"Später" Einstieg

Alles über Gothic und die Schwarze Szene.
Herbstlaubrascheln
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Re: "Später" Einstieg

Beitrag von Herbstlaubrascheln »

@Eddie Winkler

Finde ich jetzt tatsächlich nicht "spät". Interessant wird es ja, wenn jemand durchaus schon ein vollkommen anderes Leben als Erwachsener (klingt jetzt komisch, aber ich meine es schlicht und einfach so; zwischen einem erwachsenen Menschen und einem Heranwachsendem oder Jugendlichen ist halt doch ein gewaltiger Unterschied auf allen Ebenen, logischerweise) geführt hat, und alles plötzlich "umkrempelt" und in eine Subkultur eintaucht, in die man in der Regel jungen Jahren findet.
Mit 20 kann man einen Menschen durchaus noch als "jugendlich" sehen. Wenn man in dem Alter auf eine solche Schiene kommt, ist das sicherlich auch eine der ersten größeren Anlaufstellen, die man bis dahin mitgenommen hat. Zumindest in meinen Augen ist das so. Da fängt man sicherlich so langsam an, sich kennen zu lernen und das, was dabei heraus kommt, zu festigen. Wobei auch das sicherlich nicht auf jeden Menschen zutreffen muss. Eine "Phase" überschreitet die 20 aber doch eher selten.
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Eddie Winkler
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Re: "Später" Einstieg

Beitrag von Eddie Winkler »

Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Donnerstag 5. Oktober 2023, 09:34 @Eddie Winkler

Finde ich jetzt tatsächlich nicht "spät"....
Mit 20 kann man einen Menschen durchaus noch als "jugendlich" sehen. Wenn man in dem Alter auf eine solche Schiene kommt, ist das sicherlich auch eine der ersten größeren Anlaufstellen, die man bis dahin mitgenommen hat. Zumindest in meinen Augen ist das so. Da fängt man sicherlich so langsam an, sich kennen zu lernen und das, was dabei heraus kommt, zu festigen. Wobei auch das sicherlich nicht auf jeden Menschen zutreffen muss. Eine "Phase" überschreitet die 20 aber doch eher selten.
Hm… die Meisten waren gefühlt in ihrer Teenie-Zeit in der Szene, ich erst als ich bereits volljährig war 😉. Aber ja, es ist nicht wirklich sehr spät, aber auch nicht so früh. Gerade weil viele, was ihre Szenezugehörigkeit angeht in dem Alter schon mehr oder weniger gefestigt sind.
Wobei ich ja sagen muss, dass ich schon die ästhetischen Vorlieben und dieses „Gefühl“ und die Liebe für Makabres ja von Anfang an hatte. Hätte ich früher richtigen Kontakt zur Szene gehabt, wäre ich wahrscheinlich schon viel früher dazu gekommen. Auch an Musik habe ich ja früh aufgesaugt, was irgendwie in die Gothic oder generell düstere oder alternative Richtung ging.
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Dawn
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Re: "Später" Einstieg

Beitrag von Dawn »

Alter spielt keine Rolle, kann dich jederzeit treffen, kommt auf die Umstände, das Umfeld, die Menschen, die Situation, das Feeling an.
Auch ich habe mich mehr oder weniger von der Schwarzen Szene abgewandt und fühle mich aktuell von der Metal-Szene besser angesprochen, Menschen verändern sich manchmal.
Auslöser mag ein zufällig gehörter Song sein, von dem man sich dann mehr reinzieht, oder irgendwelche Klamotten, Erinnerung an Früher, ein bestimmtes Ereignis, treffen kann es jeden, jederzeit.
Für mich ist die schwarze ausgelutscht, die Mucke ist zwar immer noch geil, doch als typisch schwarzen würde ich mich nicht mehr einordnen, aber das ist vielleicht Ansichtssache.
Gothic sagt mir aktuell kaum mehr was, mein Leben sieht jetzt ganz anders, keine Szene (evtl. noch am Rande), nur ich selbst und ich finds geil.
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Archy
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Re: "Später" Einstieg

Beitrag von Archy »

Ich denke für jemanden, der im Schwarz sein mehr sieht, als nur "geile Mucke" und Klamotten oder vll. Party, wird schwarz nie ausgelutscht sein. Auch egal in welche Richtung die Szene sich weiterentwickelt und ob es einem schmeckt.
Ich persönlich habe für mich mein Schwarz gefunden und lebe es, fern ab von den ganzen neumodischen YouTube-Influencern, die die neuste Killstar-Kollektion anpreisen. 🤷🏼‍♀️
Lianna Nightfall

Re: "Später" Einstieg

Beitrag von Lianna Nightfall »

Herbstlaubrascheln hat geschrieben: Samstag 9. September 2023, 10:26 Oder spielen Alter und Lebensphase hier gar keine Rolle in Euren Augen? Oder gehört hier vielleicht selbst jemand zu den Menschen, die "spät" in die Szene eingestiegen sind und kann etwas dazu erzählen?
So wie ich das sehe, sind es eher die sonstigen Lebensumstände, die eine Rolle bei spielen, wie früh oder spät jemand dazu kommt.
Archy
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Re: "Später" Einstieg

Beitrag von Archy »

Was für Lebensumstände sollen das genau sein?
Was muss ich mir darunter vorstellen? Ich kriege zu diesem Begriff kein rechtes Bild?

Lebensumstände sind für mich z.B. Schicksalsschläge. Sicher kann so etwas zu einem Lebenswandel führen, aber wird man deswegen Schwarz?! Ich weiß es nicht und zweifel es ehrlich gesagt auch an...
Lianna Nightfall

Re: "Später" Einstieg

Beitrag von Lianna Nightfall »

Archy hat geschrieben: Samstag 9. Dezember 2023, 08:45 Was für Lebensumstände sollen das genau sein?
Was muss ich mir darunter vorstellen? Ich kriege zu diesem Begriff kein rechtes Bild?

Lebensumstände sind für mich z.B. Schicksalsschläge. Sicher kann so etwas zu einem Lebenswandel führen, aber wird man deswegen Schwarz?! Ich weiß es nicht und zweifel es ehrlich gesagt auch an...
Nein, ich meinte das nicht als Grund um Schwarz zu werden, sondern eher, welche Möglichkeiten man halt im Leben so hat, und welche eher nicht...

Z.B. wenn du mit 12 grade wohnngslos geworden bist, deine Mutter verschwunden ist, nicht weißt, wie es weiter geht, dann hast du eher andere Sorgen, als andere Kinder im selben Alter.

Oder auch generell, wenn du kein Geld zum weiter weg fahren hast, kein Geld für Konzertbesuche ect. dann wirst du eher eben einfach keine anderen aus z.B. der Szene kennen lernen, dann fehlt dir da einfach der Kontakt zu.

Lebensumstände und Schicksalsschläge sind da zwei verschiedene Sachen für mich... Ok, wohnngslos werden ist sicher ein Schicksalsschlag... aber mit Lebensumstände meine ich eher die soziale Schicht in der man aufwächst, Eltern, Freunde, überhaupt das Umfeld...

Und auch, wie dein Umfeld halt so drauf ist... also, ob die dich akzeptieren, oder ob generell einfach alles was nicht als "normal" gilt direkt ein riesen Problem ist...

Weil dann ist´s auch schnell mal Existenz bedrohend, und verhindert mitunter auch wieder, daß man Kontakt zu anderen finden kann, weil siehe oben...

Es geht ja hier in der Diskussion auch darum, wann jemand den Kontakt zur Szene findet oder nicht; und nicht um das Schwarz werden/sein an sich...

Du kannst ja durchaus für dich alleine Schwarz sein, aber aus X Gründen eben keinen Kontakt zur Szene haben, keine anderen kennen lernen.

Einfach, weil da wo du lebst keine anderen Schwarzen waren/sind, und du auch sonst nicht wo hin kamst/kommst, wo du hättest welche treffen können.
Archy
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Re: "Später" Einstieg

Beitrag von Archy »

Ich hatte Rascheln ihr zitieren Text zwar schon eher so verstanden gehabt, dass es darum ging, wann man mit dem ganzen Kram angefangen hat - eben schwarz werden, aber nunja. Vll. sagt sie ja selber nochmal zwei drei Worte, wie es nun genau zu verstehen ist.

Ohne "Szene", sprich gleiche Leute ist es schon doof, ja...aber Szene sehe ich in diesem Punkt nicht als essenziell an. Wie du, Lianna, selbst schreibst braucht es keine Szene, also andere Leute um schwarz zu sein und genauso wenig auch um schwarz zu werden.
Ich bin über 20 Jahre inzwischen Schwarz unterwegs und die Zeit, wo ich feste Kontakte zur Szene hatte, ist sehr überschaubar. Mein Ding hab ich schon immer für mich gemacht und auch fernab von Kontakten und Konzerten mich als Szenemitglied gesehen und verstanden. Und nur weil man ab vom Schuss wohnt und nicht viel Kohle hat, bedeutet das nicht, dass man keine Möglichkeit hat mit anderen Szenemenschen in Kontakt zu kommen. Wir leben im Zeitalter des Internets und heute ist das alles noch besser aufgestellt als vor 20 Jahren und noch weiter zurück und man hat als Hinterwäldler es immer irgendwie geschafft, mit anderen Schwarzen eine Verbindung zu haben. Zumindest das meine persönliche Erfahrung, und ich wohne im Hinterland mit kaum nennenswerten Festival und Konzertbesuchen oder Gleichgesinnten im Ort. 😉
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Phönix75
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Re: "Später" Einstieg

Beitrag von Phönix75 »

Archy hat geschrieben: Sonntag 10. Dezember 2023, 08:10 Wir leben im Zeitalter des Internets und heute ist das alles noch besser aufgestellt als vor 20 Jahren und noch weiter zurück und man hat als Hinterwäldler es immer irgendwie geschafft, mit anderen Schwarzen eine Verbindung zu haben. Zumindest das meine persönliche Erfahrung, und ich wohne im Hinterland mit kaum nennenswerten Festival und Konzertbesuchen oder Gleichgesinnten im Ort. 😉

Ich sehe das etwas anders. Ich glaube, dass durch das Internet, Leute zwar virtuell mehr Kontakte zueinander haben, aber die persönlichen Kontakte (auf Partys/Konzerte/Kneipe gehen) eher nicht mehr geworden sind, sondern tendenziell sogar weniger. Nicht wenige Schwarze sind doch eher kontaktscheu und verlegen sich doch ("hinter hohen Mauern") auf oberflächliche virtuelle Kontakte. Kann man jetzt sagen: Besser virtuelle Kontakte, als gar keine... aber persönliche Kontakte sind doch immer noch etwas, was ein Leben bereichern kann. Virtuelle Kontakte sind eher flüchtig, schnell begonnen und schnell beendet. ;)
Nichts ist so, wie es scheint.
Archy
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Re: "Später" Einstieg

Beitrag von Archy »

Die Qualität der Kontakte ist nochmal was anderes, aber das ist ja jetzt auch nicht das Thema. Wobei du auf eine Art natürlich Recht hast, Phönix. Man kann das aber auch nicht pauschalisieren. Ich hab da sowohl gute als auch negative Erfahrungen gemacht. Letztendlich kommt es auf beide Parteien an. Meine ersten Kontakte zu anderen Schwarzen hatte ich damals virtuell gemacht und sie gingen ins reale über - war damals meine Zeit wo ich dann ab und zu Mal in NRW unterwegs war.
Heute ist sowas sicherlich schwieriger geworden...