Dunkle Arche

Auch wenn es meinen Stammclub nicht mehr gibt: RIP Final Destination Club (FFM).

Ich habe nach Jahren gerade erst wieder angefangen, trinken & tanzen zu gehen, und es war einfach-nur-geil. Und sowie man erst mal wieder drin ist, finde ich, ist es wie vorher. Nur, dass man ein paar Jahre älter geworden ist ...

@neverunsee
Tatsächlich sehe ich das komplett anders. Ich bin nur nicht sicher, was genau Du mit "vorher" meinst - jedenfalls empfang ich "Weggehen" in meinen jungen Jahren komplett anders als heute. Und damit meine ich gar nicht ein "Früher war alles besser" oder was auch immer - in meiner Jugend hat sich das alles auf jeden Fall ganz anders angefühlt als mit knapp 40. Und nein, ich fühle mich in keinster Weise "alt" und denke auch nicht, dass man für Feiern ganz generell irgendwann mal zu alt sein könnte.

@Herbstlaubrascheln

Ich meine auch eher nur ein paar Jahre zurück, und nicht als Teenager. Meine Gelenke / mein Rücken / mein Kreislauf / meine Leber sind definitiv nicht mehr dieselben.

Okay, okay ... die Leber vielleicht schon ...

In Clubs gehe ich eigentlich garnicht mehr. Das hat mich bis vor einigen Jahren nur noch zunehmend angeödet. Immer dasselbe. Zudem ist die Clubszene hier in Berlin erheblich zusammengeschmolzen, was nicht unerheblich an der Gentrifizierung liegt. Brachial wurden solche Gelände, wo es Clubs gab von Immobilienspekulanten aufgekauft und irgendwann Bürogebäude, Einkaufscenter und Eigentumswohnungen drauf geklatscht. Damit ist dann auch die Clubvielfalt auf der Strecke geblieben. Wo man wohl am besten den puren Kapitalismus sehen kann, ist in diesem Bereich hier in Berlin. Tot, toter, am totesten... ausgerottet. Deswegen sieht man auch nur noch seltenst Gruftis... sie sind wahrscheinlich mit den Clubs gestorben oder ausgewandert.

@neverunsee
Da Leber und Rücken bei mir beim Weggehen nicht sonderlich in Anspruch genommen werden, kann ich gar nicht großartig beurteilen, ob ich das genau so sehen würde wie Du *lacht* - Ich denke mir aber einfach mal, dass Du meinst, dass man in jüngeren Jahren mehr "Ausdauer" hat, wenn es darum geht, sich irgendwo die Nächte um die Ohren zu schlagen. Habe ich nicht mehr soooooo arg viel Interesse dran; bzw. ist mir das dann auch tatsächlich zu weit weg. Um ein bisschen zu tanzen und rum zu hängen nehme ich keine längere Autofahrt in Kauf, dafür gibt mir das einfach zu wenig - bei Konzerten sieht das natürlich schon etwas anders aus.
Hier ist einfach alles recht tot, was Clubs/Discotheken angeht; von "schwarzen" mal ganz zu schweigen. Die Situation war hier noch nie Bombe, aber vor einigen Jahren immerhin schon mal annehmbar. Ist halt einfach nichts mehr. Und für nen Abend in einem Club meinetwegen nach München rein zu gurken...joa *schulternzuck* Ist dann eher nicht so meins.
Aber anscheinend ist dieses Sterben nicht nur ein Hinterland-Phänomen, wie @Phönix75 erzählt...

Wir werden halt von der aktuellen Metal-Teenie-Generation verdrängt.

Pech für die.

Hier hat sich eigentlich nix geändert. Gibt immer noch genug Läden. Ich spreche da aber nur von den letzten ca. 10 Jahren, weil ich vorher noch nicht hier gewohnt hab. Längere Zeiträume halte ich eh für irrelevant - wer bitteschön würde erwarten, dass sich ein Laden 20 Jahre hält ohne das Angebot an die musikalische Entwicklung anzupassen? Da zieht man ja nur eine Handvoll Nostalgiker an, das ist finanziell doch nicht zu stemmen.
Momentan liegt mein Schwerpunkt eher bei Konzerten, weniger bei Clubs, aber trotzdem krieg ich natürlich die Partytermine mit. Und ich muss sagen, dass es davon echt reichlich gibt. Nicht alle Partys sind tatsächlich auch 100% nach meinem Geschmack, aber das wär ja auch ein bissi unverschämt zu erwarten, nicht wahr? Die Welt dreht ich nämlich nicht um mich, auch wenn es mich persönlich natürlich sehr freuen würde wenn z.B. das gesamte Mittelalter-Hoppsassa-Trallala endlich abgeschafft würde.
Es hat auch kein für mich relevanter Club durch Corona geschlossen, gehört hab ich es nur von einem einzigen, und in dem war ich vorher auch nur ein Mal. Und obendrein gibt's sowieso Veranstaltungsreihen mit wechselnden Locations, da ist es eh eher wurscht wenn ein Laden zumacht. Dann mietet man halt einen anderen.
Für sowas ist Social Media doch ganz praktisch: Einfach den bevorzugten DJs folgen, und die sagen dann schon früh genug, wann sie wo was auflegen. Die Leute lösen sich doch nicht so einfach von heute auf morgen in Luft auf, selbst wenn der eine oder andere Laden tatsächlich zumacht. Oder halt auf Konzerte gehen und die Leute dort nach Party-Empfehlungen fragen. Oder abwarten was einem für Flyer in die Hand gedrückt werden. Oder schauen was für Plakate auf dem Klo hängen. Unlängst hab ich erst wieder eins fotografiert wo draufstand "DJ xy legt am soundsovielten auf dem oberen Floor in Club schlagmichtot auf" - sehr gut das zu wissen, weil der obere Floor häufig mit etwas faden Grufti-Klassikern bespielt wird, aber besagter DJ öfter neue und coole Sachen auspackt.

Das mit dem Metal würd ich derzeit auch nicht so sehen, das war in den 90ern viel ausgeprägter, find ich. Als sich Symphonic und anderer Schnulzen-Metal entwickelt hat und die halbe Szene drauf angesprungen ist. Brrrrr. Das scheint mir inzwischen eher vorbei zu sein.

NoelWilliamMoelders hat geschrieben: ↑Samstag 16. Januar 2021, 22:18 Falls Clubs überleben werden, wird nichts mehr so sein wie vorher.
Wie sehr fehlen euch Events und Clubs?

https://www.youtube.com/watch?v=3nZyRlIgFLY

Den Viper Room in Wien haben wir über ein Crowdfunding quasi gerettet
Im Sommer hab ich die Clubs nicht so vermisst, aber im Winter wäre ich schon gerne hin und wieder mal tanzen gegangen.
Naja, vorerst haben wir den Irrsinn ja überstanden

Hinzugefügt nach 10 Minuten 26 Sekunden:

Phönix75 hat geschrieben: ↑Samstag 26. November 2022, 13:56 In Clubs gehe ich eigentlich garnicht mehr. Das hat mich bis vor einigen Jahren nur noch zunehmend angeödet. Immer dasselbe. Zudem ist die Clubszene hier in Berlin erheblich zusammengeschmolzen, was nicht unerheblich an der Gentrifizierung liegt. Brachial wurden solche Gelände, wo es Clubs gab von Immobilienspekulanten aufgekauft und irgendwann Bürogebäude, Einkaufscenter und Eigentumswohnungen drauf geklatscht. Damit ist dann auch die Clubvielfalt auf der Strecke geblieben. Wo man wohl am besten den puren Kapitalismus sehen kann, ist in diesem Bereich hier in Berlin. Tot, toter, am totesten... ausgerottet. Deswegen sieht man auch nur noch seltenst Gruftis... sie sind wahrscheinlich mit den Clubs gestorben oder ausgewandert.

Das ist mir in Berlin generell aufgefallen, also nicht nur auf die schwarze Subkultur bezogen.
Früher gab es z.B. in Kreuzberg die ärgsten Kellerclubs, zugekiffte Buden im Prenzlauer Berg, Parties in irgendwelchen vergammelten Ruinen in Pankow oder sogar in Kirchen (bei sehr fragwürdiger Akustik) ...
...dieses einmalige Flair, welches Berlin so besonders gemacht hat, ist nahezu völlig verschwunden. Egal, in welcher Strasse Du Dich herumtreibst, überall der selbe Schrott, also wirklich einfallslos und meist auch überteuert.
Warst Du mal im Uni-Club? Legendär, wenn auch total ungruftig

Da lobe ich mir Wien, wobei hier auch sehr oft immer der selbe Einheitsbrei durch die Boxen geschubst wird. Hängt sehr vom DJ ab, manche sind durchaus lernfähig und berücksichtigen die Wünsche des Publikums.
Andere lassen einfach irgendeine Playlist vom Laptop durchrattern, Hauptsache es wummert ordentlich

neverunsee hat geschrieben: ↑Mittwoch 30. November 2022, 01:07 Wir werden halt von der aktuellen Metal-Teenie-Generation verdrängt.

Gibt`s die?!
Ich bin recht wenig in Metal-Gefilden unterwegs. Wenn ich dann noch mal als Begleitung vielleicht mal auf einem Konzert lande (tatsächlich war ich von Empyrium letztes Jahr ganz angetan, würde ich durchaus nochmal wiederholen), sind die Leute da definitiv keine Teenies. Aber da bin ich viel zu weit weg vom Schuss, um da irgendwas beurteilen zu können.

Hallo,
am kommenden Freitag den 31.03.23 ist "Dark Alliance" im Kulturzentrum in Mainz. Geht da wer hin?