Feminismus

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Schattenwurf
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Re: Feminismus

Beitrag von Schattenwurf »

blacksister´s ghost hat geschrieben: Samstag 23. Februar 2019, 15:47 Mich tät´s ja nich wundern, wenn einige Leute, die bei Soiled nach ner Ignorposition jaulen, nich schon längst eine haben :lol:
Nein. Das ist wie mit Katzen ...vieeeel zu neugierig.
Würde mich wundern, wenn sie nicht doch läse, was ich und andere schreiben.

@ll:
Tut mir, und euch, bitte einen Gefallen und seid nicht so.
Soziologen können nichts dafür ... das ist wie Scientology.
Aus der Sicht von Religionen ist das entsprechende Weltbild konsistent.
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CharlotteSchlotter
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Re: Feminismus

Beitrag von CharlotteSchlotter »

Ich will hier noch mal zum Thema Quoten zurück kommen. Ich halte Frauenquoten für absoluten Blödsinn und habe gerade im wissenschaftlichen Bereich gesehen, wie Männer systematisch benachteiligt werden. Das hat in meinen Augen auch nichts mit Gleichbehandlung zu tun und ist so eine Zwangsmaßnahme, mit der keiner Frau ein Gefallen getan wird. Wichtig wäre, dass Frauen auch ohne Quotenzwang die gleichen Chancen haben. Aber ich würde Feminismus auch nicht mit dem Glauben gleichsetzen, dass Frauenquoten gut sind.

Was das Thema Spaßberufe angeht...Unser Land wäre geistig noch ärmer, wenn es nur noch Berufe gäbe, die Grundbedürfnisse rund ums Materielle bedienen. Demokratie heißt zum einen, dass Angebot und Nachfrage den Markt bestimmen. Und wenn Werbung oder Entertainment nachgefragt werden, dann sind auch die dahinterstehenden Berufe nicht weniger wert, als andere. Und nur weil z.B. Forschung oder Kultur in Teilen nicht so stark nachgefragt werden, heißt es nicht, dass die Gesellschaft deswegen darauf verzichten kann. Vielleicht kann man den Nutzen nicht so direkt für sich selber erkennen, wie den eines neuen Smartphones. Aber ein völlig austrocknender Diskurs über philosophische oder soziologische Themen würde über kurz oder lang in eine völlig sinnentleerte, nur noch auf Materialismus fixierte Gesellschaft führen. Nicht, dass es nich schon stark in diese Richtung geht. Aber noch gibt es für ein paar Menschen, die sich damit nicht abfinden und die ihren Kopf noch gebrauchen wollen, ein wenig Futter. Dass Menschen den Anspruch haben, nicht nur zu existieren um zu konsummieren, sondern auch um sich geistig zu entwickeln finde ich erstrebenswert und nicht werlos.
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Schattenwurf
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Re: Feminismus

Beitrag von Schattenwurf »

Kaum jemand, auch ich nicht, würde behaupten, dass man Spassberufe nicht machen soll/kann/darf. o.O

Ich halte es aber nicht für eine Selbstverständlichkeit, andere Menschen durchzufüttern,
die in der Lage sind/wären sich selber zu versorgen.
Und gerade die Geisteswissenschaftler, aus deren Ecke ja der meiste Mist kommt,
neigen dazu sich für die besseren/klügeren/gebildeteren Menschen zu halten.
Und wenn sich das Studium wirtschaftlich nicht trägt,
dann sollte man es sein lassen und denen überlassen die genug Kapital haben um sich das leisten zu können.
Es geht jawohl kaum an, dass der Staat, also wir alle, die Gesellschaft,
die Hobbys von Leuten alimentieren. :roll:

Und der Wirtschaft ist das so, dass wenn du ein Gewerbe anmelden willst,
um z.B. Steuern zu sparen, eine Gewinnabsicht haben musst ... sonst bekommst du kein Gewerbe angemeldet.
Bzw. nach spätestens 4 Jahren hängt dich das Finanzamt an den Füßen auf.
Das ist dafür da, dass Leute nicht ein Gewerbeschein für ihre Hobbys holen,
oder mit einem "Verlustgewerbe" ihr Steuerlast senken.

Warum sollte in der Wissenschaft etwas anderes gelten?

Man könnte beispielsweise sagen ...
"Du hast in Deutschland, von deinen Mitbürgern, ein Medizinstudium finanziert bekommen.
Du hast 30 Jahre als Arzt, in Vollzeit, in Deutschland zu arbeiten.
Wenn nicht musst du die Studienkosten an den Staat zurückzahlen."
oder
"Du willst Ägyptologe werden?
Das ist ja sehr interessant, brauchen wir aber nicht,
deswegen zahlst du das Studium selbst."
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CharlotteSchlotter
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Re: Feminismus

Beitrag von CharlotteSchlotter »

Deine Argumentation klingt nach Turbo-Kapitalismus. Bewertest du denn alles nur nach seinem finanziellen Nutzen? Gibt es für dich sowas wie nicht materielle Werte denn nicht? Und auch der Mediziner kann arbeitslos werden, während der Ägyptologe mit seiner Forschung zur Wissenvermehrung beiträgt und davon gut leben kann. Oder meinetwegen mit dem Studium was ganz anderes macht und so trotzdem brav seine Steuern zahlt. Das Wissen, das du in einem Studium erwirbst, kannst du, wenn du nicht gerade Wissenschaftlicher wirst, übrigens fast nie 1:1 in einen Beruf umsetzen. Du erwirbst aber Fähigkeiten, analytisch und kritisch zu denken, komplexe Texte zu verstehen, Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten etc. Das sind die eigentlichen Kompetenzen. Die wirklich berufsspezifischen Qualifikationen erwirbst du eigentlich nur in der Praxis. Also ist es völlig blödsinnig, bestimmte Studiengänge als nicht wert abzustempeln. Die Frage ist immer, was der einzelne aus seinem Wissen macht, egal was er vorher studiert hat.
Soiled

Re: Feminismus

Beitrag von Soiled »

CharlotteSchlotter hat geschrieben: Samstag 23. Februar 2019, 18:53 Du erwirbst aber Fähigkeiten, analytisch und kritisch zu denken, komplexe Texte zu verstehen, Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten etc. Das sind die eigentlichen Kompetenzen.
Uiuiui, ganz dünnes Eis. Also, ich stimme Dir natürlich zu, keine Frage, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Deine Aussage dahingehend interpretiert wird, als dass Du nicht-Akademikern diese Fähigkeiten in geringerem Maße zusprichst als Studierten. ;)

Aber das gehört jetzt wirklich nicht mehr in einen Feminismus-Thread.
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Schattenwurf
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Re: Feminismus

Beitrag von Schattenwurf »

CharlotteSchlotter hat geschrieben: Samstag 23. Februar 2019, 18:53 Du erwirbst aber Fähigkeiten, analytisch und kritisch zu denken, komplexe Texte zu verstehen, Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten etc.
Erwachsen werden, meinst du? o.O

Und nein ich bewerte nicht alles nach finanziellem Nutzen,
sondern nach Nutzen. ^^

Wenn alle Menschen der Welt Geisteswissenschaftler sind,
dann verhungern halt alle, nackt, im Freien und im Dunkeln, ohne medizinische Versorgung.
So einfach ist das.
Ich verstehe auch nicht warum darin eine Abwertung der Geisteswissenschaften gesehen wird.
So kommt mir das zumindest hier vor.
Es ist einfache Realität.
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blacksister´s ghost

Re: Feminismus

Beitrag von blacksister´s ghost »

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Zuletzt geändert von blacksister´s ghost am Samstag 10. August 2019, 21:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Feminismus

Beitrag von Phönix75 »

blacksister´s ghost hat geschrieben: Samstag 23. Februar 2019, 20:28

Aber allein die Bezeichnung "Spaßberuf" zu verwenden stuft jeweilige Berufe ab.

Würde ich so nicht sagen. Ab und zu habe ich auch Spass bei meinem Beruf. ;)
Nichts ist so, wie es scheint.
blacksister´s ghost

Re: Feminismus

Beitrag von blacksister´s ghost »

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Zuletzt geändert von blacksister´s ghost am Samstag 10. August 2019, 21:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Grauer Wolf
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Re: Feminismus

Beitrag von Grauer Wolf »

Schattenwurf hat geschrieben:Ich halte es aber nicht für eine Selbstverständlichkeit, andere Menschen durchzufüttern,
die in der Lage sind/wären sich selber zu versorgen.
Sprach der Bauer zu Schattenwurf -- und wünschte ihm viel Spaß beim Anbau der eigenen Kartoffeln.


Sorry Schattenwurf, aber hier hast Du Dich meiner Meinung nach auf dem argumentativen Holzweg verrannt. Mag sein, daß Du persönlich als Einzelner den Beruf des studierten Soziologen und Ägyptologen für überflüssig hältst und selbige nur widerwillig mit Deinen Steuergeldern durchfütterst. Diese Meinung sei Dir gegönnt. Ich halte sie jedoch für zynischen Mumpitz. Warum? Was ist denn ein Beruf zur Selbstversorgung? Deinen Lohn kannst Du auch nicht essen. Du bist darauf angewiesen, daß andere Leute für Dich arbeiten und Dir Deine Lebensmittel herstellen, Dich also durchfüttern. Egal, wo Du die Grenzen zwischen Selbstversorger, Spaßberufler und Sozialschmarotzer ziehst, sie werden immer willkürlich und subjektiv sein.

Kunst, Religion, Kultur und Wissenschaft sind ein Luxus, der eine zivilisatorisch hochstehende Gesellschaft auszeichnen. Wir sind in der Lage, uns diesen Luxus zu gönnen -- was jetzt allerdings nicht heißen soll, daß wir jeden Quacksalber und jeden intellektuellen Tiefflieger durchfüttern müssen. Aber die Freiheit von Wissenschaft und Forschung sollten wir schon hochhalten.

Zudem: Über die GEZ-Gebühren schmeißen wir pro Jahr weitaus mehr Geld für zweifelhafte Unterhaltung zum Fenster hinaus als für die gesamten Geisteswissenschaften zusammen -- grob 8.1 Milliarden Euro gegen 1.3 Milliarden Euro. Letzteres ist übrigens ein Fliegenschiß gegenüber den Sozialleistungen, Verteidigungsausgaben, Bankenrettungen und anderen schönen Dingen, die wir über unsere Steuern finanzieren.
Man soll Leuten nicht Boshaftigkeit unterstellen,
wenn man ihr Verhalten genau so gut durch Dummheit erklären kann.
(Hanlon's Razor)

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