Grauer Wolf hat geschrieben: ↑Sonntag 12. November 2023, 12:52
Es gibt viel zu tun. Geh'n wir heim. Isso.
Was mir an den Kommentaren des Informatiker Danisch zu den von ihm verlinkten Videos auffällt: Er bezieht sich ausschließlich auf Frauen. Auch wenn ich seine Aussagen zum größten Teil unterschreiben würde, möchte ich dann aber doch darauf hinweisen, daß sich die junge Generation der herb(ivor)en Männlichkeit jetzt zumindest im universitären Umfeld auch nicht gerade durch wissenschaftlichen Eifer hervortut. Da brennt nichts mehr. Da ist niemand mehr von unstillbarem Forscherdrang getrieben und arbeitet die ganze Nacht oder das Wochenende durch, um die eigene Neugierde zu befriedigen. Da wird wie in jedem anderen Büro- oder Laborjob auch nur noch das minimale Pflichtprogramm von neun bis vier absolviert, um sich die Brötchen zu verdienen.
Kann man machen.
Nur: Wenn das alle so machen, dann dürfen wir uns halt auch nicht beschweren, wenn es demnächst nur noch Brötchen von gestern mit ohne Marmelade gibt -- und wir nur noch nach anderer Länder Pfeife tanzen können.
Edith meint: Liest man sich durch ein paar mehr Anmerkungen des Informatiker Danisch hindurch fragt sich meiner Einer, ob der gute Mann nicht selbst in seiner eigenen kleinen Blase gefangen ist. In Deutschland hat sich über die vergangenen Jahrzehnte hinweg in der Tat ein riesiger Berg gesellschaftlicher Probleme aufgebaut, die nun mit voller Wucht auf Wirtschaft, Politik und alle anderen Aspekte des alltäglichen Lebens durchschlagen. Die Suche nach den »Schuldigen« macht sich Informatiker Danisch meiner Meinung nach dann aber doch etwas zu einfach: die Linken, die Grünen, die Emanzen.
Nein, so einfach ist das nicht.
Meiner Meinung nach zählen sich hier in Deutschland zu viele Leute zur »intellektuellen Elite« -- obwohl sie in ihrem gesamten Leben noch nicht mit Bildung im Sinne des
Humboldtschen Ideals in Berührung gekommen sind -- auch wenn sie auf Gennasium waren und an Unität stupidiert haben.
Ich gebe dir da absolut recht. Zum einen bin ich bei Danisch zwiegespalten, weil er seine Feindbilder hegt und pflegt. Andererseits ist auch eine ganze Menge Realsatire dabei und oft handelt es sich nicht um Einzelfälle, sondern ist schlicht und ergreifend die Realität und Fakt. Er wertet auch nur das aus, was er im Internet findet.
Andere Frage: Sind wir nicht alle in unserer kleinen feinen Blase gefangen? Na klar! Ich lese immer mal quer durch verschiedene Formate im Internet und lass mich auch mal von dem Mist in anderen Medien berieseln. Aus dieser Gemengelage wird sich möglicherweise eine Wahrheit bilden lassen. Ich würde nie sagen, der Eine hat recht und der Andere nicht. Aber mal im Ernst... hat sich irgendeiner Gedanken darüber gemacht, wer in 20 bis 40 Jahren unsere Rente verdienen soll? Wer das Bruttosozialprodukt noch halbwegs hochhalten will? Die Leute, die heute als Handwerker schuften und über ihre kaputten Knochen klagen wird es dann nicht mehr geben. Was ist, wenn es, so wie es eigentlich heute schon an vielen Stellen ist, keine Handwerker mehr gibt, weil sich alle die Hände nicht mehr schmutzig machen wollen, ihre Work-Life-Balance konträr zu 8h täglicher Arbeitszeit steht und das Einkommen so garnicht seinen Wunschvorstellungen entspricht? Was passiert dann? Das alles wird heutzutage einfach nur noch schön geredet. Die wirtschaftliche Kurve wird dann steil bergab gehen. Ein Land, was nur noch aus Studierten, Dummschwätzern, Faulenzern und Nichtskönnern besteht kann dicht machen. Die Fachkräfte, die sich ein jedes Unternehmen herbeisehnt, wird es nicht geben, weil das alles verschlafen wird von Politik und der Wirtschaft selbst. Kompetenz wird doch an höchster Stelle vermisst. Für die heutige Jugend taugt die Regierung hervorragend als Vorbild. Nichts können, keine Kompetenz haben und unvorstellbaren Mist labern und damit ein ganzes Land regieren. Na herzlichen Glückwunsch. Das wird allen noch auf die Füße fallen.
Kann man sich auch hier mal antun:
https://www.focus.de/politik/bei-kanzle ... %20Politik.
Da bleibt man nur Kopf schüttelnd zurück. Und das sind die Vorbilder für unsere Jugend.
Hinzugefügt nach 14 Minuten 5 Sekunden:
Fanchen hat geschrieben: ↑Sonntag 12. November 2023, 14:06
Herbstlaubrascheln hat geschrieben: ↑Sonntag 12. November 2023, 11:04
Und das "früher hat`s auch niemanden geschadet" - Argument mag ich persönlich einfach nicht. Nur weils nicht geschadet hat, ist es nicht automatisch gut
Das ist ja noch nichtmal alles: Es ist sowieso eine Behauptung, die man überhaupt nicht beweisen kann. Gut, man kann natürlich eine Studie durchführen... wenn man das gemacht hat, greift man aber selten auf dieses Argument zurück.
Aber woher soll man wissen, was einem geschadet hat und was nicht? Der Vergleichswert fehlt ja völlig. Es ist nicht mehr als ein nutzloses Totschlagargument.
Warum sollte man das nicht beweisen können? Verstehe ich nicht. Wenn es anders wäre und ich ein verwöhntes und überall hin kutschiertes Blag gewesen wäre (was zu DDR-Zeiten schwer möglich gewesen wäre, außer man wäre das Kind eines Bonzen gewesen), dann würde ich heute so wie du, lieber Fanchen, argumentieren. Da hast du deinen Vergleichswert. Uns, und da meine ich die Jungens und Mädels, die damals eben nicht verwöhnt, sondern denen auch frühzeitig was zugetraut wurde, die mit anfassen mussten und sich nicht zu schade waren, sich die Hände schmutzig zu machen hat es nicht geschadet. Im Gegenteil. Viele von denen wissen noch die kleinen Dinge zu schätzen und haben sich mit eigenen Händen und Geld was aufgebaut. Wohingegen so manche Spezies Jugend heute denkt, dass ihnen die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Sorry! Wenn man was erreichen will, dann muss man auch was dafür tun.
Nichts ist so, wie es scheint.