Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

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Fanchen
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Fanchen »

Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Sonntag 12. November 2023, 11:04 Und das "früher hat`s auch niemanden geschadet" - Argument mag ich persönlich einfach nicht. Nur weils nicht geschadet hat, ist es nicht automatisch gut ;)
Das ist ja noch nichtmal alles: Es ist sowieso eine Behauptung, die man überhaupt nicht beweisen kann. Gut, man kann natürlich eine Studie durchführen... wenn man das gemacht hat, greift man aber selten auf dieses Argument zurück. :lol:
Aber woher soll man wissen, was einem geschadet hat und was nicht? Der Vergleichswert fehlt ja völlig. Es ist nicht mehr als ein nutzloses Totschlagargument.
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Phönix75
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Phönix75 »

Grauer Wolf hat geschrieben: Sonntag 12. November 2023, 12:52
Phönix75 hat geschrieben: Sonntag 12. November 2023, 11:43 https://www.danisch.de/blog/2023/10/06/ ... eitarbeit/
https://www.danisch.de/blog/2023/10/05/ ... ruch-ever/

Ich hab mich weggeschmissen... Deutschland ist im Arsch. :shock:
Es gibt viel zu tun. Geh'n wir heim. Isso. :mrgreen:


Was mir an den Kommentaren des Informatiker Danisch zu den von ihm verlinkten Videos auffällt: Er bezieht sich ausschließlich auf Frauen. Auch wenn ich seine Aussagen zum größten Teil unterschreiben würde, möchte ich dann aber doch darauf hinweisen, daß sich die junge Generation der herb(ivor)en Männlichkeit jetzt zumindest im universitären Umfeld auch nicht gerade durch wissenschaftlichen Eifer hervortut. Da brennt nichts mehr. Da ist niemand mehr von unstillbarem Forscherdrang getrieben und arbeitet die ganze Nacht oder das Wochenende durch, um die eigene Neugierde zu befriedigen. Da wird wie in jedem anderen Büro- oder Laborjob auch nur noch das minimale Pflichtprogramm von neun bis vier absolviert, um sich die Brötchen zu verdienen.

Kann man machen.

Nur: Wenn das alle so machen, dann dürfen wir uns halt auch nicht beschweren, wenn es demnächst nur noch Brötchen von gestern mit ohne Marmelade gibt -- und wir nur noch nach anderer Länder Pfeife tanzen können.


Edith meint: Liest man sich durch ein paar mehr Anmerkungen des Informatiker Danisch hindurch fragt sich meiner Einer, ob der gute Mann nicht selbst in seiner eigenen kleinen Blase gefangen ist. In Deutschland hat sich über die vergangenen Jahrzehnte hinweg in der Tat ein riesiger Berg gesellschaftlicher Probleme aufgebaut, die nun mit voller Wucht auf Wirtschaft, Politik und alle anderen Aspekte des alltäglichen Lebens durchschlagen. Die Suche nach den »Schuldigen« macht sich Informatiker Danisch meiner Meinung nach dann aber doch etwas zu einfach: die Linken, die Grünen, die Emanzen.

Nein, so einfach ist das nicht.

Meiner Meinung nach zählen sich hier in Deutschland zu viele Leute zur »intellektuellen Elite« -- obwohl sie in ihrem gesamten Leben noch nicht mit Bildung im Sinne des Humboldtschen Ideals in Berührung gekommen sind -- auch wenn sie auf Gennasium waren und an Unität stupidiert haben.


Ich gebe dir da absolut recht. Zum einen bin ich bei Danisch zwiegespalten, weil er seine Feindbilder hegt und pflegt. Andererseits ist auch eine ganze Menge Realsatire dabei und oft handelt es sich nicht um Einzelfälle, sondern ist schlicht und ergreifend die Realität und Fakt. Er wertet auch nur das aus, was er im Internet findet.
Andere Frage: Sind wir nicht alle in unserer kleinen feinen Blase gefangen? Na klar! Ich lese immer mal quer durch verschiedene Formate im Internet und lass mich auch mal von dem Mist in anderen Medien berieseln. Aus dieser Gemengelage wird sich möglicherweise eine Wahrheit bilden lassen. Ich würde nie sagen, der Eine hat recht und der Andere nicht. Aber mal im Ernst... hat sich irgendeiner Gedanken darüber gemacht, wer in 20 bis 40 Jahren unsere Rente verdienen soll? Wer das Bruttosozialprodukt noch halbwegs hochhalten will? Die Leute, die heute als Handwerker schuften und über ihre kaputten Knochen klagen wird es dann nicht mehr geben. Was ist, wenn es, so wie es eigentlich heute schon an vielen Stellen ist, keine Handwerker mehr gibt, weil sich alle die Hände nicht mehr schmutzig machen wollen, ihre Work-Life-Balance konträr zu 8h täglicher Arbeitszeit steht und das Einkommen so garnicht seinen Wunschvorstellungen entspricht? Was passiert dann? Das alles wird heutzutage einfach nur noch schön geredet. Die wirtschaftliche Kurve wird dann steil bergab gehen. Ein Land, was nur noch aus Studierten, Dummschwätzern, Faulenzern und Nichtskönnern besteht kann dicht machen. Die Fachkräfte, die sich ein jedes Unternehmen herbeisehnt, wird es nicht geben, weil das alles verschlafen wird von Politik und der Wirtschaft selbst. Kompetenz wird doch an höchster Stelle vermisst. Für die heutige Jugend taugt die Regierung hervorragend als Vorbild. Nichts können, keine Kompetenz haben und unvorstellbaren Mist labern und damit ein ganzes Land regieren. Na herzlichen Glückwunsch. Das wird allen noch auf die Füße fallen.

Kann man sich auch hier mal antun: https://www.focus.de/politik/bei-kanzle ... %20Politik.

Da bleibt man nur Kopf schüttelnd zurück. Und das sind die Vorbilder für unsere Jugend. :roll:

Hinzugefügt nach 14 Minuten 5 Sekunden:
Fanchen hat geschrieben: Sonntag 12. November 2023, 14:06
Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Sonntag 12. November 2023, 11:04 Und das "früher hat`s auch niemanden geschadet" - Argument mag ich persönlich einfach nicht. Nur weils nicht geschadet hat, ist es nicht automatisch gut ;)
Das ist ja noch nichtmal alles: Es ist sowieso eine Behauptung, die man überhaupt nicht beweisen kann. Gut, man kann natürlich eine Studie durchführen... wenn man das gemacht hat, greift man aber selten auf dieses Argument zurück. :lol:
Aber woher soll man wissen, was einem geschadet hat und was nicht? Der Vergleichswert fehlt ja völlig. Es ist nicht mehr als ein nutzloses Totschlagargument.
Warum sollte man das nicht beweisen können? Verstehe ich nicht. Wenn es anders wäre und ich ein verwöhntes und überall hin kutschiertes Blag gewesen wäre (was zu DDR-Zeiten schwer möglich gewesen wäre, außer man wäre das Kind eines Bonzen gewesen), dann würde ich heute so wie du, lieber Fanchen, argumentieren. Da hast du deinen Vergleichswert. Uns, und da meine ich die Jungens und Mädels, die damals eben nicht verwöhnt, sondern denen auch frühzeitig was zugetraut wurde, die mit anfassen mussten und sich nicht zu schade waren, sich die Hände schmutzig zu machen hat es nicht geschadet. Im Gegenteil. Viele von denen wissen noch die kleinen Dinge zu schätzen und haben sich mit eigenen Händen und Geld was aufgebaut. Wohingegen so manche Spezies Jugend heute denkt, dass ihnen die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Sorry! Wenn man was erreichen will, dann muss man auch was dafür tun.
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Grauer Wolf »

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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Phönix75 »

Geil @Grauer Wolf . Das ist eine sehr sympathische Anzeige. :lol: Und wegen derlei Dingen, die da aufgezählt werden, finden die Firmen keine Mitarbeiter. :x
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Fanchen »

Phönix75 hat geschrieben: Sonntag 12. November 2023, 19:43Warum sollte man das nicht beweisen können? Verstehe ich nicht. Wenn es anders wäre und ich ein verwöhntes und überall hin kutschiertes Blag gewesen wäre (was zu DDR-Zeiten schwer möglich gewesen wäre, außer man wäre das Kind eines Bonzen gewesen), dann würde ich heute so wie du, lieber Fanchen, argumentieren. Da hast du deinen Vergleichswert.
Dann hat es dir also doch geschadet.
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Phönix75 »

@Fanchen

Aufschlussreich! Dann warst/bist du also ein verwöhntes und überall hin kutschiertes Blag? Danke. Mehr muss ich nicht wissen. :lol:
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Fanchen »

Nein. Warum?
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Evanahhan »

Phönix75 hat geschrieben: Sonntag 12. November 2023, 19:43 Die Fachkräfte, die sich ein jedes Unternehmen herbeisehnt, wird es nicht geben, weil das alles verschlafen wird von Politik und der Wirtschaft selbst.
Da gibt es aber noch ein weiteres wesentliches Problem: unsere Demographie. Um den Fachkräftebedarf zu decken, brauchen wir Einwanderung. Am besten direkt qualifizierte Einwanderer; nicht jeden Flüchtling wird man für jeden Beruf fit machen können. Dazu muss aber auch die Bevölkerung ihren Teil beitragen. Selbst wenn die Regierung ausländischen Fachkräften den roten Teppich ausrollt, werden die nicht herkommen, wenn sie dann hier rassistischer Gewalt ausgesetzt sind. Besonders bei uns hier im Osten werden doch immer wieder Menschen bedroht, beleidigt, verprügelt, weil sie nicht „bio-deutsch“ aussehen. Das tun sich qualifizierte Leute einfach nicht an (zu Recht!).
Und dann immer die Forderung, dass die sich integrieren sollen, aber ohne Bereitschaft, Fremde auch aufzunehmen und ihnen freundlich zu begegnen. So funktioniert das halt nicht. Integration ist keine Einbahnstraße. Unsere Ausländer-hassenden Zeitgenossen helfen also kräftig mit, die Probleme zu verschlimmern. Um anschließend noch mehr auf „die Regierung“ und „die Medien“ zu schimpfen.
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Graphiel »

Hat zwar im Grunde nicht mehr viel mit Szenethemen gemein, aber ich möchte das dennoch mal aufgreifen...
Phönix75 hat geschrieben: Sonntag 12. November 2023, 19:43 Aber mal im Ernst... hat sich irgendeiner Gedanken darüber gemacht, wer in 20 bis 40 Jahren unsere Rente verdienen soll? Wer das Bruttosozialprodukt noch halbwegs hochhalten will? Die Leute, die heute als Handwerker schuften und über ihre kaputten Knochen klagen wird es dann nicht mehr geben. Was ist, wenn es, so wie es eigentlich heute schon an vielen Stellen ist, keine Handwerker mehr gibt, weil sich alle die Hände nicht mehr schmutzig machen wollen, ihre Work-Life-Balance konträr zu 8h täglicher Arbeitszeit steht und das Einkommen so garnicht seinen Wunschvorstellungen entspricht?
Könnte man es nicht auch von der anderen Seite heraus betrachten?

Das beispielsweise das System Rente als an die Wirtschaft gekoppelte Umlage zur Altersvorsorge auf lange Sicht gesehen ohnehin eine Scheißidee war? Schau dich doch einmal weltwirtschaftlich um. Die Geschichte, dass eine autoritäre Staatsform, welche zur Überausbeutung der Arbeiterklasse führt mit dem Kapitalismus unvereinbar ist, hat sich doch aller spätestens mit dem wirtschaftlichen Erfolg Chinas als ideologischer Trugschluss erwiesen. Denkst du denn, dass der wirtschaftliche Druck der durch diese Kombination entsteht spurlos an den konkurrierenden Staaten (so auch Deutschland) vorbei geht? Die Ursachen für bevorstehende Sorgen und Probleme, so auch Altersarmut und ein gewisser Wohlstand liegen erheblich tiefer begraben als in der angeblichen Faulheit jüngerer Generationen.

Ich persönlich kann zwar diesen zunächst sehr schlüssig wirkenden Gedankengang nachvollziehen, aber so ganz kann und will ich ihn dennoch nicht teilen. Ist es denn verwerflich, wenn sich junge Menschen überlegen mit Aussicht auf einen geschundenem Körper im hohen Alter dann doch lieber eine Arbeit ergreifen bei der sie bei gleichem Lohn zumindest ein Alter mit weniger Gebrechen zu erwarten haben? Ist es für dich falsch, wenn Leute die einen Vertrag über eine Arbeitswoche von 40 Stunden unterschreiben darauf bestehen das dieser auch eingehalten wird und am Ende nicht 70 Stunden mit Freizeitausgleich geschuftet werden sollen, welcher aufgrund "der wirtschaftlichen oder personellen Lage" leider eh nicht genommen werden kann? Findest du es verwunderlich, wenn junge Menschen keinen Bock mehr haben beispielsweise einen Pflegeberuf zu ergreifen, bei dem sie künftige Herz-/Kreislaufprobleme oder einen psychischen Kollaps aufgrund einer durchaus existierenden Überbelastung quasi gleich mit im Arbeitsvertrag unterschreiben? Vielleicht ist das, was manche als "Faulheit" identifizieren (zumindest in Teilen) auch nur eine längst überfällige Rebellion gegen ein System, was denen die am meisten zu schuften haben, ohnehin nicht zum leben und sterben gerecht wird.

Nur mal so als Denkansatz.... ;)
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Grauer Wolf
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Re: Nachwuchs, oder Wie sieht es heute aus mit der Jugend?

Beitrag von Grauer Wolf »

Luna Rabenherz hat geschrieben: Montag 13. November 2023, 17:57 Macht euch keine Sorgen um die Zukunft! Dank der Klimakatastrophe haben wir sowieso keine...
Diese typische deutsche Angst vor dem nahenden Weltuntergang durch Waldsterben, Atomkraft, Sauren Regen, CO2, Ozon, Klimawandel und so weiter und so fort ist vor allem eins: typisch deutsch. Der Homo Sapiens ha-ha-ha... hat in der Vergangenheit schon ganz andere Klimakatastrophen weggesteckt und überlebt. Die Wahrscheinlichkeit, daß wir uns demnächst gegenseitig die Köpfe einschlagen werden, lange bevor der Klimawandel so richtig zuschlägt, halte ich für deutlich größer.

Ja, wir haben es definitiv verkackt mit dem Klima. Zu meinen, wir könnten einfach mal eben so 1.5 Billionen Tonnen CO2 in die Luft pusten (plus jedes Jahr nochmal 190 Millionen Tonnen Methan), ohne daß das irgendwelche Konsequenzen hätte, ist schon reichlich naiv. Aber wir werden den Wandel zum Einen nicht mehr aufhalten können -- ganz egal wieviel Panik wir da an wievielen Weltklimakonferenzen noch schieben. Zum Anderen werden wir den Wandel aber auch überleben und uns mit ihm arrangieren, so wie sich die Menschheit bisher noch mit jedem Scheiß arrangiert hat.

Lustig wird das sicherlich nicht. Aber Weltuntergang ist das noch lange nicht.
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