu eurer Ethik und Moral passt
